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DEMONSTRATIONSBETRIEB ZUR WASSERWIEDERVERWENDUNG IN MAROKKO

„Wiederverwendung von kommunalem Abwasser“ konnte in den
Monaten Juli bis Oktober 2009 ein abschließender Demonstrationsbetrieb
im Partnerland Marokko erfolgreich realisiert werden.

Inga Grote, Hans-Gerd Berkhoff und Florian Schmidtlein betrieben in
diesem Zeitraum mit tatkräftiger Unterstützung unseres Kooperationspartners
Herrn Prof. Zaidi (EXWET Sarl.) eine auf dem Gelände
Bourergreg der staatlichen marokkanischen Wasserbehörde Office
National de l’Eau Potable (ONEP) in Rabat vorhandene Belebungsanlage,
die vorab durch uns um nachfolgende Reinigungsstufen (Filtration,
UV-Desinfektion) erweitert wurde. Der Betrieb der Pilotanlage
wurde durch ein umfangreiches Messprogramm begleitet, wobei der
Schwerpunkt der Untersuchungen auf der Analyse der Leistungsfähigkeit
der demonstrierten Verfahrensketten aus hygienischer bzw.
mikrobieller Sicht lag. Eine Erweiterung der vorhandenen Laborkapazität
ermöglichte die Bestimmung entsprechender Indikatororganismen
direkt vor Ort, wodurch eine hohe Analysequalität gewährleistet
werden konnte. Die Pilotanlage – in den Jahren 2000-2001 in
marokkanisch-kanadischer Kooperation errichtet – wird von ONEP
derzeit als Anlage zu Forschungs-, Trainigs- und Weiterbildungszwecken
genutzt und bot daher eine ideale Plattform, um die im Rahmen
des Projektes vorab in Deutschland erzielten Ergebnisse zu demonstrieren.
Obwohl in Marokko im Vergleich zu den in Deutschland
betriebenen Anlagen in einigen Bereichen veränderte Randbedingungen
vorherrschten – beispielsweise war die Abwassertemperatur
deutlich erhöht und die organische Schmutzfracht im zufließenden
kommunalen Abwasser deutlich geringer konzentriert – konnte
sowohl eine vergleichbare Belastung an Indikatororganismen
nachgewiesen als auch die entsprechende Leistungsfähigkeit der
einzelnen Verfahrensschritte bestätigt werden. Mit Hilfe des
Belebtschlammverfahrens ließ sich der Gehalt an Indikatororganismen
um ca. 2,0-2,5 log-Stufen reduzieren. Die erzielte Ablaufqualität
entsprach jedoch keinen gehobenen Anforderungen für eine
Wasserwiederverwendung, so dass eine nachfolgende Desinfektion
für die meisten Anwendungsfälle erforderlich war. Eine nachfolgende
Schnellsandfiltration führte zu keinem wesentlichen Rückhalt an
Indikatororganismen, jedoch zu einer deutlichen Reduktion an
Feststoffen, was insbesondere bei hohem Algenwachstum durch die
starke Sonneneinstrahlung vorteilhaft ist. Eine Verbesserung der
Transmissionswerte, die für die Auslegungen einer nachfolgenden
UV-Desinfektionsstufe maßgeblich sind, ließ sich bei geringem
Algenvorkommen durch die eingefügte Sandfiltrationsstufe jedoch
nur bedingt erzielen. Mindestbestrahlungsdosen für eine ausreichende
Desinfektion wurden sowohl im kontinuierlichen Betrieb als auch
in Laborversuchen ermittelt. Eine Wiederverkeimung durch …mehr:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/siwawi/Download/Newsletter%20April%202010.pdf