Samstag, April 20, 2024
StartAblageMeldungen der DWA 2015

Meldungen der DWA 2015

Dezember 2015
Vom Klärwerk zum Kraftwerk?  
Schweiz definiert Kriterien für Kläranlagennachrüstung 
207 Tonnen Neonikotinoide verkauft  
Gewässerschutz: Viel erreicht – viel zu tun!  
Privathaushalte Hauptverursacher für Medikamentenrückstände im Abwasser 
UBA: zu wenig Umweltschutz in der Landwirtschaft  
Software für die Umweltbewertung von Kläranlagen  
Überhöhte Wasserpreise: Wuppertaler Stadtwerke müssen 15 Millionen Euro erstatten  
Wasserbilder im BMUB  
Regenwasserbehandlung – unterschätzte Bedeutung für den Gewässerschutz 
November 2015
EU-Kommission fordert Rumänien auf, gegen die schlechte Bewirtschaftung seiner Abfalldeponien vorzugehen
Forschungsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm  
Hamburg: Vierte Reinigungsstufe nicht notwendig  
IKSE: 25 Jahre Einsatz für saubere und sichere Elbe  
Niedersachsen: 68,1 Millionen Euro für Projekte zur Energieeinsparung und Energieeffizienz  
Niedersachsen: Mehr Kartoffeln durch Beregnung  
Saarland kündigt PCB-Monitoring- Programm an 
Rheinland-Pfalz: Land und Kommunen vereinbaren Kooperation zu Zukunftsstrategien für Klärschlamm  
UFZ entwickelt Vorschlag für Pflanzenschutzmittelsteuer
Bayern: Pilotprojekt zur Abwasserbeseitigung der Zukunft  
Zersetzung größerer Plastikteile  
Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie ausgeschrieben  
Bundesumweltministerium fördert Projekt zur Phosphorrückgewinnung 
Regierung will bald Düngegesetz vorlegen  
Schleswig-Holstein: Regierungsbericht über Pestizidrückstände  
Baden-Württemberg: Förderung für Anlage zur Spurenstoffeliminierung  
G7-Wissenschaftsminister beraten über Vermüllung der Meere  
Oktober 2015
Allianz investiert in Abwasserwirtschaft 
Baden-Württemberg: Gesplittete Gebühr flächendeckend eingeführt 
Qualitätsdünger aus Klärschlamm durch Hitze, Druck und Säure 
„Der olympische Gedanke ist wichtiger als ein Sieg“ 
Modern, mehrdimensional und zeitlos 
Förderung für deutschpolnische Nachhaltigkeitsforschung 
Förderung für Forschung mit Bezug zu Fracking 
Ruhrverband vergibt Fremdwasserpreis für erfolgreiche Fremdwasserreduzierung 
BWB heizen Mehrgenerationenhaus mit Abwasser 
Klärgasverstromung nimmt im Südwesten weiter zu 
Grober Kostenverteilungsschlüssel bei Regenwassergebühr unzulässig 
Ehrennadel für Nachbarschaftslehrer 
Mikroplastik und Mikroben:  
Nitrat: ein Viertel aller deutschen Grundwasserkörper in schlechtem chemischem Zustand 
EU-Parlament kritisiert Kommission bezüglich Menschenrechts auf Wasser 
Neues Projekt untersucht atmosphärische Phosphoreinträge in die Ostsee 
Qualität durch Qualifikation 
Referentenentwurf zur Neuordnung der Klärschlammverwertung vorgelegt 
BWB testen Spurenstoffentfernung in Oberflächenwasseraufbereitungsanlage 
2539 Unfälle mit Jauche und Gülle 
September 2015
BMBF-Ausschreibung: Forschung zum Schutz der Küsten 
Sechs Millionen Euro für drei Forschungsverbünde in Baden-Württemberg 
G7-Staaten erarbeiten Maßnahmen gegen Müll in den Meeren 
Bewerbungsfrist für die GreenTec Awards 2016 beginnt 
Hamburg: Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche in Betrieb genommen 
IFWW-Förderpreis 2016 ausgeschrieben 
Strom aus Klärgas 
Deutsch-chinesisches Projekt zum Wasserressourcen- Management gestartet 
Präsentation des „Profile of the German Water Sector 2015″ in Brüssel 
Programm „Energetische Biomassenutzung“ wird fortgesetzt 
Internationales Projekt zur Wasserwirtschaft im Ostseeraum gestartet 
Zu viele Stickstoffverbindungen in Oberflächengewässern 
EnBW einigt sich mit Landeskartellbehörde über den Wasserpreis in Stuttgart 
DWA überreicht TSM-Urkunden für Gewässer und Abwasser 
Bremer Umweltpreis 2015 ausgelobt 
Bundeskabinett beschließt Entwurf zur Modernisierung des Vergaberechts 
Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen HOAI 
August 2015
Kanalsanierung bleibt Daueraufgabe in Bayern 
ENERWATER – energieeffiziente europäische Kläranlagen 
Internationale Fahndung nach unbekannten Molekülen 
EU-Kommission: Italien soll EU-Standards beim Betrieb von Abfalldeponien einhalten 
NRW beschließt Eckpunkte für neues Landeswassergesetz 
Kommunale Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern auf hohem Niveau 
Schadstoffsammler Mikroplastik? 
RP: Neues Landeswassergesetz verschärft Fracking-Regeln 
PIK: Mehr Rekordregenfälle aufgrund des Klimawandels 
Förderung eines innovativen Verfahrens zur Prozesswasserbehandlung 
Ramstein: Programm zur PFT-Überwachung gestartet 
Schleswig-Holstein: Lagebericht bescheinigt hohen Stand der kommunalen Abwasserbehandlung 
Umsatz der Abwasserentsorgung steigt auf 7,85 Mrd. Euro 
EU-Kommission: Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern 
EuGH betont Verschlechterungsverbot der WRRL 
Juli 2015
AöW fordert strengeres Frackinggesetz 
Bundespräsident und DBU laden zur Woche der Umwelt ein 
Schleswig-Holstein: elektronische Meldepflicht für Wirtschaftsdünger bei überbetrieblicher Abgabe und Verwertung 
Energie- und Phosphatgewinnung aus Klärschlamm 
Fracking: Änderungen im Bergrecht gefordert 
Länder wollen Fracking-Regeln verschärfen 
acatech: Generelles Frackingverbot sachlich nicht begründbar 
IFAT international gefragt wie nie 
Bundestag verabschiedet IT-Sicherheitsgesetz 
Bundestag: Kritik an Maßnahmen zum Meeresschutz 
Entwurf der neuen Oberflächengewässerverordnung vorgelegt 
Österreich fordert europäische Strategien für Plastik in Gewässern 
Umweltministerkonferenz setzt Akzente gegen Mikroplastik und Klimawandel 
57,3 Milliarden Euro „Umweltsteuern“ im Jahr 2014 
Bayern: Bewerber um den „Umweltcluster Leuchtturm 2016″ gesucht 
Reform des Vergaberechts 
PhosphorRückgewinnung aus Abwasser: GreenTec Award für „Berliner Pflanze“ 
Verschmutztes Regenwasser auffangen und reinigen 
Ressourceneinsparung durch integriertes Wasser-, Energie- und Stoffstrommanagement 
Sachsen Wasser wird selbstständig 
Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser 
EU-Kommission verklagt Spanien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie 
Stromerzeugung in Thüringer Kläranlagen leicht angestiegen 
TU Berlin vernetzt  
Neue VEWAStudie zu Wasser und Abwasserpreisen veröffentlicht 
Wärme aus Abwasser – bundesweit größtes Projekt in Oldenburg 
Graduiertenkolleg zum urbanen Wasserkreislauf 
Juni 2015
Nachbarschaftstag an geschichtsträchtigem Ort
Investitionen in der Abwasserwirtschaft stark rückläufig 
Euro für das Nationale Hochwasserschutzprogramm 
GreenTec Award für Projekt der TU Darmstadt 
GreenTec Award für „Wasser 3.0″ 
EU-Kommission verklagt Frankreich wegen unsachgemäßer Abwasserbehandlung 
Neues BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit startet 
Sauerstoffnot im Grundwasser durch Enteisungsmittel 
Bundesregierung: sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs nicht zielführend 
Neues Inline-Messsystem für Biogasanlagen: über den Säuregehalt Störungen schneller erkennen 
„World Water Development Report 2015″ erschienen 
EUWasserrecht: zwar Fortschritte, aber auch noch Handlungsbedarf 
VERA Klärschlammverbrennung in Hamburg erhält neue Eigentümerstruktur 
Umwelttechnikpreis BadenWürttemberg ausgeschrieben 
Mai 2015
Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water ausgeschrieben 
DWA-Gewässerentwicklungspreis ausgeschrieben 
Österreich: 10PunktePlan gegen Plastik in Gewässern 
Bundesregierung: Wasser erheblich mit Nährstoffen belastet 
MecklenburgVorpommern: Abschluss des Hochwasserprogramms Elbe 
Brandenburg: Leitbild zur Siedlungswasserwirtschaft beschlossen 
Goldener Kanaldeckel des IKT ausgeschrieben 
EUKommission fordert Italien auf, Sammeln und Behandlung von Abwasser zu verbessern 
Fracking schon seit den 1960erJahren 
EUKommission verklagt Vereinigtes Königreich wegen Mängeln bei der Abwassersammlung und -behandlung
Baden-Württemberg: 117 Millionen Euro für kommunale Maßnahmen im Bereich Wasserwirtschaft und Altlasten 
Projekt zu Umweltauswirkungen von Arzneimitteln 
Bundesverwaltungsgericht bestätigt Beitragsbescheide für „Altanschließer“ 
April 2014
Wasserrahmenrichtlinie: Entwürfe der Bewirtschaftungspläne des zweiten Zyklus veröffentlicht 
Großes Interesse der Verbände und Länder an Anhörung zu Fracking-Regelungspaket 
Gabriel: Öffentliche Daseinsvorsorge wird durch TTIP nicht angetastet 
Jährlich acht Millionen Tonnen Kunststoffabfall in die Meere 
Anwerbung von Ingenieuren aus dem Libanon für Deutschland  
Leipziger Modell“ zur Finanzierung der 4. Reinigungsstufe aus Mitteln der Abwasserabgabe vorgelegt  
Kritische Infrastrukturen: IT-Sicherheitsgesetz vorgelegt 
EU-Kommission verklagt Griechenland wegen Versäumnissen bei der Abwasserbehandlung 
Erdgasindustrie kritisiert Fracking-Regeln  
BMBF-Förderung für Projekte zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen  
BMBF-Forschungsprogramm zu Mikroplastik in marinen Systemen  
Manfred Fischer 75 Jahre 
März 2015
Neues Wasserlabor für Hochschule in Sansibar  
Deutsches Trinkwasser erhält wieder die Note „sehr gut“  
Rheinland-Pfalz: neues Landeswassergesetz im Kabinett beraten  
Große Qualitätsunterschiede im IKT-Warentest „Stutzensanierung“  
Pflichtversicherung gegen Elementarschäden  
Aus Abwasser Öle für die Schmierstoffindustrie gewinnen 
Bewerben Sie sich jetzt um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015  
Förderung für Forschung zu „Mikroplastik in marinen Systemen“ 
Große Anfrage zur Wirkung der Landwirtschaft auf Wasser und Boden 
Kommunale Klärschlammverwertung: Verbände legen gemeinsame Eckpunkte vor 
Der Kennzahlenvergleich Abwasser Baden-Württemberg geht in die neunte Runde – Profitieren auch Sie von einer Teilnahme!
Brand in der Kanalisation in Freital-Burgk
Fracking – nicht zulasten der Umwelt – Anhörung der Bundesministerien am 12. Februar 2015  
Bund setzt bei Energieeffizienz auf DWA-Arbeitsblatt  
Einweihung der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Steinhäule
Novellierung der Düngeverordnung soll Nährstoffeinträge senken  
Novellierung der Düngeverordnung – Nachbesserungen erforderlich
Kosten für die Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen sind steuerlich absetzbar  
Studieren am Campus der TU Berlin in Ägypten  
Forschungsbündnis BioSAM: Hefen und Bakterien als Sensoren für Schadstoffe im Wasser  
Startschuss für umfassende Reform des Vergaberechts 
Sondergutachten zum „Stickstoffproblem“ vorgelegt – nationale „Stickstoffstrategie“ gefordert 
Bundesregierung beschließt IT-Sicherheitsgesetz
Schadstoffgrenzwerte bei bodenbezogener Verwertung von Bioabfällen und Klärschlämmen 
Schweiz regelt Finanzierung der Spurenstoffelimination in Kläranlagen 
Förderung dezentraler Kleinkläranlagen spart in Rheinland-Pfalz 20 Millionen Euro ein 
Förderung für Projekt der Chemischen Fabrik Budenheim zum Phosphorrecycling aus Klärschlamm 
Förderung für innovative Industrieabwasserreinigungsanlage 
Gesetzentwurf zum Fracking kommt 2015 
Fracking: Länder- und Verbändebeteiligung zu Neuregelungen gestartet 
BMBF-Förderung für Projekte der Wasserwiederverwendung und Aufbereitung 
Abwasserkanal Emscher: schon 36 514 Meter verlegt 
Förderung der DBU für die Entwicklung umweltfreundlicher Antibiotika 
Kurzstellungnahme der KLU zur Novellierung der Düngeverordnung 
„Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ kommt 
Bayern: AbwasserInnovationspreis geht nach Nürnberg und Betzenstein 
Gerhard Spatzierer ein Ruheständler?  
Nachbarschaft auf hoher See
Lauingen feiert Jubiläum
Führungswechsel bei den Nachbarschaften im DWA-Landesverband Nord  
Eberhard Jüngel jüngstes Ehrenmitglied der DWA  
Bücherecke Kanal- und Kläranlagenbetrieb – neue ÖWAV-Regelwerke  
Weltwassertag: „Wasser und nachhaltige Entwicklung“  
Vertonte Präsentation zum TSM 
Geschäftsanbahnungsreise „Abfallwirtschaft in Südafrika“  
Rohstoffeffizienzpreis für Abwassertechnologie 
Förderung der Nutzung von Produktionsabwässern eines Lebensmittelbetriebs 
Mikroplastik auch in Schweizer Gewässern
Evonik präsentiert Mikroplastik- Ersatz in Peelings 
Fragen und Antworten zu Mikroplastik  
Bundesregierung will freiwilligen Verzicht von Mikrokunststoffpartikeln in Kosmetikprodukten 
Umweltministerkonferenz für zügigeren Ausstieg aus der bodenbezogenen Klärschlammverwertung 
Bundesweit 58 Prozent des Klärschlamms wurden 2013 verbrannt  
Hochwasserschutz: Anträge im Bundestagsausschuss gescheitert  
Gesetzentwurf zum Thema Fracking äußerst umstritten  
Fracking-Gesetz soll 2015 kommen  
Förderung einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser
DVGW und DWA unterzeichnen Forschungskooperation  
Februar 2015
EuGH: Bauregellisten verstoßen gegen EU-Recht  
Ebola keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig  
Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb  
Bundestags-Büro für Technikfolgen- Abschätzung legt Bericht zur nachhaltigen Wasserwirtschaft vor 
Nitritoxidierende Bakterien können auch Wasserstoff oxidieren  
Bayern hat 2015 Vorsitz der Umweltministerkonferenz  
Bund prüft neue Vergaberegelungen für öffentliche Aufträge  
Umweltschutz bietet zwei Mio. Menschen Arbeit  
Mehr Unfälle, weniger freigesetzte Schadstoffe  
Januar 2015
Gewinnung von reinem Phosphat aus Abwasser  
Nitratbelastung des Grundwassers in NRW nicht gesunken 
Umweltministerkonferenz: 5,4 Milliarden Euro für den vorsorgenden Hochwasserschutz  
Hamburg: DIN 1986-30:2012- 02 als „Technische Betriebsbestimmung“ eingeführt
Online-Voting der GreenTec Awards gestartet  
Ebola: keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig  
Bayern: 40 Prozent des Klärschlamms stofflich verwertet  
Antibiotika auch im Grundwasser  
Reform der Abwasserabgabe: Optionen, Szenarien und Auswirkungen einer fortzuentwickelnden Regelung 
Softwaretool zur Dokumentation der internen Qualitätskontrolle in der Betriebsanalytik 
DWA-Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen 2013 hat besonders den Phosphor im Visier 
DWA zeichnet praktische Verbesserungen für die Abwasser- und Reststoffentsorgung aus

