Donnerstag, November 7, 2024

Meldungen der DWA

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Berichtsheft Umwelttechnologe/-technologin für Abwasserbewirtschaftung – 1. Auflage 2024

Das Berichtsheft vereinfacht die Erstellung des Ausbildungsnachweis, indem es eine Struktur vorgibt.
Ausgabe: September 2024
Format: A4
Gruppe: Ausbildung
Kategorie: Weitere Fachpublikationen
Seitenzahl: 31
Sprache: Deutsch
Verlag: DWA
https://shop.dwa.de/Berichtsheft-Umwelttechnologe-technologin-fuer-Abwasserbewirtschaftung-1.-Auflage-2024/FB-BERICHTSHEFT-Hauptprodukt-24-main

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D3 – Digitaler Dienstag | Validierung wasserwirtschaftlicher Daten – Grundvoraussetzung und erster Schritt Wert aus Daten zu gewinnen

15.10.2024 ❚ 13.00 bis 14.00 Uhr ❚ online

Auf validierten Daten laufen nicht nur wasserwirtschaftliche Steuerungsmodelle besser, gleichfalls werden unmittelbare Mehrwerte gehoben. Welche das sind, wird anhand von Anwendungsfällen – z.B. Verfahren der Abwasserreinigung, Energiemanagement – dargestellt. Impulsgeber Mark Oelmann berichtet über Vorgehensweisen, Erfahrungen, Möglichkeiten und Grenzen der angewandten Methoden.

Melden Sie sich jetzt an und diskutieren Sie mit – die Teilnahme ist kostenfrei. […]

Die verfügbaren Videomitschnitte vergangener Veranstaltungen aus der Reihe ☛ Digitaler Dienstag
finden Sie HIER im Mitgliederbereich.

Ist Ihr Gewässermanage-ment optimal aufgestellt?

09.10.2024 ❚ ONLINE ❚ 11.00 bis 12.30 Uhr

24.10.2024 ❚ ONLINE ❚ 10.00 bis 11.30 Uhr

Anmeldung zu den kostenfreien Infoveranstaltungen

☛ Infotag
Junge DWA

24.10.2024 ❚ ONLINE ❚ 18.00 bis 19.00 Uhr

Infotag TSM

wasser-allesklar

Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) - Gewässer und Stauanlagen

25.10.2024 ❚ ONLINE ❚ 10.00 bis 13.00 Uhr

Anmeldung zur kostenfreien Infoveranstaltung

    Infoveranstaltung zur Nachwuchskräfte- 

u. Imageinitiative der DWA

21.11.2024 ❚ ONLINE ❚ 11.00 bis 12.00 Uhr

Anmeldung zur kostenfreien Infoveranstaltung

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DWA-Klimapreis

Der Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar. Um die Erderwärmung nicht weiter in die Höhe zu treiben, müssen jetzt dringend umfassende Klimaschutzmaßnahmen (Reduktion von Treibhausgasen) umgesetzt werden. Da der Klimawandel nicht mehr umkehrbar ist, heißt das aber auch, Klimaextreme werden uns auf Dauer begleiten. Hierfür sind Anpassungsstrategien dringend notwendig.
Die DWA möchte mit diesem Preis ausschließlich bereits realisierte Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz mit Leuchtturmcharakter auszeichnen. Ganz wichtig hierbei ist, dass das gute Beispiel und die damit verbundenen Maßnahmen geeignet sein müssen, auch in anderen Regionen oder Siedlungen realisiert zu werden. Um den DWA-Klimapreis sollen sich die Träger der jeweiligen Maßnahme bewerben.
Ansprechpartnerin: aschenbrenner@dwa.de

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Verbessertes Benchmarking Abwasser und/oder Notfallvorsorge

Gleich anmelden und profitieren

Wie im Sommer 2022 angekündigt haben wir Ihre Anregungen zur Projekt-Optimierung aufgenommen und können Ihnen in diesem Jahr ein nochmals verbessertes Abwasserbenchmarking Baden-Württemberg anbieten.
Die Erhebung wurde nahezu halbiert auf nun rund 150 Eingabewerte. Trotzdem geben die hieraus gebildeten Kennzahlen für das Gesamtunternehmen, die Abwasserableitung und die -behandlung sowohl eine Standortbestimmung als auch Hinweise auf betriebliche Optimierungspotentiale.
Unternehmen, die ausschließlich Kläranlagen betreiben ohne die vorgeschaltete Ortsentwässerung haben zudem die Möglichkeit, sich in einer eigenen Projektgruppe zu vergleichen. Sollten Sie dies wünschen, können Sie dies bei der Anmeldung Abwasserbenchmarking auswählen.
Auch dieses Jahr werden wir Ihnen ein optional buchbares Thema anbieten. Es handelt sich um das Thema Notfallvorsorge.
Nicht nur die Corona-Pandemie hat deutlich vor Augen geführt, wie wichtig eine gute Notfallvorsorgeplanung ist. Cyberangriffe, eine stark eingeschränkte Personalverfügbarkeit z. B. aufgrund von Krankheiten oder Quarantäne, großflächige längere Stromausfälle oder Extremwetterereignisse wie Hochwasser oder längere Trockenheit stellen außerordentliche Sondersituationen für jedes kommunale Unternehmen dar. Dafür ist es notwendig, dass alle fünf Prozessschritte des Risiko- und Krisenmanagements mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt werden. Um die Effektivität Ihrer bisherigen Maßnahmen einzuschätzen und Verbesserungsbedarf zu identifizieren, benötigt es zunächst einer Beurteilung des Status quo. Als Ergebnis erhalten Sie individualisierte Hinweise zur gezielten Verbesserung des Risiko- und Krisenmanagements Ihres Unternehmens.

Das Thema Notfallvorsorge kann auch ohne eine Teilnahme am Benchmarking gebucht werden! Zudem haben Sie die Möglichkeit unser Coaching in Anspruch zu nehmen, mit dem wir Sie während der Datenermittlung unterstützen. Zur Anmeldung Vertiefungsthema: Notfallvorsorge
Wie im Vorjahr werden wir den Workshop nutzen, um eines Ihrer aktuellen Themen vertieft zu diskutieren.
https://www.abwasserbenchmarking-bw.de/2023/01/30/verbessertes-abwasserbenchmarking/

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Abwasserwiederverwendung: Projekt des Wasserverbands Gardelegen zur Stabilisierung des Grundwasserhaushalts

Der Wasserverband Gardelegen (Sachsen-Anhalt) will mit Unterstützung des Landesumweltministeriums in einem Pilotprojekt gereinigtes Abwasser verstärkt dafür nutzen, den Gebietswasserhaushalt zu stabilisieren. Umweltminister Armin Willingmann hat am 3. Juli einen Förderbescheid über 780000 Euro an den Verband überreicht. Neben einem Wasserwerk betreibt der Wasserverband in Gardelegen bereits heute eine Abwasserreinigungsanlage. Das gereinigte Wasser soll künftig nicht mehr nur in Flüsse eingeleitet, sondern auch verrieselt werden, um Grundwasserpegel außerhalb von Wasserschutzgebieten zu stabilisieren. Um die Unbedenklichkeit eines solchen Vorhabens zu untersuchen, soll die Kläranlage Gardelegen durch eine Versuchsanlage im Pilotmaßstab erweitert werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts übernimmt die Hochschule Magdeburg-Stendal.

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Bundestag: Anhörung zur Wärme aus Abwasser

Am 3. Juli 2024 hat sich der Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Deutschen Bundestags in öffentlicher Anhörung mit dem Antrag der Unionsfraktion „Ungenutzte Potenziale der Wärme aus Abwasser erschließen“ (Bundestags-Drucksache 20/10617) befasst.
Darin fordert die Unionsfraktion die Bundesregierung auf, Abwasserwärme als wesentliche Option für eine klimaneutrale Wärmeversorgung klar zu benennen, zu fördern und eine Strategie zur stärkeren Nutzung der Abwasserwärme zu entwickeln. Bis zu 15 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor könnten mit Abwasserwärme abgedeckt werden, heißt es in dem Antrag. In der Anhörung wurde klar, dass die meisten Sachverständigen grundsätzlich in der Tat ungenutzte Potenziale in der Abwasserwärme sehen – allerdings seien die konkreten Bedingungen vor Ort oftmals höchst unterschiedlich. Tim Bagner vom Deutschen Städtetag begrüßte den Antrag. Abwasserwärme sei vor allem in Kommunen ein wichtiges Thema. Auch wenn er aus seiner Beobachtung sagen würde, das Potenzial liege eher bei fünf als bei 15 Prozent, könne Abwasserwärme ein relevanter Faktor sein. Für die Umsetzung aber brauche es eine verstärkte Förderung für die Kommunen: Die Anfangsinvestitionen seien zu hoch. Das Thema der Finanzierung griff auch Volkmar Langefeld, Geschäftsführer der Stadtwerke Frankenthal GmbH, auf. Die milliardenteure Wärmewende benötige zwingend eine Fremdfinanzierung zum Beispiel durch Banken. Bei Projekten aber, die nur gefördert wirtschaftlich würden, komme es entscheidend auf die Langfristigkeit und Stabilität der Förderung an. Sein Vorschlag: „Der Volatilität einer haushaltsfinanzierten Förderung könnte man dadurch begegnen, dass die Förderung gesetzlich geregelt und umlagefinanziert ausgestaltet wird.“
Einen Mangel an Wissen konstatierte Ulrike Franzke, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln. Es fehle an Informationen. Potenzialkarten könnten ein Hilfsmittel sein, seien aber aufwendig und nicht für alle nutzbar. In der Praxis gebe es viele einzelfallbezogene Fragen, die Antworten bräuchten. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe schilderte seine Erfahrungen in der Hauptstadt. So seien die Wasserbetriebe dort frühzeitig in das Thema Wärme aus Wasser eingestiegen, hätten einen Potenzialatlas entwickelt und im Rahmen der Wärmeplanung einen engen Austausch mit den Verantwortlichen in der Stadt gesucht.

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Vierte Reinigungsstufe für Kläranlage Schweinfurt

Die städtische Kläranlage in Schweinfurt wird um eine vierte Reinigungsstufe erweitert. Die Stadt geht mit einem Forschungsprojekt sogar noch einen Schritt weiter: Sie will bei der Bewässerung Grundwasser und Wasser aus Oberflächengewässern durch aufbereitetes Abwasser aus der Kläranalage als Nutzwasser ersetzen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat im Juni 2024 einen Förderbescheid über 10,8 Millionen Euro überreicht und das Projekt offiziell gestartet. Das Forschungsvorhaben läuft unter dem Namen „Nutzwasser für städtisches Grün“ an der TU München.
Das Umweltministerium stellt der TU München dafür 2,2 Millionen Euro zur Verfügung.

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Ausschreibung der EU: Überwachung von Krankheitserregern und Schadstoffen in Abwasser

Die EU hat den Erwerb von Material und Ausrüstung für die Probenahme und Untersuchung von Abwasser sowie von Dienstleistungen zur Messung neu auftretender Krankheitserreger und Schadstoffe in unbehandelten Abwasserproben an strategischen Standorten, die als Superstandorte bezeichnet werden, ausgeschrieben. Diese Supersites sollen ein Überwachungssystem (Sentinel) bilden, das Teil des globalen Sentinel-Systems sein wird, das den Datenaustausch gewährleistet, um ein Frühwarnsystem für künftige Pandemien einzurichten, so die Ausschreibung der EU. Das Gesamtvolumen der Beschaffung wird mit 32 Millionen Euro angegeben.
Ausschreibung der EU: www.gfa-news.de/gfa/

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Infoveranstaltung zur Nachwuchskräfte- und Imageinitiative der DWA wasser-allesklar

Werden Sie Teil unserer Initiative wasser-allesklar, um unsere Branche und die Vielfalt ihrer Berufe bekannter und beliebter zu machen. Denn nur zusammen werden wir für den Nachwuchs und die Öffentlichkeit sichtbar.

Sie bekommen in dieser Veranstaltung live Antworten auf folgende Fragen

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Projektpartner für Point-of[1]Care-Wasseranalytik gesucht

Über den Abwasserpfad lassen sich ver schiedenste Krankheitserreger nachwei sen. Aktuell findet die Analyse überwie gend in Laboren statt. Eine schnellere Verfügbarkeit von Daten zur Schadstoff und Pathogenkonzentration in Wasser und Umwelt würde sofortige Entschei dungen oder Eindämmungsmaßnahmen erlauben. Effizienter und schneller als der Weg über das Labor sind mobile und leicht zu bedienende Testsysteme. Fluxergy Europe GmbH, Anbieter von Point-of-Care-Systemen, sucht Entwick lungspartner für die Integration und/ oder Testung mobiler Testsysteme für Coronaviren und andere Krankheitserre ger im Abwasser. Basierend auf einem multimodalen Analyzer zur einfachen Durchführung verschiedenster verschiedenster Analyseverfahren sollen Probenahtung effizient und kostensparend umgesetzt werden, wobei der initiale Fokus auf dem molekularbiologischen Nachweis von Pathogenen liegt. Eine Erweiterung auf chemische Parameter soll im Anschluss erfolgen.

Kontakt:
rbartl@fluxergy-europe.com, Stichwort Wasseranalytik

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Bundesweites Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten

Am 1. Juli 2024 ist das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Damit erhält Deutschland erstmals einen verbindlichen Rechtsrahmen für die Klimaanpassung des Bundes, der Länder und der Kommunen. Das Gesetz schafft die Grundlagen dafür, dass alle Verwaltungsebenen strategisch Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise treffen und verankert erstmals die Anpassung an die Folgen der Klimakrise als staatliche Aufgabe im Bundesrecht. Ziel des Gesetzes ist eine flächendeckende Vorsorge in Deutschland gegen die Folgen der weltweiten Klimaerwärmung. Das Gesetz berücksichtigt, dass die Betroffenheit und die Gegebenheiten von Region zu Region sehr unterschiedlich sind, und legt daher einen Schwerpunkt darauf, eine passgenaue Klimaanpassung vor Ort zu stärken. Dafür werden die Länder beauftragt, mit Bezug zu Gebieten der Gemeinden und Kreise Anpassungskonzepte mit Maßnahmenplänen erstellen zu lassen. Grundlage hierfür sind Risikoanalysen, die die lokalen Gegebenheiten berücksichtigen. Nach dem Klimaanpassungsgesetz werden auch alle Länder jeweils eigene Klimaanpassungsstrategien vorlegen und umsetzen. Die vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes mit messbaren Zielen wird aktuell von allen beteiligten Bundesressorts entwickelt und soll voraussichtlich zum Ende dieses Jahres verabschiedet werden.
Als weiteres Instrument zur Stärkung der Klimaanpassung in Deutschland haben Träger öffentlicher Aufgaben bei ihren Planungen und Entscheidungen das Ziel der Klimaanpassung fachübergreifend und integriert zu berücksichtigen (Berücksichtigungsgebot). Dabei sollen sie auch im Rahmen ihrer Maßnahmen darauf hinwirken, bereits versiegelte Böden, deren Versiegelung dauerhaft nicht mehr notwendig ist, in den natürlichen Bodenfunktionen wiederherzustellen und zu entsiegeln, soweit dies erforderlich und zumutbar ist. Das Klimaanpassungsgesetz regelt die Planung und Steuerung von Maßnahmen der Klimaanpassung in ganz Deutschland. Als nächster Schritt muss die Finanzierung der zur Klimaanpassung erforderlichen Maßnahmen gesichert werden. In der Umweltministerkonferenz wird diskutiert, ob die Beteiligung des Bundes an dieser langfristigen Aufgabe durch die Schaffung einer neuen Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz abgesichert werden sollte.
https://www.bmuv.de/WS7195

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Impulspapier für einen vorsorgenden Umgang mit Starkregen- und Sturzflutereignissen

Ein Impulspapier fasst Erkenntnisse für einen nachhaltigen und vorsorgenden Umgang mit Starkregen- und Sturzflutereignissen zusammen. Hervorgegangen ist das Papier aus der Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Anhand von sechs Punkten werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Anwendungstools vorgestellt, die Impulse für kommunale Akteure geben und diese beim Umgang mit Starkregengefahren unterstützen sollen. Das Impulspapier richtet sich an die kommunale Verwaltung und Wasserbehörden genauso wie privatwirtschaftliche und öffentliche Akteure, die auf kommunaler und regionaler Ebene tätig sind, wie Abwasserbetriebe, Wasserverbände oder Planungsbüros. Die sechs übergreifenden Erkenntnisse aus WaX:

  1. Naturbasierte dezentrale Wasserrückhaltemaßnahmen können Abflussspitzen gezielt abmildern. Durch technische Erweiterung dieser Maßnahmen kann das gespeicherte Wasser zeitverzögert bereitgestellt und der Wasserrückhalt in der Landschaft verstärkt werden.
  2. Das Kanalnetz kann durch eine flexible und vorausschauende Bewirschaftung sowie eine dynamische Steuerung besser ausgelastet werden.
  3. Blau-grüne Infrastrukturen sollten bei Neuplanungen erwogen werden. Ihr Potenzial in der Starkregenvorsorge kann gezielt durch funktionale Anpassung und zusätzliche Speicherräume erweitert werden.
  4. Durch die gezielte Ausweisung von Notabflusswegen können Wassermassen möglichst schadfrei durch die urbane Bebauung abgeleitet werden.
  5. Neue Verfahren erlauben genauere Niederschlagsvorhersagen für Starkregenereignisse. Durch die zeitgleiche Berücksichtigung relevanter hydrologischer Prozesse werden Starkregenvorhersagen zu Sturzflutvorhersagen weiterentwickelt, sodass das tatsächlich abfließende Wasser besser prognostiziert und potenzielle Schäden beurteilt werden können.
  6. Neue Kommunikations- und Partizipationsansätze, wie Citizen Science, können das Bewusstsein zum Umgang mit Wasserextremen in der Gesellschaft verbessern.

    https://www.bmbf-wax.de

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Start des Forschungsprojekts „HybridGAK“

Am 1. April 2024 startete das Forschungsprojekt „HybridGAK – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der hybriden Nutzung eines GAK Filters zur Elimination von Phosphor und Mikroschadstoffen“. Mit der Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie werden sich für viele Kläranlagen verschärfte Anforderungen an die Abwasserbehandlung ergeben, insbesondere in Bezug auf Phosphor und Mikroschadstoffe. Für die weitergehende Phosphorelimination stellen Flockungsfilter bereits gängige Systeme dar. Diese können mit verhältnismäßig geringem Aufwand auf eine Filtration mittels granulierter Aktivkohle (GAK) umgerüstet werden. Unklar ist derzeit noch, wie sich die Zugabe von Fällmitteln in den Zulauf eines GAK-Filters auf dessen Leistungsfähigkeit und die Aktivkohleeigenschaften auswirkt bzw. inwieweit GAK-Filter für einen simultanen Rückhalt von Phosphor und Mikroschadstoffen verwendet werden können. Ziel des Forschungsprojekts ist es daher, großtechnische Betriebserfahrungen in einer realen Abwassermatrix auf der Kläranlage Paderborn zu sammeln. Dazu wird das Filtermaterial von zwei der insgesamt 16 bestehenden Filterzellen gegen GAK getauscht und mit dem Ablauf der Nachklärung beschickt – ein Filter mit Zugabe von Eisen(III)chlorid, eine Filter ohne Zugabe. Parallel dazu erfolgen ergänzende labor- und halbtechnische Versuche. Gleichzeitig werden großtechnische Versuche auf der Kläranlage Vlotho durchgeführt. Die Ergebnisse werden zum Projektende (Mitte 2026) in einem Leitfaden mit konkreten Empfehlungen zu Planung und Betrieb zusammengefasst und veröffentlicht. Das Projekt wird über das Förderprogramm „Zukunftsfähige und nachhaltige Abwasserbeseitigung in Nordrhein-Westfalen“ (ZunA) vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Das Projektkonsortium besteht aus der Universität Duisburg-Essen (Koordinatorin), dem Stadtentwässerungsbetrieb Paderborn, dem Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. (IUTA) und Schölzel Consulting sowie der PFI Planungsgemeinschaft GmbH und der Stadt Vlotho als assoziierten Partnerinnen.

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Stefan Panglisch

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Bundesrat fordert von Bundesregierung erneut Pflichtversicherung gegen Elementarschäden

Nach ausführlicher Debatte im Plenum verabschiedete der Bundesrat am 14. Juni 2024 eine Entschließung, mit der er die Bundesregierung erneut auffordert, nunmehr unverzüglich einen geeigneten Vorschlag zur Einführung einer bundesweiten Pflichtversicherung gegen Elementarschäden zu unterbreiten. Darin nehmen die Länder Bezug auf die jüngsten Extremwetterereignisse und die dadurch ausgelösten Großschaden iese hätten erneut gezeigt, wie notwendig eine solche Versicherung sei. 99 Prozent der Immobilien in Deutschland verfügten über eine Wohngebäudeversicherung, aber nicht einmal die Hälfte sei auch gegen Elementarschäden versichert. Dies liege insbesondere an den kostenintensiven Versicherungsprämien in Gebieten mit höherem Risiko, heißt es in der Begründung zur Entschließung. Ziel müsse es sein, für die Betroffenen eine wirksame finanzielle Absicherung gegen die massiven materiellen Schäden zu schaffen, bei der auch die Bezahlbarkeit für alle gewährleistet ist. Der Bundesrat verweist in diesem Zusammenhang auf seinen Beschluss aus dem März 2023, in dem er schon einmal die Bundesregierung um einen Vorschlag zur Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung gebeten hatte.

