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Meldungen zu Kanal und Entwässerung 2019

Dezember 2019
Erstellung örtlicher Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte 
Regenwasserverdunstung: Potential zur Kühlung in Stadt und Umland 
Oktober 2019
Starkniederschläge 
Juni 2019
UBA-Leitfaden: Schäden am Abwassernetz durch fehlende Fachkompetenz? 
Informationen vom Umweltbundesamt zur Rattenbekämpfung 
Rattenbekämpfung im Wandel 
Abfall in der Kanalisation  
LÖSUNGEN FÜR DIE ABWASSERWIRTSCHAFT
Kampagne „Schau auf die Rohre“  
Entwässerung und Reinigung mit dem Trennverfahren 
Das Hochwasserrisiko besser abschätzen

Erstellung örtlicher Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte

Wie auch in den letzten Jahren fand auch dieses Jahr ein Erfahrungsaustausch zur „Erstellung örtlicher Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte“ im Kreis von Ingenieurinnen und Ingenieuren im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) in Mainz statt.

In rund 700 Ortsgemeinden wurden Vorsorgekonzepte aufgestellt oder sind aktuell in Bearbeitung befindlich. Hierbei wird man immer wieder vor neue Probleme oder Fragen gestellt, mit denen es sich zu beschäftigen gilt. Ein gemeinsamer Austausch sowie konstruktive Diskussionen im Kollegenkreis bieten dabei die Möglichkeit, gemeinsam Lösungen und Ansätze zu erarbeiten.

Im Zuge des Erfahrungsaustausches im MUEEF referierte unser Kollege Jan-Henrik Kruse vor einem breiten Publikum über eine „Pragmatische Methodik zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Rückhaltemaßnahmen zur Hochwasservorsorge“. Ausgangslage hierfür war, dass für die Förderung einer Rückhaltemaßnahme zur Hochwasservorsorge zunächst deren Wirtschaftlichkeit nachzuweisen ist. Hierfür galt es eine pragmatische Methodik zu entwickeln, die im Zuge des Termins den Fachplanerinnen und Fachplanern präsentiert und mit ihnen diskutiert wurde.

Die Foliensammlung mit weitergehenden Informationen finden Sie hier:
Downloads:
• Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Hochwasservorsorgemaßnahmen zur Starkregenvorsorge (1,02 MiB)
https://www.siekmann-ingenieure.de/aktuelles/news/erstellung-oertlicher-hochwasser-und-starkregenvorsorgekonzepte-142/

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Regenwasserverdunstung: Potential zur Kühlung in Stadt und Umland

Die Nutzung von Regenwasser für die Verdunstungskühlung ist ein relativ neuer Ansatz bei der Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Das UBA hat untersuchen lassen, wie sich entsprechende Techniken und Verfahren auf Gebäude-, Quartiers- und Gesamtstadtebene auswirken, welche energetischen Einsparungen sich ergeben und welche Handlungsempfehlungen sich daraus ableiten lassen.

Der Klimawandel ist für Städte durch häufigere Starkregenereignisse, Hitzewellen und Trockenperioden eine große Herausforderung. Die gleichzeitig zunehmende Urbanisierung und der damit verbundene Anstieg der versiegelten Flächen beeinflusst den Wasserhaushalt und das Abflussregime in den Städten zusätzlich negativ. Vegetationsflächen, die gut mit Wasser versorgt sind und damit durch Verdunstung kühlen, sind in der Stadt nur in begrenztem Umfang vorhanden. Als Folge heizt die Stadt sich schneller auf als die offene Landschaft; sie speichert Wärme und kühlt in der Nacht weniger schnell ab. Wärme- beziehungsweise Hitzeinseln sind ein typisches Merkmal des Stadtklimas. Klimaprojektionen zeigen, dass mit einem weiteren Anstieg der mittleren jährlichen Lufttemperatur in Deutschland bis zum Ende des Jahrhunderts gerechnet werden muss. Die Kühlung von Gebäuden mittels Strom, z.B. über Kompressionskälte ist Stand der Technik. Allerdings werden die Betriebskosten und die Umweltrelevanz der Kältetechnik oft unterschätzt. Kälte- und Klimaanlagen verbrauchen allein 14 % der Elektroenergie in Deutschland. Daher sind neue Ideen und strategische Ansätze zur Integration von Wasserwirtschaft und Stadtplanung erforderlich. Die Nutzung von Regenwasser zur Verdunstungskühlung kann einen wichtigen Beitrag zu einer intelligenten dezentralen Regenwasserbewirtschaftung für die Verbesserung der Wasser- und Energiebilanz sowie zur Minderung negativer Hitzeinseleffekte in den Städten leisten.