Vom Klärwerk zum Kraftwerk?

Wie können bestehende Kläranlagen vom Energieverbraucher zum -erzeuger umgerüstet werden? Um dies zu erreichen, koordiniert das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) das im Juli 2015 gestartete europäische Forschungs- und Demonstrationsvorhaben POWERSTEP. 15 europäische Partner – Forschungseinrichtungen und Unternehmen – arbeiten hier gemeinsam daran, Kläranlagen, die bisher zur Abwasserreinigung noch Energie benötigen, zu Energieerzeugern zu machen. Selbstverständlich soll dies nicht auf Kosten der Reinigungsleistung gehen. Das Projekt hat ein Volumen von 5,2 Millionen Euro. Es soll von 2015 bis 2018 laufen und wird im Europäischen Programm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ gefördert. Kernaktivität des Projektes ist die Implementierung bewährter, aber auch neuer Technologien auf großen konventionellen Kläranlagen in Deutschland, Schweden, Dänemark, Österreich und der Schweiz ab Mitte 2016: Abtrennung von energiereichem organischen Kohlenstoff aus dem Rohabwasser (Mikrosiebung oder Biosorption), Anwendung von innovativen Verfahren der Stickstoffentfernung (Deammonifikation im Hauptstrom, Wasserlinsen-Bioreaktor), Steigerung der Biogasausbeute mit „Power-to-Gas-Technologie“ und Netzanbindung über „smart grids“, Energiegewinnung aus Abwärme (thermoelektrische Systeme zur Energierückgewinnung in BHKW, Dampf-Kreislauf nach Rankine, Wärmespeicherkonzepte), innovative Prozesswasseraufbereitung (Nitritation, Membranstrippung). Das KWB schreibt in einer Pressemitteilung, mit einer umfassenden Umrüstung aller europäischen Klärwerke und einer Nutzung des chemischen Energiepotenzials von 87 000 GWh pro Jahr in Europa könnte mit den POWERSTEPKonzepten Strom in der Größenordnung von bis zu zwölf großen Kraftwerken erzeugt werden.