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Ende der gemeinsamen Behandlung von industriellem und kommunalem Abwasser in Leverkusen

Der Wupperverband ist mitten in der Planung für umfangreiche Bauarbeiten am Kläranlagenstandort Leverkusen. Dort betreibt er zusammen mit dem Chempark-Betreiber Currenta die Gemeinschaftskläranlage Leverkusen, wo kommunale Abwässer gemeinsam mit industriellen Abwässern behandelt werden. Im Anlagenteil des Wupperverbandes werden die kommunalen Abwässer mechanisch gereinigt. Die biologische Reinigung erfolgt anschließend im Anlagenteil von Currenta. Die Bauwerke der mechanischen Reinigungsstufe – Rechen, Sandfang und Vorklärung – sowie das Hochwasserpumpwerk und das Betriebsgebäude werden jetzt komplett nach aktuellem Stand der Technik erneuert. Ab 2032 wird der Wupperverband den kommunalen Abwasserstrom komplett behandeln.
Hierfür wird er auf seinem Gelände eine eigene biologische Reinigungsstufe bauen. Zunächst werden bis Ende 2031 wie bisher die kommunalen und industriellen Abwässer in der Gemeinschaftskläranlage Leverkusen von Wupperverband und Currenta zusammen behandelt Die Bauwerke der mechanischen Reinigungsstufe – Rechen, Sandfang und Vorklärung – sowie das Hochwasserpumpwerk und das Betriebsgebäude werden jetzt komplett nach aktuellem Stand der Technik erneuert. Ab 2032 wird der Wupperverband den kommunalen Abwasserstrom komplett behandeln. Hierfür wird er auf seinem Gelände eine eigene biologische Reinigungsstufe bauen. Zunächst werden bis Ende 2031 wie bisher die kommunalen und industriellen Abwässer in der Gemeinschaftskläranlage Leverkusen von Wupperverband und Currenta zusammen behandelt. Der aktuelle Kooperationsvertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2031.

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Einladung zur 77. Mitgliederversammlung

Wir laden alle Mitglieder herzlich zur 77. Mitgliederversammlung am Montag, den 16. September 2024, um 17:00 Uhr ein. Die Versammlung findet online statt. Die Einladung mit Tagesordnung wurde in den Juliausgaben der Verbandszeitschriften KA und KW veröffentlicht. Sie finden diese auch in DWAdirekt.
Wir freuen uns, dass wir zum Auftakt um 16:30 Uhr die Ministerialdirektorin Dr. Sibylle Pawlowski, Leiterin der Abteilung W „Wasserwirt¬schaft, Gewässer- und Bodenschutz, Meeresschutz“ im Bundesumweltministerium, für einen Vortrag gewinnen konnten.
https://de.dwa.de/de/mitgliederversammlung.html

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Abwassermeister*in: Dozentinnen & Dozenten gesucht

Der Fachausschuss BIZ-5 sucht für seine Fortbildungsveranstaltungen engagierte Fachkräfte mit mehrjähriger Berufserfahrung in den Bereichen:
Abwassertechnik | Schlammbehandlung | Maschinentechnik | Personalführung | Sicherheit auf Kläranlagen | Ausbildung von Fachkräften.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei uns und bringen Ihr Fachwissen ein: braeunig@dwa.de

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Klärschlamm: Vorkommen von PFAS in Abfallströmen

Zur Abschätzung des Risikos von Per und polyfluorierten Verbindungen (PFAS) für Mensch hat das Umweltbundesamt das Forschungsvorhaben „Untersuchung des Vorkommens von PFAS (Per und polyfluorierte Alkylverbindungen) in Abfallströmen“ initiiert. Dieses Vorhaben, das auch Klärschlamm umfasst, hat das Ziel einer ersten Identifizierung, Quantifizierung und Bewertung des Vorkommens von PFAS in bestimmten Abfallströmen. Um eine repräsentative Probennahme durchführen zu können, wurde hierzu in einem ersten Schritt die aktuelle Situation anhand der verfügbaren Literatur dargestellt und hieraus relevante Abfallströme identifiziert. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde ein Probenplan für die als relevant identifizierten Abfallströme entwickelt und eine gezielte Probennahme vorbereitet und durchgeführt. Anhand der erhaltenen Ergebnisse aus der Literaturrecherche und der Analytik wurden die Risiken für Mensch und Umwelt sowie die Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft abgeschätzt, sowie Vorschläge zur Grenzwertsetzung und zu möglichen Entsorgungswegen abgeleitet. Der Abschlussbericht steht als Texte 85/2024 des Umweltbundesamt zum…
Download zur Verfügung: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/untersuchung-desvorkommens-von-pfas-per

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Phosphor: EU-Verordnung zu kritischen Rohstoffen in Kraft getreten

Am 23. Mai 2024 ist die europäische Verordnung zu kritischen Rohstoffen in Kraft getreten (Amtsblatt der Europäischen Union, 3. Mai 2024, L1–67). Europa verfügt nunmehr über einen Rechtsrahmen, um Kapazitäten innerhalb der EU auszubauen, Lieferketten für kritische Rohstoffe EU-weit nachhaltig und kreislauforientiert auszurichten und gleichzeitig die EU-Diversifizierungsagenda weiter zu verfolgen. Mit dieser Verordnung will die EU die Versorgung innerhalb der EU stärker absichern und die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern senken. Anhang II „Kritische Rohstoffe“ enthält Phosphatgestein und Phosphor.
Download der Richtlinie: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240527_012

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Seifenblasenkünstler: Wasserreinigung verursacht hohe Kosten

Seifenblasenvorführungen dürfen nicht mehr in der Nähe von städtischen Brunnen stattfinden. Durch die Entsorgung der Seifenlauge in Bachläufen kann die Technik beschädigt werden. Außerdem entstehen hohe Kosten für die Reinigung des Wassers. Das teilt die Landeshauptstadt Wiesbaden mit. Ein Seifenblasenkünstler entsorgte in den vergangenen Wochen mehrfach Reste seiner Seifenlauge in einem Bachlauf in der Innenstadt. Der Wasserlauf (Schützenhofquelle) fließt in einen Behälter und wird von dort zurück in den Technikraum gepumpt. Es handelt sich also um einen geschlossenen Wasserkreislauf. Die entsorgte Seifenlauge hatte zur Folge, dass sich im Technikraum große Mengen an Schaum bildeten. Um das Wasser wieder zu säubern, entstehen bei jeder Reinigung nicht unerhebliche Kosten, so die Stadt. Ein weiteres Problem: Der Künstler schüttete immer wieder große Mengen Seifenwasser auf den Boden. Dadurch entstand eine Rutschgefahr. Immer wieder gingen bei der Stadtpolizei Beschwerden von Passanten über Stürze oder Beinahe-Stürze ein.

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Phosphorrückgewinnung: Schkopau baut weltweit erste Ash2Phos-Anlage

EasyMining und Gelsenwasser, Partner im Gemeinschaftsunternehmen Phosphorgewinnung Schkopau GmbH (PGS), bauen in Schkopau (Sachsen-Anhalt) die weltweit erste Anlage zur Phosphorrückgewinnung nach dem Ash2Phos-Verfahren. Die Anlage soll Anfang 2027 in Betrieb gehen. Die von EasyMining entwickelte Ash2Phos-Technologie weist nach eigenen Angaben eine Phosphorextraktionsrate von über 90 % aus Klärschlammverbrennungsasche auf. Die geplante Anlagenkapazität beträgt 30000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr. Darüber hinaus liefert die Ash2Phos-Anlage nicht nur Phosphor, sondern auch Rohstoffe als Nebenprodukte wie Eisenchlorid, triumaluminat und Sand. Der Ash2PhosProzess besteht aus drei Schritten: einem ersten sauren Schritt, einem zweiten alkalischen Schritt (Herstellung von Zwischenprodukten) und einem Umwandlungsschritt, bei dem die Zwischenprodukte zu Endprodukten verarbeitet werden.

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Initiative „Sauberer Phosphor“‘ wächst

Die Mitglieder der Initiative „Sauberer Phosphor“ freuen sich über den Zuwachs von fünf neuen Mitgliedern: Oldenburgisch Ostfriesischer Wasserverband (OOWV), enercity Contracting GmbH, KENOW GmbH & Co. KG, hanseWasser Bremen GmbH und Hamburg Wasser.
Vier davon haben ihre Mitgliedschaft am 15.Mai 2024 auf der IFAT unterzeichnet.
Die Initiative setzt sich dafür ein, eine saubere und qualitätsgesicherte Phosphorrückgewinnung gemäß den Anforderungen der Klärschlammverordnung und des Bodenschutzes zu fördern. Die „Leitsätze Sauberer Phosphor 2029“ der Initiative umfassen Kriterien wie die weitestmögliche Schwermetall-Entfrachtung, nachhaltige Lieferketten und die Erzeugung hochwertiger und marktgängiger Phosphorprodukte. Die Initiative hat jetzt 17 Mitglieder.

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Ausbau des Gruppenklärwerks Flerzheim zur Membranbelebungsanlage mit PAK-Dosierung

Das Gruppenklärwerk des Erftverbands in Rheinbach-Flerzheim (NordrheinWestfalen) wird um- und ausgebaut: Neben der Erweiterung von 50 000 auf 67 000 wird die Kläranlage zu einer Membranbelebungsanlage mit integrierter Spurenstoffelimination durch Dosierung von Pulveraktivkohle (PAK-MBR) umgebaut. Mikroplastik und Keime sollen so vollständig zurückgehalten werden. Überdies werden durch den Einsatz von Pulveraktivkohle ein Großteil der gelösten Stoffe wie Arzneimittelrückstände, Haushalts- und Industriechemikalien entfernt. Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für 2025/26 vorgesehen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Maßnahme mit rund 17 Millionen Euro. Die Kläranlage ist für die Wasserführung und -qualität in der Swist von zentraler Bedeutung. Gerade in den Sommermonaten hat das gereinigte Abwasser aus der Kläranlage einen Anteil von rund 90 Prozent an der Wasserführung. Außerdem wird das Wasser der Swist auch für die Beregnung von Obst- und Gemüsekulturen verwendet. Daher besteht hier ein besonders hoher Anspruch an die Qualität der Abwasserreinigung auf der Kläranlage.

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Münchner Klärwerke: MSE entwickelt Abwasserreinigung strategisch weiter

Die Münchner Stadtentwässerung (MSE) hat ein langfristiges Konzept zum zukünftigen verfahrenstechnischen Optimierungs- und Anpassungsbedarf der Abwasserreinigungsprozesse in den Münchner Klärwerken Gut Großlappen und Gut Marienhof aufgestellt und dem Stadtentwässerungsausschuss des Münchner Stadtrats vorgelegt. Die biologische Abwasserreinigung in beiden Klärwerken funktioniert auf Basis des Belebungsverfahrens. Die Münchner Kläranlagen mit ihren drei Reinigungsstufen reduzieren neben Feststoffen auch gelöste Kohlenstoffverbindungen und Nährstoffe, sodass aktuell die rechtlich vorgeschriebenen Grenzwerte sicher eingehalten werden. In den Sommermonaten betreibt die MSE auf dem Klärwerk Gut Marienhof zusätzlich eine UV-Anlage zur Keimreduktion. Sie reinigt das Abwasser entsprechend den Anforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie für die Isar. Damit die MSE auch künftig die Abwasserreinigung gemäß den gesetzlichen Anforderungen erfüllen kann, ist ein langfristiges Entwicklungskonzept mit dem Zeithorizont bis 2040 und eine Anpassung der Technik in den Klärwerken notwendig. Die MSE bewertet dafür die aktuelle verfahrenstechnische Situation vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung, der technischen Anforderungen und der Novellierung der EUKommunalabwasserrichtlinie. In den Fokus rücken dabei die Verschärfung der Ablaufgrenzwerte für Stickstoff- und Phosphorverbindungen sowie die Spurenstoffelimination. Die für die künftigen Aufgaben notwendige neue Technik muss in die bestehende Verfahrenstechnik der Klärwerke eingebunden werden. Dabei sind auch die ökologischen Auswirkungen zu berücksicist es, modulare Lösungsansätze für diese komplexen Aufgaben zu entwickeln, damit München und die Region auch künftig von einer sicheren sowie effizienten Abwasserreinigung und letztlich einer sauberen Isar profitieren. Eine konkrete Kostenangabe ist in diesem Konzeptstadium noch nicht möglich. Für die notwendige Weiterentwicklung der Verfahrenstechnik in den Klärwerken werden bei einem Zeithorizont bis 2040 voraussichtlich Investitionen in einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbereich anfallen. Die konkreten Kosten werden im Rahmen der sich anhand der spezifischen Bedarfsentwicklung ergebenden Einzelprojekte ermittelt. Download der Ratsvorlage: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240527_008

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Neues Verfahren: Erweiterung der Zentralkläranlange Ingolstadt gestartet

Auf der Zentralkläranlage Ingolstadt (ZKA) hat im Mai ein neues Bauprojekt begonnen: die Implementierung einer Restdenitrifikationsstufe mit dem Wirbelschwebebettverfahren im Bypass. Die Kläranlage entwickelte das Verfahren zusammen mit dem Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schreff aus Miesbach. Mit einer kleinen Pilotanlage testeten sie mehrere Jahre den Einsatz dieser neuen Technologie – von Beginn an wissenschaftlich unterstützt: Die Technische Hochschule Augsburg begleitet das Projekt. Als erste Kläranlage in Deutschland sammelt die ZKA wertvolle Erfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb dieser Denitrifikationsstufe.
2018 wurde die Idee vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit dem Abwasser-Innovationspreis ausgezeichnet und erhält bis zu 720000 Euro Fördergeld. Mit einer Kostenkalkulation von circa fünf Millionen Euro erspart diese Anlage ein.

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Länder machen sich für bessere Finanzierung des Hochwasserschutzes stark

Die Umweltministerkonferenz der Länder hat sich mit Blick auf die extremen Hochwasserereignisse in Bayern und Baden-Württemberg dafür ausgesprochen, die Anstrengungen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung deutlich zu verstärken. Bund, Länder und Kommunen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger müssen ihren Beitrag zu dieser weitreichenden Aufgabe leisten. Die Umweltministerinnen, -minister, -senatorinnen und der -senator der Länder fordern den Bund auf, ohne weiteren Zeitverzug sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Finanzierung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen auskömmlich und verlässlich gestaltet wird. Dies gelte auch für den Hochwasserschutz – unter anderem im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK). Die Umweltministerinnen, -minister, -senatorinnen und der -senator der Länder griffen das Thema der gemeinsamen Finanzierung von Maßnahmen zur Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe auf. Hierzu wäre eine Grundgesetzänderung notwendig. Durch eine Gemeinschaftsaufgabe würden Bund und Länder zur Kooperation und der gemeinsamen Finanzierung kommunaler Klimaaufgaben verpflichtet. Die Länder fordern die Bundesregierung auf, in diesem Zusammenhang zeitnah über die laufende Prüfung offener Rechtsfragen zu berichten. Zudem wird der Bund gebeten, diese Gemeinschaftsaufgabe auch für den Klimaschutz als langfristige Finanzierungslösung zu prüfen, um die Umsetzung von insbesondere kommunalen Klimaaufgaben zu gewährleisten. Schließlich wird der Bund gebeten, zeitnah einen Regelungsvorschlag zur Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden vorzulegen, damit das Gesetzgebungsverfahren noch in dieser Legislaturperiode.

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Gründung eines Netzwerks zur Geschichte der Abwasserentsorgung

In vielen Städten oder Verbänden wird die jeweilige Abwassergeschichte aufgearbeitet und aufbereitet. Der Leiter des Dresdner Kanalnetzbetriebs, Dipl.-Ing. Frank Männig, beispielsweise hat vor einigen Jahren angefangen, zur Geschichte des Dresdner Entwässerungssystems (und darüber hinaus) zu recherchieren. Die zeitliche Spanne reicht dabei vom 13. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit. Er sucht nun Gleichgesinnte und historisch Interessierte, um sich bei Nachforschungen und den nachfolgenden Deutungsversuchen auszutauschen und eine entsprechende Community zu aktivieren. Denkbar wäre, sich regelmäßig, online oder in Präsenz, zu treffen und auszutauschen. Wer interessiert ist, an einem solchen Austausch teilzunehmen, möge sich melden:
Frank Männig, Stadtentwässerung
Dresden GmbH
E-Mail: fmaennig@se-dresden.de
Tel. 0351/822-1174

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Schleswig-Holstein: Vorgaben für die Dichtheitsprüfung von privaten Entwässerungsleitungen entschärft

Das Umweltministerium von SchleswigHolstein regelt die Vorgaben zur Dichtheitsprüfung von privaten Grundstücksentwässerungsleitungen neu. Vorgesehen sind vereinfachte fachliche Vorgaben und eine Fristverlängerung bis 2040. Hintergrund, so das Ministerium, ist die Tatsache, dass viele private Abwasserrohre bis dato noch nicht überprüft werden konnten und dies auch für die öffentlichen Leitungen gilt. „Wir setzen die Prioritäten bei öffentlichen Abwasserkanälen und Wasserschutzgebieten“, sagt Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt mit Blick auf eine Neuregelung der Vorgaben für die Dichtheitsprüfung von privaten Entwässerungsleitungen. „Und nicht zuletzt soll die Prüfung außerhalb von Wasserschutzgebieten – im privaten Raum – in einem angemessenen zeitlichen Rahmen erfolgen, der auch zu bewältigen ist und niemanden überfordert“, so der Minister weiter Bislang war die Dichtheitsprüfung der privaten Grundstücksentwässerungsleitungen drei Jahre nach der Sanierung des öffentlichen Kanalnetzes vorgeschrieben. Da letztere aber noch nicht flächendeckend erfolgt ist, wurde die Verpflichtung zur Dichtheitsprüfung privater Kanäle im November 2022 ausgesetzt. Dabei war das Ziel, die Zustandserfassung des öffentlichen Kanalwesens voranzutreiben und die Kapazitäten der Prüffirmen hier primär einzusetzen. Zwar bleibt die geltende DIN 1986 Teil 30 in Kraft, sie gilt als sogenannte allgemein anerkannte Regel der Technik kraft Gesetzes unmittelbar, so das Landesumweltministerium. Trotzdem hat sich das Umweltministerium entschlossen, neue und für die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer großzügigere Umsetzungsfristen abweichend von der DIN 1986 Teil 30 bis zum Jahr 2040 einzuführen. Bis zu diesem Jahr soll die
Dichtheitsprüfung der privaten Grundstücksentwässerungsleitungen unabhängig von der Zustandserfassung des öffentlichen Bereiches vorgelegt werden In den Schutzzonen II, III und III A soll die Prüfung umgehend erfolgen, um die Trinkwassergewinnung in sensiblen Bereichen zu schützen. Gleiches gilt für Entwässerungsanlagen gewerblicher Abwässer, da diese potenziell gefährliche Stoffe enthalten.
Wer bereits die Nachweise zur Dichtheitsprüfung erbracht hat, erhält aus der neuen Regelung keine Nachteile: Diese behalten ihre Gültigkeit und brauchen nicht bis 2040 wiederholt zu werden. Die Änderungen gelten ab sofort, wie das Ministerium am 10. Mai 2024 mitteilte. Die bisherigen Regelungen werden dann aufgehoben.
Weitere Informationen zu den Regelungen:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240510_009

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Branchendialog „Phosphorrückgewinnung  aus Klärschlamm“

Um die Umsetzung der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm zu fördern, hat das Bundesumweltministerium einen hochrangigen Branchendialog ausgerichtet. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bundes- und Landesministerien, kommunaler sowie Fachverbände und Unternehmen der Branche diskutierten in vier Themenblöcken über die Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze. Dabei wurden folgende Aspekte thematisiert: Stand der Technologien zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm einschließlich einer möglichen vorgeschalteten Verbrennung; Möglichkeiten zur Finanzierung und Kostenumlegung auf die Abwassergebühren; Verwendung der Phosphorrezyklate als Düngemittel und gegebenenfalls in weiteren Industriezweigen; offene rechtliche, technische und wirtschaftliche Fragen und Probleme, wenn eine Zwischenlagerung der Klärschlammverbrennungsaschen anstelle einer direkten Phosphorrückgewinnung in Betracht gezogen wird.
Zentrale Punkte in der Diskussion waren das Fehlen von langfristigen Aus schreibungen, die Umlagefähigkeit der zu entrichtenden Gebühren sowie die gravierenden Implikationen der Zwischenlagerung von Klärschlammaschen für Kommunen und Anlagenbetreiber. Im weiteren Verlauf ist die Einrichtung einer Länder geführten Arbeitsgruppe vorgesehen, die sich mit der Klärung der offenen Fragen zur erfolgreichen Umsetzung der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm befassen wird. Eine Fortsetzung des Branchendialogs ist für die Jahre 2026 und 2028 geplant.