In einem Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) wurden in drei Fallstudien die Wirkungen von Maßnahmen zur Regenwasserverdunstung auf ausgewählte thermische bzw. human-biometeorologische Parameter mit Hilfe von numerischen Modellierungen beispielhaft quantifiziert. Neben der Verdunstung spielt auch die gleichzeitig auftretende Verschattung eine Rolle. Zentrale Ergebnisse sind:
• Auf Gebäudeebene lässt sich eine Energieeinsparung zur Kühlung der Innenräume im Bereich von 10 % (Dachbegrünung) bis zu 50 % (Beschattung mit Bäumen) erreichen.
• Auf Quartiersebene wurde das Außenklima untersucht. Hier zeigen ebenfalls die Bäume (Baumrigolen) und die Fassadenbegrünungen die stärkste Wirkung. Im Gegensatz zur Dachbegrünung oder Teilentsiegelung kann durch diese Maßnahmen der ausschließlich auf die Lufttemperatur bezogene Hitzestress am Tage über einen längeren Zeitraum nachhaltig reduziert werden.
• Auf stadtregionaler Ebene lässt sich die mittägliche bodennahe Lufttemperatur während heißer Sommertage mit Hilfe von Regenwasserverdunstung im Mittel um knapp 1 °C abkühlen.
Aus den Erkenntnissen des UBA-Forschungsprojektes wurden Handlungsempfehlungen auf Bundesebene und kommunaler Ebene hinsichtlich der Verdunstungskühlung in Städten abgeleitet und der weitere Forschungsbedarf skizziert.

Links
• UBA Themenseite „Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung“
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/wasser-bewirtschaften/naturnahe-regenwasserbewirtschaftung
• INKAS: Informationsportal Klimaanpassung in Städten
https://www.dwd.de/DE/leistungen/inkas/inkasstart.html
• BBSR-Portal Klimastadtraum – Toolbox Klimaanpassung im Stadtumbau
https://www.klimastadtraum.de/DE/Arbeitshilfen/ToolboxKLimaanpassung%20im%20Stadtumbau/toolbox_node.html

Publikationen
• Untersuchung der Potentiale für die Nutzung von Regenwasser zur Verdunstungskühlung in Städten
https://www.umweltbundesamt.de/themen/regenwasserverdunstung-potential-zur-kuehlung-in

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Starkniederschläge

Ein massgeblicher Teil der meteorologisch verursachten Wasserschadenfälle (30-50%) entstehten nicht infolge Überschwemmungen von Oberflächengewässern, sondern aufgrund von Kanalisationsüberlastungen und Oberflächenabfluss bei Starkniederschlägen. Mit spezialisierter Hydrauliksoftware können die genannten drei Prozesse gemeinsam modelliert werden. Gebietsübergreifendes Fachwissen und ein fundiertes Systemverständnis erlauben eine ganzheitliche Beurteilung der Gefährdungen. Mehr:

https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20191008_ag10_starkniederschläge/

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UBA-Leitfaden: Schäden am Abwassernetz durch fehlende Fachkompetenz?

Die Lebensdauer von Abwasserkanälen wird vor allem durch eine nicht fach- und sachgerechte Planung und Verarbeitung beeinträchtigt. Deshalb sollten Betreiber von Abwassersystemen selbstkritisch die Fachkenntnis des eigenen Personals für das geplante Projekt prüfen, heißt es im „Leitfaden zur Sanierung von Abwasserkanalisationen“ des Umweltbundesamtes (UBA).
Zudem müsse bei Sanierungsprojekten nicht nur auf den Substanzwerterhalt, den Gewässerschutzes und die Betriebssicherheit sondern auch auf Aspekte der Nachhaltigkeit geachtet werden. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die rechtlichen und technischen Grundlagen und betrachtet alle Arbeitsschritte. Er soll kommunalen und privaten Entscheidungsträgern als Hilfestellung dienen.
Wichtige Faktoren, die die Planungen für eine Sanierung beeinflussen, sind dem UBA zufolge unter anderem die Bevölkerungsentwicklung, klimatische Veränderungen, Technologieentwicklungen, Energieeffizienz und Energiegewinnung aus Abwasser sowie die Anforderungen in den Bereichen Kommunikations- und Verkehrstechnik.
In Hinblick auf Starkregen erklärte das UBA, dass solche extreme Wetterlagen zwar zu einer Überlastung des Kanalnetzes führen. Dennoch sei es wirtschaftlich nicht sinnvoll das Abwassersystem auf diese erhöhten Belastungen auszulegen. Vielmehr sind sowohl Betreiber als auch Nutzer in der Pflicht, Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge zu treffen, so der Leitfaden.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

