Die Lagerstätten für das lebenswichtige Element Phosphor reichen nur noch 150 Jahre. Die größte Sekundärquelle der wertvollen Substanz ist der städtische Klärschlamm. Ein Forscherteam der Technischen Universität Wien hat nun eine Technologie entwickelt, wie man Phosphor aus dem Abwasser wieder zurückgewinnen kann.
„Würde unsere Technik in Österreich flächendeckend eingesetzt, so könnten wir mit dem Recycling-Phosphor bis zu 30 Prozent unseres gesamten Bedarfs decken“, so Helmut Rechberger, Professor für Ressourcenmanagement am Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft http://www.iwa.tuwien.ac.at. Gemeinsam mit Benedikt Nowak vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften http://www.vt.tuwien.ac.at und dem Wiener Unternehmen Ash Dec Umwelt AG http://www.ashdec.com wurde das Projekt „Urban Mining“ ins Leben gerufen.
„Früher wurden die Klärschlämme aufgrund der hohen Phosphoranteile einfach auf die Felder ausgebracht. Doch in den Klärschlämmen sind auch viele Schadstoffe wie Schwermetalle, künstliche Hormone und andere Arzneimittel enthalten, daher ist in manchen Regionen die Ausbringung von Klärschlamm auf die Felder heute bereits verboten“, erklärt Nowak im pressetext-Interview.
Bei der neuen Technologie wird Klärschlamm zunächst in konventionelle Verbrennungsanlagen eingebracht, wobei die organischen Stoffe wie Hormone und Medikamente zerstört werden. Die Schwermetalle wandern ins Rauchgas und werden herausgefiltert“, so Nowak. Nach der Verbrennung wird die Asche bei einer Temperatur von 1.000 Grad nochmals chemisch und thermisch behandelt. „Bei diesem Schritt verflüchtigen sich weitere Schwermetalle, die dann aus dem angereicherten Gas heraus abgeschieden werden“, erklärt der Experte. „Am Ende bleibt ein phosphorreiches Material zurück, das zu Dünger weiter verarbeitet werden kann.“
Europaweit werden derzeit rund sechs Kilogramm Phosphor pro Kopf und Jahr verbraucht. Mehr unter:
http://pressetext.com/news/091012025/phosphor-gewinnung-aus-staedtischem-abwasser/