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Wiederaufbau im Ahrtal macht Fortschritte

„Der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Ahrtal kommt mit drei Großprojekten einen wichtigen Schritt voran. Die Kläranlage Sinzig wird als Leuchtturmprojekt neugebaut, die Haupttrinkwasserleitung im Ahrtal wiederh stellt. Und im Unterlauf der Ahr wird eine Engstelle neumodelliert, die sich positiv auf die Elektrifizierung der Bahnstrecke auswirkt. Bei all diesen Projekten wird nicht nur zerstörte Infrastruktur wiederhergestellt, sondern es werden auch neue Standards integriert – möglichst hochwassersicher und klimafreundlich.“, erklärte die rhein-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder, als sie am 22. Mai 2024 entsprechende Förderbescheide in einem Gesamtvolumen von 25,1 Millionen Euro übergab. Die Ahrflut hatte das gesamte Abwassersystem im Ahrtal zerstört, so auch die Sinziger Kläranlage. „Sie wird nun an hochwassersicherer Stelle mit bundesweitem Modellcharakter wiederaufgebaut. Das ist das größte wasserwirtschaftliche Wiederaufbauprojekt im Ahrtal mit Investitionen vermutlich von mehr als 130 Millionen Euro“, so Umweltministerin Katrin Eder. Mit der neuen Kläranlage auf einem hochwassersicheren Standort wird ein Modellprojekt für das Ahrtal umgesetzt. Ausgestattet mit einer vierten Reinigungsstufe wird die Anlage eine Reinigungsleistung gerade auch für Spurenstoffe bringen, wie diese von der kürzlich verabschiedeten EU-Kommunalabwasserrichtlinie als neuer Stand der Technik gefordert wird. Die Sinziger Kläranlage soll zudem weitgehend energieneutral arbeiten, also möglichst den eigenen Energiebedarf aus dem Faulgas und durch Solarenergie decken. Zugleich ist das Projekt auch ein Modellprojekt der Digitalisierung, indem die Anlage bereits mit digitalen Methoden geplant wird und durch den Einsatz künstlicher Intelligenz auf den modernsten Stand der Prozesstechnik gehoben wird. Nach der Katastrophe im Ahrtal musste auch die Trinkwasserversorgung neu errichtet werden. Dazu gehörte im Bereich des Zweckverbandes Eifel-Ahr die zentrale Wassertransportleitung, die sogenannte Tallinie. Diese musste auf einer
Länge von rund 27 Kilometern vollständig neu verlegt werden, damit die Bürgerinnen und Bürger mit sauberem Trinkwasser versorgt werden können. „Bis Ende 2025 soll die gesamte Trinkwasserversorgung im Bereich der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr weitgehend hochwasserresilient wiederhergestellt sein“, erläuterte Umweltministerin Katrin Eder. Die Ministerin übergab einen weiteren Förderbescheid in von 4,2 Millionen Euro an Landrätin Cornelia Weigand als Verbandsvorsteherin des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr und an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler, zugleich stellvertretender Verbandsvorsteher. Damit gelten die beantragten Investitionskosten von 27,1 Millionen Euro zunächst als ausgefördert. Am Unterlauf der Ahr muss eine gefährliche Engstelle bei Heppingen/Heimersheim beseitigt werden. Diese Engstelle hatte bei der Ahrtalflut 2021 für einen erheblichen Rückstau des Hochwassers in Bad Neuenahr-Ahrweiler und schwere Überflutungen gesorgt. Bei der Neumodellierung des Gewässers wird aus der V-Form eine U-Form.

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Handlungsempfehlung für schnelle Umsetzung von Infrastrukturprojekten entlang der Ahr entwickelt

Für eine reibungslose Umsetzung der Maßnahmen zum Wiederaufbau im Ahrtal hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutz- und Fischereibehörde eine Handlungsempfehlung erarbeitet. Dies betrifft insbesondere große Infrastrukturprojekte sowie Gewässergestaltungen zum Hochwasserschutz oder -vorsorge in den Siedlungsbereichen entlang der Ahr, die nun anstehen. Diese Empfehlung optimiert die Anwendung des Bundesnaturschutzgesetzes und seiner Verordnungen, um den Schutz von Vögeln und Fischen entlang der Ahr und ihren Nebengewässern sicherzustellen und gleichzeitig eine schnelle Bauausführung zu ermöglichen. Die Handlungsempfehlung basiert auf einer ganzheitlichen Planung, die eine integrierte räumliche und zeitliche Strategie sowie vereinfachte Beurteilungskriterien umfasst. Ein Ziel der Empfehlung ist es, eine ununterbrochene Durchführung von Baumaßnahmen zu gewährleisten.
Zudem sind dank einer fachkundigen Beurteilung durch die SGD Nord keine zusätzlichen Untersuchungen oder Kartierungen erforderlich. Bauträger müssen lediglich nachweisen, dass diese Beurteilung auf ihre spezifischen Baumaßnahmen zutrifft und ihre Entscheidungen bezüglich Eingriff, Flora-Fauna-Habitat-(FFH)-Verträglichkeit und Artenschutz dokumentieren.
https://s.rlp.de/lyvFn

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Biokohle im Pflanzenbau: Düngeexperten für Vorsicht bei Einsatz von Klärschlamm als Ausgangsmaterial

Der Wissenschaftliche Beirat für Düngungsfragen (WBD) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat sein neues Gutachten „Biokohle in der Landwirtschaft – Nutzen, Grenzen und Zielkonflikte“ vorgelegt. Darin gibt der WBD auf Grundlage des derzeitigen Wissensstandes Empfehlungen für den weiteren Umgang mit Biokohle ab, um den Pflanzenbau nachhalti- ger aufzustellen. Biokohle kann aus or-ganischen Materialien – wie etwa Grünschnitt oder Holzspänen – hergestellt werden und wird als ein Beitrag zum Klima- und Bodenschutz diskutiert. Eigene Abschnitte in dem Bericht gehen auch auf die Pyrolyse und Hydrothermale Carbonisierung von Klärschlamm ein. Wörtlich heißt es „Bioabfall und Klärschlamm können generell mit Schwermetallen belastet sein. Bei deren Verwertung in der Landwirtschaft muss daher eine ständige Nachweisführung über die Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte erfolgen … Bei allen Reststoffen sollte auf eine eventuelle Belastung mit organischen Kontaminanten geachtet werden. Deren Einsatz für die Biokohleherstellung sollte nur möglich sein, wenn die Prozessbedingungen einen Abbau gewährleisten. Ins- gesamt schränken die Anforderungen an die Ausgangsstoffe, insbesondere im Hinblick auf die Nährstoff- und Schadstoffgehalte, deren Eignung für die Biokohleerzeugung deutlich ein.“ Und an anderer Stelle in dem Bericht: „Der Einsatz von Materialien aus der Recyclingwirtschaft für die Herstellung von Biokohle wird aufgrund der Risiken durch Stör- und Schadstoffe grundsätzlich abgelehnt. Weitere Argumente für einen Ausschluss dieser Stoffe für die Biokohleherstellung sind zu erwartende Stickstoffverluste bei der Herstellung von Biokohle (Biotonne, Klärschlamm) sowie die Verminderung der Phosphatverfügbarkeit, was ein erhebliches Problem bei der Herstellung von Klärschlammcarbonisaten darstellt.“ Der neue Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Falko Holz sagte: „Unsere Ergebnisse zeigen: Biokohle birgt Chancen auf dem Weg zu einem nachhaltigen Pflanzenbau. Sichergestellt werden muss in der Praxis, dass Schadstoffgrenzwerte eingehalten werden.“ Der ehemalige Vorsitzende Prof. Dr. Franz Wiesler fügte hinzu: „Der Einsatz von Biokohle in der Pflanzenproduktion birgt Chancen für die Bodenfruchtbarkeit, den Nährstoffhaushalt des Bodens und die Erträge. Klar ist aber, dass noch viel geforscht werden muss. Besonders zur Langzeitwirkung von Biokohle fehlen uns Erkenntnisse. Was die Potenziale von Biokohle auf den Klimaschutz angeht, braucht es dringend eine Modellierung unterschiedlicher Nutzungspfade von Biomasse und deren Effekte auf die Emission klimaschädlicher Gase.“
Download des Gutachtens: http://bmel.de/goto?id=107916

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Kläranlage Brilon: Vom Bau zum Betrieb der vierten Reinigungsstufe

Am 2. Mai 2024 wurde auf der Kläranlage in Brilon der Start für die Inbetriebnahme der ersten vierten Reinigungsstufe des Ruhrverbands offiziell gefeiert. Herzstück der weitergehenden Reinigungsstufe ist eine Flockungsfiltration mit kombinierter Pulveraktivkohle (PAK)-Dosierung im Vollstromverfahren.
Hinzu kommt eine Fällmittelstation zur eitestgehenden Phosphor-Elimination, die am Standort des früheren dritten Schönungsteichs errichtet wurde. Die Flockungsfiltration besteht im Wesentlichen aus drei nacheinander durchflossenen Kontaktbecken mit jeweils einem Hyperboloid-Rührwerk. Zur Erhöhung des Wirkungsgrads wurde zusätzlich eine dynamische Rückführung des Schlamm-Aktivkohle-Wasser-Gemisches mittels zweier Kreiselpumpen installiert. In den daran anschließenden Filterkammern wird die Pulveraktivkohle mithilfe einer Filtration, in der sich mit Tüchern bespannte Scheiben befinden, wieder entfernt. Das belüftete Beckenvolumen der biologischen Reinigungsstufe wurde durch den Einbau von zusätzlichen Streifenbelüftern sowie eines neuen Drehkolbengebläses erweitert und kann den Ammoniumstickstoff nun noch besser abbauen. Auch die Onlinemesstechnik der gesamten Kläranlage Brilon wurde auf den neuesten Stand gebracht. Die vierte Reinigungsstufe wurde im Rahmen des Programms „Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II“ des Landesumweltministeriums mit zwei Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro.

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Bundesregierung antwortet auf Große Anfrage zur Wasserwirtschaft

Die Bundesregierung hat am 10. April 2024 die Antwort auf die Große Anfrage der Fraktion Die Linke zum Thema „Verfügbarkeit von sauberem Wasser“ beschlossen. In ihrer Antwort bekennt sich die Bundesregierung umfassend dazu, wie wichtig der vorbeugende Schutz der lebenswichtigen Ressource Wasser ist und welche Aktivitäten auf allen Ebenen unternommen werden, um Wasser zu schützen und für die Zukunft zu sichern. Die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage schließt neben den Binnengewässern auch den Meeresschutz ein. Das Spektrum betrifft sämtliche wassernutzende Sektoren und erstreckt sich vom Umsetzungsstand der Nationalen Wasserstrategie über die Regulierung von Wasserentnahmen, den Umsetzungsstand der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Trinkwasserversorgung, Trinkwasserhygiene, Schadstoffeinträge jeglicher Art in Gewässer inklusive Altmunition in Nord- und Ostsee bis hin zu Fragen zur wasserwirtschaftlichen Infrastruktur, zur Wasserkraft, zur wassersensiblen Stadtentwicklung, zum allgemeinen Zugang zu Trinkwasser sowie zum Fachkräftemangel in der Wasserwirtschaft. In ihrer Antwort kommt die Bundesregierung zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass sie auf die aktuellen Probleme der Wasserwirtschaft – sofern der Bund hier Zuständigkeiten hat – angemessen reagiert und die bereits absehbaren Herausforderungen vorausschauend im Blick behält.
Download der Antwort der Bundesregierung: https://www.bmuv.de/DL3262

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Phosphor-Recycling aus Abwasser: Demonstrationsanlage in Bottrop eingeweiht

Auf dem Gelände der Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop wurde eine Demonstrationsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche eingeweiht. Bereits in Kürze startet die zweijährige Versuchsphase. Gebaut wurde die Anlage von der PhosRec Phosphor-Recycling GmbH. Planung, Bau und Betrieb der in Bottrop gebauten Anlage werden im Rahmen des Forschungsvorhabens AMPHORE vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 6,7 Millionen Euro gefördert. Die PhosRec Posphor-Recycling GmbH wurde zum Zweck der gemeinsamen Umsetzung der zukünftig vorgeschriebenen Phosphorrückgewinnung von Ruhrverband, Wupperverband, Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (LINEG), Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) gegründet. Die Gesellschaft ist Bauherrin und Betreiberin der großtechnischen Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von jährlich 1000 Tonnen Asche aus der Klärschlammverbrennung. Kernaufgabe ist die Optimierung und Prüfung der Betriebsstabilität bei verschiedenen Betriebszuständen unter Einsatz unterschiedlichster Verbrennungsaschen. Auch die Qualitäten und Verwertungspfade für Nebenprodukte und Reststoffe (unter anderem Metallsalze, Salzsole und silikatische Rückstände) werden neben der späteren Vermarktung der erzeugten Phosphorsäure gemeinsam mit Projektpartnern betrachtet. Die Anlage ist nach der PARFORCE-Technologie® durch die Parforce Technology Cooperation GmbH geplant und gebaut worden, die hier erstmalig in großtechnischem Maßstab realisiert wird. Dabei wird der Phosphor aus den Klärschlammaschen in Form von Phosphorsäure zurückgewonnen. In Bottrop wird die Asche mit Salzsäure aufgeschlossen, um den Phosphor aus der Aschematrix herauszulösen. Parallel werden weitere Stoffe wie Eisen, Aluminium und Calcium aus der Asche zurückgelöst. Diese werden nachfolgend durch eine Kombination von Ionenaustauschern und Elektrodialyse von der Rohphosphorsäure abgetrennt Im letzten Schritt der Vakuumverdampfung wird die Phosphorsäure auf marktgängige Konzentrationen gebracht Geplant ist, dass die Anlage in nacheinander folgenden „Kampagnen“ betrieben wird: Diese dauern jeweils 14 Tage, pro Durchgang gehen rund 40 Tonnen Asche in die Anlage. Untersucht werden dabei die Aschen aus dem gesamten Projektgebiet, das heißt der Verbrennungsanlagen in Bottrop (Emschergenossenschaft), Buchenhofen (Wupperverband), Elverlingsen (WFA Elverlingsen GmbH – 50-prozentige Tochter des Ruhrverbands) und Lünen (Innovatherm – Tochtergesellschaft der BETREM GmbH, die wiederum eine 100-prozentige Tochter der Emschergenossenschaft ist). Im Rahmen der zweijährigen Versuchsphase sollen auch Mischungen dieser Aschen gefahren werden. Das Ziel ist, hier zunächst die Betriebsfähigkeit der Anlage mit den verfügbaren Aschen zu untersuchen und die dafür optimierten Betriebsparameter zu finden. Wissenschaftlich begleitet wird die Betriebsphase vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen.
https://www.ruhrverband.de/wissen/projekt-amphore
https://phosrec.de

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G7 will Wasserknappheit bekämpfen

Mit einer neu zu gründenden Wasserkoalition wollen die Industriestaaten G7 ihr gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen die globale Wasserkrise besser abstimmen. Das haben die G7-Staaten haben Ende April 2024 in Turin vereinbart Um der weltweiten Verschmutzung des Wassers und dem Wassermangel entgegenzutreten, will die Koalition Strategien und Maßnahmen für ein integriertes Wassermanagement entwickeln. Damit soll der nun anlaufende Vorbereitungsprozess zur UN-Wasserkonferenz 2026 begleitet werden.
Neben dem Schutz der weltweiten Wasserversorgung vereinbarten die sieben führenden Industriestaaten den Kohleausstieg bis spätestens 2035. Mit einem Plastikabkommen soll außerdem die weltweite Plastikverschmutzung auf Null reduziert werden.

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KMU-innovativ: Förderung für Wassertechnologien

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können eine Förderung bei FuE Vorhaben zur Wassertechnologie erhalten. Die entsprechende Richtlinie „KMU-innovativ: Ressourcen und Kreislaufwirtschaft“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 2. Mai 2024 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Angesprochen werden KMU insbesondere aus den Branchen Baugewerbe, Chemie- und Rohstoffindustrie, Wasserwirtschaft, Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Textilwirtschaft, Umwelttechnik sowie Dienstleistungen. Gefördert werden FuE-Vorhaben für Technologien, Verfahren oder Dienstleistungen unter anderem zum nachhaltigen Wassermanagement: Technologien und Maßnahmen zur effizienten Nutzung der Ressource Wasser; Wasserwiederverwendung, Energiegewinnung und Rückgewinnung von Nährstoffen aus Abwasser und Prozesswasser; innovative Verfahren zur Trinkwassergewinnung und -aufbereitung; Mess-, Steuer- und Regelungstechnik in der Wassertechnologie; effizientere Bewässerungstechnologien; innovative Abwasser- und Regenwasserbehandlungstechnologien; Maßnahmen zur Sanierung und Renaturierung von Wasserressourcen (zum Beispiel Grundwasser, Oberflächengewässer), aber auch Verfahren zur effizienten Bereitstellung und Nutzung kritischer Rohstoffe. Bewertungsstichtage für Projektskizzen sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres, beginnend mit dem 15.Oktober 2024.
Förderaufruf des BMBF: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240503_001

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Bewerbungen als KUMAS-Leitprojekt gesucht

Bis zum 31. August 2024 sind Bewerbungen als KUMAS-Leitprojekt möglich. Projekte müssen aus Bayern stammen.
KUMAS ist das Kompetenzzentrum Umwelt e. V. mit Sitz in Augsburg. Der Verein zeichnet auf diese Weise innovative Verfahren, Produkte, Dienstleistungen, Anlagen, Entwicklungen oder Forschungsergebnisse aus, die in besonderem Maße geeignet sind, Umweltkompetenz zu demonstrieren. Die Auszeichnung „Offizielles Leitprojekt des KUMAS-Umweltnetzwerks“ wird an bis zu drei Projekte jährlich vergeben.
www.kumas.de

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Seifriz-Preis für Baumrigolensystem

Ein Baumrigolensystem, das der Überflutungsvorsorge, Baumbewässerung und dezentralen Wasserspeicherung dient, wurde mit dem Seifriz-Sonderpreis für ganzheitliche Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Entwickelt wurde das Baumrigolensystem von Prof. Dr.-Ing. Helmut Grüning und Doktorand Nils Siering (FH Münster) im Rahmen des vom BMUV-finanzierten Projekts „Bewässerungskonzept für urbanes Grün während klimatisch bedingter Trockenphasen“ (BeGrüKlim), produziert und vermarktet wird es unter dem Namen ALVEUS von der Firma Humberg (Nottuln/Nordrhein-Westfalen). Der „Seifriz-Transferpreis Handwerk + Wissenschaft“ wird unter der Federführung von Handwerk BW durch den Verein Technologietransfer Handwerk e. V. verliehen. Er wird bereits seit über 30 Jahren vergeben. An drei Orten in Nottuln hat das Team die Baumrigolen getestet – insgesamt drei Bäume mit Bewässerungssystem neben einem Referenzbaum ohne Reservoir.

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EU-Programm „LIFE für Umwelt und Klimaschutz“: 571 Millionen Euro für neue Projekte

Die Europäische Kommission sammelt Projektvorschläge im Rahmen des EU-Programms „LIFE für Umwelt und Klimaschutz“. Insgesamt stehen 571 Millionen Euro Förderung zur Verfügung. Vorschläge können unter anderem in folgenden Kategorien eingereicht werden, für die die folgenden Summen zur Verfügung stehen: Natur und biologische Vielfalt (155 Millionen Euro), Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität (65 Millionen Euro), Klimaschutz und Anpassung anden Klimawandel (61,98 Millionen Euro), Energiewende (4 Millionen Euro), Neues Europäisches Bauhaus (8 Millionen Euro), Umweltgovernance (10 Millionen Euro).
Website zur Einreichung von Vorschlägen 2024:
https://cinea.ec.europa.eu/programmes/life/2024-life-calls-proposals_en

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Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Gemeinsame Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche im Südwesten

In einer Kooperationsvereinbarung haben im März 2024 das Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe, der Zweckverband Klärschlammverwertung Steinhäule und die Stadtentwässerung der Landeshauptstadt Stuttgart ihre Zusammenarbeit besiegelt: Die drei Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen wollen in Zukunft die Herausforderungen der Phosphorrückgewinnung gemeinsam meistern. Die drei kommunalen Klärschlammverbrennungsanlagen in Stuttgart, Karlsruhe und Ulm/Neu-Ulm ver- brennen in Summe die anfallenden Klärschlämme der drei Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von rund 3,6 Millionen Einwohnerwerten. Insgesamt fallen bei den drei kommunalen Partnern jedes Jahr rund 20 000 Tonnen Klärschlammverbrennungsasche an, die es gilt, der Phosphorrückgewinnung zuzuführen.

