Freitag, April 19, 2024
StartAblageMeldungen zur Schlammbehandlung 2009

Meldungen zur Schlammbehandlung 2009

Dezember 2009
05.12.2009 Lumda: Neue Klärschlammvererdungsanlage steht kurz vor der Inbetriebnahme 
November 2009
29.11.2009 In Bothel läuft die dritte Klärschlammvererdungsanlage auf Landkreisgebiet  
29.11.2009 Forschungsprojekt für optimierte Schlammbehandlung Kläranlage in Förste will Schlamm-Kontrolle verbessern  
15.11.2009 Balingen: Vertrag zur Erweiterung der Klärschlammvergasungsanlage unterzeichnet 
Oktober 2009
04.10.2009 Schilfbeete entwässern Klärschlamm ganz natürlich 
September 2009
08.09.2009 Vorschlag: Neuen Grenzwert in der Abwasserverordnung und der Klärschlammverordnung für PFC einführen 
August 2009
12.08.2009 Überarbeitung der EU-Klärschlammrichtlinie 
Juni 2009
21.06.2009 Dietz Automation GmbH entwickelt energieeffiziente Anlage zur Rohstoff- und Wertstoffgewinnung 
12.06.2009 (Nichts) Neues zur EG-Klärschlammrichtlinie 
Mai 2009
26.05.2009 Einigkeit über Bedeutung der Phosphorrückgwinnung 
09.05.2009 Klärschlämme in Schleswig-Holstein überwiegend gering belastet 
März 2009
26.03.2009 EUWID-Internet-Umfrage zur Klärschlammentsorgung: 
14.03.2009 Dezentrale Klärschlammverwertung wird an Bedeutung gewinnen
Januar 2009
16.01.2009 Durchmischung, das Stiefkind der Schlammfaulung?

Lumda: Neue Klärschlammvererdungsanlage steht kurz vor der Inbetriebnahme

Bepflanzung als letzten Schritt durchgeführt
Bereits im Jahr 2007 wurde die Entscheidung gefällt, die Klärschlammbehandlung der Kläranlage Lumda des Abwasserverbandes Ohm-Seenbach zu modernisieren. Sie ist für die Grünberger Stadtteile Lumda – Stangenrod und Beltershain sowie für den Mücker Ortsteil Atzenhain zuständig.
Der Grund für diese langfristige Investition waren die steigenden Anforderungen bei der Klärschlammbehandlung und -verwertung, insbesondere im Hinblick auf Kostenstabilität und Verwertungssicherheit vor dem Hintergrund der Diskussion über die Zukunft der landwirtschaftlichen Ausbringung von Klärschlamm. Mit dem sowohl umweltfreundlichen als auch wirtschaftlichen Verfahren der Klärschlammvererdung wurde letztendlich die passende Lösung für die Zukunft gefunden.

Am 19. Juni 2009 erfolgte nun als eine der letzten notwendigen Maßnahmen vor Inbetriebnahme der neuen Anlage der Beginn der Bepflanzung der drei 0,75 ha großen Beete. Der Vorsteher des Abwasserverbandes Ohm-Seenbach Herr Bürgermeister Weitzel der Gemeinde Mücke sowie dessen Stellvertreter Herr Bürgermeister Ide der Stadt Grünberg haben an diesem Tag mit Unterstützung von Sabine Bork, der Geschäftsführerin des Abwasserverbandes, Projektsteuerer Armin Uhrig und Karl-Toni Zöller von der ausführenden Firma Eko-Plant symbolisch die ersten Pflanzen gesetzt.

