Donnerstag, November 7, 2024
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Nanofiltrationstechnik – Pilotanlage mit Keramikmembranmodulen in Rheinland-Pfalz

„Gegenüber dem bereits im März 2006 genehmigten Neubau einer konventionellen Kläranlage Petersberg soll nun eine innovative Technik zur Reinigung des Abwassers eingesetzt werden“, erläuterte SGD-Vizepräsident Ralf Neumann. Ursprünglich geplant und genehmigt war eine Belebtschlammanlage mit klassischem Nachklärbecken wie sie in der heutigen Zeit vielerorts üblich sind. In Abstimmung mit den zuständigen Wasserbehörden hat sich die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen nun zum Bau einer Kläranlage mit Keramikmembranmodulen auf Basis der Nanofiltrationstechnik entschieden.

Der Unterschied zur klassischen Nachklärung liegt darin, dass die Trennung der Schlammflocke vom gereinigten Abwasser nicht durch Absetzen in einem großen Becken erfolgt, sondern mittels eingetauchter Membranmodule im Belebungsbecken. Diese Filtermembrane haben Porenöffnungen im Nanometerbereich. Das heißt, die Poren sind so klein (2000 mal dünner als ein Haar), dass die Membrane – neben der deutlich verbesserten Elimination der Kohlen- und Nährstoffe – auch Mikroorganismen wie coliforme Bakterien und Streptokokken in sehr hohem Maße zurückhalten. Zudem soll auf der Kläranlage Petersberg untersucht werden, inwieweit diese innovative Technik auch in der Lage ist, Mikroschadstoffe, wie zum Beispiel Arzneimittelreststoffe und Pflanzenschutzmittel abzubauen.

Das Reinigungsverfahren der Membranfiltration hat sich bereits seit Jahren bewährt. Bisher sind jedoch ausschließlich Polymermembrane zum Einsatz gekommen, die aufgrund ihrer kurzen Standzeiten hohe Wartungs- und Betriebskosten verursachen. In Petersberg sollen nun neu entwickelte Keramikmembrane zum Einsatz kommen.

„Das Pilotprojekt wird vom Land Rheinland-Pfalz gesondert gefördert und von der Universität  Kaiserslautern über einen Zeitraum von 18 Monaten wissenschaftlich begleitet“, so Ralf Neumann abschließend.

Die Gesamtkosten für die Kläranlage Petersberg sind mit 2,57 Millionen Euro veranschlagt.

Pressemitteilung von : http://www.sgdsued.rlp.de