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Informationen vom Umweltbundesamt zur Rattenbekämpfung

Das Umweltbundesamt (Deutschland) informiert zum Thema „Nagetierbekämpfung mit Antikoagulanzien“ mit folgenden Publikationen:
Aktualisierte 4. Auflage der Veröffentlichung „Nagetierbekämpfung mit Antikoagulanzien – Antworten auf häufig gestellte Fragen“
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/antworten-auf-haeufig-gestellte-fragen-zu

Gute fachliche Anwendung von Nagetierbekämpfungsmitteln mit Antikoagulanzien: Für geschulte berufsmäßige Verwender
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/gute-fachliche-anwendung-von-0

Gute fachliche Anwendung von Nagetierbekämpfungsmitteln mit Antikoagulanzien: Für berufsmäßige Verwender (ohne Sachkunde)
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/gute-fachliche-anwendung-von

Mäuse- und Rattengift sicher und wirksam anwenden – Gute fachliche Anwendung von Nagetierbekämpfungsmitteln mit Antikoagulanzien für die breite Öffentlichkeit
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/maeuse-rattengift-sicher-wirksam-anwenden

Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2019 ab Seite 2803

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Rattenbekämpfung im Wandel

„Ich nehme meinen Müllsack in die eine Hand und eine zusammengerollte Zeitung in die andere Hand und gehe los zum Müllplatz. Auf die Klobrille stelle ich immer die Waschmittelpackung, damit der Deckel nicht aufspringen kann. Meine Tochter freut sich, dass auf dem Spielplatz wieder so putzige Tierchen zu sehen waren.“ Bei mindestens zehn Ratten pro Einwohner einer Stadt, wie die Presse schon mal so schreibt, ist es gut möglich, dass wir bald aus dem urbanen Lebensraum verdrängt werden! All diese Punkte zeigen auf, dass auch schon bei der Sichtung einer einzelnen Ratte schnell von einer Rattenplage ausgegangen wird. Ist dies denn so und wie viele Ratten leben eigentlich „unter“ uns?
Die Rattenpopulation passt sich grundsätzlich dem vorhandenen zugänglichen Nahrungsangebot und geeigneten Nistmöglichkeiten an. Daher ist die Stellschraube am ehesten bei der Minimierung des Nahrungsangebotes effektiv anzusetzen. Berechnungen für Berlin gehen bei optimalen Zuständen von bis zu maximal zwei Millionen Ratten…
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2019

Autor
Sascha Kokles, B. Eng.
Berliner Wasserbetriebe
Holzmarktstraße 31-32, 10243 Berlin, Deutschland
E-Mail: sascha.kokles@bwb.de

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Abfall in der Kanalisation

Analyse und Verbleib von Feuchttüchern Teil 1: Problemstellung und Untersuchungen*)

Anlass
Feuchttücher (FT), die über Toiletten in die Kanalisation gelangen, verursachen in der weiteren Folge bei der Abwasserentsorgung immer größer werdende Probleme. Die Gemeinschaft der Steirischen Abwasserentsorger in Graz sieht sich in der Verantwortung, hier tätig zu werden, und hat eine Studie beim Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben in der Steiermark in Auftrag gegeben. Dabei wurden folgende Fragen bearbeitet:
1. Kann ein eindeutiger Beweis zur Problematik von Feuchttüchern in Abwasseranlagen erbracht werden?
2. Kann die problematische Konsistenz von Feuchttüchern beschrieben werden?
3. Welche gesicherten Daten zur Problematik können im Rahmen dieser Studie erarbeitet werden?
4. Auf welche Höhe werden die End-of-Life-Kosten für den Bereich Abwasserableitung bis inklusive Rechenanlage geschätzt?
5. Welche Maßnahmen können zur Problembehebung empfohlen werden?…
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2019 ab Seite 2794

Autoren
Mag. Dr. Martin Wellacher, Melanie Leitner
Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
Montanuniversität Leoben
Franz-Josef-Straße 18
8700 Leoben, Österreich
E-Mail: martin.wellacher@unileoben.ac.at

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LÖSUNGEN FÜR DIE ABWASSERWIRTSCHAFT