Die Vorgeschichte

Bei der Reinigung von Abwasser entsteht Klärschlamm mit einem hohen Wasseranteil. Seit 2006 fielen in der Kläranlage Lumda im Schnitt 2.200 m³ dieses Nassschlamms mit einem Wassergehalt von 94-98% an. Durch das geringe Lagervolumen der vorhandenen Behälter war es nicht möglich, die gesamte Schlammmenge landwirtschaftlich in nasser Form auszubringen. Deshalb musste rund die Hälfte des anfallenden Schlamms zum Pressen nach Nieder-Ohmen transportiert werden. Der so entwässerte Schlamm wurde wiederum in der Landwirtschaft verwertet.  Die gesamten Bruttokosten für dieses Verfahren betrug im Jahre 2007 32.344,13 Euro. Davon entfielen 19.072,13 Euro auf die Verwertung von 1.100 m³  Nassschlamm in der Landwirtschaft, 9.654,40 Euro auf den Transport von 1.228 m³ Nass-schlamm nach Nieder-Ohmen und 3.617,60 Euro auf dessen Weiterverarbeitung und Verwertung in der Landwirtschaft.
Vor diesem Hintergrund hat sich der Abwasserverband Ohm-Seenbach bereit 2005 entschlossen, sich über eine Studie Möglichkeiten aufzeigen zu lassen, die zu einem kostengünstigeren und verwertungssichereren Weg für die Zukunft führen. Dazu wurden einerseits durch das Ingenieurbüro Olsen verschiedene Möglichkeiten berechnet, mehr Schlamm landwirtschaftlich zu verwerten, um den Transport nach Nieder-Ohmen zu minimieren. Andererseits hat die Firma Eko-Plant den konventionellen Schlammbehandlungsmethoden den Bau einer Klärschlammvererdungsanlage gegenübergestellt. Nachdem die Verbandver-sammlung im April 2007 zwei Referenzanlagen besichtigt hat, stimmte sie im Mai 2007 der Systematik „Klärschlammvererdung“ zu. Mit Hilfe eines Projektsteuerers, der Ingenieurgesellschaft Müller aus Schöneck, sowie einer angesehenen Anwaltskanzlei wurde das komplizierte Vergabeverfahren durchgeführt und der Auftrag im Oktober 2008 letztendlich an die Firma Eko-Plant für einen Pauschalbetrag von 583.100 Euro vergeben, nachdem im Mai 2008 nach der Genehmigungsplanung durch das Ingenieurbüro Infu der Landrat des Kreises Gießen die Baugenehmigung erteilt hatte.

Ab Mitte 2009 wird nun der Klärschlamm der Kläranlage Lumda in die bepflanzten Schilfbeete eingeleitet statt wie bislang direkt landwirtschaftlich ausgebracht. Für diesen Entwässerungsprozess werden natürliche Kräfte genutzt, die auch bei einer Kompostierung wirken. Die Vorgänge laufen jedoch in großem Maßstab und technisch gesteuert ab.
Der flüssige Schlamm verteilt sich in den Beeten und sickert dabei langsam durch die Wurzelschicht, über der die Feststoffanteile zurückgehalten werden. Durch Sonneneinstrahlung und die Verdunstungsleistung des Schilfs wird der Entwässerungsvorgang zusätzlich gesteigert. Gleichzeitig versorgt das Schilf die Bodenorganismen mit Sauerstoff, die den Schlamm langsam zu Klärschlammerde umbauen. Durch den Abbau von organischen Anteilen im Klärschlamm weist dieses Verfahren eine im Vergleich zu anderen Schlammbehandlungsverfahren deutlich verringerte Restmenge auf. Darüber hinaus ist Klärschlammerde geruchsneutral und bietet höchstmögliche Verwertungssicherheit für den Betreiber.

Quelle:  http://www.eko-plant.com/cms/content/view/142/106/lang,de/


In Bothel läuft die dritte Klärschlammvererdungsanlage auf Landkreisgebiet

16000 Helfer haben viel Hunger
Bothel (woe) Nach gut sechsmonatiger Bauzeit hat die Klärschlammvererdungsanlage Bothel am Klärwerk offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Die ersten Minuten verfolgten Samtgemeindebürgermeister Rüdiger Woltmann, Bauamtsleiter Volker Löber und Andreas Denell, Betriebsleiter der Kläranlage, und von der ausführenden Firma Eko-Plant waren die Vertriebsingenieurin Tomma Freesemann und Harald Best als Bauleiter der Anlage vertreten.
Die offizielle Einweihung erfolgt allerdings erst im Frühjahr des nächsten Jahres. Drei bepflanzte Schilfbeete wurden seit Mai 2008 direkt an der Kläranlage Bothel errichtet. Jedes Beet ist etwa 2450 Quadratmeter groß. Damit bieten sie genug Raum für die erforderlichen rund 16000 Schilfpflanzen.