Koordinator:
Christian Loderer
E-Mail: Christian.Loderer@kompetenz-wasser.de

(nach oben)


Schweiz definiert Kriterien für Kläranlagennachrüstung

Um die Belastung der Oberflächengewässer mit Spurenstoffen um 50 Prozent zu senken, sollen in der Schweiz rund 100 Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe aufgerüstet werden. Nachgerüstet werden sollen vor allem Kläranlagen, die sich in der Nähe von Gewässern befinden, die zur Trinkwasserversorgung genutzt werden sowie große Kläranlagen. Dies hat die Schweiz jetzt in der novellierten Gewässerschutzverordnung festgeschrieben, die zum 1. Januar 2016 in Kraft tritt. Finanziert werden soll die Nachrüstung zu einem großen Teil durch eine Abwasserabgabe von neun Franken pro Einwohner und Jahr, die von allen Kläranlagenbetreibern erhoben wird. Weiter legt die novellierte Gewässerschutzverordnung neue Nor men zur Messung der Wasserqualität fest. Neu können für die wichtigsten Substanzen, die in die Gewässer gelangen, ökotoxikologisch begründete Anforderungswerte festgelegt werden. Diese werden nach einer einheitlichen Methode je nach ihrer Wirkung auf Wasserlebewesen bestimmt und schrittweise als Grenzwerte in der Verordnung verankert. Anhand dieser neuen Normen können die Kantone dann die Wirksamkeit der Maßnahmen und ganz allgemein die Belastung der Oberflächengewässer durch Spurenstoffe überprüfen. Ferner sieht die revidierte Verordnung vor, dass die Grundwasserschutzzonen in Karstgebieten besser auf die Eigenschaften dieser Grundwasserleiter abgestimmt werden. Diese neue Bestimmung trägt den örtlichen Verhältnissen verstärkt Rechnung und erlaubt es, die Konflikte zwischen Grundwasserschutz und Bodennutzung abzuschwächen.

(nach oben)


207 Tonnen Neonikotinoide verkauft

Im Jahr 2014 sind in Deutschland 207 Tonnen Neonikotinoid-Wirkstoffe verkauft worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags- Drucksache 18/6490) auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Darunter fallen die Wirkstoffe Acetamiprid, Clothianidin, Imidacloprid, Thiacloprid und Thiamethoxam. Neonikotinoide werden synthetisch hergestellt und gegen Insekten in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzt. Darüber hinaus heißt es in der Antwort, dass im Jahr 2014 insgesamt 2269 Tonnen der Wirkstoffe exportiert wurden.

(nach oben)


Gewässerschutz: Viel erreicht – viel zu tun!

Bundesregierung legt Umweltbericht 2015 vor „Die hohen Investitionen der letzten 25 Jahre in den Gewässerschutz haben deutliche Verbesserungen gebracht. Unsere Flüsse sind weitestgehend wieder so sauber, dass beispielsweise die Zahl der in ihnen lebenden Fischarten wieder deutlich angestiegen ist. Gewässerschutz bleibt aber eine Daueraufgabe. So genügen nur etwa zehn Prozent der Oberflächengewässer den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie an einen guten ökologischen Zustand. Vor allem ein Übermaß an Nährstoffen belastet viele Seen und einen Großteil der Küstengewässer. Handlungsbedarf besteht außerdem hinsichtlich einer Strukturverbesserung der Fließgewässer, um z. B. die Durchgängigkeit für Wanderfische wie den Lachs oder den Aal wiederherzustellen“. Mit diesen Worten fasst die Bundesregierung die Situation der Gewässer im Mitte Oktober veröffentlichten „Umweltbericht der Bundesregierung 2015“ zusammen. Zur weiteren Verbesserung der Gewässerqualität spricht sich die Bundesregierung vor allem für Maßnahmen an der Quelle sowie für eine weitere Verbesserung der industriellen und kommunalen Abwasserbehandlung aus. Zustand der Gewässer Mengenmäßig ist der Zustand der Gewässer nach Einschätzung der Bundesregierung weiterhin sehr gut. Lediglich 20 Prozent des Wasserdargebots in Deutschland werden derzeit genutzt, die Hälfte davon als Kühlwasser, das nach Nutzung direkt zurückgeführt wird. Den mengenmäßigen Zustand des Grundwassers stuft die Bundesregierung ebenfalls in fast allen Fällen als gut oder besser ein. Bezüglich des ökologischen Zustandes sieht die Situation nach Einschätzung der Bundesregierung hingegen deutlich anders aus. Nur 39 Prozent der Seen und 14 Prozent der Flüsse wird derzeit ein guter ökologischer Zustand bescheinigt. Noch geringer ist der Anteil der Gewässer, die einen guten Gesamtzustand aufweisen. Bei der Erstellung der ersten Bewirtschaftungspläne für den Zeitraum 2009 bis 2015 waren dies lediglich zehn Prozent der Oberflächengewässer. Für 2015 hatte die Bundesregierung eine Steigerung der Oberflächenwasserkörper im guten oder sehr guten Zustand auf 18 Prozent angestrebt. Dieses Ziel sei aber aus verschiedenen Gründen nicht erreicht worden, heißt es dazu im Umweltbericht. Bei den Grundwasserkörpern bereitet vor allem der erhöhte Nitrateintrag großflächig Probleme, der schlechte chemische Zustand der Grundwasserkörper ist in Deutschland nach wie vor im Wesentlichen durch Nitrateinträge bedingt. Der Eintrag von Stickstoff sei zwar zurückgegangen, aber vor allem bei diffusen, nicht direkt einer Punktquelle zuzuordnenden Einträgen sei eine weitere Reduzierung notwendig, stellt die Bundesregierung im Umweltbericht klar. Dies möchte die Bundesregierung vor allem mit der Änderung der Düngeverordnung erreichen. Auch sonst setzt die Bundesregierung zunehmend auf die Vermeidung an der Quelle. Industrie und Gewerbe sollten möglichst auf Schadstoffeinträge verzichten. Die Anforderungen dazu würden in den über 50 Anhängen der Abwasserverordnung aktuell festgelegt, so die Bundesregierung. Gleichzeitigt fordert sie aber auch die Kommunen auf, ihre Kläranlagen weiter zu optimieren. In diesem Zusammenhang plädiert sie auch für die Rückgewinnung von Energie oder Rohstoffen, insbesondere Phosphor, bei der Abwasserbehandlung.

Eine Erweiterung von kommunalen Kläranlagen um zusätzliche Reinigungsstufen
Der „Umweltbericht 2015 der Bundesregierung“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung: http://www. bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/ Download_PDF/Strategien_Bilanzen/ umweltbericht_2015_bf.pdf.

Stefan Bröker

(nach oben)


Privathaushalte Hauptverursacher für Medikamentenrückstände im Abwasser

Privathaushalte sind für die Mehrheit der ins Abwasser eingeleiteten Medikamentenrückstände verantwortlich. Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser, Psychiatrien und Pflegeheime tragen dagegen lediglich lokal und mit nur wenigen Substanzen als nennenswerte Verursacher zu einer Verunreinigung des Abwassers durch Arzneistoffe bei. Zu diesem Ergebnis sind Nachhaltigkeitswissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach in einer kürzlich in der Zeitschrift „Environment International“ veröffentlichten Studie gelangt. Das Wissenschaftlerteam um Klaus Kümmerer analysierte Medikamentenverbrauchsdaten eines Krankenhauses, einer psychiatrischen Klinik und eines Pflegeheimes in Südwestdeutschland. Auf Basis der so ermittelten Verbrauchsmuster identifizierten die Forscher 50 häufig verabreichte Substanzen, die generell eine besondere Relevanz für den Abwassereintrag haben. Sie werden von den Patienten teils unverändert ausgeschieden und gelangen so ins Abwasser. Den über drei Jahre gemittelten gesamten Verbrauch dieser Medikamente durch die Gesundheitseinrichtungen verglichen die Wissenschaftler in einem zweiten Schritt mit dem jährlichen Gesamtverbrauch der ausgewählten Substanzen durch deutsche Privathaushalte. Dazu nutzten sie Daten aus dem jährlich veröffentlichten Arzneiverordnungs- Report (AVR), in dem alle Medikamente verzeichnet sind, die gesetzlich versicherten Patienten von deutschen Arztpraxen verschrieben werden. Die Ergebnisse belegen für die überwiegende Zahl der untersuchten Substanzen im nationalen Vergleich einen deutlich höheren durchschnittlichen Verbrauch – und daraus abgeleitet eine höhere Emission – durch Privathaushalte als durch Einrichtungen des Gesundheitswesens. So ist der Verbrauch von Medikamenten, die den Verdauungstrakt oder das Herz- Kreislauf-System beeinflussen, in Krankenhäusern 15 bis 500 Mal niedriger als in Privathaushalten. In psychiatrischen Kliniken beläuft sich der Unterschied sogar bis auf den Faktor 2500. Selbst der Verbrauch von Schmerzmitteln durch Krankenhäuser macht nur einen relativ kleinen Anteil am Gesamtverbrauch aus – bei Metamizol, dem Schmerzmittel mit dem größten Verbrauch, sind es lediglich 22 Prozent. Nennenswerte Verbrauchsmengen konnten nur für das Sedativum Clomethiazol in Krankenhäusern sowie für das Neuroleptikum Quetiapin und das Antidepressivum Moclobemid in Pflegeheimen aufgezeigt werden. Spezifische API wie diese können daher in regionaler Perspektive auf bestimmte Gesundheitseinrichtungen als Emissionsquellen zurückgeführt werden.