JEDES BAUVORHABEN HAT SEINE BESONDERHEITEN
Unsere Aufgabe als Hersteller von Steinzeugrohren und heutiger Systemlieferant war und ist die stetige Anpassung unserer Bauteile an die heutigen und zukünftigen Anforderungen bezüglich Einbau und Betrieb sowie die Weiterentwicklung aller erforderlichen Systemkomponenten wie z. B. Dichtungen. Wir stellen die Bedürfnisse unserer Kunden in den Mittelpunkt unseres Denkens. Daran richten wir unser Sortiment und unsere Beratungsleistung aus. Mehr
https://www.steinzeug-keramo.com/#

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Kampagne „Schau auf die Rohre“

Bewusstseinsbildung zur Instandhaltung der Leitungen
Der Freistaat Bayern hat zusammen mit dem bayerischen Gemeinde- und Städtetag, DWA, DVGW, VBEW und VKU eine Kampagne für die Instandhaltung von Trinkwasser- und Abwasserleitungen gestartet. Damit soll mehr Bewusstsein für die Notwendigkeit der Instandhaltung der Netze in der Bevölkerung geschaffen werden. 10 bis 15 Prozent aller Abwasserkanäle und Trinkwasserleitungen in Bayern müssen in den kommenden Jahren saniert oder erneuert werden. Positivbeispiele aus ganz Bayern zeigen, wie aus alten Rohren neue werden. Rund 215 000 Kilometer öffentliche Kanal- und Trinkwassernetze wurden in den vergangenen Jahrzehnten unter Bayerns Städten und Gemeinden verlegt. Diese Länge entspricht etwa dem fünffachen Erdumfang. Abwasserleitungen auf Privatgrund, die schätzungsweise noch einmal so lang sind, sind da noch gar nicht mitgerechnet…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: http://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2018 ab Seite 2764

Verantwortlich
Mag. Christine Ehrenhuber
tatwort – Nachhaltige Projekte GmbH
Haberlgasse 56/17
1160 Wien, Österreich
(im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt)
E-Mail: christine.ehrenhuber@tatwort.at

Träger der Initiative
Träger der Kampagne ist die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung (insbesondere das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz – StMUV, das Bayerische Landesamt für Umwelt – LfU zusammen mit den Wasserwirtschaftsämtern) in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden Bayerischer Gemeindetag und Bayerischer Städtetag sowie den Landesverbänden der wasserwirtschaftlichen Fachverbände Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), Verband der Bayerischen Energieund Wasserwirtschaft (VBEW) und Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

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Entwässerung und Reinigung mit dem Trennverfahren

Die getrennte Führung von Schmutz- und Regenwasser hat gro¬ße Vorteile. So ist es verfahrenstechnisch deutlich angenehmer, mit hohen Input-Konzentrationen auf der Kläranlage zu arbeiten als mit stark durch Regen „verdünntem Schmutzwasser“. So müssen die norddeutschen Kläranlagen mit dem etablierten Trennverfahren zur Entwässerung „nur“ mit einem Faktor von ca. 3 zwischen Trocken- und Mischwasserabfluss leben. Misch¬systeme müssen hier Faktoren bis über 15 „schaffen“. Demnach bietet das Trennverfahren auch rein hydraulisch betrachtet deut¬liche Vorteile für die Auslegung der Reinigungsstufen auf der Kläranlage. Ferner gelingt die frachtenbezogene Reduzierung der Abwasserinhaltsstoffe besser, je geringer die Verdünnung ist.
Naturgemäß gibt es keine Mischwasserabschläge im reinen Trennsystem – sicherlich ein Vorteil in Bezug auf die Gewässer¬güte. Aber Trennsysteme sind kostenintensiv, da Regen- und Schmutzwasserleitungen mit allem „Zubehör“ geplant, gebaut, betrieben und instandgehalten werden müssen.
Selbstverständlich bergen reine Trennsysteme auch Risiken: So wissen wir inzwischen, dass besonders nach langen Trocken¬wetterphasen Regenwasser eine erhebliche Verschmutzung auf¬weisen kann. Ferner kommt es zu Ablagerungen in den Schmutz¬wasserleitungen und damit verbunden zu Geruchsentwicklung, wenn nicht rechtzeitig gespült wird. Dieses Phänomen wird …
Den ganzen Artikel lesen sie unter:
http://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2018 ab Seite 2741

Autor
Dipl.-Ing. Georg Thielebein
Leiter der Kläranlagen-Nachbarschaften
im DWA-Landesverband Nord
Starweg 36b, 22926 Ahrensburg, Deutschland
E-Mail: info@gt-umwelttechnik.de