Pro Jahr werden in die bepflanzten und abgedichteten Becken nun 7500 Kubikmeter Klärschlamm eingeleitet. Bei der Reinigung von Abwasser entsteht Klärschlamm mit einem hohen Wasseranteil. Bei der Schlammbehandlung in Schilfbeeten werden für die nötige Entwässerung natürliche Kräfte genutzt, die auch bei einer Kompostierung wirken. Diese Vorgänge laufen jedoch in großem Maßstab und technisch gesteuert ab. Der flüssige Schlamm verteilt sich in den Beeten und sickert dabei langsam durch die Wurzelschicht. Dadurch werden die Feststoffanteile zurückgehalten. Das dabei abgetrennte und auch gereinigte Filtratwasser wird wieder dem Reinigungsprozess der Kläranlage zugeführt. Durch …mehr unter:
http://www.eko-plant.com/cms/content/view/138/106/lang,de/

Quelle: Kreiszeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG 2008

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Forschungsprojekt für optimierte Schlammbehandlung  Kläranlage in Förste will Schlamm-Kontrolle verbessern

Bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen fällt Klärschlamm an. Schwankende Qualitäten des Klärschlammes können problematisch sein, denn sie führen zu einer Beeinträchtigung des Entwässerungsverhaltens, des Geruchs und der Pflanzenverträglichkeit.
Auch auf der Abwasserreinigungsanlage in Förste bestand dieses Problem. Eine starke Belastung der Kläranlage machte häufig die Einleitung von nicht ausreichend stabilisiertem Klärschlamm auf die daran seit 2003 angeschlossene Klärschlamm-Vererdungsanlage notwendig. Dies wirkte sich zeitweilig sichtbar auf den Schilfbestand in den Vererdungsbeeten aus. Mittlerweile wurde die Situation verbessert.

Kläranlage in Förste beteiligt sich praktisch
In der kürzlich stattgefunden Sitzung des Werksausschusses der Samtgemeindewerke Bad Grund (Harz) wurde von dem Vertreter der Firma EKO-PLANT GmbH, Herrn Dipl.-Ing. Stefan Rehfus berichtet, dass für eine Verbesserung der Kontrolle der Stabilität bei der Schlammbehandlung auf Kläranlagen  jetzt ein neues Verfahren entwickelt wurde, an der sich auch die Kläranlage in Förste beteiligt. Die auf die Klärschlammbehandlung spezialisierte Firma EKO-PLANT GmbH (die auch die Klärschlammvererdungs-Anlage in Förste errichtete) entwickelte mit dem Stabilomat® ein innovatives Messverfahren der Schlammstabilisierung auf Kläranlagen. Die Samtgemeindewerke Bad Grund als Kläranlagenbetreiber beteiligen sich an diesem umfassenden Forschungsvorhaben und werden das System in der Praxis auf Herz und Nieren testen. Die Kläranlage Förste verspricht sich vom kostenlos bereitgestellten Stabilomat® eine weitere Verbesserung der Betriebsparameter der Kläranlage wie Belüftungszeiten, -intensität und -taktung. Diese Optimierung kann zu einer Senkung des Energieverbrauchs der Kläranlage und damit auch im Sinne von Gebührenzahler und Umwelt beitragen.

Das insgesamt auf einen Zeitraum von 18 Monaten angelegte Forschungsvorhaben beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von rund 130.000 €. Das Projekt wird von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto v. Guericke e.V“ (AiF) mit 47.000 € gefördert. Die Restsumme wird von der EKO-PLANT GmbH und dem Kaufunger EDV-Unternehmen Eiling & Lody GbR finanziert bzw. in Eigenleistung erbracht. Neben der Kläranlage in Förste sind auch zwei weitere Kläranlagen in Hessen und Norddeutschland beteiligt. Die Mitglieder der Werksausschusses konnten zur Kenntnis nehmen, dass abgesehen vom zeitlichen Engagement des Personals keine Kosten für die Samtgemeindewerke entstehen werden.