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UBA-Studie erschienen: Fällmittelnotstand bei der Abwasserbehandlung

Unter dem Titel „Fällmittelnotstand bei der Abwasserbehandlung“ hat das Umweltbundesamt eine Studie herausgegeben, die die benötigte Fällmittelmenge für Deutschland hinsichtlich chemischer Phosphorelimination ermittelt sowie die voraussichtlichen Fehlmengen aufgrund der Mangellage berechnet. Weiterhin werden Lösungsmöglichkeiten identifiziert, wie Fällmittel eingespart oder substituiert werden kann. Es werden Hilfestellungen für die Praxis und Modifikationen des Betriebsablaufs formuliert und wie sich der verfahrenstechnische Einfluss von regulatorischen Änderungen auf den Betrieb auswirkt. Die Studie wurde erarbeitet von Matthias Barjenbruch, Cora Eichholz und Peter Hartwig.
Kostenloser Download:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/faellmittelnotstand-bei-der-abwasserbehandlung

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Funktionalisiertes Chitosan als biobasiertes Flockungsmittel für die Aufbereitung komplexer Abwässer

Forschende am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB haben ein biobasiertes, funktionalisiertes und abbaubares Flockungsmittel, LaChiPur, entwickelt, mit dem sich Abwässer mit komplexen Inhaltsstoffen effizient aufreinigen lassen. Dabei sorgt das Enzym Laccase in einer Matrix aus Chitosan zusätzlich dafür, dass Phenole aus dem Wasser entfernt werden. Chitosan wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Chitin gewonnen, der als strukturelle Komponente in den Schalen von Krustentieren, Panzern und Häuten von Insekten und in Pilzen enthalten ist. Damit ist Chitin – nach der aus Pflanzen stammenden Cellulose – das zweithäufigste natürliche Polymer auf der Erde. Laccase ist in vielen Pflanzen, aber auch in Pilzen und Bakterien, zu finden. In der Natur sind Laccasen an der Vernetzung aromatischer Monomere zu Lignin wie auch an dessen Abbau beteiligt. Ihre Eigenschaft, Phenole und andere phenolische Substanzen zu oxidieren, macht sie für verschiedene industrielle Anwendungen gefragt, von der Entfernung toxischer Phenole in Fruchtsäften, über die Entfärbung von Textilabwässern bis zum Abbau von Schadstoffen in Wasser und Boden.
Das Flockungsmittel LaChiPur ist Ergebnis eines zweijährigen Fraunhofer-Forschungsprojekts, das bis Dezember 2023 im Programm „Schnelle Mittelstandsorientierte Eigenforschung (SME)“ gefördert wurde. Beteiligt war auch das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam, dessen Part die Funktionalisierung des Chitosans mit Laccase war. LaChiPur eignet sich nach Angaben des Fraunhofer IGB auch als Filtermaterial und weist Eigenschaften von Fällmitteln auf. Daher soll das Produkt auch für den Einsatz in der Phosphorfällung weiterentwickelt werden.
Projekt-Website: https://www.igb.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/lachipur.html

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Stand der Arbeiten an der Klimaanpassungsstrategie

Das Bundeskabinett will sich in der 51. Kalenderwoche mit der vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie befassen. Das geht aus einer Antwort (Bundestags-Drucksache 20/10919) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/ CSU-Fraktion hervor. Davor soll es eine „mehrstufige Beteiligung und Konsultation der Bundesländer sowie von weiteren Stakeholdern und Bürger geben“, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort. Die Bundesländer seien bereits frühzeitig punktuell in die Phase der Zielentwicklung, insbesondere im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2023, in Form von informellen Fachgesprächen und Workshops eingebunden gewesen. Anschließend sei eine umfassende, informelle Beteiligung zu den Entwürfen der Ziele im vierten Quartal des Jahres 2023 erfolgt. Die Bundesländer hätten im Rahmen einer für das dritte Quartal des Jahres 2024 geplanten, formellen Konsultation des Strategieentwurfs erneut die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Hintergrund ist das im November 2023 vom Deutschen Bundestag beschlossene Bundes Klimaanpassungsgesetz (KAnG). Das Gesetz soll einen verbindlichen Rahmen für eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes und die Zusammenarbeit von Bund und Ländern schaffen. In § 3 des KAnG heißt es, dass die Bundesregierung bis 30. September 2025 eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen vorlegen werde.
Download der Antwort der Bundesregierung:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/109/2010919.pdf

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Klärschlammverwertung: Erftverband, Wasserverband Eifel-Rur und RWE gründen gemeinsames Unternehmen

Ab 2029 werden der Erftverband und der Wasserverband Eifel-Rur jährlich bis zu 148 000 Tonnen entwässerten Klärschlamm nach Hürth-Knapsack liefern. Der Schlamm wird dort in einer neuen Anlage thermisch verwertet, die von einem gemeinsam mit RWE Power gegründeten Tochterunternehmen, der Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH, betrieben wird. RWE Power hält 50,1 Prozent der Gesellschaftsanteile, plant und errichtet die Klärschlamm-Verwertungsanlage und führt den Betrieb technisch. Die Wasserverbände sind mit 49,9 Prozent beteiligt und für die kaufmännische Geschäftsführung in dem neuen Unternehmen verantwortlich. Die neue Anlage hat eine Kapazität von 180 000 Jahrestonnen Klärschlamm (Originalsubstanz). Neben den Wasserverbänden liefert RWE 32000 Tonnen Klärschlamm an die Anlage. Die Anlage ermöglicht auch die ab 2029 gesetzlich geforderte Phosphorrückgewinnung.
Erftverband und Wasserverband Eifel-Rur verwerten heute ihre Klärschläm-me in Braunkohlenkraftwerken von RWE Power. Der Energieträger Braunkohle, der die bei der Mitverbrennung des Klärschlamms nötige Heizenergie liefert, fällt jedoch ab 2030 im Zuge des gesetzlichen Kohleausstiegs weg. Eine Mitverbrennung dann nicht mehr möglich. Die Wasserverbände haben deshalb frühzeitig mit der Suche nach Alternativen begonnen und mit einem EU-weiten Vergabeverfahrens einen Partner gesucht, der einen Standort für ein Verwertungskraftwerk und das notwendige Know-how für den Betrieb mitbringt. Die von der Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH vorgesehene Anlage befindet sich bereits im Bau. In der Anlage kann der Klärschlamm ohne fossile Energieträger thermisch verwertet werden, weil die erzeugte Wärme wiederverwertet und zur Vortrocknung des Materi- als genutzt wird. Die Überschussenergie der Anlage wird zunächst in einer Turbine zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt und anschließend in Form von „grünem“ Dampf und Fernwärme den benachbarten Industriepartnern und den Stadtwerken Hürth geliefert.

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Vier Umsetzungshilfen zu den umwelttechnischen Berufen erschienen

Zu den modernisierten Ausbildungsordnungen der Berufe im umwelttechnischen Bereich, die ab dem 1. August 2024 in Kraft treten, sind in der Reihe „Ausbildung gestalten“ jetzt vier neue Umsetzungshilfen für die Ausbildungspraxis erschienen. Sie erläutern sowohl die an neue Herausforderungen angepassten Ausbildungsinhalte als auch die neue Prüfungsstruktur. In Zusammenarbeit von Sachverständigen aus Betrieben und Berufsschulen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurden viele Erläuterungen, Beispiele und Checklisten erarbeitet, die das Ausbildungspersonal bei der Planung und Durchführung der Ausbildung unterstützen. Die Umsetzungshilfen beinhalten unter anderem Erläuterungen zur Vermittlung der Lernziele aus den Ausbildungsrahmenplänen, Beispiele zu den Lernfeldern des Rahmenlehrplans sowie Informationen zur neu eingeführten „Gestreckten Abschlussprüfung“ und den Prüfungsbereichen. Die Umsetzungshilfen und umfangreiche Zusatzmaterialien können über die Webseite des BIBB kostenlos heruntergeladen werden:
https://www.bibb.de/de/184902.php

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Versicherer beziehen Sturzflutgefahr in ihre Risikomodelle ein

Künftig werden in den Risikomodellen der Versicherer Sturzfluten als separates Risiko erfasst – für rund ein Drittel der Adressen in Deutschland. Nachdem der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bereits 2023 für vier Test Regionen – darunter das 2021 schwer getroffene Ahr Tal – die Sturzflutgefahr erfolgreich modelliert hatte, soll dies nun großflächig geschehen. Die Versicherer konzentrieren sich auf die relevanten Gebiete. Das seien die Mittel und Hochgebirge. Die neuen Informationen sollen anschließend in das Geoinformationssystem ZÜRS Geo einfließen. Die Integration der Sturzflutdaten ist für 2025 geplant, so der GDV. Die Versicherer nutzen ZÜRS unter anderem für die Prämienkalkulation von Elementarschadenver sicherungen. Bislang bildet ZÜRS die Risiken Hochwasser und Starkregen ab – mit vier beziehungsweise drei verschiedenen Gefährdungsklassen.

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DWA: Bei Umsetzung der Abwasserrichtlinie nationale Verschärfungen vermeiden

Berichte von vergangenen Stammtischen
sich heraus, dass durch die anstehenden Abschlussarbeiten auch Potenzial für mögliche Fachvorträge im … betrifft, scheint auch durch die ehrenamtliche Arbeit unserer Referenten und anderen Beteiligten der … aufgezeigt wurden, genauso im Fokus wie auch die Arbeit in interdisziplinären Planungsteams, die … Sie allesamt berichteten über ihre ehrenamtliche Arbeit bei der DWA. Die Zeit verging – wie so häufig – … Stunden verlängert. Neben den Strukturen der Arbeit in den beiden Fachausschüssen wurden auch … in kleiner Runde über die Themen und ihre Arbeit in den Fachgremien des HA WI der DWA. Auch wenn … , wie in den Stammtischen gewohnt, über ihre Arbeit bei der DWA. Es entwickelte sich eine spannende … Motto des 7. Thematischen Stammtisches über die Arbeit des DWA Hauptausschusses Recht. Mit viel Humor, … Für junge Ingenieurinnen und Ingenieure ist die Arbeit im HA RE häufig wohl nur wenig sexy, wenn es um … wurden die beteiligten Fachverbände, deren Arbeit und Ziele kurz vorgestellt. So
https://de.dwa.de/de/berichte-von-vergangenen-stammtischen.html
https://de.dwa.de/de/suche.html?keywords=Bei+Umsetzung+der+Abwasserrichtlinie+nationale+Versch%C3%A4rfungen+vermeiden

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Modelle kombinieren: Wasserhaushalt und Schadstoffeinträge

Das Umweltbundesamt (UBA) und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) haben zwei ihrer Computermodelle gekoppelt und so ihre Verfahren des Wasserressourcenmonitorings und der Stoffeintragsbilanzierung technisch aufeinander abgestimmt. Hierzu wurde eine Harmonisierung und Integration der Ergebnisse des Wasserhaushaltsmodells LARSIM (Large Area Runoff Simulation Model) der BfG mit dem Stoffeintragsmodell MoRE (Modeling of Regionalized Emissions) vorgenommen. Die bundesweite Stoffeintragsmodellierung basiert somit fortan auf einer konsolidierten Wasserhaushaltsmodellierung auf Tages basis, die Wasserflüsse dezidiert in unterschiedlichen Bodentiefen abbildet. Mit dieser Harmonisierung wird auch die Kohärenz zwischen den Datengrund lagen für die nationalen Berichtspflichten gegenüber der EU verbessert, und Wasser und Stoffhaushaltssimulationen stehen für das Bundesumweltministerium auf einer harmonisierten methodischen Basis.
UBA und BfG werden in Zukunft noch enger kooperieren: Die Weiterentwicklungsarbeiten des Wasserhaushaltsmodells mit Relevanz für die Stoffeintrags modellierung werden gemeinsam geplant und fachlich begleitet. Die Stoffeintragsmodellierung am UBA und die Wasserhaushaltsmodellierung an der BfG sollen langfristig noch besser kombiniert werden.

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Ruhrverband engagiert sich in Sambia

Seit Anfang März 2024 ist der Ruhrverband Kooperationspartner des sambischen Wasserwirtschaftsunternehmens Eastern Water and Sanitation Co Ltd (EWSC). Ziel der Partnerschaft zwischen Ruhrverband und dem Partnerunternehmen in Sambia ist ein anhaltender Wissenstransfer zu den Themen wasserwirtschaftliche Infrastruktur, Wasserentnahme und aufbereitung sowie Abwasserbehandlung. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Als weitere deutsche Partnerunternehmen sind die Energieversorgung Dormagen und die Technischen Betriebe Dormagen an dem Projekt beteiligt.

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Phosphorrückgewinnung: Veolia und SKW Piesteritz gehen strategische Partnerschaft ein

Die Veolia Klärschlammverwertung Deutschland GmbH und die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH sind eine strategische Partnerschaft eingegangen, um Phosphor aus Klärschlamm zurückzugewinnen und zu marktfähigen Düngern zu verarbeiten. Veolia arbeitet bereits seit 2020 an der Erprobung einer Prozesskette zur dezentralen, thermischen Klärschlammverwertung mit anschließendem Phosphorrecycling. Im Rahmen der Partnerschaft wird SKW Piesteritz das heutige Düngemittelvorprodukt analysieren, um es gemeinsam mit Veolia weiter zu optimieren und daraus einen Dünger herzustellen, der den Qualitätsvorgaben des Marktes entspricht und wirtschaftlich nachhaltig produziert werden kann. SKW Piesteritz ist einer der größten Ammoniak und Harnstoffhersteller Europas und betreibt in Piesteritz (Sachsen Anhalt) eines der größten deutschen Werke zur Produktion von Stickstoffdüngern.

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Niedersachsen: Förderung für lokale Projekte für zukunftsweisendes Wassermanagement und Anpassung an die Klimakrise

Das niedersächsische Umweltministerium stellt etwa 3,4 Millionen Euro für Projekte zur Klimafolgenanpassung beim Wassermanagement bereit. In der zweiten Antragsrunde wurden 21 nachhaltige Vorhaben ausgewählt, die dazu beitragen sollen, die Herausforderungen der Klimakrise bei der Wasserversorgung und nutzung zu bewältigen. Die Antragsteller waren zumeist Landkreise oder einzelne Gemeinden, aber auch Wasserverbände. Die Maßnahmen umfassen etwa die Erstellung von Wasserbewirtschaftungskonzepten von Landkreisen, die auf zukünftigen Klimaprognosen basieren. Im Landkreis Cloppenburg wird ein Projekt gefördert, wo ein Konzept zur Nutzung von Klarwasser aus einer Kläranlage erarbeitet wird, um die Grundwasseranreicherung zu unterstützen. Die nächste Antragsfrist ist der 31. Juli 2024.
https://www.nbank.de/Förderprogramme/Aktuelle-Förderprogramme/Wassermengenmanagement.html#hinweis

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EU Kommission: Neue Methodik zur Messung von Mikroplastik im Trinkwasser und Nutzung von behandeltem Abwasser für die Bewässerung beschlossen

Damit die EU Staaten Informationen über Mikroplastik im Wasser verlässlicher sammeln können, hat die Europäische Kommission eine standardisierte Messmethode beschlossen. Auch zur sicheren Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser für die landwirtschaftliche Bewässerung hat sie einen delegierten Rechtsakt angenommen. Die harmonisierte, standardisierte Methodik wird die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, Informationen über das Vorhandensein von Mikroplastik in ihrer Wasserversorgungskette zu sammeln. Dies wird den Vergleich und die Interpretation von Überwachungsergebnissen erleichtern. Derzeit wenden die Mitgliedstaaten eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden an. Der Rechtsakt über die Wiederverwendung von Wasser legt fest, wie die nationalen Behörden Pläne zur Bewältigung von Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von Abwasser zur Bewässerung erstellen sollten. Dazu gehören zum Beispiel Methoden zur Ermittlung von Gefahren.
Download der Rechtsakte: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240311_002

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Zweites LNG Terminal in Wilhelmshaven wird ohne Einleitung von Bioziden betrieben

Das zweite schwimmende LNG Terminal in Wilhelmshaven wird anders als die bereits bestehende FSRU [Floating Storage and Regasification Unit, eine schwimmende Anlage zur Regasifizierung von Flüssiggas (LNG)] die Reinigung der Rohre ohne Chlor und Biozide mit Ultraschall vornehmen. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums übernimmt der Bund die Mehrkosten für die umweltschonende Umrüstung. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) hat im März 2024 der FSRU Wilhelmshaven GmbH die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Abwasser aus der FSRU in die Innenjade erteilt. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Inbetriebnahme der zweiten FSRU in Wilhelmshaven erfüllt.

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Klimaprojekte wegen Haushaltskürzungen „zurückgestellt“

Nach Kürzungen von Haushaltsmitteln von ursprünglich fünf Milliarden Euro für 2023 bis 2026 auf 3,5 Milliarden Euro für Maßnahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) durch den Klima und Transformationsfonds (KTF) sind für das Jahr 2024 fünf Vorhaben zurückgestellt worden. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags-Drucksache 20/ 10784) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU Fraktion im Bundestag. Bei den einzelnen Vorhaben handelt es sich um die Maßnahmen „Neue Wertschöpfungsketten für Paludikultur und Produktvermarktung“, „Leitbilder für regionalen naturnahen Wasserhaushalt entwickeln“, „Biodiversitätsfördernde Mehrung der Waldfläche“, „Leitbild der wassersensiblen Stadt weiterentwickeln“ sowie die „Förderung von Solargründächern“. „Die begonnenen Vorhaben werden fortgesetzt und ausfinanziert; die Entwicklung der noch nicht begonnenen Vorhaben wird ohne Einschränkung fort gesetzt“, schreibt die Bundesregierung. Allerdings habe die unterjährige Sperre Ende des Haushaltsjahres 2023 wie auch die vorläufige Haushaltsführung 2024 zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Maßnahmen geführt.

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Klärschlamm Verwertung Rheinland GmbH gegründet

Der Erftverband und der Wasserverband Eifel Rur sichern die Entsorgung des Klärschlamms aus ihren Kläranlagen langfristig ab: Ab 2029 werden die bei den Wasserverbände jährlich bis zu 148 000 Tonnen entwässerten Klärschlamm nach Hürth Knapsack liefern. Der Schlamm wird dort in einer neuen Anlage thermisch verwertet, die von dem gemeinsam mit RWE gegründeten Tochterunternehmen Klärschlamm Verwertung Rheinland GmbH betrieben wird. RWE Power hält 50,1 Prozent der Gesell schaftsanteile, plant und errichtet die Klärschlamm Verwertungsanlage und führt den Betrieb technisch. Die Wasserverbände sind mit 49,9 Prozent beteiligt und sind für die kaufmännische Geschäftsführung in dem neuen Unternehmen verantwortlich. Die neue Anlage hat eine Kapazität von 180 000 Jahrestonnen Klärschlamm (Originalsubstanz). Die Auslastung der Anlage erfolgt zu einem Anteil von 148 000 Tonnen über die Wasserverbände und zu 32 000 Tonnen durch RWE Power. Erftverband und Wasserverband Eifel Rur verwerten heute ihre Klärschlämme in Braunkohlenkraftwerken von RWE Power. Der Energieträger Braunkohle, der die bei der sogenannten Mitverbrennung des Klärschlamms nötige Heizenergie liefert, fällt jedoch ab 2030 im Zuge des gesetzlichen Kohleausstiegs weg.
Deshalb ist die Mitverbrennung dann nicht mehr möglich. Zudem fordert die Klärschlammverordnung eine gezielte Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm ab 2029. Vor diesem Hintergrund haben die Wasserverbände frühzeitig mit der Suche nach Alternativen begonnen und mit einem EU weiten Vergabeverfahrens einen Partner gesucht, der einen Standort für ein Verwertungskraftwerk und das notwendige Know how für den Betrieb mitbringt. Mit einer der bereits in Bau befindlichen Verwertungsanlagen am Knapsacker Hügel und eigenen Erfahrungen mit der Verwertung von Klärschlämmen hat sich RWE Power in dem Wettbewerb durchgesetzt. Die Rückgewinnung des Phosphors aus der Asche, die ab 2029 Pflicht ist, ist der nun folgende Schritt, den die Wasserverbände weiterverfolgen.