(nach oben)


UBA: zu wenig Umweltschutz in der Landwirtschaft

Beim Umweltschutz in der Landwirtschaft sind zwar Fortschritte zu verzeichnen, diese sind aber deutlich zu gering, das Umsetzungstempo ist viel zu langsam. Viele alte Probleme – etwa die zu hohen Stickstoff-Einträge in Böden oder die Luft – seien trotz Verbesserungen ungelöst, betonte die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, bei der Vorstellung der aktuellen Studie „Umweltprobleme in der Landwirtschaft – 30 Jahre SRU-Sondergutachten“. Das Umweltbundesamt hat in der Studie untersuchen lassen, wie sich die Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft seit 1985 – dem Jahr des SRUSondergutachtens – verändert haben. Das Ergebnis ist relativ ernüchternd. So überschritten 1985 rund 90 Prozent der Flächen die kritischen Belastungsgrenzen für Stickstoff; aktuell sind es immer noch 50 Prozent. Zu den alten Problemen treten zudem neue hinzu – etwa durch Plastik oder Mikroplastik, das auf und in landwirtschaftlichen Böden gefunden wird. Positiv: Der Zustand des Grundwassers hat sich in den vergangenen Jahren verbessert, die Pestizidbelastungen sind weitestgehend rückläufig. Das Umweltbundesamt führt dies auf die strenge Zulassung der Stoffe in Deutschland und der EU zurück. Flüsse, Bäche und Seen seien aber nach wie vor betroffen, besonders wenn Landwirte ihre Feldspritzen in Gewässernähe oder auf dem Hof reinigten, betont das UBA. Weniger erfreulich zeigt sich die Lage bezüglich Stickstoff. Auch hier gibt es zwar grundsätzlich Fortschritte. Flächendeckend ist ein guter chemischer und öko logischer Zustand aber bei weitem noch nicht erreicht. Zu viel Gülle lässt in viehstarken Regionen zudem auch die Nitratkonzentrationen im Grundwasser über die Grenzwerte schnellen.

(nach oben)


Software für die Umweltbewertung von Kläranlagen

Das französische Forschungsinstitut für Agrar- und Umwelttechnik (IRSTEA) hat eine Software, ACV4E „Analyse Cycle de Vie – 4E Evaluation Environnementale Epuration Eau“ (Lebenszyklusanalyse – Umweltbewertung der Wasseraufbereitung), zur Bewertung der Umweltbelastungen von Kläranlagen entwickelt. Ziel der Software ist es, 18 mögliche, durch Kläranlagen verursachte Umweltbelastungen zu identifizieren und zu quantifizieren. Mithilfe von ACV4E können Modelle gebaut und Szenarien von Kläranlagen erstellt und anschließend bewertet werden. Zwischen 2012 und 2014 wurde die Software bereits in sieben französischen Gemeinden getestet, darunter kleinere wie Sarrians und Puguetville, aber auch größere wie Montpellier.

(nach oben)


Überhöhte Wasserpreise: Wuppertaler Stadtwerke müssen 15 Millionen Euro erstatten

Wegen überhöhter Wasserpreise hat das Bundeskartellamt mit den Wuppertaler Stadtwerken, der WSW Energie und Wasser AG, einen Vergleich über die Rückerstattung von 15 Millionen Euro zugunsten der Wuppertaler Wasserkunden geschlossen. Die Wasserpreise der WSW hätten im Zeitraum von 2009 bis einschließlich April 2013 weit oberhalb der Preise gelegen, die in vergleichbaren Versorgungsgebieten erhoben würden. Die Bundeskartellamt meint, auch in Anbetracht der „anerkanntermaßen schwierigeren“ Situation als in anderen Regionen musste es „von deutlich überhöhten Preisen ausgehen.“ Die Rückerstattung an die damaligen Kunden der Wasserwerke soll bis Mitte des nächsten Jahres erfolgen. Im engeren Sinne verglichen wurden die Wuppertaler Wasserpreise mit den Preisen in Bochum, Bonn und Duisburg. Die Stadt Wuppertal hat ihre Wasserversorgung zwischenzeitlich nach Einleitung des Prüfungsverfahrens rekommunalisiert. Seit Anfang Mai 2013 erhebt ein Eigenbetrieb der Stadt Wuppertal Wassergebühren. Da sich die kartellrechtliche Missbrauchskontrolle nicht auf öffentlich-rechtliche Gebühren erstreckt, konnte das Bundeskartellamt keine Preissenkung für die Zukunft anordnen.

(nach oben)


Wasserbilder im BMUB

Die Grenze zwischen Fotografie und Malerei zeigte die Ausstellung „Wasser und seine Helfer“ im Foyer des Bundesumweltministeriums in Bonn vom 13. bis 27. August 2015. 22 Motive aus der Wasser- und Abwasserbehandlung sorgten für rege Diskussionen zwischen Besuchern und dem Künstler. „Wer denkt bei Daseinsfürsorge an Kunst?“ fragt der Grafik-Designer und Fotograf Gerhard Weber und verweist auf das künstlerische Potenzial technischer Anlagen wie zum Beispiel die Abwasserreinigung. Die lebendig-farbigen Motive rücken Erstaunliches vom Auge des Fotografen ins Auge des Betrachters. Sie zeigen ihm eine andere Seite der scheinbar abweisenden Oberfläche der Abwasserbehandlung. Sie zu entdecken ist spannend und überraschend zugleich. Die Ausstellung hat in unterschiedlicher Zusammensetzung viele Stationen in Deutschland sowie Belgien und Luxemburg bereist. Eine Themenauswahl der großformatigen Motive schmückt als Leihgabe seit kurzem die Räumlichkeiten der DWA in Hennef.

Infos unter:
www.weberdesign.eu
gweber@weberdesign-hainburg.de

(nach oben)


Regenwasserbehandlung – unterschätzte Bedeutung für den Gewässerschutz

Die Abwasserbeseitigung und -reinigung in Baden-Württemberg verzeichnet seit Jahrzehnten eine zunehmende Leistungsverbesserung. Die Kläranlagen befinden sich in einem kontinuierlichen Verbesserungs- und Optimierungsprozess, welcher sich im jährlichen Leistungsvergleich wiederfindet. Durch die Implementierung einer 4. Reinigungsstufe sind Kläranlagen heutzutage fähig, mikrobiologische Verunreinigungen sowie organische Spurenstoffe zu eliminieren. Gänzlich ungetrübt ist die Erfolgsgeschichte in Baden-Württemberg dennoch nicht. Bei allen Bemühungen, die ausgetragenen Schadstofffrachten im gesamten Abwassersystem zu minimieren, ist bis heute eine nicht zu unterschätzende Lücke geblieben: die Anlagen zur Regenwasserbehandlung.