Quelle: http://www.eko-plant.com/cms/content/view/137/106/lang,de/

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Balingen: Vertrag zur Erweiterung der Klärschlammvergasungsanlage unterzeichnet

Am 15.10.2009 unterzeichneten der Verbandsvorsitzende des Zweckverbandes Abwasserreinigung Balingen, Oberbürgermeister Helmut Reitemann sowie die Geschäftsführer der Kopf Klärschlammverwertungs-GmbH & Co. KG, Dietmar Anders und Christian Burgbacher, den Vertrag zur Erweiterung der Balinger Klärschlammvergasungsanlage. Ende 2010 sollen durch die Erweiterung der Anlage insgesamt 2.200 Mg getrockneter Klärschlamm bzw. 6.700 Mg Presschlamm pro Jahr verwertet werden.
Die Erweiterung Klärschlammvergasungsanlage ist Teil des vom Ingenieurbüro Dr.-Ing. W. Götzelmann & Partner GmbH entwickleten Projektes zur gemeinsamen Klärschlammverwertung für die Mittelbereiche Balingen und Hechingen, bei dem auch die Städte Hechingen, Bisingen, Geislingen, Rosenfeld und der Gemeindeverwaltungsverband Oberes Schlichemtal beteiligt sind. Eine Schlüsselkomponente des Verfahrens ist der Vergasungsreaktor, in dem in einer stationären Wirbelschicht bei Temperaturen von bis zu 900°C aus dem getrockneten Klärschlamm ein brennbares Gas entsteht. Es wird in der Rohgasquenche abgekühlt und dann durch Filtern und Trocknen weiter aufbereitet. Aus diesem Gas werden in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt, welche wiederum direkt zu Klärschlammtrocknung verwendet werden kann. Nach einer Verweilzeit von etwa 30 Minuten im Reaktor verbleibt vom Klärschlamm nur noch ein inertes Granulat. Es hat einen hohen Gehalt an wertvollem Phosphor, der mit neuen Verfahren extrahiert und anschließend zu Düngemittel verarbeitet werden kann. Das Balinger Endprodukt wird deshalb auch in einer Monodeponie eingelagert, um diese wertvolle Phosphorrückgewinnung zukünftig zu ermöglichen. Letztlich übrig bleibt ein Mineralgranulat, das als Zuschlagstoff zur Herstellung von Asphalt und als Verfüllmaterial im Straßen- und Tiefbau hervorragende Einsatzmöglichkeiten bietet. Das Verfahren stellt deshalb eine nachhaltige und zugleich wirtschaftlich sinnvolle und umweltverträgliche Verwertungsmöglichkeit von Klärschlamm dar.
Entwickelt wurde das Verfahren von der Firma Kopf aus Sulz und fand im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojektes im Jahre 2002 erstmals seine Verwendung auf der Kläranlage Balingen. Die in den vergangenen Jahren gesammelten Daten und Erfahrungen waren wichtiger Grundstein für die weitere Entwicklung der Klärschlammvergasungsanlage. Derzeit wird eine weitere Anlage in Mannheim gebaut. Noch zwei weitere Anlagen befinden sich im Genehmigungsverfahren, davon eine im Ausland. Für dieses Verfahren besteht weltweit Interesse. So waren bereits viele Besucher aus allen Kontinenten auf der Anlage in Balingen. Die Firma Kopf unterhält in Balingen einen Fertigungsstandort, in dem alle wesentlichen Komponenten gefertigt werden.
Der Zusammenschluss der Kläranlagenbetreiber und die Verwertungsart fanden auch beim Land Baden-Württemberg …mehr unter:

http://www.klaeranlage-balingen.de/index.php?key=wir_aktuelles

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Schilfbeete entwässern Klärschlamm ganz natürlich