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Das Hochwasserrisiko besser abschätzen

Ingenieure der Ruhr-Universität Bochum haben ein neues statistisches Modell entwickelt, das vorhersagt, wie wahrscheinlich extreme Hochwasserereignisse in Deutschland sind. Anders als in früheren Modellen unterscheiden sie dabei drei Typen von Hochwasser mit verschiedenen Ursachen, etwa Starkregen oder Dauerregen. Das Modell kann helfen, das Hochwasserrisiko in bestimmten Gebieten einzuschätzen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu planen. Über ihre Arbeit berichtet das Team um Prof. Dr. Andreas Schumann vom Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik im Bochumer Wissenschaftsmagazin Rubin.
Drei Ursachen für Hochwasser

In ihrem Modell unterscheiden die Hydrologen drei Arten von Hochwasser, die auf verschiedene Ursachen zurückgehen: Starkregen, der ein oder zwei Tage andauert; Dauerregen über vier bis fünf Tage; und schneebeeinflusste Hochwasser.

Früher wurden die Jahreshöchstwerte statistisch analysiert, das Modell unterschied also nicht zwischen den drei Hochwassertypen. Genau das ist aber notwendig, um die Hochwasserwahrscheinlichkeit abzuschätzen. Ein kurzer, lokal begrenzter Starkregen kann zum Beispiel in kleineren Gebieten die Flüsse über die Ufer treten lassen, in größeren Gebieten aber nicht.

Wetterdaten und Pegelstände zusammenbringen
Schumanns Gruppe rechnete die drei Hochwassertypen für das neue Modell auseinander. Als Grundlage erhielten sie von den jeweiligen Landesämtern Aufzeichnungen der Pegelstände bestimmter Flüsse und setzten diese mit meteorologischen Daten des Deutschen Wetterdienstes zum gleichen Zeitpunkt in Beziehung. So erhielten sie eine Statistik, welche Wetterereignisse welche Effekte in den Flüssen auslösen, und können darauf basierend Aussagen zum Hochwasserrisiko für die Zukunft ableiten. Das Modell basiert auf Daten des Flusses Mulde und der Region Ostharz. Prinzipiell funktioniert es für ganz Deutschland, allerdings muss es für jedes Gebiet angepasst werden.

Wichtig für eine möglichst gut treffende Aussage sind auch die Randbedingungen jeder Region, die das Modell ebenfalls berücksichtigt. Dazu zählen Bodenfeuchte, Bewaldung, ob und wie ein Gebiet landwirtschaftlich genutzt oder bebaut ist sowie das Relief des Geländes, das zum Beispiel bedingt, ob es eine steile oder flache Flutwelle gibt und wie schnell das Hochwasser abläuft.

Hochwasser treten unregelmäßig auf
„Wir können nun ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, dass in einem beliebigen Jahr eine bestimmte Art von Hochwasser auftritt“, sagt Andreas Schumann. Allerdings sind die Ereignisse nicht gleichmäßig über die Zeit verteilt. Gemeinsam mit Meteorologinnen und Meteorologen der Goethe-Universität Frankfurt suchen die Bochumer Ingenieure derzeit nach einer Erklärung für hochwasserarme und -reiche Perioden.

Kein Beleg für den Klimawandel
Klar ist: Seit ungefähr 1993 befindet sich Deutschland in einer hochwasserreichen Zeit. „Natürlich stellt sich immer die Frage, ob das die Folgen des Klimawandels sind“, weiß Andreas Schumann. „Aber bislang sind die Messreihen nicht lang genug, um einen solchen Zusammenhang zu belegen. Hochwasserreiche Perioden hat es auch schon früher gegeben.“ Trends zeichnen sich hingegen ab: Schneehochwasser sind seltener geworden; Hochwasser durch Starkregen häufiger – statistisch signifikant ist das jedoch derzeit nicht.

Die beschriebenen Arbeiten erfolgen im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsgruppe „Space-Time Dynamics of Extreme Floods“.

Ausführlicher Beitrag in Rubin
Einen ausführlichen Beitrag (http://news.rub.de/wissenschaft/2018-09-17-umwelttechnik-hochwasserrisiko-besser…) zum Thema finden Sie im Wissenschaftsmagazin Rubin. Texte auf der Webseite und Bilder aus dem Downloadbereich dürfen unter Angabe des Copyrights für redaktionelle Zwecke honorarfrei verwendet werden.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Schumann
Lehrstuhl für Hydrologie, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik
Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 24693
E-Mail: andreas.schumann@rub.de

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