Der Abwasserverband „Oberes Nettetal“ ist Träger der gleichnamigen
Kläranlage und liegt in Rheinland-Pfalz, in der
Nähe des Klosters Maria Laach und des Nürburgrings. Die
Reinigungsanlage wurde 1975 gebaut. Die im Lauf der Jahre
veraltete Technik führte dazu, dass die Anlage erneuert
und vergrößert werden musste. Nach dreijähriger Bauzeit
ist im Jahr 2008 die neue Anlage mit einer Ausbaugröße
von 11 500 EW offiziell fertig geworden.
Um die Kläranlage hydraulisch nicht zu überlasten, errichteten
wir im Rahmen des Umbaus im Zulauf ein Trennbauwerk.
Hier sollte bei größeren Regenereignissen das
überschüssige Mischwasser in ein Regenüberlaufbecken
(RÜB) geleitet werden. Damit die Leerung und die Reinigung
des RÜB problemlos möglich sind, wollten wir an der
Entlastungsschwelle im Trennbauwerk die Grobstoffe aus
dem Mischwasser herausholen.
Die große Frage war dabei für uns, welche technische Einrichtung
sich für diese Aufgabe eignet bzw. bewährt hat.
Lösbar wäre diese Aufgabe natürlich mit entsprechend
leistungsstarken Rechenanlagen im Kläranlagenzulauf. Doch
wegen der großen Wassermengen müssen diese extrem groß
dimensioniert sein und sind deshalb auch entsprechend teuer.
Tauchwände jeder Bauart sind hinsichtlich der Schwebstoffrückhaltung
bekanntermaßen wenig wirkungsvoll. Die
Schwebstoffe können problemlos der Strömung durch die
mehr oder weniger großen Spalten einer Tauchwand folgen.
Schwimmstoffe, zu deren Zurückhaltung eine Tauchwand
wirkungsvoll eingesetzt werden kann, finden sich im
Mischwasser eher selten.
Bleiben noch Siebrechen übrig. Bei diesen ist aber bekannt,
dass es regelmäßig zu Problemen mit der Belegung der Siebflächen
kommt, wenn sie in einem Trennbauwerk direkt im
Zulauf eingesetzt werden. Die Ursache dafür ist offensichtlich.
Der Zulaufkanal vor der Kläranlage ist meist ein längerer
Kanal mit minimalem Gefälle, in dem sich Schmutzstoffe
in größerem Maß absetzen. Kommt es zu einem Regenereignis,
wird der Zulaufkanal gespült, und die sedimentierten
Schmutzstoffe gelangen in hoher Konzentration in
das Trennbauwerk.
Die im Mischsystem eingesetzten Siebrechen sind aber für
große Zuflüsse mit eher geringen Feststoffkonzentrationen
konstruiert. Kommt es hier im Trennbauwerk …mehr:
http://www.kan.at/upload/medialibrary/KA-Betriebs-Info2-2010.pdf
Autor
Abwassermeister Hans Moll
Kläranlage „Oberes Nettetal“
AZV „Oberes Nettetal“
Tel. ++49 (0)26 36/27 17
E-Mail: ka_brohltal@rz-online.de