Das Schilf in den Beeten wiegt sich sacht im Wind.
Der Stoff, der hier auf natürliche Weise bearbeitet wird, ist dazwischen kaum zu sehen.
Erst beim genauen Blick entdeckt man den Klärschlamm. „Der Probebetrieb ist erfolgreich
verlaufen, heute nehmen wir die Vererdungsanlage offiziell in Betrieb“
, erklärt
Verbandsvorsteher Hans-Hermann Baas den Hintergrund des Ortstermins am 1. September
in Soßmar. Dazu hat der Verband Gäste eingeladen: Bürgermeister Erwig,
Ortsbürgermeister Könnecker, Mitglieder des Ortsrates sowie Vertreter der Baufirmen
machen sich selbst ein Bild von der neuen Anlage.
Moderne Klärschlammbehandlung ist ein Muss
Klärschlamm ist ein Abfallprodukt, aber eines mit Potential! Er ist ein wertvoller Dünger für
die Landwirtschaft und wichtiger Phosphor-Träger. Er kann die Bodenqualität auf den Äckern
verbessern. Viel zu schade zum Verbrennen – auch das eine seiner Verwendungen. „Moderne
Verfahren wie die Trocknung oder die Vererdung sind heutzutage zwingend notwendig –
und vereinen zugleich mehrere Vorteile“, erklärt Henning Schaare, Technischer Leiter des
Wasserverbandes Peine. „Die effektive Behandlung des Klärschlamms ist positiv für den
Stoffkreislauf, spart Folgekosten bei der Entsorgung und eröffnet zudem verschiedene Verwertungsmöglichkeiten.“
Drei Becken mit rund 6.400 Quadratmetern Behandlungsfläche
Die Vererdung benötigt im Vergleich zur Klärschlammtrocknung mehr Platz – rund 10.500
Quadratmeter sind in Soßmar in der Nähe der Kläranlage dafür eingeplant worden. Der Bau
begann im Oktober 2008, im Mai 2009 wurden die spezialisierten Schilfpflanzen in die Beete
eingesetzt, ab Ende Mai konnte der Probebetrieb starten.
Der natürliche Abbauprozess läuft in den drei jeweils rund 2100 Quadratmeter großen Schilfbeeten
ab. Sie werden abwechselnd mit Klärschlamm beschickt. Dieser enthält zunächst
noch einen hohen Wasseranteil, lediglich etwa zwei Prozent sind Trockensubstanz (TS).
Durch Verdunstung und die Mikroorganismen wird der Klärschlamm umgebaut und sein
Volumen reduziert. Das durch den Boden absinkende Filtratwasser wird über unterirdische
Leitungen zur Kläranlage zurückgeführt. Durch die Volumenreduktion werden aus über
10.000 Kubikmetern statisch eingedicktem Klärschlamm rund 210 Tonnen Klärschlammerde
pro Jahr.
Runde 875.000 Euro investiert der Wasserverband Peine in diese moderne Anlage. „Gut
angelegtes Geld“, betont Schaare, „denn die Behandlung von Klärschlamm ist heutzutage
einfach zwingend notwendig. Mit der Klärschlammerde aus dieser Vererdungsanlage steht
ein vielseitig einsetzbares Endprodukt zur Verfügung.“ Es kann in der Landwirtschaft, im
Gartenbau, für Abdeckungen und die Verbrennung genutzt werden.
Bereits vierte Vererdungsanlage des Wasserverbandes
Die Vererdung ist eine erprobte und effektive Variante der Behandlung von Klärschlamm.
Die Anlage in Soßmar ist bereits die vierte des Wasserverbandes Peine nach dem patentierten
Verfahren von Eko-Plant. „Mit den spezialisierten Pflanzen in dieser natürlichen
Schilfbeet-Methode haben wir bereits gute Erfolge in Uetze, Hänigsen und Baddeckenstedt
gemacht“, so Schaare. Langlebigkeit, ganzjährige Nutzung und geringe Betriebskosten
zeichnen diese Anlagen aus.

Weitere Informationen durch:
Wasserverband Peine, Sandra Ramdohr, Öffentlichkeitsarbeit
Horst 6, 31226 Peine, Tel. 05171 956 – 317, Fax 05171 956 – 254
E-Mail: ramdohr@wasserverband.de, www.wasserverband.de

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Vorschlag: Neuen Grenzwert in der Abwasserverordnung und der Klärschlammverordnung für PFC einführen