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Neue Kommunalabwasserrichtlinie im EU Parlament verabschiedet

Bessere Überwachung von chemischen Schadstoffen, Krankheitserregern und antimikrobiellen Resistenzen; Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetika und die Mitgliedstaaten müssen die Kosten für die zusätzliche Behandlung von Mikroverunreinigungen finanzieren; breitere Wiederverwendung von behandeltem kommunalem Abwasser zur Vermeidung von Wasserknappheit – das sind wesentliche Eckpunkte der neuen Kommunalabwasserrichtlinie, die das Europäische Parlament am 10. April 2024 verabschiedet hat. Damit die Richtlinie in Kraft treten kann, muss als Letztes noch der EU Ministerrat zustimmen. Mit dem Inkrafttreten der Richtlinie wird bis 2035 kommunales Abwasser in der EU einer Zweitbehandlung (das heißt der Entfernung biologisch abbaubarer organischer Stoffe) unterzogen, bevor es in die Umwelt eingeleitet wird, und zwar in allen Gemeinden mit einer Größe von 1000 Einwohnerwerten oder mehr. Bis 2039 wird die Tertiärbehandlung (das heißt die Entfernung von Stickstoff und Phosphor) in allen Kläranlagen mit einer Kapazität von 150 000 EW und mehr und bis 2045 in allen Kläranlagen mit einer Kapazität von 10 000 EW und mehr durchgeführt. Bis 2045 wird für alle Anlagen mit mehr als 150 000 EW (und über 10 000 EW auf der Grundlage einer Risikobewertung) eine zusätzliche Behandlung zur Entfernung eines breiten Spektrums von Mikroverunreinigungen („vierte Reinigungsstufe“) obligatorisch sein. Die Überwachung verschiedener Parameter der öffentlichen Gesundheit (zum Beispiel bekannte Viren und neu auftretende Krankheitserreger), chemischer Schadstoffe einschließlich sogenannter „Ewigkeitschemikalien“ wie per und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), Mikroplastik und antimikrobieller Resistenzen wird streng überwacht. Das Gesetz führt eine erweiterte Her stellerverantwortung für Humanarzneimittel und kosmetische Mittel ein, um die Kosten für die Entfernung von Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser zu decken. Mindestens 80 % der Kosten werden von den Erzeugern getragen, ergänzt durch nationale Finanzierungen. Die EU Länder werden verpflichtet, gegebenenfalls die Wiederverwendung von behandeltem Abwasser aus allen kommunalen Kläranlagen zu fördern, insbesondere in Gebieten mit Wasser knappheit.
Download des beschlossenen Textes und weiterer Materialien:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240411_001

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Deutscher Ideenmanagement Preis: Berliner Wasserbetriebe ausgezeichnet

Das standardisierte Baukastensystem für Interimsrohrleitungen der Berliner Wasserbetriebe wurde mit dem Deutschen Ideenmanagement Preis ausgezeichnet. Die die Initiative, die für die Erneuerung von Trinkwasser und Abwasserleitungen nötigen Interimsleitungen zu einem System Standard zu entwickeln, kam auf Platz 1 in der Kategorie „Beste Ideen aus Produktion und Technik“. Die Preisträger haben zusammen mit Netzbetreibern und Verkehrsplanern die Gegebenheiten der Berliner Innenstadt klassifiziert. Aus diesen Standards wurden benötigte Rohrdurchmesser, Durchfahrtshöhen und breiten sowie Untergründe heraus gearbeitet und ein passendes Baukastensystem aus Rohren, Fundamenten, Rohrbrücken, Dükern und Dehnungsbogen entworfen. Aus diesen Bauteilen kann schnell und flexibel eine Interimsleitung erstellt werden, ohne zusätzlichen Planungs , Fertigungs und Freigabe Aufwand. Die Einzelteile sind außerdem mehrfach wiederverwendbar. Für die Jury war die mit dem Baukastensystem verbundene außerordentliche Kosten und Zeitersparnis exzeptionell. Angesichts des großen aktuellen Bedarfs an Rohrleitungserneuerungen war auch die außer ordentliche Zukunftsfähigkeit, sowie der direkte Bezug zur Grundausrichtung der Berliner Wasserbetriebe ausschlaggebend. Außerdem wurden die Berliner Wasserbetriebe für die Arbeit „Nudging im Veränderungsmanagement“ mit Platz 2 in der Kategorie „Beste wissenschaftliche Arbeit im Ideenmanagement“ ausgezeichnet. Nudging als Methode nutzt erhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse, die zum Beispiel im Thema Veränderungsmanagement und Unternehmens ulturentwicklung eingesetzt werden können. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen nur begrenzt rational handeln und es durch kognitive Verzerrungen zu systematischen Urteilsfehlern kommen kann. Nudging als Methode setzt bei einer Änderung des Kontextes von Entscheidungen an, um Entscheidungsfehlern entgegenzuwirken. Für die Jury waren insbesondere den Innovationsgrad und die Zukunftsfähigkeit der Ergebnisse Ihrer Arbeit in der Praxis ausschlaggebend. Mit der Verleihung des Deutschen Ideenmanagement Preises fördert das Deutsche Institut für Ideen und Innovationsmanagement Ideengeberinnen und Ideengeber sowie Führungs und Nachwuchskräfte, die eine ideenreiche Unternehmenskultur leben. Die nächste Bewerbungsphase beginnt im August 2024.
https://www.zentrum-ideenmanagement.de

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BMUV: Dritter Förderaufruf der Initiative „KI Leuchttürme“ gestartet

Das Bundesumweltministerium hat den dritten Förderaufruf der Initiative „KI Leuchttürme“ gestartet. Gesucht werden digitale Projekte mit Leuchtturmcharakter, die mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) den Natürlichen Klimaschutz voran treiben. Die Mittel des diesjährigen Förderaufrufs in Höhe von rund 24 Millionen Euro werden über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Ministeriums bereitgestellt. Projektskizzen können bis zum 17. Mai 2024 eingereicht werden.
https://www.z-u-g.org/foerderung/ki-leuchttuerme-fuer-umwelt-klima-natur-und-ressourcen/dritter-foerderaufruf

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Neugründung der Parlamentariergruppe „Frei fließende Flüsse“

Die Parlamentariergruppe „Frei fließende Flüsse“ des Deutschen Bundestages hat am 22. März zum Tag des Wassers die Arbeit aufgenommen. Gegründet hat sich die Gruppe bereits am 12. Dezember. Erstmalig schloss sich die Parlamentariergruppe bereits 2007 zusammen und wurde seither in jeder Wahlperiode weitergeführt. Die Gruppe befasst sich mit dem Schutz, der Wiederherstellung und der Verbesserung des Gewässerzustands von Wasserläufen und Auen. Zur Vorsitzenden der aktuellen Gruppe wurde Dunja Kreiser (SPD) gewählt, als stellvertretende Vorsitzende gehören dem Vorstand Astrid Damerow (CDU), Muhanad Al Halak (FDP), Ralph Lenkert (Die Linke) und Jürgen Kretz (Bündnis90/Grüne) an. Jürgen Kretz über nimmt den stellvertretenden Vorsitz von Dr. Jan Niclas Gesenhues, der seit Februar 2024 Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Natur schutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ist.

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Exporte von Wasser und Abwassertechnik 2023 erneut gestiegen

Die deutschen Anbieter von Wasser und Abwassertechnik trotzen der schleppen den Konjunktur. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten konnte die Branche die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeiten. Das Rekordniveau der Exporteaus dem Vorjahr konnte erneut übertroffen werden. Im Vergleich zum Jahr 2022 seien die Ausfuhren um 5,5 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro gestiegen, meldet der Branchenverband VDMA zum Weltwassertag am 22. März. Bezüglich der Entwicklung einzelner Absatzregionen bietet der Blick in die Statistik kein einheitliches Bild. In die die EU Staaten, die weiter mit Abstand wichtigste Absatzregion, stieg das Exportvolumen der heimischen Hersteller leicht unterdurchschnittlich um 2,6 Prozent auf 611 Millionen Euro. Damit wurden 47 Prozent aller Exporte von Wasser und Abwassertechnik aus Deutschland in die anderen EU Staaten ausgeführt. Für die ebenfalls wichtigen Abnehmerregionen Sonstiges Europa (plus 6,5 Prozent) und Nordamerika (plus 7,9 Prozent) steht ebenfalls eine positive Veränderungsrate zu Buche, für Ostasien mit minus 4,7 Prozent eine negative Entwicklung. Die deutlichsten positiven Veränderungen gab es in den vergleichsweise kleineren Absatzregio nen Nordafrika (plus 55,2 Prozent), Süd ostasien (plus 54,7 Prozent) und Zentralund Südasien (plus 50,1 Prozent). Der stärkste Rückgang wurde im Nahen/ Mittleren Osten (minus 5,5 Prozent) verbucht. Damit gelang es den deutschen Anbietern von Wasser und Abwassertechnik wie schon den Jahren zuvor erneut, teilweise signifikante Rückgänge der Ausfuhren in eine wichtige Region durch ebenso deutliche Zuwächse in anderen Absatzregionen zu kompensieren. Von den zehn wichtigsten Einzelmärkten für Wasser und Abwassertechnik aus Deutschland entwickelten sich 2023 die Ausfuhren in sieben Märkte positiv und in drei Märkte (teils nur sehr leicht) negativ. Darunter ist auch China, 2020 noch der wichtigste Markt. China rangiert damit nur noch auf Platz 8 der wichtigsten Absatzmärkte vor der Schweiz und Spanien. Verändert wurde auch die Rangfolge der drei wichtigsten Exportmärkte. Angeführt von Frankreich mit 94 Millionen Euro (plus 3,4 Prozent) folgten die USA (92 Millionen Euro, plus 8,7 Prozent) und die Niederlande (70 Millionen Euro, minus 0,2 Prozent). Polen, 2022 noch auf Platz drei, verzeichnete einen Rückgang um 11,7 Prozent und reiht sich damit auf Platz vier vor Italien ein. Den prozentual höchsten Zuwachs der Ausfuhren aus Deutschland verzeichnete Spanien mit plus 20,4 Prozent.

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DWA Dialog Berlin und Mitgliederversammlung 2024

Der DWA Dialog Berlin, angekündigt für den 16. und 17. September 2024, muss abgesagt werden. Für die Veranstaltung wird ein neues Konzept erarbeitet und mit den Aufsichtsgremien der DWA abgestimmt. Die Mitgliederversammlung wird satzungsgemäß stattfinden, dieses Jahr als reine Online Versammlung am 16. September. MinDir’in Dr. Sibylle Pawlowski, Leiterin der Abteilung „Wasserwirtschaft, Gewässer und Bodenschutz, Meeresschutz“ im Bundesumweltministerium, wird um 16.30 Uhr zur Eröffnung einen Vortrag über Aktuelles aus der Wasserwirtschaft halten. Die eigentliche Mitgliederversammlung findet direkt im Anschluss von 17.00 bis ca. 19 Uhr statt. In den Juli Ausgaben der DWA Verbandszeitschriften KA und KW wird die Einladung mit Tagesordnung so wie Hinweisen zur Anmeldung und Teilnahme veröffentlicht.

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Biozide in der Umwelt: Neue Datenbank für Umweltmonitoring

In der neuen Datenbank „Biozide in der Umwelt“ (BiU) werden Daten zu Biozid Wirkstoffen in Gewässern, Böden oder Lebewesen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellt und sind frei abrufbar. Die Datenbank ist als eigenständiges Modul in der Datenbank „Informationssystem Chemikalien“ (ChemInfo) des Bundes und der Länder angelegt. Die Grundlage für die Datenbank wurde im Rahmen eines Gutachtens „Integration von Biozidmonitoringdaten aus Literaturquellen in eine Datenbank“ geschaffen. Hierbei wurden durch eine intensive Literaturrecherche Umweltmonitoringdaten von bioziden Wirkstoffen und ausgewählten Metabolitenaus wissenschaftlichen Publikationen, Forschungsberichten sowie Datenbanken zusammengetragen. Initial sind 91 biozide Wirkstoffe mit Datensätzen aus etwa 80 000 Wasser /Abwasserproben, 380 Boden /Klärschlammproben sowie 4500 biotischen Proben recherchierbar. Neben den Monitoringdaten werden auch Informationen zur Zulassung der Wirkstoffe im Rahmen der Biozid Verordnung sowie physikalisch chemische Daten bereitge stellt.
https://recherche.chemikalieninfo.de/biu

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MSE und PGS unterzeichnen Vertrag zur Lieferung von Klärschlammasche

MSE Mobile Schlammentwässerung GmbH (MSE) und die Phosphorgewinnung Schkopau GmbH (PGS), ein Gemeinschaftsunternehmen der Gelsen wasser AG und der EMG Easymining Germany GmbH, haben einen Vertrag über die Lieferung von Klärschlammasche unterzeichnet. Die Asche soll den Grundstein für die regionale Einführung der Phosphor Rückgewinnung mittels der Ash2Phos Technologie legen. Im Südwesten Deutschlands soll eine Ash2Phos Anlage errichtet werden. Bis diese mittelfristig in Betrieb gehen wird, können Aschen aus der Klärschlammverbrennung nach Schkopau in Sachsen Anhalt geliefert werden. In Schkopau läuft derzeit das Genehmigungsverfahren für die erste Phosphor Rückgewinnungsanlage der PGS auf Basis der Ash2Phos Technologie, deren Inbetriebnahme für Ende 2026 vorgesehen ist. Zum Betrieb der Anlage können direkt die Chemikalien genutzt werden, die im Chemiepark Schkopau bereits zur Verfügung stehen. Mit dem patentierten Ash2Phos Verfahren von Easymining, einem Tochterunternehmen innerhalb der Ragn Sells Gruppe, steht ein System zur Verfügung, das aus dem mineralischen Rohstoff Asche Calciumphosphat (RevoCaP™) als Rohstoff für phosphorhaltige Produkte gewinnt.

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Abwassersurveillance: Internationales Projekt EU-WISH gestartet

Die europäische Union hat im Dezember 2023 das Projekt „EU – Wastewater integrated Surveillance in Health“ (EUWISH) gestartet, das Nachweise von Krankheitserregern im Abwasser in allen teilnehmenden EU Mitgliedsstaaten etablieren und das Vorgehen vereinheitlichen soll. Dazu wurde ein Konsortium aus 62 Institutionen aus 26 Mitgliedsstaaten gebildet, das nationale Abwassersurveillance unterstützen, Experten wissen austauschen und Handlungsempfehlungen entwickeln soll. Deutschland wird hier vom Robert Koch Institut (RKI) und Umweltbundesamt (UBA) vertreten. Das RKI beteiligt sich insbesondere mit epidemiologischer und datenwissenschaftlicher Expertise sowohl an der Erstellung von Abwassersurveillance Strategien für die öffentliche Gesundheit als auch an der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die statistische Analyse von Abwasserdaten. Außerdem übernimmt das RKI federführend die Aufgabe der Projektevaluation. Das UBA beteiligt sich an der Etablierung und Harmonisierung von technischen Verfahren zur Abwassersurveillance, insbesondere hinsichtlich der Beurteilung und Bewertung der derzeitigen technischen Verfahren für Probenahme sowie Laborverfahren für den Nachweis (Quantifizierung) von Pathogenen. Dabei sollen auch strategische Probenahmeorte, die Probenahme, die Häufigkeit und der Transport von Proben sowie der analytische Nachweis mittels Laborverfahren so festgelegt werden, dass eine harmonisierte Vorgehensweise im Rahmen der Abwasserüberwachung innerhalb der EU erreicht werden kann.
https://www.eu-wish.eu

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Abwasserwiederverwendung: AIX-Net-WWR gestartet

Die Entwicklung standardisierter, semidezentraler Abwasserwiederverwendungssysteme und verschiedener innovativer Einzeltechnologien ist Ziel des AIX Net WWR, des „Aachen Network for Waste Water Reuse“, ein Netzwerk aus elf Unternehmen, einem Start Up und fünf Forschungseinrichtungen aus der Region Aachen, das am 1. Januar 2024 gestartet ist. Das Bündnis umfasst fünf Verbundprojekte: AIX WWR – Entwicklung und Beprobung eines kompletten Container Abwasserwiederverwendungs Systems für die Aufbereitung von häuslichem Abwasser mit innovativem, energieeffizientem Membranbioreaktor; AIXSOLVED – Entwicklung eines Reinigungsverfahrens, in dem Adsorber Granulat mit Enzymen biofunktionalisiert wird; AIX OXI – Entwicklung eines neuartigen Plasmareaktors zur energieeffizienten Spurenstoffentfernung und Entkeimung von Wasser; AIX WATCH – Entwicklung einer neuartigen Validierungsmethodik mittels innovativer Überwachungs und Steuerungskonzepte zur Sicherstellung der Wasserqualität; AIX DEZI – Entwicklung innovativer Nanofiltrationsmembranen und einer neuartigen FCDI Deionisierung, um salz , schwermetall oder spurenstoffenthaltende, industrielle Abwasserströme aufzuarbeiten und eine Wiederverwendung im Prozess zu er möglichen. Gefördert wird das Vorhaben durch das Programm RUBIN („Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation“) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
https://www.intewa.com/de/forschung-und-entwicklung/aix-net-wwr

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Hessen: Land fördert Maßnahmen zum Wasserrückhalt

Damit die Städte und Gemeinden mit der durch trockene Sommer ausgelösten Wasserknappheit besser umgehen können, fördert das Land Hessen Maßnahmen zum Wasserrückhalt. Das sagte Umweltstaatssekretär Michael Ruhl Anfang März 2024 vor Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft beim Wasserforum in Frankfurt am Main. Bei der Veranstaltung informierte das Umweltministerium als oberste Wasserbehörde über die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie für den guten Zustand von Hessens Flüssen, Seen, Bächen und dem Grundwasser. Für die Maßnahmen der Gewässerentwicklung und des Hochwasserschutzes, die auch dem Wasserrückhalt dienen, stehen Fördermittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, sagte Ruhl. Dazu zählen Maßnahmen der Ufer und Auenrenaturierung oder die Wasserrückhaltung im Wald, bei der das Oberflächenwasser durch Vertiefungen vor dem schnellen Abfließen geschützt wird.
https://flussgebiete.hessen.de/oeffentlichkeitsarbeit/wasserforum/2024

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Auftragseingang im Tiefbau 2023 gegenüber dem Vorjahr gestiegen

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im Jahr 2023 um 4,4 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit einem Volumen von 102,3 Milliarden Euro lag der Auftragseingang nominal (nicht preisbereinigt) 3,3 % über dem Vorjahresniveau und da mit erstmals im dreistelligen Milliardenbereich, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Die unterschiedliche Entwicklung von realen und nominalen Werten ist auf die zu Beginn des Jahres deutlich gestiegenen Baupreise zurück zuführen.
Im Hochbau gingen die realen Auftragseingänge um 11,4 % zurück und lagen mit 49,1 Milliarden Euro nominal 5,0 % unter dem Vorjahresergebnis. Der Tiefbau stieg im Vergleich zum Vorjahr real um 3,0 % und steigerte sich nominal um 12,2 % auf 53,2 Milliarden Euro. Großaufträge, vor allem im Bahnstreckenausbau und beim Bau der Kabeltrassen Suedlink und Süd Ost Link trugen maßgeblich zum vorliegenden Rekordergebnis bei. Der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe sank im Vergleich zum Vorjahr real um 3,3%. Nominal steigerte er sich um 3,5 % und erreichte einen neuen Höchststand von 113,8 Milliarden Euro. In dieser Statistik werden alle Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen erfasst. Im Jahr 2023 waren das rund 9600 Betriebe und damit 1,8 % mehr als im Vorjahr. Seit 13 Jahren (2009: 7000 Betriebe) steigt die Zahl dieser Betriebe kontinuierlich.