Regenüberlaufbecken – Auswirkung auf den Gewässerschutz
Im Kanalsystem, das in Baden-Württemberg zu etwa 70 % aus Mischwasserkanälen besteht, sollen Regenüberlaufbecken bei Starkregen mit hoher Intensität den ersten Schmutzstoß aufhalten und die Abwassermengen kontrolliert weiterleiten. Ab einem gewissen Füllstand muss eine Entlastung des Beckens in ein Gewässer erfolgen. Der Beckeninhalt wird dabei aufgrund der Regenmassen zwar stark verdünnt, gelangt aber dennoch ungeklärt in ein Gewässer. Rund 80 % der Becken in Baden-Württemberg stammen aus der Zeit vor der Veröffentlichung der DWA-Regelwerke DWA-A 166 und DWA-M 176 und entsprechen daher nicht den zeitgemäßen konstruktiven Anforderungen. Neben Regenrückhaltebecken können insbesondere auch in bestehenden Netzen vorhandene Regenüberläufe, auf-grund von baulichen Mängeln, zu lokalen Gewässerbelastungen führen. In der Praxis beschränkt sich in vielen Fällen die Kontrolle der Anlagen auf: Sichtkontrolle nach Einstau, Reinigungs-arbeiten sowie Unterhaltungsarbeiten. Eine wesentliche Aufgabe der Betreiber ist jedoch der ordnungsgemäße Betrieb. Dieser führt zu einer Reduzierung der stofflichen Austräge und ist somit maßgebend. Wichtige Kenngrößen für den optimalen Betrieb eines Beckens sind hierbei die Einstauhäufigkeit und die Entlastungstätigkeit. Diese werden momentan an den wenigsten Becken messtechnisch erfasst. Während Kläranlagen im Land mit viel Engagement betrieben werden, fristen die Regenwasserbehandlungsanlagen und speziell die Regenüberlaufbecken vieler-orts bis heute ein Schattendasein.

Impulsgeber im Gewässerschutz
Um den besonderen Erfordernissen an den Betrieb von Regenüberlaufbecken gerecht zu werden, sieht sich der DWA-Landesverband Baden-Württemberg in einem gemeinsamen Projekt mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg als Impulsgeber, um das Verhalten von Regenüberlaufbecken zu optimieren.
Der DWA-Landesverband Baden-Württemberg baut gegenwärtig einen Fachbereich „RÜB“ zur Optimierung des Betriebs von Regenüberlaufbecken auf, der als Plattformgeber und kompetentes Bindeglied zwischen allen Akteuren aus Hochschule, Verwaltung, Betrieb, Industrie und Ingenieurbüros agieren soll. Ziel ist die Schaffung eines Problem-bewusstseins zur Verbesserung der Gewässergüte und einer gezielten Bewusstseinsbildung bei allen wasserwirtschaftlichen Akteuren.
Der Fachbereich soll Hilfestellung bei der Optimierung und Nachrüstung der technischen Ausstattung entsprechend des Regelwerkes geben, das Voraussetzung für eine Beurteilung, Prüfung und Optimierung des Betriebsverhaltens der Becken ist.
Mit ausgebuchten Auftaktveranstaltungen in den vier Regierungsbezirken des Landes im Herbst 2015 wurden die ersten Sonder-Nachbarschaftstage „RÜB“ erfolgreich durchgeführt. Dabei lag der Fokus auf der Erfassung von Messdaten sowie der Bewertung von Betriebsverhalten an Regenüberlaufbecken. Vorhandene und übersichtlichen Bewertung der Einstauhäufigkeit und -dauer sowie Entlastungshäufigkeit und -dauer und hilft den Betreibern, das Verhalten der Becken im Gesamtsystem anhand der visualisierten Auswertung besser zu verstehen und zu vergleichen. Darauf aufbauend erfolgt im zweiten Schritt eine Auswahl an geeigneten Optimierungsmaßnahmen, die an der bewährten Vorgehensweise in Baden-Württemberg, mit verursacherorientiertem Handeln anknüpfen.

Projektverlauf – Engmaschiger Aktionsplan
Im Bestreben, das Netzwerk um den Fach-bereich Regenüberlaufbecken optimal zu entwickeln wurde ein engmaschiger Aktionsplan aufgestellt, der die Akteure aus den verschiedenen Kontexten zusammenführt. Als erste Schritte tagten im September und Oktober erstmals die Sonder-Nachbarschaften.
Auf der Landesverbandstagung am 15. Oktober 2015 war der Betrieb von Regenüberlaufen Schwerpunkt der Agenda. Für das kommende Jahr 2016 sind weitere Veranstaltungen mit einem Expertenforum zum Thema Regenüberlauf-becken geplant, welches bereits am 23. Februar stattfindet. Im Jahresverlauf finden weitere Sondernachbarschaften, Seminare sowie ein Workshop zum Betrieb von Regenüberlaufbecken statt.
Der ordnungsmäße Betrieb von Becken liegt in der Verantwortung der jeweiligen Betreiber. Dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg ist es ein besonderes Anliegen mit seinem in der Praxis bewährten Nachbarschaftsmodell eine Plattform für einen Wissens- und Er-fahrungsaustausch zu bieten, um ein schrittweises Vorgehen von Betreibern, Planern und Behörden gleichermaßen für eine Optimierung der Regenwasser-behandlungsanlagen im Sinne eines nachhaltigen Gewässerschutzes in Baden-Württemberg zu erzielen.
Für weitere Rückfragen steht Ihnen Herr Manuel Sanchez als Projektleiter
Messdaten von Becken wurden analysiert und Optimierungsmaßnahmen erläutert. Die Nachbarschaften übernehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, da speziell Betreiber mit ihrem Fachpersonal angesprochen werden und ein direkter Erfahrungsaustausch zwischen den Betreibern stattfinden soll.

Vier Handlungsbereiche im Projekt
Die Sonder-Nachbarschaften stellen eine von vier Säulen des Projektes dar und bilden zusammen mit den Themen „Bewusstseinsbildung Sensibilisierung“, „Erfahrungsaustausch Qualifizierung“ und „Empfehlungen Untersuchung“ die ganzheitliche Herangehensweise an die Problematik ab. Perspektivisch soll der Aufbau eines Betriebsdatenvergleiches ähnlich dem etablierten Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen erfolgen, der den Betreibern von Regenüberlaufbecken Potenziale zur Optimierung ihrer Anlage aufzeigen soll.
Der erste Schritt zur Erkennung von Defiziten im System ist die Messung von Einstau- und Entlastungsverhalten sowie die Identifikation von Belastungsschwer-punkten. Zu diesem Zwecke hat der DWA-Landesverband Baden-Württemberg ein Excel-Tool entwickelt, welches eine Erfassung und Visualisierung der Becken er-möglicht. Das Excel-Tool dient der einfachen und übersichtlichen Bewertung der Einstauhäufigkeit und -dauer sowie Entlastungshäufigkeit und -dauer und hilft den Betreibern, das Verhalten der Becken im Gesamtsystem anhand der visualisierten Auswertung besser zu verstehen und zu vergleichen. Darauf aufbauend erfolgt im zweiten Schritt eine Auswahl an geeigneten Optimierungsmaßnahmen, die an der bewährten Vorgehensweise in Baden-Württemberg, mit verursacherorientiertem Handeln anknüpfen.

Projektverlauf – Engmaschiger Aktionsplan
Im Bestreben, das Netzwerk um den Fach-bereich Regenüberlaufbecken optimal zu entwickeln wurde ein engmaschiger Aktionsplan aufgestellt, der die Akteure aus den verschiedenen Kontexten zusammen-führt. Als erste Schritte tagten im September und Oktober erstmals die Sonder-Nachbarschaften.
Auf der Landesverbandstagung am 15. Oktober 2015 war der Betrieb von Regenüberlaufen Schwerpunkt der Agenda. Für das kommende Jahr 2016 sind weitere Veranstaltungen mit einem Expertenforum zum Thema Regenüberlauf-becken geplant, welches bereits am 23. Februar stattfindet. Im Jahresverlauf finden weitere Sondernachbarschaften, Seminare sowie ein Workshop zum Betrieb von Regenüberlaufbecken statt.
Der ordnungsmäße Betrieb von Becken liegt in der Verantwortung der jeweiligen Betreiber. Dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg ist es ein besonderes Anliegen mit seinem in der Praxis bewährten Nachbarschaftsmodell eine Plattform für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu bieten, um ein schrittweises Vorgehen von Betreibern, Planern und Behörden gleichermaßen für eine Optimierung der Regenwasser-behandlungsanlagen im Sinne eines nachhaltigen Gewässerschutzes in Baden-Württemberg zu erzielen.

Für weitere Rückfragen steht Ihnen Herr Manuel Sanchez als Projektleiter beim DWA-Landesverband Baden-Württemberg zur Verfügung.
Das DWA-Daten-Tool sowie das „Call for Papers“ für das Experten-Forum am 23. Februar 2016 steht auf der Homepage des DWA-Landesverbandes Baden-Württemberg unter dem folgenden Link zum Download bereit:

www.dwa-bw.de/rueb-baden-wuerttem-berg.html
DWA-Landesverband Baden-Württemberg Manuel Sanchez M.Eng.
Rennstraße 8, 70499 Stuttgart
Tel. 07 11/89 66 31-135 Fax 07 11/89 66 31-111
E-Mail: manuel.sanchez@dwa-bw.de

(nach oben)


EU-Kommission fordert Rumänien auf, gegen die schlechte Bewirtschaftung seiner Abfalldeponien vorzugehen

Die Europäische Kommission fordert Rumänien dringend auf, gegen die schlechte Abfallbewirtschaftung vorzugehen. Nach den EU-Abfallvorschriften (Richtlinie 2008/98/EG) mussten alle Deponien, die den vereinbarten Standards nicht genügten, bis zum 16. Juli 2009 geschlossen und saniert werden. Rumänien hat zwar einige Fortschritte gemacht, muss jedoch nach Auffassung der Kommission noch 109 illegale Abfalldeponien schließen und sanieren (65 kommunale Deponien, 27 industrielle Deponien für gefährliche Abfälle und 17 industrielle Deponie für nicht gefährliche Abfälle). Auch wenn Rumänien angibt, dass diese Deponien nicht mehr in Betrieb seien, so stellen sie laut EU-Kommission doch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar. Nach Übermittlung einer zusätzlichen mit Gründen versehenen Stellungnahme im September 2015 muss Rumänien binnen zwei Monaten reagieren, andernfalls kann die Kommission Klage vor dem Gerichtshof der Europäischen Union erheben.