Per- und polyfluorierte Chemikalien: Einträge vermeiden – Umwelt schützen

Umweltbundesamt empfiehlt Grenzwerte zum Schutz von Umwelt und Gesundheit
Die Meldungen über per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in der Umwelt reißen nicht ab. Neue Messungen in Kläranlagen, Gewässern, im Trinkwasser, in der Innenraumluft und vor allem im menschlichen Blut halten die Diskussion in Gang.
Zwar werden toxikologisch kritische Konzentrationen nur in einzelnen Fällen erreicht, aber: „Perfluorierte Chemikalien in Umwelt, Trinkwasser und Blut sind bedenklich, auch weil wir sie oft an entlegenen Orten finden, fernab der Produkte, die mit perfluorierten Chemikalien behandelt sind. Diese Fremdstoffe gehören eindeutig nicht in die Umwelt und schon gar nicht ins Blut von Menschen“, sagt Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA) anlässlich der Veröffentlichung „Perfluorierte Verbindungen: Einträge vermeiden – Umwelt schützen“.
Zum Schutz der menschlichen Gesundheit empfehlen das UBA und die Trinkwasserkommission (TWK) die Einhaltung eines lebenslang gesundheitlich duldbaren Trinkwasserleitwertes von 0,3 Mikrogramm PFC pro Liter Wasser. Als Vorsorgewert schlagen die Expertinnen und Experten einen Jahresmittelwert von maximal 0,1 Mikrogramm PFC pro Liter vor.
Wegen ihrer wasser-, schmutz- oder fettabweisenden Eigenschaften kommen verschiedene PFC in Bekleidung und anderen Textilien, Kochgeschirr, Papier oder vielen anderen Verbraucher¬produkten zum Einsatz. Neue Studien zeigen: Flüchtige PFC können aus Verbraucherprodukten entweichen und eingeatmet werden. Der Körper wandelt diese Vorläuferverbindungen dann zu langlebigen PFC um. Weltweit finden sich perfluorierte Chemikalien aus verschiedenen Quellen im Blut der Menschen, werden nur langsam wieder ausgeschieden und reichern sich so im Laufe der Zeit dort an. PFOS, ein prominenter Vertreter der PFC, wurde deshalb jüngst in die Verbotsliste der Stockholm-Konvention für POPs (persistente organische Schadstoffe) aufgenommen.
PFC gelangen auch über das Abwasser aus Haushalten und der Industrie in die Klärwerke. Da die meisten PFC chemisch sehr stabil sind, werden sie nicht abgebaut. Wasserlösliche PFC werden so in Flüsse, Seen und das Meer eingetragen. PFC reichern sich auch im Klärschlamm an. Wird derart kontaminierter Klärschlamm dann landwirtschaftlich verwertet, könnten perfluorierte Chemikalien auch in Boden, Oberflächen- oder Grundwasser gelangen.
Dass PFC auf diese Weise auch ins Trinkwasser für den Menschen gelangen können, zeigte sich im Jahr 2006 am Möhnestausee in Nordrhein-Westfalen: Landwirte setzten Bodenver¬besserer in der Nähe dieses Trinkwasserspeichers ein, die – für sie unerkannt – mit stark PFC-haltigen als Bioabfallgemisch deklariertem Klärschlamm versetzt waren. In der Folge gelangten die PFC bis ins Trinkwasser – und dann auch ins Blut der Bevölkerung. Obwohl dies ein Einzelfall war, steht er doch beispielhaft für die Herausforderungen der landwirtschaftlichen Klärschlamm-Verwertung: Da Klärschlamm eine universelle Schadstoffsenke ist, besteht die Gefahr, dass auch bei Einhaltung aktuell gültiger Grenzwerte und sonstiger Beschränkungen neue, bislang nicht bekannte und geregelte Schadstoffe in unbekannter Menge in Wasser und Böden gelangen.
Um die negativen Eigenschaften der PFC bereits an der Wurzel zu packen, schlägt das UBA rechtlich verbindliche Qualitätsstandards und Minderungsziele für Gewässer, Abwasser, Klärschlamm und Böden vor. In der Düngemittelverordnung wurde bereits ein Grenzwert von 100 Mikrogramm pro Kilogramm Trockensubstanz aufgenommen. Ergänzend sollten zum Beispiel in die Abwasserverordnung und die Klärschlammverordnung abgestimmte PFC-Grenzwerte aufgenommen werden. Für industrielle Prozesse, etwa in der Textil- oder Papierindustrie, setzt sich das UBA für geschlossene Wasserkreisläufe ein. Außerdem sollten Länderbehörden Gewässer, Abwasser und Klärschlämme routinemäßig auf PFC untersuchen.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten genau überlegen, ob schmutz-, fett- und wasserabweisende Eigenschaften in alltäglichen Produkten wie Textilien wirklich notwendig sind. „Perfluorierte Chemikalien begegnen uns täglich und die Segnungen der Fluorchemie sind unbestritten. Doch wie immer gilt: Weniger ist manchmal mehr und unbehandelte Haushaltsprodukte und -textilien sind für viele Zwecke völlig ausreichend“, so UBA-Vizepräsident Holzmann.
Das neue Hintergrundpapier „Perfluorierte Verbindungen: Einträge vermeiden – Umwelt schützen“ steht unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3812.pdf kostenlos zum Download bereit.
Die Trinkwasserkommission ist eine nationale Fachkommission des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), die beim UBA angesiedelt ist. Sie berät beide Behörden in den Fragen der Trinkwasserhygiene. Das BMG beruft unter Beteiligung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und der zuständigen obersten Landesbehörden die Mitglieder der Kommission für drei Jahre: http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/trinkwasser/trinkwasserkommission.htm