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Experten: Wassermanagement der Spree ist dringend

Um die Sicherung des Wassermanagements der Spree und deren Nebenflüsse vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs ging es in einer öffentlichen Anhörung des Umweltausschusses des Deutschen Bundestags am 21. Februar 2024. Der Anhörung zugrunde lag ein Antrag der CDU/CSU Fraktion (Bundestags-Drucksache 20/7585), in dem wegen drohen der Wasserknappheit in der Spree nach dem Kohleausstieg in der Lausitz ein Wassermanagementkonzept für die Region gefordert wird. Darin wird auf das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamts verwiesen, wonach nach dem gesetzlich festgelegten Ende der Braunkohleförderung im Lausitzer Revier im Jahr 2038 die Spree „örtlich bis zu 74 Prozent weniger Wasser“ führen könnte. Die Sachverständigen unterstützten das Ziel des Antrags und schlugen eine Reihe von Maßnahmen wie Wasserspeicherung und überleitung vor. Die Fragen der Abgeordneten betrafen vor allem diese Maßnahmen, aber auch die vorhandene Datenlage und die Zusammenarbeit von Bund und Ländern. Insgesamt äußerten sich neun Sachverständige in der Anhörung. Ihre Stellungnahmen, die Sachverständigenliste und das Video der Anhörung stehen im Internet zum Download bereit:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw08-pa-umwelt-wassermanagement-989406

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200 000 Euro Förderung für Pilotbetrieb zur Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Speyer

In einem wissenschaftlich begleiteten Pilotbetrieb auf der Kläranlage Speyer testen die Entsorgungsbetriebe der Stadt Speyer (EBS) gemeinsam mit der rheinland pfälzischen Firma Zahnen Technik GmbH ein innovatives Verfahren zur Entfernung anthropogener Spurenstoffe, wie beispielsweise des Schmerzmittels Diclofenac, aus dem kommunalen Abwasser. Neu ist dabei neben einer innovativen Filtertechnologie die spezielle modulare Containerbauweise der Anlage, die einen flexibleren Betrieb und Einsatz ermöglicht und im Erfolgsfall eine potenzielle Lösung für vergleichsweise kleine Kläranlagen darstellt. Gereinigt wird das Abwasser in dieser 4. Reinigungsstufe durch Zugabe von Pulveraktivkohle und Fällmittel in ein Kontakt becken. Das rheinland pfälzische Klimaschutzministerium unterstützt das Projekt mit 200 000 Euro. Einen entsprechenden Förderbescheid übergab die rheinlandpfälzische Umweltministerin Katrin Eder am 23. Februar 2023 an die Entsorgungsbetriebe Speyer.

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Projektstart: Harmonisierung bestehender Messverfahren für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogas- anlagen

Die biologische Methanproduktion in Faulungs und Biogasanlagen erfordert unter anderem eine Überwachung der organischen Säuren. Jedoch sind die in der Praxis angewendeten Messverfahren noch nicht miteinander vergleichbar. Das von der Universität der Bundeswehr München koordinierte Verbundprojekt AciDi (Acid Digester; Organische Säuren als Steuerungsparameter für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen) verfolgt das Ziel, die Verfahren zur Bestimmung des Stabilitätsparameters organische Säuren zu validieren und zu korrelieren.
„Betriebsweisen, welche die Methanausbeute erhöhen, bergen das Risiko von Prozessinstabilitäten“, erklärt Prof. Christian Schaum, Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik. Dies kann sich ändern, wenn Prozessinstabilitäten durch einen Frühindikator angezeigt werden und sich daraus klare Betriebs und Handlungsempfehlungen für die Betreiber ergeben. Die Konzentration an organischen Säuren ist ein geeigneter Frühindikator, da diese Säuren eine Hemmung durch die Akkumulation von Stoffwechselzwischenprodukten darstellen. In der Praxis gibt es eine Vielzahl von nicht standardisierten Verfahren zur Überwachung der organischen Säuren.
Der hohe Innovationsgrad von AciDi ergibt sich aus der Zusammenführung verschiedener Messverfahren und -methoden für organische Säuren. Dabei wird die neuartige Entwicklung eines Sensors integriert. Mit Abschluss von AciDi wird es für Betreiber eine allgemeingültige Leitlinie für die Bewertung von Prozessinstabilitäten geben. Das dreijährige Forschungsvorhaben läuft seit Januar 2024 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms im Themenfeld „Energetische Nutzung biogener Rest und Abfallstoffe“ gefördert. Am Projekt AciDi sind neben der Universität der Bundeswehr München das Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP, die Hach Lange GmbH sowie die Finsterwalder Umwelttechnik GmbH & Co. KG und die ALLNET GmbH beteiligt. Das Forschungskonsortium wird zusätzlich von acht assoziierten Partnern unterstützt, die vor allem als Betreiber von Kläranlagen tätig sind.

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Notfallvorsorgeplanung: Abschluss des Projekts „NOWATER“

Am 1. März 2024 fand die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts NOWATER (Notfallvorsorgeplanung der Wasserver und entsorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens – organsatorische und technische Lösungsstrategien zur Erhöhung der Resilienz) statt. Die Online Vorstellung bot neben der Vorstellung der Ergebnisse durch die Projektbeteiligten Raum für Fragen und Diskussionen mit den über 200 interessierten Teilnehmenden. Das Forschungsprojekt NOWATER wurde zwischen Mai 2020 und Oktober 2023 als interdisziplinäres Verbundprojekt realisiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte NOWATER im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“.

Projekt Website mit Download Möglichkeiten:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240308_005

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Leitfaden Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Wasserwirtschaft in Arbeit

Die deutsche Wasserwirtschaft arbeitet als einer der ersten Wirtschaftssektorenverbändeübergreifend an einem Leitfaden zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD, der EU Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Angesiedelt im European Green Deal der Europäischen Union geht es dabei um eine nachvollziehbare Unternehmenssteuerung in Richtung Nachhaltigkeit und eine ebensolche Neuausrichtung des Kapitalmarkts. Nachhaltigkeitsleistungen sollen künftig gleichwertig zu finanziellen Aspekten zur Beurteilung von Unternehmen herangezogen werden.
Umsetzung findet dieser Ansatz in verschiedenen Richtlinien: die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), die Taxonomy Regulation, die SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) bei den Banken, das LkSG (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz) auf deutscher Seite bzw. die CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) auf europäischer Seite.
Um als deutscher Trinkwasser und Abwassersektor die Anforderungen der Berichterstattung gut bewältigen zu können, wurde eine verbändeübergreifende Arbeitsgruppe zwischen BDEW, DVGW, DWA und VKU gegründet, um allen Unternehmen, die direkt nach CSRD und Taxonomie berichterstattungspflichtig sind, ebenso wie die mittleren und kleinen Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsentwicklung auf Anfrage ebenfalls offenlegen müssen, bestmöglich zu unterstützen. Ziel ist zunächst, eine praxistaugliche Handlungsorientierung zur Umsetzung der verbindlich vorgeschriebenen europäischen Nachhaltigkeitsberichtstandards, den ESRS (European Sustainability Reporting Standards), zu geben, an der sich jedes einzelne Unternehmen individuell orientieren kann.
Zentrales Element wird dabei die sektorbezogene Wesentlichkeitsanalyse der Themen der Trink wie Abwasserunternehmen sein, in der sich viele Unternehmen hoffentlich wiederfinden können.
Das so erarbeitete ESRS Set für die Wasserwirtschaft soll neben weiteren konkreten Handlungsempfehlungen bis zum Jahresende in einen Branchenleitfadenmünden.
Nicht zuletzt hält die Arbeitsgruppe engen Kontakt mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, der derzeit an einem Reformvorhaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) arbeitet. Einige Wasserwirtschaftsunternehmen nutzen den DNK als vergleichsweise einfach zu gänglichen Prozessstandard der Nachhaltigkeitsberichterstattung bereits heute. Auch hierüber verspricht sich die Arbeitsgruppe gute Hinweise und nutzbringende Möglichkeiten, um gesetzliche Anforderungen mit vertretbarem Aufwand zugunsten der Wasserwirtschaftsunternehmen verfügbar zu machen.

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Umweltkriminalität: Liste der Straftaten und Sanktionen wird länger

Das EU Parlament hat neue Vorschriften gegen Umweltkriminalität in der EU angenommen, in denen entsprechende Strafen vorgesehen sind. Die neue Richtlinie, auf die man sich am 16. November 2023 mit dem Rat geeinigt hatte, enthält eine aktualisierte Liste von Straftatbeständen, die nun unter anderem auch die Erschöpfung von Wasservorräten umfasst. Die Abgeordneten sorgten dafür, dass in den neuen Vorschriften sogenannte qualifizierte Straftaten aufgeführt werden, zum Beispiel weitreichende Verschmutzungen von Luft, Wasser und Boden, die Ökosysteme zerstören und deshalb mit Ökoziden vergleichbar sind.
Umweltdelikte, die von Einzelpersonen und Vertretern von Unternehmen begangen werden, sollen je nach Dauer, Schwere oder Umkehrbarkeit der Schäden mit Freiheitsstrafen geahndet werden können. Qualifizierte Straftaten sollen mit acht Jahren Haft, Straftaten, die den Tod eines Menschen zur Folge haben, mit zehn Jahren Haft und die übrigen Straftaten mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Die Geldstrafen für Unternehmen können je nach Art der Straftat bis zu drei oder fünf Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes bzw. 24 oder 40 Millionen Euro betragen. Die Mitgliedstaaten können entscheiden, ob sie Straftaten verfolgen, die nicht in ihrem Hoheitsgebiet begangen wurden.
Die Richtlinie tritt am 20. Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Die Mitgliedstaaten haben anschließend zweiJahre Zeit, sie in innerstaatliches Recht umzusetzen.
Vorgang im Informationssystem des EU Parlaments:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240227_002

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IBM stellt bis zu 45 Millionen US-Dollar für Anpassung an Klimawandel bereit

Die Resilienz von Städten verbessern – das ist das Ziel der neuen Ausschreibung des IBM Sustainability Accelerator. IBM ruft Behörden und Non Profit Organisationen auf, ihre Bewerbungen für das Pro Bono Umweltprogramm abzugeben. IBM erhöht zudem die Investitionen in den Sustainability Accelerator um 50 Prozent: In den nächsten fünf Jahren investiert das Unternehmen bis zu 45 Millionen US Dollar in Form von Geld und Sachspenden für Technologie und Dienstleistungen. Mit dem Sustainability Accelerator unterstützt IBM weltweit Bevölkerungsgruppen, die durch den Klimawandel besonders gefährdet sind. Da zu kommen Technologien von IBM ein schließlich IBM watsonx, eine KI und Datenplattform sowie KI Assistenten, zum Einsatz. Jährlich werden eine neue Ausschreibung und ein neues Nachhaltigkeitsthema angekündigt. Bewerbungen sind bis zum 30. April 2024 möglich.
https://www.ibm.com/impact/initiatives/ibm-sustainability-accelerator/cities

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Künstliche Intelligenz erkennt Gebäude in Luftbildern

Seit über vier Jahren wird im Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) eine Software entwickelt, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Gebäude in Luftbildern erkennen kann. Die erste KI, die im LGLN zum Einsatz kommt, gehört in den Bereich der Bildsegmentierung. Vereinfacht gesagt klassifiziert sie jedes Pixel eines Luftbildes in die Klassen „Dach“ und „kein Dach“. Somit ist es der KI möglich, die Lage und Form jedes aus der Luft sichtbaren Gebäudes zu erfassen. Genau genommen nutzt die KI dabei keine Luftbilder, sondern sogenannte Digitale Orthophotos (DOP), also auf eine Referenzfläche entzerrte und damit lagerichtige Luftbilder. Da heutzutage bei den DOPs ein digitales Oberflächenmodell als Referenzfläche verwendet wird, spricht man auch von TrueDOPs. In diesen sind auch die Dächer der Gebäude lagerichtig abgebildet und verdecken keine Bereiche neben den Gebäuden. Wie in den meisten Bundesländern haben diese TrueDOPs in Niedersachsen eine Bodenpixelgröße von 20 cm. Um alle Gebäude in Niedersachsen zu finden, muss die KI rund 12 000 TrueDOP Kacheln durchsuchen. Diese haben jeweils eine Größe von 2 km × 2 km. Mit den aktuell verfügbaren Cloud Ressourcen dauert die KI Gebäudeerkennung für ganz Niedersachsen ca. drei Tage. Diese Zeit ließe sich aber durch das Buchen weiterer Ressourcen nahezu beliebig reduzieren.

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K+S und die Anrainer von Werra und Weser vertiefen den gemeinsamen Austausch

K+S und das Landkreisbündnis Hamelner Erklärung e. V. wollen ihren gemeinsamen Austausch zur Reduzierung der Salzbelastung in Werra und Weser weiter vertiefen. Der Kasseler Düngemittel und Salzproduzent und die überregionale Vereinigung von Landkreisen und Anrainerkommunen der Flüsse haben in Göttingen eine Vereinbarung unterzeichnet, um die konstruktiven Gespräche der vergangenen Jahre zu würdigen und künftig noch stärker zu institutionalisieren.
Die Vereinbarung ist auf eine Dauer von zehn Jahren ausgelegt und sieht einen regelmäßigen Austausch vor. Gemeinsames Ziel ist es, die weitere Reduzierung der Salzbelastung in Werra und Weser und die dafür vorgesehenen Maß nahmen konstruktiv zu begleiten sowie die nachhaltige Wertschöpfung der Kali Industrie im hessisch thüringischen Kalirevier zu stärken, so K+S in einer Presse mitteilung. Dabei werde das Landkreis bündnis prüfen, welche Fortschritte bei der Rückstandsentsorgung bereits erzielt wurden und welchen Beitrag die weiteren Planungen von K+S für die Verbesserung des ökologischen Zustands von Werra und Weser leisten. Im Geiste dieser neuen, vertieften Zusammenarbeit wurde auch vereinbart, etwaige Streitpunkte im konstruktiven Dialog zu klären.

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Bürgerinnen und Bürger fordern mehr Stadtbegrünung gegen Hitze und Entsiegelung

Bürgerinnen und Bürger erwarten von der Bundesregierung ein entschlossenes Handeln gegen die Folgen des Klimawandels. Das ist das zentrale Ergebnis der fünf regionalen Dialogveranstaltungen zur Klimaanpassung, die Anfang März 2024 der Staatssekretärin Christiane Rohleder im Bundesumweltministerium übergeben wurden. Die Bürgerinnen und Bürger fordern mehr innerstädtisches Grün gegen die Hitze und die Entsiegelung von Flächen, damit das Regenwasser wieder in den Boden gelangen kann. Außerdem möchten sie, dass die Entnahme von Grundwasser zum Schutz der Ressourcen klar geregelt wird und sie vor Wetterextremen geschützt arbeiten, lernen und wirtschaften können, damit Leistungsfähigkeit und Gesundheit erhalten bleiben. Die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere ÖPNV und Bahn, müsse auch bei Extremwetterereignissen und Hitze zuverlässig funktionieren.
Auf Einladung des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes trafen sich im Herbst letzten Jahres zu fällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in fünf Dialogveranstaltungen in den unterschiedlich vom Klimawandel betroffenen Regionen Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau Roßlau, Rhein Ruhr in Duisburg, Rhein Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel. Jeweils zwei Tage lang erarbeiteten insgesamt 331 Personen Ideen und Empfehlungen dazu, wie sich die Zukunft im Klimawandel lebenswert gestalten lässt. Bürger delegierte aus den verschiedenen Regionen haben im März die Empfehlungen dem Bundesumweltministerium übergeben.

Weitere Informationen:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20240308_002

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Emschergenossenschaft: Bis zu 10 000 Euro Zuschuss für Dachbegrünungen

Hauseigentümer*innen im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft in den 16 Emscher Kommunen können für Dachbegrünungen Geld aus dem Förderprogramm „10 000 Grüne Dächer“ bekommen. Bis zu 200 Quadratmeter Dachbegrünung pro Grundstück werden bezuschusst, das kann in Summe 10 000 Euro Förderung bedeuten. Das Förderprogramm „10 000 Grüne Dächer“ hat die Emschergenossenschaft 2023 als Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk veröffentlicht. „Wir brauchen dieses Engagement von privaten Immobilienbesitzerinnen und besitzern, um Flächen und Infrastrukturen in den Städten an die Folgen des Klimawandels anzupassen“, betont Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzen der der Emschergenossenschaft. „Damit Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation fließt, benötigen wir Speichermöglichkeiten – zum Beispiel in Form von Gründächern.“
www.klima-werk.de/gruendachfoerderung

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CrowdWater-App: Daten für die Forschung

Um die Auswirkungen des Klimawandels besser dokumentieren und wissenschaftlich untersuchen zu können, setzen Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) auch auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Mittels ihrer Smartphones und der App „CrowdWater“ können sie einfach Pegelstände von Gewässern melden. Die Daten der Bürger*innen ergänzen die durch die EGLV eigenen Pegelstationen erfassten Messdaten – besonders an den kleineren Zuflüssen zur Emscher und Lippe, die häufig über ein weniger dichtes Pegelnetz verfügen. Emschergenossenschaft und Lippeverband bieten ab dem Sommer Workshops und Führungen an den Gewässern an, um Interessierte zu schulen. Dabei erfahren die Teilnehmenden mehr über die Folgen des Klimawandels auf die örtlichen Fließgewässer und üben den Umgang mit der App. Die kostenlose Crowd Water App wurde von der Universität Zürich entwickelt und kann in den gängigen App Stores für Smartphones her untergeladen werden. Weitere Informationen zum Projekt:
www.eglv.de/bachbeobachter

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Bundestag: DWD-Gesetz beschlossen

Der Bundestag hat im Februar 2024 mit breiter Mehrheit das DWD Gesetz beschlossen. Damit wird – vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe in Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen 2021 – die Rechtsgrundlage dafür geschaffen, dass der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein Naturgefahrenportal betreiben und künftig besser zu Extremwetterlagen in formieren kann.

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NRW: Vernetzungsstelle gegen Umweltkriminalität am Start

Zum Jahresbeginn hat die Vernetzungsstelle Umweltkriminalität im Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist es, die an der Bekämpfung der Umweltkriminalität beteiligten Behörden enger miteinander zu vernetzten. Ziel ist es, gemeinsam mit den beteiligten Netzwerkpartnern standardisierte Konzepte zur Bekämpfung, Verfolgung und Prävention von Straftaten gegen die Umwelt zu entwickeln. Die neue Vernetzungsstelle berät die Akteure der Bekämpfung der Umweltkriminalität und fungiert als Bindeglied zwischen den zuständigen Stellen. DieZentralstelle für die Verfolgung von Umweltkriminalität bei der Staatsanwaltschaft Dortmund, das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, die Bezirksregierungen, die Wasserschutzpolizei und das Institut der Feuerwehr sind nur einige der vielzähligen Akteure. Die Vernetzungsstelle des Landeskriminalamts ist mit vier Polizeibeamtinnen und -beamten besetzt, die durch Fachkräfte des Umweltingenieurwesens und der Finanzanalysen unterstützt werden.

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Sturzflut-Hinweiskarte für Bayern veröffentlicht

Die neue Hinweiskarte „Oberflächenabfluss und Sturzflut“ liefert Kommunen und Bürgern in ganz Bayern individuelle Hinweise auf mögliche Sturzflutgefahren. Diese Hinweise können in gemeindlichen Planungen und Konzeptionen für künftige Bauvorhaben berücksichtigt werden. Auch Alarm- und Einsatzpläne in den Gemeinden können aufgrund der Daten angepasst werden. Daneben können Kommunen die Hinweise zum Anlass nehmen, weiterführende Detailkonzepte zum Sturzflut-Risikomanagement zu erstellen. Der Freistaat fördert die Erstellung dieser kommunalen Konzepte zum Sturzflut-Risikomanagement mit 75 Prozent. Aktuell haben rund 200 Kommunen Mittel im Umfang von rund 20 Millionen Euro beantragt. Mittel für weitere Förderanträge werden zur Verfügung gestellt. Das Umweltministerium appelliert an die Kommunen, von den Fördermöglichkeiten entsprechend Gebrauch zu machen. Die Karte wurde auf der Basis eines digitalen Geländemodells erstellt. Im Vorfeld der Veröffentlichung wurden alle bayerischen Gemeinden einbezogen und erhielten Zugang zum Entwurf der Karte. Die Karten sind im Internet über den Umwelt-Atlas abrufbar:
https://s.bayern.de/hios

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Berlin: Karten zu Starkregen veröffentlicht

Berlin veröffentlicht im Rahmen des Starkregenrisikomanagements eine Starkregenhinweiskarte und für ausgewählte Gebiete Starkregengefahrenkarten. Die flächendeckende Starkregenhinweiskarte für Berlin bietet eine erste Orientierungshilfe, wo es bei Starkregen aufgrund von Geländetiefpunkten zu möglichen Überflutungen kommen könnte. Zudem dokumentiert sie Daten von
Stark regeneinsätzen der Berliner Feuerwehr. Desweitern liegen aktuell für die Gebiete Flughafensee, Moabit sowie rund um den Obersee und den Orankesee in Lichtenberg detaillierte Starkregengefahrenkarten vor. Weitere Gebiete werden in den kommenden Jahren sukzessive in enger Zusammenarbeit von den Berliner Wasserbetrieben und der Senatsverwaltung ergänzt. Die Starkregengefahrenkarte gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie hoch Wasser an bestimmten Standorten stehen kann oder welche maximalen Fließgeschwindigkeiten für verschiedene Regenszenarien auftreten können.
https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/wasser-und-geologie/starkregen-und-ue-berflutungen

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Deutscher Städtetag: Ressource Wasser besser schützen

Die Städte wollen die Ressource Wasser in Deutschland besser schützen und den Verbrauch von Oberflächen- und Grundwasser gerade in den Sommermonaten noch stärker in den Blick nehmen. Dazu braucht es mehr Daten zum Wasserverbrauch und für das Gewässermonitoring sowie mehr Möglichkeiten, die Wasserentnahme aus Grundwasser, Flüssen und Seen bei Wasserknappheit zu regulieren. Dies betonte Katja Dörner, Oberbürgermeisterin in Bonn und Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, nach der Sitzung des Präsidiums und des Hauptausschusses in Trier. Außerdem sprechen sich die Städte für bundesweit einheitliche Entnahmeentgelte aus und wollen, dass gereinigtes Abwasser zur Bewässerung von Feldern und Stadtgrün genutzt werden kann.
In den heißen Sommern der Jahre 2022 und 2023 haben bereits jeweils rund 80 Kommunen Allgemeinverfügungen oder Rechtsverordnungen erlassen, die die Nutzung von Trink- oder Grundwasser für bestimmte Zwecke beschränken oder die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Seen zeitweise untersagt haben. Bisher muss jede Kommune diese Allgemeinverfügungen für sich selbst stricken. Die Städte wünschen sich deshalb klarere Leitlinien von Bund und Ländern, wie sie etwa mit Nutzungskonflikten von Industrie und Landwirtschaft umgehen und ab wann die Wassersituation vor Ort ein Eingreifen erfordert.