(nach oben)


Forschungsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm

In der Schweiz wurde auf dem Gelände des Abwasserverbands Altenrhein eine TCR®-Forschungsanlage in Betrieb genommen. Das Verfahren dient zur thermo- katalytischen Zersetzung von Klärschlamm. Dabei wird Kohle erzeugt, aus der Phosphat zurückgewonnen werden soll. Der Betreiber der Anlage ist die FH Nordwestschweiz. Die Forscher wollen einen Weg finden, die Nährstoffe des Klärschlamms zurückzugewinnen und andere, belastete Reststoffe abzuscheiden. Die Technologie entwickelte Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg. Die TCR®-Anlage wurde von der Firma Susteen Technologies GmbH geliefert. Nach Angabe des Anlagenbauers tötet die TCR®-Technologie Pathogene, wertvolle Nährstoffe hingegen lassen sich in der erzeugten Kohle binden. Wie die Kohle im Anschluss von Schwermetallen befreit werden kann, untersucht die FH Nordwestschweiz in einem Forschungsprojekt. Ziel der Forscher ist die Rückgewinnung der in der Kohle enthaltenen, wertvollen Mineralien für den Einsatz in der Landwirtschaft. Des Abwasserverband Altenrhein reinigt die Abwässer von etwa 120 000 Menschen, insgesamt wird dort Klärschlamm von 320 000 Menschen aufgenommen. Die mit dem TCR®-Verfahren erzeugten Produkte sollen zum Teil direkt als Gase und Öle in Motoren eingesetzt werden können. Bei einem Durchsatz von 300 Kilogramm Einsatzmaterial pro Stunde sollen etwa 150 bis 180 Kilowatt elektrische Leistung erzeugt werden. Die TCR®-Kohlen sind nach Firmenangaben frei von organischen Belastungen wie polycyclischen Aromaten.

(nach oben)


Hamburg: Vierte Reinigungsstufe nicht notwendig

„Eine vierte Reinigungsstufe ist weder gesetzlich gefordert noch aufgrund entsprechender Grenzwertfestlegung für bestimmte Abwasserparameter notwendig.“ Das antwortete der Hamburger Senat auf die Frage von Grünen-Abgeordneten der Bürgerschaft (Drucksache 21/1242), ob der Senat Anstrengungen unternehme, „um mittels Klärmaßnahmen mit Pflanzenfiltern (‚biologische vierte Stufe‘) Rückstände von Arzneimitteln im Hamburger Wasser zu reduzieren“.

(nach oben)


IKSE: 25 Jahre Einsatz für saubere und sichere Elbe

Die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) besteht seit 25 Jahren. Die Organisation war am 8. Oktober 1990, nur fünf Tage nach der Wiedervereinigung, in Magdeburg gegründet worden. Vertragspartner waren Deutschland, die damalige Tschechische und Slowakische Föderative Republik sowie die EU. Hauptziele waren eine Verbesserung der Wasserqualität der Elbe, die auch eine Nutzung für die Trinkwasserversorgung zulässt, eine deutliche Verringerung der Belastung der Nordsee aus dem Elbeeinzugsgebiet sowie ein möglichst naturnahes Ökosystem mit einer gesunden Artenvielfalt. Die Elbe hat eine Gesamtlänge von 1094 Kilometern, 727 davon in Deutschland, 367 in der Tschechischen Republik. Ihr Einzugsgebiet hat eine Fläche von 148 175 Quadratkilometern. Davon liegen 97 175 in Deutschland, 49 933 in der Tschechischen Republik, 921 in Österreich und 239 in Polen. Im Einzugsgebiet befinden sich 312 Stauanlagen (ab 300 000 Kubikmeter) mit einem Gesamtstauraum von 4,1 Milliarden Kubikmetern.

(nach oben)


Niedersachsen: 68,1 Millionen Euro für Projekte zur Energieeinsparung und Energieeffizienz

Investitionen in die energetische Sanierung von Nichtwohngebäuden, in die Errichtung von Anlagen zur Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien und in Energieeffizienzmaßnahmen bei öffentlichen Abwasseranlagen werden im Zeitraum 2014 bis 2020 in Niedersachsen mit insgesamt 68,1 Millionen Euro gefördert. Eine entsprechende Förderrichtlinie wurde am 26. August 2015 im Niedersächsischen Amtsblatt veröffentlicht und trat am 1. September 2015 in Kraft. Die Mittel stehen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Grundsätzlich sind alle öffentlichen Träger in Niedersachsen antra antragsberechtigt. Die Förderung aus EFRE- Mitteln beträgt maximal 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben oder bis zu maximal 1 000 000 Euro. Anträge können bei der NBank jeweils zum 30. November und 30. April jeden Jahres gestellt werden. Die erste Antragsfrist ist der 30. November 2015. http://bit.ly/1PvZIJa

(nach oben)


Niedersachsen: Mehr Kartoffeln durch Beregnung

Auf beregneten Flächen werden im Durchschnitt 38 dt/ha mehr Kartoffeln geerntet als auf nicht beregneten Flächen. Das teilt das Landesamt für Statistik Niedersachsen mit. Den etwa 4400 niedersächsischen Betrieben mit Kartoffelanbau komme zugute, dass etwa die Hälfte der Anbaufläche bewässert werden könne. Die Beregnung sei insbesondere auf den trockenen Sandstandorten in der Heide die Regel. Rund 50 Prozent der in Deutschland geernteten Kartoffeln kommen aus Niedersachsen.

(nach oben)


Saarland kündigt PCB-Monitoring- Programm an

Das Saarland plant eine großflächige Erhebung der PCB-Belastung der Bäche und Flüsse des Landes. Insbesondere die Belastung mit PCB aus Grubenwasser steht dabei im Fokus. Anlaufen soll das Monitoring-Programm Anfang 2016. Neben PCB werden laut dem saarländischen Umweltministerium dabei Schwermetalle und andere industrielle Schadstoffe mit Ausnahme der Pestizide untersucht. Insgesamt sollen Daten an 15 Messstellen gesammelt werden, davon sieben in den großen Gewässern Saar, Blies, Rossel und Nied. Dazu kommen fünf Grubenwassereinleitungen und drei Stellen im Gewässer unterhalb der Einleitungen. Zudem sollen nicht nur die Gewässer im Saarland auf eine Belastung mit dem einst in der Industrie häufig verwendeten Umweltgift überprüft werden. Die Vorarbeiten zu weiteren Untersuchungen, die PCB-Quellen im Boden und in der Luft im Fokus haben, sind bereits abgeschlossen, die erste Auftragsvergabe für dieses umfassende PCB-Kataster ist erfolgt. Mit der Vorlage des Gutachtens wird Ende 2016 gerechnet.

(nach oben)


Rheinland-Pfalz: Land und Kommunen vereinbaren Kooperation zu Zukunftsstrategien für Klärschlamm

Das Land Rheinland-Pfalz und die Kommunen wollen bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien zur Klärschlammentsorgung künftig verstärkt zusammenarbeiten. Umweltministerin Ulrike Höfken und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke haben am 22. September 2015 mit Bürgermeister Ralph Spiegler vom Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, Wolfgang Neutz vom Städtetag Rheinland- Pfalz und Peter Lubenau, DWA-Landesverbandsvorsitzender, einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. „Die notwendige Umrüstung der Kläranlagen ist insbesondere für kleine und mittelgroße Kommunen eine Herausforderung. Wir wollen sie dabei unterstützen, zukunftsfähige, umweltverträgliche und bezahlbare Lösungen für die Entsorgung von Klärschlamm zu finden“, erklärte Ministerin Höfken. Die rheinlandpfälzische Initiative sei bundesweit einmalig. „Wir wollen die Klärschlammentsorgung verantwortungsbewusst und wirtschaftlich gestalten, also Rohstoffe wie vor allem das Phosphat erhalten und Schadstoffe sachgerecht entsorgen“, ergänzte Ministerin Lemke. Das neue Kooperationsprojekt umfasst zur Unterstützung der Kommunen für die kommenden drei Jahre folgende Kernaufgaben: Zunächst soll eine landesweite Bestandsaufnahme der bestehenden Anlagen zur Abwasser- und Klärschlammbehandlung sowie der anfallenden Klärschlammmengen erfolgen. Die Ergebnisse und Zukunftsoptionen sollen dann in regionalen Fachforen von Werksleitern, Bürgermeistern und anderen Akteuren beraten werden und als Grundlage zum Start regionaler und überregionaler Planungsinitiativen dienen. Zur Koordination dieses Prozesses werden die Kooperationspartner eine Anlaufstelle einrichten. Die Umsetzung des Kooperationsprojekts erfolgt gemeinsam durch die kommunalen Projektpartner und die DWA.