Martin Ittershagen, Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

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Überarbeitung der EU-Klärschlammrichtlinie

Die EU-Klärschlammrichtlinie wird überarbeitet. Dabei soll die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung im Mittelpunkt stehen. Für September 2009 wird eine Online-Konsultation erwartet. Bis Jahresende 2009 könnte eine Folgenabschätzung und 2010 ein Richtlinienvorschlag vorliegen. Mit einem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens wird 2012 gerechnet. Diesen Zeitplan nennt der Europa-Abgeordnete Dr. Karsten Hoppenstedt (EVP-ED/CDU) in dem von ihm herausgegebenen

Informationsdienst EUKommunal

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Dietz Automation GmbH entwickelt energieeffiziente Anlage zur Rohstoff- und Wertstoffgewinnung

Die Dietz Automation GmbH aus Neukirchen-
Riebelsdorf entwickelt eine energieeffiziente Trocknungsanlage für
recycelbare Wertstoffe wie Holzabfälle, Gärreste, Grünschnitt und
Klärschlamm auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage in Bad
Wildungen. In der Anlage wird die energieeffiziente Nutzung
verschiedener alternativer Energiequellen am Beispiel der Trocknung
aufgezeigt und erprobt.
Getrocknete Stoffe wie Holzabfälle, Gärreste, Grünschnitt und Klärschlamm
werden pelletiert und stehen als lagerbare Energieträger oder Dünger zur
Verfügung. Dadurch können fossile Brennstoffe eingespart und kostengünstige
Naturdünger gewonnen werden. Die für den Betrieb notwendige Wärmeenergie
wird mit Biogas, Solartechnologie oder aus den Trocknungsprodukten selber
gewonnen. In der Trocknungsanlage werden rund 10.000 Tonnen Feuchtgüter im
Jahr getrocknet. Dabei sind die deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs
gegenüber herkömmlichen Trocknern und die daraus resultierende Verbesserung
der Energieeffizienz das Ziel der Anlage.
In einer zweiten Entwicklungsstufe wird die Rückgewinnung von anderen
Rohstoffen, wie etwa Phosphor untersucht und realisiert. Phosphor gehört neben
Stickstoff und Kalium zu den wichtigsten Düngemitteln, aber auch zu den zuerst
erschöpften Ressourcen der Erde.
Die Dietz Automation GmbH hat die Brache der ehemaligen Kläranlage kürzlich
gekauft. Drei neue Mitarbeiter sind bereits eingestellt, weitere hochqualifizierte
Arbeitsplätze werden bis zur Fertigstellung der Anlage geschaffen.
Speziell für den ländlichen Raum in Kombination mit Kläranlagen oder
Biogasanlagen hat die Anlage Modellcharakter. Sie leistet einen wesentlichen
Beitrag zur effizienten Energiegewinnung durch erneuerbare Energien und
soll die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen signifikant verbessern.
Dietz Automation GmbH:
Die Dietz Automation GmbH aus Neukirchen Riebelsdorf ist seit 1997
Dienstleister für die Automatisierungs- und Netzwerktechnik. Angesichts der
weltweiten Energieverknappung beschäftigt sie sich mit der Entwicklung
alternativer Energiekonzepte für die Wirtschaft. Zurzeit sind 15 Mitarbeiter bei
der Dietz Automation GmbH angestellt.