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RKI: Infektionsrisiken durch Überschwemmungen überschätzt

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat eine Übersichtsseite zu überschwemmungsassoziierten Infektionskrankheiten mit zahlreichen weiterführenden Links erstellt. Das Risiko von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten durch Überschwemmungen wird nach Einschätzung des RKI in der Öffentlichkeit meist überschätzt, gerade bei Überschwemmungen in Industrieländern. Grundsätzlich können aber über fäkal kontaminiertes Wasser (zum Beispiel Überflutung von Abwassersystemen) bestimmte mit dem Stuhl ausgeschiedene Erreger übertragen werden und zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis A führen. In der Vergangenheit gab es bei
Überschwemmungen in Deutschland allerdings keine Hinweise auf außergewöhnliche Infektionsgeschehen. Trotzdem empfiehlt das RKI in von Überschwemmungen betroffenen Gebieten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionsrisiken.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/U/Ueberschwemmung/Infektionsrisiken.html

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Klimawandel künftig Schwerpunkt des Europäischen Rechnungshofs

Klimawandel wird einer von vier Bereichen, die künftig bei Prüfungen des Europäischen Rechnungshofs besondere Priorität bekommen. Intensiver prüfen will der Rechnungshof auch in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, außenpolitisches Handeln und öffentliche Finanzen. Die Institution hat am 12. Dezember 2023 ihr Arbeitsprogramm mit den Prüfungsschwerpunkten für die kommenden zwei Jahre veröffentlicht. Die neue Liste des Rechnungshofs enthält 73 Prüfungsaufgaben und Analysen, in deren Rahmen EU-Maßnahmen in strategischen Schwerpunktbereichen bewertet werden. Unter der Rubrik „Klimawandel, Umwelt und natürliche Ressourcen“ sind im Arbeitsprogramm zwölf Prüfungen zu so unterschiedlichen Themen wie Gasversorgungssicherheit, Hungerbekämpfung, Bio-Landwirtschaft, Qualität des eerwassers und Waldbrände vorgesehen. Außerdem wollen die Prüfer auch die Anerkennung von Berufsqualifikationen in der EU analysieren.
https://www.eca.europa.eu/de/publications/WP-2024

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Handbuch zur Betriebsanalytik auf Kläranlagen – 4. Auflage Juli 2023

Mit den stetig wachsenden Anforderungen an die Abwasserreinigung und Schlammbehandlung werden auch die zu bewältigenden Aufgaben in der Abwasseranalytik immer umfangreicher.
Um dem Betriebspersonal auf Kläranlagen eine Unterstützung bei der täglichen Arbeit zu geben, wurde im Handbuch zur Betriebsanalytik auf Kläranlagen auf eine übersichtliche und prägnante Beschreibung der wichtigsten Analysemethoden besonders geachtet.
Eine nachvollziehbare Arbeitsweise und die richtige und gleichermaßen gewissenhafte Anwendung der beschriebenen Analysemethoden bilden die Grundlage, um die Funktionalität der ihnen anvertrauten Anlagen zu beurteilen und verfahrenstechnisch optimal zu betreiben.

Die Seiten sind laminiert und haben eine Spiralbindung.
Ausgabe: Oktober 2023
Autor: Cybulski, Barbara; Schwentner Gert

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„Gurkenwasser“ gegen Eis

Eine besondere Kooperation gibt es in Bayern beim Winterdienst auf den Straßen: In den Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Landshut wird Salzwasser, das bei der Produktion von Gewürzgurken übrigbleibt, aufbereitet und für den Winterdienst eingesetzt. Das „Gurkenwasser“ wird von der Firma Develey Senf & Feinkost GmbH geliefert. „Das Projekt ist ein voller Erfolg“, so der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter. „Deshalb setzen wir die Zusammenarbeit mit der Firma Develey fort und sparen so jedes Jahr mindestens 100 Tonnen Salz und 800000 Liter Wasser an den Straßenmeistereien rund um Dingolfing ein.“

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DWA distanziert sich von rechtsextremem Gedankengut

Aus aktuellem Anlass haben Präsident und Bundesgeschäftsführung der DWA eine Erklärung zu rechtsextremem Gedankengut abgegeben: „Mit großer Erschütterung haben wir die zunehmende Verbreitung autoritärnationalistischen Gedankenguts und das Erstarken von demokratiefeindlichen politischen Parteien, die derartiges Gedankengut vertreten, beobachtet. Die im Januar 2024 bekannt gewordenen Geheimtreffen zwischen Politikern, Neonazis und Unternehmern entsetzen uns. Wir, die DWA Bundesgeschäftsführung und der DWA-Präsident, distanzieren uns – stellvertretend für die gesamte DWA – scharf von einem solchen Gedankengut!
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. setzt sich bei ihrer Arbeit im Umweltschutz für Diversität und Toleranz und für das demokratische Gemeinwesen ein. Unsere Vielfalt ist unsere Stärke.“

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Umweltinnovationsprogramm: Förderung durch das Bundesumweltministerium

Das Bundesumweltministerium hat die Richtlinie zur Förderung von Investitionen mit Demonstrationscharakter zur Verminderung von Umweltbelastungen (Umweltinnovationsprogramm) veröffentlicht. Gefördert werden modellhafte Investitionen zur Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen in unter anderem folgenden Bereichen: Abwasserbehandlung; Abfallvermeidung, -verwertung und -beseitigung; Circular Economy; Bodenschutz; Luftreinhaltung, Klimaschutz; Energieeinsparung, Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien; Ressourceneinsparung und -effizienz, Materialeinsparung und -effizienz. Gefördert werden können auch modellhafte Investitionsvorhaben, mit denen eine Anpassung an den Klimawandel erreicht werden soll, sofern dadurch Umweltbelastungen unmittelbar vermieden oder vermindert werden. Die Anlagen und Verfahren müssen über den Stand der Technik hinausgehen oder eine neuartige Verfahrenskombination im ausgewählten Anwendungsbereich darstellen und im technischen Sinne Demonstrationscharakter (großtechnische Demonstration) haben. Die Förderrichtlinie ist am 1. Januar 2024 in Kraft getreten und läuft bis zum 31. Dezember 2026.

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EU stärkt Abwasserepidemiologie

HERA, die für Krisenvorsorge und -reaktion im Gesundheitsbereich zuständige Behörde der EU-Kommission, will im Jahr 2024 das Global Wastewater Sentinel System erweitern und ein internationales Konsortium gründen, das sich auf die Überwachung von COVID und anderen Viren im Abwasser konzentriert. Das Programm soll Mittel aus verschiedenen Quellen einwerben und wird in einem ersten Schritt in Zusammenarbeit mit der Bill and Melinda Gates Foundation mehr als 20 Flughäfen in Europa und Afrika
abdecken. Ihren Arbeitsplan für 2024 und das Budget hat die Einrichtung im Dezember 2023 verabschiedet.

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Abwasser als Wärmequelle: Prüfung in Düren

Wärme aus dem Dürener Abwasser für die Heizung und für die Trinkwarmwasseraufbereitung nutzen – dieses Ziel, neue Wege bei der Nutzung erneuerbarer Energien zu begehen, möchten die Stadt werke Düren (SWD) und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) gemeinsam verfolgen. Deshalb haben sie im Dezember 2023 eine Absichtserklärung – unterzeichnet, der eine gemeinsame Abstimmung von Zielen und Grundlagen für eine künftige Kooperation der beiden Unternehmen beinhaltet. Dies geschieht mit der Intention, die Wärmepotenziale des Hauptabwassersammlers und seiner Nebensammler vor dem Hintergrund der Sanierung der Abwassersammlergesamtstrecke sowie die Wärmepotenziale des Ablaufs der Kläranlage Düren-Merken für eine energetische Nutzung zu erschließen. In diesem Rahmen wird auch über eine gemeinsame Machbarkeitsstudie gesprochen, die erforscht, welche Potenziale es gibt, die Abwärme des Dürener Abwassers für die Wärmeversorgung von Haushalten und Gewerbe zu nutzen, und welche Vorteile sich daraus für die Umwelt ergeben. Die Analyse erfolgt parallel zur umfangreichen Sanierung des Dürener Abwassersystems. Das gesammelte Abwasser hat in Düren derzeitig ganzjährig eine Temperatur von 12 bis 30 °C. Eine Besonderheit ist in Düren der hohe Anteil von warmen Abwässern der Industrie.

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Deutschlandwetter: 2023 mit neuem Rekord und reichlich Niederschlag

Das Jahr 2023 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn 1881. Im Gegensatz zu den früheren warmen Jahren, die oft von Trockenheit und Hitzewellen geprägt waren, dominierten 2023 eher feucht-warme Bedingungen mit hohen Niederschlagsmengen, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer Mitteilung zum Jahresende. Leicht positiv war auch die Sonnenscheinbilanz 2023, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen meldete. Auch global wird 2023 nach Angaben des EU-Klimadienstes Copernicus das bisher wärmste Jahr. Im Jahr fielen mit rund 958 l/m² über 20 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent des Solls (791 l/m²). Einen Niederschlagsüberschuss gab es bis auf Februar, Mai, Juni und September in allen anderen Monaten des Jahres. Der November erwies sich sogar als Zweitnassester seit 1881. Entlang der Alpen, im Schwarzwald und sogar im Bergischen Land fielen mehr als 2000 l/m². Hingegen blieb der Nordosten der Republik mit weit verbreiteten Mengen um 600 l/m² vergleichsweise „trocken“. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit größeren Hochwassern, vor allem in Teilen des Nordens, endete 2023.
www.dwd.de/klimastatu

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Novelle der dualen Ausbildung für Umwelttechnologen

Die Ausbildungsordnungen der umwelttechnischen Berufe wurden aktualisiert und die Berufe mit neuen Abschlussbezeichnungen versehen. Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel sowie technische und rechtliche Anforderungen haben diese Modernisierung der umwelttechnischen Berufe erforderlich gemacht, so die beteiligten Ministerien und das Bundesinstitut für Berufsbildung. Veröffentlicht sind die neuen Ausbildungsordnungen im Bundesgesetzblatt I, Nr. 395 vom 22. Dezember 2023, 1–61.
Sie treten zum 1. August 2024 in Kraft. Die Berufe heißen jetzt statt „Fachkraft für …“ „Umwelttechnologe/Umwelttechnologin …“ für Wasserversorgung, für Abwasserbewirtschaftung, für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen.
Gleichzeitig gibt es in den einzelnen Berufen verschiedene Neuerungen, unter anderem: Bei den Umwelttechnologen/ Umwelttechnologinnen für Wasserversorgung waren der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser und die Optimierung von Prozessen, um Wasserverluste zu verhindern, wichtige Aspekte im Neuordnungsprozess. Das Berufsprofil der Umwelttechnologen Umwelttechnologinnen für Abwasserbewirtschaftung wird vor dem Hintergrund des Klimawandels um den Schwerpunkt Regenwasserbewirtschaftung erweitert und es kommen weitergehende Reinigungsverfahren hinzu. Bei den Umwelttechnologen Umwelttechnologinnen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft entfallen die bisherigen Schwerpunkte, sodass sie zukünftig vielfältiger einsetzbar sind. Die Umwelttechnologen/Umwelttechnologinnen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen werden weiterhin in diesen beiden Schwerpunkten ausgebildet, allerdings haben sich die zeitlichen Richtwerte von 30 auf 42 Wochen erhöht. Die gemeinsamen Kernqualifikationen bleiben erhalten. Allerdings reduziert sich der zeitliche Umfang hier von 15 auf zwölf Monate. So wird mehr Raum für die berufsspezifischen fachlichen Inhalte und die erhöhten Anforderungen an die IT-Sicherheit geschaffen. An die Stelle der traditionellen Prüfungsstruktur aus Zwischen- und Abschlussprüfung tritt in Zukunft die Gestreckte Abschlussprüfung.
www.bibb.de/UT-Berufe
www.recht.bund.de/bgbl/1/2023/395/VO.html

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Wiederherstellung der Ahr als Projekt mit bundespolitischer Bedeutung

Die an der Ahr zerstörten Flusslandschaften entstehen neu oder werden wiederaufgebaut. Dazu wurde Anfang Januar 2024 eine Forschungskooperation besiegelt, die eine wissenschaftliche Begleitung dieses Vorhabens ermöglicht. Kooperationspartner sind neben der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler das Umweltund Klimaschutzministerium RheinlandPfalz, der Landkreis Ahrweiler, die Universität Koblenz sowie die Hochschulen Koblenz und Trier samt dem UmweltCampus Birkenfeld. Das Land hat einer Pressemitteilung des Umweltministeriums zufolge zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 1,8 Millionen Euro für die Laufzeit von sechs Jahren vorgesehen. Es soll keine Eins-zu-eins-Wiederherstellung erfolgen: Die Ahr und ihre Zuflüsse sollen künftig resilienter werden und für zukünftige Hochwasserereignisse, aber auch für Zeiten mit Niedrigwasser besser gerüstet sein. Insgesamt fünf Ingenieurbüros haben eine Bestandsaufnahme der Schäden und Defizite vorgenommen und rund 1000 Einzelmaßnahmen zur Gewässerwiederherstellung vorgesehen. Projektkoordinator ist Stefan Stoll, Professor für Interdisziplinären Umweltschutz am Umwelt-Campus Birkenfeld, der zur Hochschule Trier gehört.

Kompetenzzentrum Wasser
Hessen geht an den Start

Die hessische Umweltministerin Priska Hinz hat an der Goethe-Universität Frankfurt das Hessische Kompetenzzentrum Wasser (KWH) eröffnet, in dem Akteure aus Wissenschaft und Bildung, Verwaltung, Politik und Wasserwirtschaft vernetzt sind. Die Ziele: Probleme sollen auf Systemebene angegangen, wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die wasserwirtschaftliche Praxis überführt und das Bildungsangebot erweitert werden. In das KWH werden das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), die Regierungspräsidien, alle hessischen Universitäten, viele hessische Hochschulen sowie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ihre jeweilige Expertise einbringen und kooperieren.
Ziel des KWH ist es, praxistaugliche, wissenschaftlich fundierte, evidenzbasierte und innovative Lösungen entsprechend den Herausforderungen im Wassersektor zu entwickeln. Statt einzelner hydrologischer, ökologischer und technisch ingenieurwissenschaftlicher Fragestellungen können im KWH die dringenden Probleme zu Prozessen und Dynamiken des Wasserressourcenmanagements interdisziplinär und integriert betrachtet werden. Soziale, ökonomische und politische Aspekte, als weitere wichtige Handlungsfelder in der Wasserwirtschaft, können durch diese übergreifende Zusammenarbeit ebenfalls berücksichtigt werden.

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Pumpwerke: Effizienz durch Automatisierung

In Hamm (Nordrhein-Westfalen) sind die ersten Pumpwerke des Lippeverbands mittlerweile „begehungsfrei“: Ein Großteil der Wartungs- und Überprüfungsmechanismen funktioniert damit automatisiert. Nur noch ca. zehn Prozent der bisherigen Wartungszeit werden benötigt, um die Technik der Pumpwerke durch das Betriebspersonal zu kontrollieren.
2021 hat der Lippeverband im Bereich seiner Stadtentwässerung Hamm das erste begehungsfreie Pumpwerk neu in Betrieb genommen. Kurz darauf folgte der Neubau eines Pumpwerks mit derselben Technik. „Nach gut zwei Jahren Betrieb kann eine erste Bilanz gezogen werden. Unser Fazit fällt positiv aus: Die begehungsfreien Pumpwerke halten, was sie versprechen. Das Pumpwerk Soester Straße muss beispielsweise nur noch einmal im halben Jahr durch das Betriebspersonal gewartet werden“, sagt Dr.-Ing. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik beim Lippeverband. Vorher war eine wöchentliche vor Ort-Wartung von Pumpwerkskomponenten, wie zum Beispiel der Fördermaschinen oder der Elektroschaltanlage, erforderlich. „Begehungsfreie“ Pumpwerke sind damit nicht völlig frei von Vor-Ort-Begehungen, jedoch deutlich begehungsärmer. Die frequenten Überprüfungen finden in diesen Anlagen entweder automatisiert statt oder können bei Bedarf mittels des virtuellen Prozessleitsystems – quasi von überall – durchgeführt werden.
Dabei können die automatisierten Überprüfungsmechanismen nicht nur Probleme identifizieren, sondern auch selbstständig kleine, reguläre Störungen beheben. Ist zum Beispiel eine Pumpe durch falsch über die Toilette entsorgte Feuchttücher verstopft, greift in Hamm ein Notfall-Mechanismus: Die Anlage er- kennt die Situation selbstständig durch den erhöhten Stromverbrauch der Pumpe. Mit einer automatischen Rückspülung kann die drohende Verstopfung in der Regel frühzeitig gelöst werden.
In den nächsten Jahren ist der Um- und Neubau von mindestens 14 weiteren begehungsfreien Pumpwerken geplant. Alle Maßnahmen zur Automatisierung finden in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung statt.

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OVG: Bebauungsplan wegen mangelnder Hochwasservorsorge unwirksam

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat einen Bebauungsplan der Stadt Haren für unwirksam erklärt (Az. 1 KN 140/21). Der Bebauungsplan regelt die Nachverdichtung eines Straßenkarrees in der Innenstadt von Haren. Eine Anwohnerin sah sich insbesondere durch Belästigungen von einer im Plan festgesetzten Verkehrsfläche beeinträchtigt und hatte sich daher gegen diesen mit einem Normenkontrollantrag gewandt. Der Senat ist dieser Argumentation zwar nicht gefolgt, hat den Bebauungsplan jedoch aus einem anderen Grund als fehlerhaft angesehen: Das Plangebiet liegt in einem Hochwasserrisikogebiet. In derartigen Gebieten sind nach § 78b Wasserhaushaltsgesetz bei der Bauleitplanun insbesondere der Schutz von Leben und Gesundheit sowie die Vermeidung erheblicher Sachschäden in der planerischen Abwägung zu berücksichtigen. Die Stadt Haren hatte einen Hinweis des Landkreises Emsland auf diese Vorschrift lediglich zur Kenntnis genommen und die Lage im Risikogebiet in der Planurkunde vermerkt. In Überlegungen, ob etwa die konkret anstehende Nachverdichtung des Plangebiets Anlass zur Vorgabe einer hochwasserangepassten Bauweise (§ 9 Abs. 1 Nr. 16 Buchst. c BauGB) bot, ist sie nicht eingetreten. Dies hat der Senat für unzureichend erachtet. Die Revision zum Bundesverwaltungsgericht hat das Ober- verwaltungsgericht nicht zugelassen.
Download der Entscheidung.
https://voris.wolterskluwer-online.de

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Vierte Reinigungsstufe der Kläranlage Mainz: 6,5 Millionen Euro Förderung

Die Kläranlage Mainz soll eine vierte Reinigungsstufe bekommen. Das Landesumweltministerium fördert das Vorhaben mit 6,5 Millionen Euro. Den Förderbescheid überreichte Umweltministerin Katrin Eder am 22. Januar 2024. Gleichzeitig stellte sie dem Wirtschaftsbetrieb Mainz weitere vier Millionen Euro in Aussicht. Mit dem Ausbau einer vierten Reinigungsstufe wird die Mainzer Kläranlage mit einer Kapazität von rund 400 000 EW eine der bundesweit modernsten Anlagen, so das Umweltministerium in einer Pressemitteilung. Mittels Ozonung mit Fremdsauerstoff und einerAktivkohlefiltration sollen Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernt beziehungsweise reduziert werden. Mit der neuen Technologie sollen mindestens 80 Prozent der Spurenstoffe aus dem Abwasser beseitigt werden können. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant.