(nach oben)


UFZ entwickelt Vorschlag für Pflanzenschutzmittelsteuer

In Deutschland könnte – wie bereits in Dänemark, Frankreich und Schweden – eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel wichtige Impulse setzen, um den weiter steigenden Einsatz von Pestiziden zu begrenzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein. Das Gutachten entwirft ein konkretes Konzept für eine solche Abgabe in Deutschland, die das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln je nach Risiko für Mensch und Umwelt belasten würde. Die Abgabe trüge wirksam dazu bei, Hersteller, Händler und Anwender an den ökologischen und gesundheitlichen Folgekosten zu beteiligen. Mit ihr ließen sich Schutzmaßnahmen sowie Forschung zu alternativen Pflanzenschutzkonzepten finanzieren und ein ökonomischer Anreiz zur kosteneffizienten Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln schaffen. Die Forscher rechnen mit einem Aufkommen von ca. einer Milliarde Euro pro Jahr und sehen das langfristige Anreizpotenzial für Mindereinträge von Pflanzenschutzmitteln bei rund 30 Prozent. Die Abgabe würde so zur Erfüllung der bestehenden Ziele der deutschen und europäischen Pflanzenschutzmittelpolitik beitragen und vorhandene Instrumente sinnvoll und zugleich wirksam ergänzen. Die Studie ist im Verlag Duncker & Humblot erschienen als Möckel/Gawel et al.: Einführung einer Abgabe auf Pflanzenschutzmittel in Deutschland.

(nach oben)


Bayern: Pilotprojekt zur Abwasserbeseitigung der Zukunft

Wie lässt sich die kommunale Abwasserbeseitigung organisieren, wenn die Bevölkerungszahl zurückgeht und damit auch die Zahl der Gebührenzahler sinkt? Diese und weitere Fragen rund um den Gewässerschutz der Zukunft werden in einem neuen Pilotprojekt in Oberfranken geklärt. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf sieht als Königsweg für den Erhalt der Abwasseranlagen die engere Kooperation zwischen den Gemeinden. Das Umweltministerium fördert das Pilotprojekt mit rund 200 000 Euro. Darin wird anhand konkreter Beispiele untersucht, wie durch interkommunale Zusammenarbeit kommunale Pflichtaufgaben weiterhin sicher und mit für die Bürger zumutbaren Kosten erfüllt werden können. Auch soll auf diesem Weg für eine bessere Auslastung der Anlagen gesorgt werden, die durch den Bevölkerungsrückgang mancherorts nicht mehr gegeben ist. Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Abwasserverband Saale und seinen 14 Mitglieds- und Gastgemeinden durchgeführt. Das Projekt hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren und ist Bestandteil des Aktionsplans Demografischer Wandel des Freistaats Bayern. Impulse und Beratung erhalten die Teilnehmer durch externe Experten aus Wissenschaft und Technik, moderiert wird das Pilotprojekt von der Universität Bayreuth. Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Abschlussbericht aufbereitet und allen bayerischen Kommunen und Abwasserverbänden zur Verfügung stehen.

(nach oben)


Zersetzung größerer Plastikteile

Hauptverursacher der Meeresverschmutzung Mikroplastik, das in Peelings oder Duschgels eingesetzt wird, leistet einen mengenmäßig vergleichsweise geringen, gleichwohl unnötigen Beitrag zur Umweltverschmutzung. Das ergab eine Studie für das Umweltbundesamt (UBA). Danach werden vermutlich rund 500 Tonnen solcher primärer Mikropartikel aus Polyethylen, dem weltweit am häufigsten verwendeten Kunststoff, pro Jahr in Deutschland in kosmetischen Mitteln verwendet. Die mengenmäßig bedeutsamste Quelle für Mikroplastik im Meer ist aber die Zersetzung größerer Plastikteile. Wenn großer Plastikmüll – von der Plastiktüte bis zum Fischernetz – über Flüsse oder direkt ins Meer gelangt, werden die großen Teile durch Wind, Wetter und Gezeiten zu sogenanntem sekundärem Mikroplastik zermahlen und zerkleinert. Rund sechs bis zehn Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion landen laut der Studie in den Weltmeeren. Weltweit werden pro Jahr rund 300 Millionen Tonnen Kunststoffe hergestellt (Stand 2013). Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass bis zu 30 Millionen Tonnen davon pro Jahr weltweit im Meer landen – allein in Europa 3,4 bis 5,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Für Wasch- und Reinigungsmittel sowie Strahlmittel in Deutschland schätzen die Autoren das Aufkommen auf jeweils weniger als 100 Tonnen pro Jahr. Für Kunststoffwachse erwarten die Autoren dagegen etwa 100 000 Tonnen pro Jahr. Hierbei handelt es sich um wachsartige Dispersionen von Kunststoffpartikeln, die als Trennmittel und zur Oberflächenbeschichtung verwendet werden. Weitere Quellen für sekundäre Mikropartikel aus Kunststoff sind unter anderem Chemiefasern, die aus der Kleidung und sonstigen Textilien ausgewaschen werden (80–400 t/a), Reifenabrieb aus dem Straßenverkehr (60 000–111 000 t/a) und der Verlust von Rohpellets für die weitere Verarbeitung zu Kunststofferzeugnissen während Produktion und Transport (21 000–210 000 t/a). Die Studie wurde als Band 63 der Reihe „Texte“ veröffentlicht. Kostenloser Download

(nach oben)


Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie ausgeschrieben

Die Wasserchemische Gesellschaft schreibt 2016 wieder den Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie – gefördert durch die Walter-Kölle-Stiftung – aus, der auf der nächsten Jahrestagung, „Wasser 2016“, im Mai 2016 verliehen wird. Der Preis wird für herausragende Dissertationen vergeben, die mit der Gesamtnote sehr gut oder besser bewertet wurden. Vorschläge für die Verleihung können bis zum 30. November 2015 an den Vorsitzenden der Wasserchemischen Gesellschaft gerichtet werden:

Wasserchemische Gesellschaft Prof. Dr. Torsten C. Schmidt IWW Zentrum Wasser, Moritzstraße 26 45476 Mülheim an der Ruhr Tel. 02 08/4 03 03-311 Fax 02 08/4 03 03 80

(nach oben)


Bundesumweltministerium fördert Projekt zur Phosphorrückgewinnung

Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel (Nordrhein-Westfalen) plant ein neues Verfahren, um Klärschlamm thermisch von Schadstoffen zu befreien und gleichzeitig den Phosphor in der Asche aufzufangen. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums mit über 250 000 Euro gefördert. Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel betreibt zur Klärschlammbehandlung auf der Kläranlage derzeit eine Schlammfaulung (Kompaktfaulung) und eine Kammerfilterpresse zur Entwässerung des Faulschlammes. Der entwässerte Schlamm wird anschließend über ein Entsorgungsunternehmen zur landwirtschaftlichen Verwertung abgegeben. Ziel des Projekts ist es, die organischen Schadstoffe im Schlamm zu eliminieren und den Phosphor unter Einhaltung der Grenzwerte der Düngemittelverordnung in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Hierzu errichtet der Zweckverband eine spezielle thermische Klärschlammbehandlungsanlage (PYREG-Anlage). Der Klärschlamm wird dabei zunächst getrocknet und anschließend im Reaktor erhitzt. Dadurch wird der organisch gebundene Kohlenstoff teilweise zu elementarem Kohlenstoff umgewandelt, und es entsteht brennbares Gas, das nachverbrannt wird. Die überschüssige Abwärme wird zur Trocknung des Klärschlamms genutzt. Bei diesem Verfahren verbleibt der gesamte Phosphor aus dem Klärschlamm in der Asche, die als Rohstoff für die Produktion von Phosphordünger verwendet werden soll.

(nach oben)


Regierung will bald Düngegesetz vorlegen

Der Entwurf zur Änderung des Düngegesetzes befindet sich in der Schlussphase der Ressortabstimmung und wird bald dem Kabinett vorgelegt. Das kündigt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/5992) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke an. Weiter heißt es, dass die Anhörung der Bundesländer und Verbände zum Gesetzentwurf abgeschlossen sei. Darüber hinaus führt die Antwort aus, dass die Vorgaben zur guten fachlichen Praxis die überbetriebliche Verwertung anfallender Wirtschaftsdünger aus Gebieten mit einem hohen Tierbestand und vielen Biogasanlagen in Regionen, die zusätzlichen Wirtschaftsdünger aufnehmen können, erforderlich machen. Das gelte aber nur unter der Voraussetzung, dass die Vorgaben auch in den Regionen eingehalten werden, die zusätzlichen Wirtschaftsdünger aufnehmen, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Die überbetriebliche Verwertung unterliege zudem der Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdüngern vom 21. Juli 2010 (BGBl. I, Seite 1062), landesrechtlichen Regelungen sowie den Vorgaben der Düngeverordnung. Darüber hinaus würden das Bundesnaturschutzgesetz und die Naturschutzgesetze der Länder Beschränkungen der Düngung bestimmter Flächen zum Schutz der Gewässer und der Umwelt regeln.

