Die Belastung von Fischen aus Schweizer Gewässern mit polychlorierten Biphenylen (PCB) ist gesamthaft betrachtet nicht übermässig hoch. Allerdings wurden in einzelnen Flüssen wie zum Beispiel in der Birs und in der Saane stellenweise hohe PCB-Konzentrationen in Fischen gemessen. Um diese bedeutenden punktuellen Belastungen zu verringern, müssen die PCB-Quellen identifiziert und saniert werden, hält das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in seinem Bericht über die Verschmutzung der Schweizer Gewässer mit PCB fest.
Den Anstoss für den Bericht lieferten die hohen Konzentrationen an dioxinähnlichen PCB, die 2007 in Fischen aus der Saane und später auch in Fischen aus der Birs gemessen wurden. Diese Belastungen machten deutlich, dass die Situation gesamthaft beurteilt werden muss, um die erforderlichen Massnahmen zu definieren.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundes (BAFU und Bundesamt für Gesundheit, BAG), der Kantone, der Forschung (Forschungsinstitution des ETH-Bereichs EMPA und Universität Basel) des Schweizerischen Fischereiverbandes (SFV) hat mehr als 1300 Messungen ausgewertet, die in den vergangenen 20 Jahren an Fischen vorgenommen wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass der grösste Teil der Fische in Schweizer Gewässernnicht übermässig mit PCB belastet sind. Die Grundbelastung liegt unterhalb von 4 Picogramm Toxizitätsäquivalente pro Gramm Frischgewicht (WHO-TEQ/g FG).
Bedeutende Belastung durch Punktquellen
Lokal können Punktquellen in der Nähe von Fliessgewässern jedoch eine deutlich erhöhte PCB-Belastung in Gewässern und damit der Fische bewirken. In solchen spezifisch belasteten Gewässerabschnitten liegen die Gehalte an dioxinähnlichen PCB in allen Fischarten mehrheitlich weit über der im Lebensmittelrecht für Dioxine und dioxinähnliche PCB festgelegten Höchstkonzentration von 8 Picogramm Toxizitätsäquivalenten pro Gramm Frischgewicht (8 pg WHO-TEQ/g FG).
Deutliche Überschreitungen der Höchstkonzentration wurden in Fischen aus der Birs unterhalb von Choindez, der Saane unterhalb der Deponie La Pila und dem Hochrhein sowie in fettreichen Agonen aus dem Langensee gemessen (siehe Faktenblatt). Die Ursachen für die hohen Belastungen in diesen Gewässern sind bisher nur teilweise aufgeklärt. Alte Deponien, Schrottplätze, an denen unsorgfältig mit PCB-haltigen Geräten hantiert wurde, sowie andere durch PCB belastete Standorte sind mögliche Punktquellen.
PCB-Punktquellen in Gewässernähe abklären
Die Befunde zeigen, dass Massnahmen zur Reduktion der Belastung von Mensch und Umwelt zu treffen sind. Das BAFU empfiehlt deshalb den Kantonen, Abklärungen über PCB-Punktquellen in Gewässernähe vorzunehmen. Um die Kantone dabei zu unterstützen, entwickelt das BAFU eine Arbeitshilfe für die Planung und Durchführung solcher Abklärungen. Zudem wird auch die Anwendbarkeit von Sediment- und Wasseranalysen …mehr:
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