Der Experte für Siedlungswasserwirtschaft der Hochschule Biberach, Prof. Dr.-Ing. Helmut Kapp, hat sein aktuelles Forschungsprojekt bei der 3. Donaukonferenz in Brüssel vorstellen. Die Tagung Anfang Oktober (6. 10.2010) stand unter dem Titel „Future for the Danube Area“ und beschäftigte sich mit den verschiedenen Chancen und Herausforderungen der Umwelt- und insbesondere der Wasserpolitik im europäischen Donauraum.
Teilnehmer waren Vertreter aller an die Donau angrenzenden Länder und Regionen. Prof. Kapp stellte der Konferenz die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Adsorptive Behandlung von Abwasser mit Aktivkohle zur Entnahme von Spurenstoffen“ vor, das er für das Institut für Geo und Umwelt der Hochschule Biberach in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Klärwerk Steinhäule, Ulm, und unterstützt durch das Ministerium für Umwelt, Natur und Verkehr Baden-Württemberg, sowie in einer zweiten Phase durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Projektträger Karlsruhe) bearbeitet hat. Dabei ist es ihm gelungen, durch den Zusatz von Aktivkohle Restverschmutzungen in Kläranlagenabläufen – z.B. Hormone oder Medikamentenrückstände – maßgeblich zu reduzieren. Diese zusätzliche Klärstufe wird derzeit in mehreren Kläranlagen in Baden-Württemberg erstellt, etwa bei der Stadt Mannheim, die als erste Kommune Deutschlands Aktivkohle im großtechnischen Maßstab zur gezielten Spurenstoffentnahme einsetzt.
Den Teilnehmern der 3. Donaukonferenz erläuterte Prof. Kapp die konkreten Möglichkeiten dieser zusätzlichen Klärstufe. Die Konferenz wurde organisiert durch die Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union. Unter dem Titel „Umwelt – Environnement – Environment“ will die Vertretung Perspektiven für den europäischen Donauraum entwickeln, dabei stand die Wasserqualität der Donau im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Die Landesvertretung Baden-Württemberg hat die Makro-Region Donaubecken zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht; die an die Donau angrenzenden Ländern sollen darin – als Teilraum der Europäischen Union – zusammen kommen und gemeinsame Themen und Ziele diskutieren. Baden-Württemberg sieht sich dabei als Initiator und wichtiger, treibender Motor einer gemeinsamen Donau-Strategie, zumal der Fluss Donau seinen Ursprung in Baden-Württemberg hat und von dort bis ins Schwarze Meer fließt. Baden-Württemberg unterhalte somit enge Verbindungen zu den Ländern des Donauraumes unterhält, so ein Sprecher der Landesvertretung.
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Anette Schober-Knitz
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Biberach