Kläranlage Niederfrohna nutzt ab 2010 seltene Technologie zur Energieversorgung
Aus dem Abwasser der Haushalte in Limbach-Oberfrohna und Niederfrohna entsteht in der Kläranlage des Zweckverbands Frohnbach ab Anfang 2010 Strom. Dafür hat der Verband rund 300.000 Euro in die Entwicklung und den Bau eines so genannten Stirling-Motors investiert. Dank der Wärmekraftmaschine – die seltene Technologie gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert – wird aus dem Biogas des anfallenden Klärschlamms elektrische Energie.
Projekt einmalig in Sachsen
Der zwei Tonnen schwere Motor, ein grüner Kasten, steht bereits auf dem Gelände der Kläranlage in Niederfrohna. Die Brennkammer, die das Biogas verbrennt, wird derzeit noch in Stuttgart getestet. Das vier Tonnen schwere Gerät soll im Januar per Kran an seinen Platz gehievt werden. „Wir hoffen, dass der Motor Ende März in Betrieb geht“, sagt Steffen Heinrich, Geschäftsführer des Zweckverbands Frohnbach. Der Verband ist für die Entsorgung der Abwässer aus Limbach-Oberfrohna und Niederfrohna zuständig.
Das sächsische Wirtschaftsministerium förderte das laut Heinrich in Sachsen einmalige Vorhaben mit 200.000 Euro. „Es ist ein Pilotprojekt. Inwieweit es sich auch für andere Verbände eignet, wird sich erst im Betrieb zeigen“, sagt Ministeriumssprecherin Isabel Siebert. Der Freistaat unterstütze den Zweckverband, weil die Nutzung erneuerbarer Energien gesteigert werden soll.
Bei einer Leistung zwischen 35 und 40 Kilowatt – ein typisches Kernkraftwerk schafft eine Million Kilowatt – soll der Stirling-Motor nach Angaben des Geschäftsführers 30 bis 40 Prozent des Stromverbrauchs der Kläranlage decken. Die Anlage benötigt im Jahr zwischen 700.000 und 800.000 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht nach Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft rund 3300 Kilowattstunden.
Gebühren sollen stabil bleiben
Dank der neuen Technologie spart der Zweckverband Frohnbach laut Heinrich pro Jahr etwa 100.000 Euro ein. „Damit können wir auch die Gebühren …mehr unter:
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