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Klärschlamm: Änderung des Umweltstatistikgesetzes

Die Auskunftspflichtigen bei der Erhebung der Geokoordinaten der Klärschlammaufbringungsflächen in der Landwirtschaft sollen entlastet werden. Das sieht der Entwurf des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Umweltstatistikgesetzes (Bundestags-Drucksache 20/10285) vor, den die Bundesregierung vorgelegt hat. Weiter sollen mit dem Änderungsgesetz Zeiträume für Berichtspflichten angepasst und die Erhebung der öffentlichen Wasserversorgung erweitert werden.
Download der Drucksache:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/102/2010285.pdf

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Bundeskabinett beschließt neues Rahmenprogramm zur zivilen Sicherheitsforschung

Das Bundeskabinett hat am Mitte Januar das neue Rahmenprogramm der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit – gemeinsam für ein sicheres Leben in einer resilienten Gesellschaft beschlossen“. Es wurde federführend vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erarbeitet. Dazu erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, ihr Ministerium werde bis 2029 bis zu 360 Millionen Euro investieren. Mit dem Programm sollen besonders diejenigen unterstützet werden, die für zivile Sicherheit sorgen, darunter auch die Betreiber kritischer Infrastrukturen.
www.bmbf.de/sicherheitsforschung

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Wetter- und Klimamodell ICON als Open-Source veröffentlicht

Das renommierte Klima- und Wettermodell ICON steht der Öffentlichkeit nun unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung. Die Institutionen hinter ICON (Icosahedral non-hydrostatic modelling framework) und dessen heutige Entwickler sind das Schweizer Center for Climate Systems Modeling (Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteo-Schweiz und ETH Zürich als C2SM- Partner), das Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ), der Deutsche Wetterdienst (DWD), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M).
ICON wurde zunächst gemeinsam von DWD und MPI-M als Atmosphären- bzw. Wettervorhersagemodell entwickelt und wird heute in Deutschland und der Schweiz für die operationelle Wettervorhersage eingesetzt. Im Hinblick auf die Klimaforschung hat das MPI-M passende Modelle weiterer Komponenten des Erdsystems entwickelt, die es erlauben, ICON als vollständig gekoppeltes Klima- und Erdsystemmodell zu nutzen. Neben der Modellkomponente für die Ozeanzirkulation gibt es eine für die marine Bio-geochemie sowie für die Landbiosphäre und die hydrologischen Prozesse. Das KIT hat mit ICON-ART eine Modellkomponente entwickelt, die die Vorhersage von Aerosolen und atmosphärischer Chemie und deren Wechselwirkung mit dem physikalischen Zustand der Atmosphäre erlaubt. Alle Teilmodelle und Versionen sind in dem Open-Source-Release enthalten, so dass ICON in verschiedensten Auflösungen und Konfigurationen genutzt werden kann, um eine ganze Bandbreite von Anwendungen – von globalen und regionalen Wettervorhersagen über Klimaprojektionen bis hin zu sehr hoch aufgelösten digitalen Zwillingen des Erdsystems – zu ermöglichen.
www.icon-model.org

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BSI eröffnet neues Nationales IT-Lagezentrum

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat ein neues Lagezentrum, das Bundesinnenministerin Nancy Faeser und BSI-Präsidentin Claudia Plattner im Februar 2024 feierlich eröffnet haben. Dabei fiel auch der Startschuss für die BSI-Initiative „Cybernation Deutschland“. Das neue Nationale IT-Lagezentrum ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und verfügt im Regelbetrieb über zehn Arbeitsplätze, von denen aus die Spezialistinnen und Spezialisten des BSI die Cybersicherheitslage für Deutschland rund um die Uhr im Blick behalten. Das Lagezentrum empfängt pro Jahr von 22 Meldestellen rund 2800 Meldungen zu IT Sicherheitsvorfällen und Sicherheitslücken. Bei besonderen Cybersicherheitsvorfällen oder in IT-Krisen wird aus dem BSI-Lagezentrum das Nationale IT-Krisenreaktionszentrum. Im Ernstfall können dann durch die neue Infrastruktur bis zu 100 IT-Sicherheitsfachkräfte orchestriert zusammenarbeiten.

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Bau einer Wärmepumpe auf der Kläranlage der BASF wird geprüft

Die Technischen Werke Ludwigshafen, die Stadtwerke Frankenthal und die BASF prüfen den Bau einer Abwasserwärmepumpe auf dem Gelände der BASF-Kläranlage in Frankenthal. Diese soll künftig eine Schlüsselfunktion in der klimaneutralen Fernwärmeversorgung der Städte Ludwigshafen und Frankenthal übernehmen. Im ersten Schritt erstellen die Projektpartner einen Wärmetransformationsplan. Diese Planung soll Ende 2024 abgeschlossen sein und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert.
Betrieben mit Strom aus erneuerbaren Quellen hätte die geplante Abwasserwärmepumpe eine Heizleistung von circa 50 Megawatt. Rund 18 000 Hausanschlüsse könnten mit klimaneutraler undkostengünstiger Energie versorgt werden. Gleichzeitig würde der Einsatz der Wärmepumpe die CO2-Emissionen um circa 60 000 Tonnen im Vergleich zur Wärmeversorgung durch Gas oder Heizöl reduzieren. Dank der hohen Temperatur des Abwassers im Auslauf der Kläranlage wäre der Wirkungsgrad der Abwasserwärmepumpe im Vergleich zu einer klassischen Wärmepumpe deutlich höher.

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Abwasserwärmenutzung: Wärmeplanungsgesetz in Kraft getreten

Die Abwasserwärmenutzung ist in einem Gesetz des Bundes erwähnt: Am 1. Januar 2024 ist das Wärmeplanungsgesetz (Bundesgesetzblatt I, Nr. 394 vom 22. Dezember 2023) zusammen mit dem Gesetz für erneuerbares Heizen in Kraft getreten. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen. Erstmals sollen alle Städte und Gemeinden in Deutschland eine lokale Wärmeplanung bekommen, und auch Abwasser könnte dabei eine Rolle spielen. Die Länder werden mit dem Gesetz verpflichtet, sicherzustellen, dass Wärmepläne erstellt werden. In der Regel werden die Städte und Kommunen diese Aufgabe übernehmen. Im Wärmeplanungsgesetz heißt es: „Die planungsverantwortliche Stelle ist berechtigt … die folgenden Daten zu erheben: …
9. Informationen zu Kläranlagen, die für die Abwasserwärmenutzung relevant sind, mindestens die Kapazität in Einwohnergleichwerten,
10. Informationen zu Abwassernetzen mit einer Mindestnennweite von DN 800, a) zur Lage, die straßenbezogen zu benennen ist, b) zur Nennweite in Metern, die straßenbezogen anzugeben ist, c) zum Jahr der Inbetriebnahme, das straßenbezogen zu erfassen ist, und d) zum Trockenwetterabfluss“.

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StädteRegion Aachen erhält Förderung für wirksamen Hochwasserschutz

In der StädteRegion Aachen sollen ein ganzheitliches Frühwarnkonzept und einInformationssystem für Überflutungen entwickelt werden. Diese Maßnahmen verbessern die Kommunikation und Informationslage im Fall von Starkregen und Hochwasser. Das Vorhaben der Städte Region Aachen zusammen mit der RWTH Aachen wird über die DAS-Förderung des Bundesumweltministeriums mit rund 300 000 Euro unterstützt.
In dem Vorhaben werden wasserwirtschaftliche Fachinformationen aufbereitet und mit weiteren Ereignisdaten, wie Einsatzdaten oder Daten der Bevölkerung, kombiniert. Anschließend stehen sie allen relevanten Akteuren der Hochwasserbewältigung zur Verfügung. Erweitert wird der Ansatz durch innovative Crowd-Sourcing-Methoden einschließlich Social-Media-Monitoring für eine verbesserte Darstellung der jeweiligen Hochwasserlage. Zudem wird ein KI-basiertes Vorhersagesystem entwickelt, das Überflutungsinformationen und -vorhersagen für Bereiche ergänzt, in denen keine behördlichen Prognosen bereitgestellt werden können. Warnkonzept und Informationssystem sollen die Gefahrenabwehr in der Region verbessern, die Bevölkerung für Starkregen- und Hochwasserereignisse sensibilisieren und eine we- sentliche Grundlage für die zukünftige Koordination von Spontanhelfer*innen darstellen.
Die StädteRegion Aachen war von der Hochwasserkatastrophe 2021 besonders stark betroffen. Im Nachgang durchgeführte Analysen identifizierten das Fehlen eines effektiven Warnsystems und eines Informations- und Kommunikationskonzeptes für Hochwassergefahren als ein wesentliches Kernproblem.

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Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie: DWA-Statement zur Trilog-Einigung

EU stellt Weichen für zukunftsfähige und nachhaltige Wasserwirtschaft
Hennef. Paradigmenwechsel und Meilenstein – mit der Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie setzt die Europäische Union sowohl die im Green Deal beschlossene Null-Schadstoff-Politik als auch das Verursacherprinzip für den Bereich Wasserwirtschaft konsequent um. „ Die Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie ist ein wichtiger Schritt für einen nachhaltigen Gewässerschutz und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Die Ziele und Vorgaben sind zum Teil äußerst ambitioniert, insbesondere im Bereich Nährstoffe und der geforderten Energieneutralität des Sektors“, betont Dr. Lisa Broß, Sprecherin der Bundesgeschäftsführung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). „Absolut zu begrüßen ist die jetzt feststehende Verankerung der Erweiterten Herstellerverantwortung. Das bereits 1987 in die Umweltpolitik der EU eingeführte Verursacherprinzip findet damit endlich auch in der Wasserwirtschaft Anwendung“, so Broß weiter.

Das EU-Parlament und der Ministerrat haben am 29. Januar im Trilog-Verfahren politische Einigung über die Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie erzielt. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Bestätigungen im EU-Parlament und im Ministerrat wird die novellierte Kommunalabwasserrichtlinie voraussichtlich bis Ende April dieses Jahres veröffentlicht und Inkrafttreten. Bereits 2026 müssen dann die EU-Mitgliedstaaten der EU-Kommission nationale Umsetzungsprogramme übermitteln.

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Studie: Möglichkeiten zur Einführung eines „Wassercents“ in Hessen

Eine Studie kommt zum Ergebnis, dass ein Wasserentnahmeentgelt, der sogenannte „Wassercent“, kann Lenkungsanreize zum sorgsamen Umgang mit Wassersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im November 2023 vorgelegt wurde. Autoren der Studie „Internalisierung von Umwelt und Ressourcenkosten gemäß Vorgaben des Zukunftsplans Wasser“ sind Prof. Dr. Erik Gawel (Universität Leipzig und HelmholtzZentrum für Umweltforschung) und Prof. Dr. Wolfgang Köck (Universität Leipzig). „Wenn Wasser Geld kostet, wird sich jeder überlegen, wo er sparen kann“, folgert Hessens Umweltministerin Priska Hinz. Die Einnahmen können dann zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Zukunftsplan Wasser und damit zur Sicherstellung der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels beitragen. Praktikable und auch nur konzeptionell überzeugende Alternativen für ein solches Lenkungs und Finanzierungsinstrument werden von den Gutachtern nicht gesehen. Hessen ist derzeit eines von nur drei Bundesländern, das bisher keinen „Wassercent“ erhebt. Der Zukunftsplan Wasser des Landes Hessen sieht vor, mittels einer Studie zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, Umwelt und Ressourcenkosten im Zusammenhang mit Wasserentnahmen in Hessen zu berücksichtigen. Eine „Wassercent“Regelung in Hessen würde an die derzeit in 13 Bundesländern geltende Abgabepflicht für Wasserentnahmen anknüpfen, die das Bundesverfassungsgericht in seiner grundlegenden „Wasserpfennig“ Entscheidung von 1995 zur Abschöpfung von Sondervorteilen beim Zugriff auf den Wasserhaushalt als gerechtfertigt ansieht. Bayern plant zudem als 14. Bundesland die Einführung. Zugleich hat sich der Bund in seiner „Nationalen Wasserstrategie“ 2023 zu einem rechtspolitischen Vorhaben der „Harmonisierung und gegebenenfalls Bundesregelung“ eines „Wasserentnahmeentgeltes“ bekannt.

Zusammenfassung der Studie:
https://umwelt.hessen.de/wasser/grundwasser-und-wasserversorgung

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Vergaberecht: Neue EU-Schwellenwerte

Die EUKommission hat die Schwellenwerte für Auftragswerte veröffentlicht, ab deren Erreichen Beschaffungen von öffentlichen Auftraggebern, Sektorenauftraggebern und Konzessionsgebern in den Jahren 2024 und 2025 nach den Vorgaben des Europäischen Vergaberechts erfolgen müssen. In Deutschland sind diese Vorgaben insbesondere im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), in der Vergabeverordnung (VgV), der Sektorenverordnung (Sekt VO) und in der Konzessionsvergabever ordnung (KonzVgV) umgesetzt.
Für öffentliche Auftraggeber gelten aufgrund der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2495 der Kommission vom 15. November 2023 folgende Schwellenwerte:
● Bauaufträge: 5 538 000 € (5 382 000 €)
● Liefer und Dienstleistungsaufträge: 221 000 € (215 000 €).

Für Konzessionsgeber wird aufgrund der Delegierten Verordnung (EU) 2023/2497 der Kommission vom 15. November 2023 für die Vergabe von Dienstleistungs und Baukonzessionen der Schwellenwert von 5 382 000 € auf 5 538 000 €angehoben.

Die Schwellenwerte für soziale und besondere Dienstleistungen betragen unverändert 750 000 € für öffentliche Auftraggeber und 1000 000 € für Sektorenauftraggeber. Die vorgenannten Angaben enthalten Netto Werte. In Klammern stehen die noch bis Ende 2023 geltenden Werte. Abweichende Schwellenwerte für Bundesbehörden sind nicht dargestellt.
Download der Verordnungen: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20231117_001

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Straßenabflüsse: Weniger Überschwemmungen dank intelligentem Sensor

Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der FH Aachen wird derzeit ein Sensor für Laubfangkörbe in Straßenabflüssen entwickelt. Der Sensor soll die Daten an einen Webservice über mitteln, sodass die Anwender*innen je derzeit die Gefahr einer Verstopfung einschätzen können. So soll das Über schwemmungsrisiko gesenkt werden. Der Sensor misst den Füllstand des Korbs und überträgt die Daten mittels LoRaWAN, einer energieeffizienten Funktech nologie mit sehr hoher Reichweite, so dass die Daten in Echtzeit für Anwendungen zur Verfügung stehen, beispiels weise für Straßenreinigungsbetriebe. Im ersten Schritt soll der Sensor prototypisch entwickelt werden. Dabei stehen eine geeignete Sensorik sowie ein robuster Aufbau des Sensors im Vordergrund, um den rauen Umgebungsbedingungenim Laubfangkorb gerecht zu werden. Im zweiten Schritt erfolgt die Validierung von 20 Sensoren im Feldtest, die dabei durchgängig Echtzeitdaten erzeugen und über LoRaWAN übertragen. Parallel dazu wird ein Webservice entwickelt, der die Echtzeitdaten anwendungsgerecht aufbereitet und bereitstellt.
Das Projekt Intelligenter LaubfangkorbSensor (ILSe) wird von Prof . Dr. Fe-lix Hüning koordiniert und läuft seit September 2023 mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. ILSe wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 160 000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

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Emergency Support Instrument – Nachweis von SARSCoV 2 im Abwasser

Nachweis: Abwasser als Corona-Frühwarnsystem – von SARSCoV im Abwasser
Abschlussbericht: Der Projektverbund „ESICorA“ (Emergency Support Instrument – Nachweis von SARSCoV 2 im Abwasser) hat sei nen Abschlussbericht vorgelegt. Im Rahmen des Projekts wurde seit 2022 in einer bundesweiten Pilotphase das Potenzial eines abwasserbasierten Covid 19 Frühwarnsystems geprüft. Über die genaue Anzahl der Infizierten und die Krankheitsschwere gibt das Verfahren zwar keinen Aufschluss, jedoch unterstützt es die Entwicklung konkreter Vorsorge und Schutzmaßnahmen – sowohl auf lokaler als auch auf Landes und Bundesebene. Für „ESICorA“ hat die EU Fördergelder in Höhe von 3,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Koordiniert wurde das Projekt vom Projektträger Karlsruhe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Partner waren die TU Universität Darmstadt, das Umweltbundesamt und das Robert KochInstitut.
https://www.ptka.kit.edu/AbschlussPilotbetrieb.html

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Bundeskabinett: Fünf-Punkte Plan zum Schutz vor hormonell schädigenden Stoffen beschlossen

Das Bundeskabinett hat einen Fünf PunktePlan zum weiteren Schutz vor hormonell schädigenden Stoffen beschlossen. Der Plan zielt darauf ab, die Regulierung zu verbessern, Informationen bereitzustellen, gemeinsames Handeln zu fördern, den Wissensstand wei terzuentwickeln und die internationale Zusammenarbeit zu stärken.
Download des Fünf-Punkte Plans: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20231122_007

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Klimaschutz-Projekte für Bayerischen Klimaschutzpreis Bayerischen Klimaschutzpreis

Die Vorschlagsrunde für den vierten Bayerischen Klimaschutzpreis ist gestartet. Projekte können bis einschließlich 28. Februar 2024 eingereicht werden. DerBayerische Klimaschutzpreis ist mit ins gesamt 15 000 Euro dotiert. Der Betrag kann auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden. Neben dem Preisgeld wird ein Imagefilm über die ausgezeichnete Initiative gedreht, den die Preisträger für sich nutzen können. Vorgeschlagen werden können so wohl Privatpersonen und private Initiativen als auch Vereine, Verbände, Kommunen und Unternehmen mit Bezug zu Bayern. Entweder haben die Vorgeschlagenen ihren dauerhaften Hauptwohnsitz oder Firmensitz im Freistaat oder sie engagieren sich in Bayern für den Klimaschutz oder die Klimaanpassung. Die Initiative sollte bereits laufen und sichtbare Ergebnisse zeigen oder – wenn sie bereits abgeschlossen ist – in die Gegenwart wirken.
https://www.lenk.bayern.de/themen/projekte/klimaschutzpreis/index.html

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KlimAR.Werk-App: „Augmented Reality“-Anwendung für Bürger*innen und Fachplaner*innen

Wie kann ich mein Haus klimafest machen? Welche Rolle spielt dabei Regenwasser? Warum sollten in meinem Garten bestimmte Pflanzen wachsen? Und was ist eine Baumrigole? Mit der neuen App KlimAR. Werk können Bürger*innen ihre Immobilie virtuell an die Folgen des Klimawandels anpassen. Das digitale InfoAngebot haben die Stadt Bochum und die Emschergenossenschaft als Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk entwickelt. Das Land Nordrhein Westfalen hat die Anwendung für mobile Endgeräte mit 161 000 Euro gefördert. Durch die App wird die reale Welt um virtuelle Elemente auf dem Display ergänzt. Beide Aspekte greift die KlimAR.WerkApp auf und nutzt dafür die Technik der Augmented Reality (AR). Die digitale Anwendung für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets hat zwei Module: „Klimaanpassung.Stadt“ und „Klimaanpassung.Privat“.
www.klima-werk.de/gruendachfoerderung
www.klima-werk.de/starkregenberatung

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Klärschlammentsorgung: Kooperation zwischen Niersverband und Emschergenossenschaft

Der Niersverband und die Emschergenossenschaft haben einen Kooperationsvertrag über die gemeinsame Nutzung der Monoverbrennungsanlage der Emschergenossenschaft in Bottrop für dievollständige Verwertung der Klärschlämme des Niersverbands ab dem Jahr 2029 geschlossen. Die Emschergenossenschaft, die erfolgreich ihre Verbrennungsanlage in Bottrop betreibt, bietet dem Niersverband damit eine langfristige Kooperation an.

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Landkreis Lüneburg ordnet Rückbau des Brunnens von Coca-Cola an

Die als MineralwasserBrunnen geplante Grundwasser Entnahmestelle in der Samtgemeinde Gellersen wird zurückgebaut. Am 24. November 2023 ließ das Unternehmen CocaCola bzw . die Apollinaris Brands GmbH als Eigentümerin der Bohrung die Baustelle einrichten, in der Woche danach begannen die Bauarbeiten. Angeordnet hat den Rückbau die Untere Wasserbehörde des Landkreises Lüneburg, die auch das Antragsverfahren beLandkreis Lüneburg ordnet Rückbau des Brunnens von Coca-Cola an.
Rund um den Brunnen hatte sich vor rund vier Jahren eine deutschlandweite Diskussion zum Thema Grundwasserschutz entwickelt. Ziel ist es, den Brunnen wieder komplett abzuschließen, sodass weder Wasser entnommen noch Stoffe über das rund 260 Meter tiefe Bohrloch ins Grundwasser gelangen können. Dazu wird das Bohrloch fachgerecht verfüllt und verpresst. Dadurch wird auch gewährleistet, dass keine Verbindungen zwischen verschiedenen Grundwasser Stockwerken entstehen können.
www.landkreis-lueneburg.de/grundwasser

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