Kontakt:
Norbert Dietz
Dietz Automation GmbH, Gilsarteich 3, 34537 Bad Wildungen
Tel. +49 (0) 6694-919101
info@dietz-automation.de, www.dietz-automation.de
http://www.dietz-energie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3

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(Nichts) Neues zur EG-Klärschlammrichtlinie

Keine konkreten Fortschritte scheint es zu geben bei der Novellierung der EG-Klärschlammrichtlinie. Dies geht jedenfalls aus dem „Bericht der Bundesregierung über die Weiterentwicklung der europäischen Abfallpolitik“ vom 6. Mai 2009 hervor (Bundestags-Drucksache 16/12890). Wörtlich heißt es in dem Bericht: „Nunmehr hat die Kommission verlauten lassen, dass sie derzeit eine Abschätzung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen einer Revision der Richtlinie vornehme und mögliche Regelungsvorschläge vorbereite. Hierzu würden auch die bereits vorliegenden Arbeitspapiere und Vorschläge aus den Jahren 1999 bis 2003 sowie weiterführende Studien ausgewertet. Zudem werde bald eine Studie zur Bewertung der Risiken der Klärschlammverwertung erarbeitet.“ Und weiter: „Alternativ sei jedoch auch denkbar, dass sich die Vorschläge der Kommission nur auf grundlegende Qualitätsbestimmungen beschränken könnten und den Mitgliedstaaten die Möglichkeit zur Festlegung weiterer Vorgaben in Abhängigkeit von der Beschaffenheit ihrer Böden eingeräumt würde.“
Zu Bioabfällen wird in dem Papier gesagt, die EU-Kommission plane, „bis Ende 2009 Vorschläge für eine EU-Strategie über die Bewirtschaftung von Bioabfällen vorzulegen.“
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/128/1612890.pdf

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Einigkeit über Bedeutung der Phosphorrückgwinnung

Der Nutzung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors soll unter Kreislaufwirtschafts- und Ressourcenaspekten in Zukunft eine verstärkte Bedeutung zukommen. Darüber sind sich, wie Gespräche über das Thema Klärschlamm als Dünger kürzlich gezeigt hätten, die Bundesministerien für Umwelt und für Landwirtschaft, die Bundesländer sowie der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) einig…
mehr unter
http://www.euwid-wasser.de/

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Klärschlämme in Schleswig-Holstein überwiegend gering belastet

Die Schadstoffbelastung schleswig-holsteinischer Klärschlämme ist überwiegend gering, so dass eine landwirtschaftliche Verwertung weiterhin möglich ist. Das teilte das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume als Ergebnis eines Untersuchungsprogramms in der vergangenen Woche mit.

Mehr unter:
http://www.euwid-wasser.de/nachrichten.html Heft 15/09 

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EUWID-Internet-Umfrage zur Klärschlammentsorgung:

Direkt online abstimmen unter:

http://www.euwid-wasser.de/umfrage.html

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Dezentrale Klärschlammverwertung wird an Bedeutung gewinnen

Für die dezentrale Verbrennung von Klärschlämmen in Deutschland und Österreich besteht neben dem aktuellen Bedarf ein „solides Marktpotenzial“. Darauf verwies Ulrich Jacobs von dem Unternehmen EcoSystemsInternational im Rahmen der Waste to energy in Bremen. Jacobs erwartet vor allem eine zunehmende Bedeutung thermischer Verfahren in kleineren Anlagen, für die seitens der Kommunen und Abwasserverbänden eine erhöhte Nachfrage bestehe.
…mehr unter: http://www.euwid-wasser.de/nachrichten.html?&tx_ttnews[pointer]=2&cHash=02d6932cad

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Durchmischung, das Stiefkind der Schlammfaulung?

In Zeiten stetig steigender Strompreise wird ein Plädoyer für mehr Durchmischung
des Faulschlamms vielleicht zu einem Stirnrunzeln bei so manchem
Anlagenbetreiber führen. Aber ist es wirklich der richtige Weg, Störungen, wie
etwa ein regelmäßiges Überschäumen des Faulturmes, zu riskieren, nur um etwas
Strom zu sparen? Es ist zwar allgemein anerkannt, dass eine ausreichende
Durchmischung bei der Faulung wichtig ist, aber leider wird diese Tatsache in
der Praxis viel zu wenig beachtet., mehr unter:

http://www.die-wasserlinse.de/download/ausgabe_0308/wl08_durchmischung.pdf

Autor:
Dipl.-Ing. Bianka Muckenschnabl
UAS Messtechnik GmbH
Verfahrenstechnik, Wasser-,
Abwasserbehandlung
Prof.-Hermann-Staudinger-Str. 4
D-94227 Zwiesel
Tel.: +49 (0)9922 500943-13
Fax: +49 (0)9922 500943-10
em@il: info@uas.de
www.uas.de

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