(nach oben)


Schleswig-Holstein: Regierungsbericht über Pestizidrückstände

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat einen Bericht über Pestizidrückstände in Gewässern vorgelegt (Drucksache 18/3319). Das 28 Seiten umfassende Dokument gibt eine Übersicht über Pflanzenschutzmittel und ihre Metabolite im Grundwasser und in Oberflächengewässern und enthält auch Tabellen mit Überschreitungen von Umweltqualitätsnormen („Grenzwerte“). Schleswig-Holstein vermutet laut dem Bericht „eine erhebliche ökotoxikologische Beeinträchtigung der Gewässerbiologie durch Pflanzenschutzmittel“ und sieht dadurch die Erreichung der Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie in Gefahr.

(nach oben)


Baden-Württemberg: Förderung für Anlage zur Spurenstoffeliminierung

Die große Kreisstadt Öhringen sowie die Gemeinden Pfedelbach und Zweiflingen im Hohenlohekreis bekommen insgesamt rund 2,5 Millionen Euro an Zuwendungen vom Land Baden-Württemberg für den Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der gemeinsamen Kläranlage Öhringen mit Gesamtkosten von über 3,2 Millionen Euro. Entsprechende Bescheide wurden am 7. Oktober 2015 übergeben. Insgesamt sind in Baden-Württemberg derzeit zehn Kläranlagen mit einer Aktivkohleadsorptionsstufe zur gezielten Spurenstoffentfernung in Betrieb. Neun weitere Anlagen, darunter die nun geförderte in Öhringen, sind in Bau oder kurz vor Baubeginn.

(nach oben)


G7-Wissenschaftsminister beraten über Vermüllung der Meere

Die G7-Wissenschaftsminister tagten am 9. Oktober 2015 in Berlin. Aufbauend auf den Beschlüssen des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Elmau, berieten die Minister über vier zentrale Themen: die Gesundheitsforschung und hier besonders armutsbedingte Krankheiten; die Zukunft der Meere, vor allem über den Kampf gegen den zunehmenden Plastikmüll in den Ozeanen; internationale Forschungsinfrastrukturen und wie der Zugang zu ihnen auf der Basis hoher Qualitätsstandards weltweit vereinheitlicht werden kann; saubere Energien und wie diese zum Schutz des Klimas und der Umwelt weiter ausgebaut werden können. Zum Schutz der Meere beschlossen die Wissenschaftsminister, sich vordringlich der rasant zunehmenden Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll zu widmen. Es bedarf interdisziplinärer Forschung zur Vermeidung und Rückholung des Plastikeintrags durch besseres Abfallmanagement und innovative Recycling- Technologien und um eine Änderung des Konsumverhaltens zu unterstützen. Plastikmüll im Meer ist ein grenzüberschreitendes Problem, das ein international abgestimmtes Vorgehen erfordert. Gleichzeitig einigten sich die G7 Minister auf eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung durch mehr Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsprogramme für junge Menschen. Die Zukunft der Meere entscheidet sich auch daran, ob und wie in der Tiefsee Bergbau betrieben wird. Tiefseebergbau könnte wegen der mineralischen Rohstoffe in den Ozeanböden, die für moderne Schlüsseltechnologien benötigt werden, eine weitere Herausforderung für die marinen Ökosysteme werden. Die Wissenschaftsminister beschlossen, die Umweltauswirkungen eines möglichen Tiefseebergbaus gemeinsam wissenschaftlich zu untersuchen, um frühzeitig ökologische Standards zu setzen und zu klären, ob und wie ein Tiefseebergbau ökologisch verantwortbar wäre.

(nach oben)


Allianz investiert in Abwasserwirtschaft

Aufgrund des weltweit niedrigen Zinsniveaus investieren Kapitalsammelstellen wie Versicherungsgesellschaften in den
letzten Jahren verstärkt in Infrastrukturprojekte. Für Aufsehen sorgte dabei vor einigen Wochen die Übernahme der Autobahnraststättenkette Tank und Rast durch ein Konsortium rund um die MünchnerRück und dem Allianzkonzern. Nun hat die Allianz auch die Abwasserwirtschaft für sich entdeckt. Der Münchener Versicherungskonzern hat sich mit Pensionsfonds und anderen langfristigen Investoren zur Bazalgette Tunnel Limited (Tideway) zusammengeschlossen und investiert bis zu 1,275 Mrd. britische Pfund in ein neues Kanalsystem für London. Ende August hat das Konsortium von der britischen Regulierungsbehörde Ofwat den Zuschlag für die Eigentumsübernahme und Finanzierung der 4,2 Milliarden GBP teuren Londoner „Super-Kanalisation“ erhalten. Der Tideway-Tunnel ist das größte Projekt in der britischen Wasserwirtschaft. Durch den Tunnel soll der Zufluss von rund 39 Mio. m³ ungereinigtem Abwasser in die Themse vermieden werden, die bisher jährlich in den Tiedefluss Themse abgeleitet werden. Insgesamt werden 34 vorhandene Überlaufstellen entlang des 25 km langen Abschnitts der Themse miteinander verbunden, um Abwasser von Acton im Westen bis Straford im Osten nach Becton zur Aufbereitung weiterzuleiten. Der Name des Allianz-Konsortiums – Bazalgette Tunnel Limited – bezieht sich auf Sir Joseph Bazalgette, der vor mehr als 150 Jahren durch den Bau einer Abwasserkanalisation die Themse wesentlich entlastete.

(nach oben)


Baden-Württemberg: Gesplittete Gebühr flächendeckend eingeführt

Die gesplittete Abwassergebühr ist in Baden-Württemberg mittlerweile flächendeckend eingeführt. Laut einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Landesamtes in Stuttgart erheben derzeit 96,8 Prozent der Gemeinden getrennte Gebühren für Schmutz und Niederschlagswasser. Im Jahr 2009 hatten in Baden-Württemberg erst 2,5 Prozent eine gesplittete Abwassergebühr erhoben. In Folge des Urteils des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg im selben Jahr haben dann aber fast alle sukzessive auf die geforderte gesplittete Gebühr umgestellt.

(nach oben)


Qualitätsdünger aus Klärschlamm durch Hitze, Druck und Säure

Die Universität Hohenheim hat ein neues Verfahren zur Gewinnung von Dünger aus Klärschlamm entwickelt, vor allem die Phosphornutzung steht dabei im Vordergrund. Das Verfahren basiert auf einer Kombination von Hitze, Druck und Säure. Im ersten Schritt wird der Klärschlamm in Autoklaven fest verschlossen und zwei Stunden lang auf über 200 °C erhitzt. Die gewonnenen Biokohlebrocken werden dann mit Säure versetzt, um unter Hitze die Kohle abzutrennen. Nach Zugabe von Magnesiumsalz entsteht Magnesiumammoniumphosphat
(Struvit). Dieses kann laut der Universität Hohenheim direkt als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Über 80 Prozent des im Klärschlamm enthaltenden Phosphats sollen bei diesem HTC-Verfahren für die Düngung erhalten bleiben. Entwickelt hat das Verfahren die Universität Hohenheim in Kooperation mit dem Schweizer Biotechnologie-Unternehmen AVA-CO2.

(nach oben)


„Der olympische Gedanke ist wichtiger als ein Sieg“

Deutsche Teams messen sich mit Amerikanern in der Abwassertechnik
Ein Freitag im Juli, 7.00 Uhr. Ein kleiner Trupp DWA‘ler macht sich auf den Weg nach Düsseldorf. Das Ziel: Die Übungsanlage der Stadtentwässerungsbetriebe. Denn erstmalig werden zwei deutsche Teams am Berufswettbewerb des amerikanischen Schwesterverbands, der Water Environment Federation (WEF), teilnehmen, der Ende September in Chicago stattfindet. Mit dabei: Rüdiger Heidebrecht, Leiter der DWA-Abteilung Bildung und Internationale Beziehungen und Coach der Teams.
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 2015 ab Seite 872

Alexandra Bartschat

(nach oben)


Modern, mehrdimensional und zeitlos

DWA präsentiert sich in neuem Corporate Design
Die DWA zeigt sich in neuem Gewand. Das Logo wurde modernisiert, Schrift und Layout wurden an zeitgemäße
Standards angepasst. Neben dem bekannten Blau und Grau gehört zu den Verbandsfarben nun durchgängig auch ein frisches Grün. DWA-Internetnutzern ist diese Farbkomponente, die durch den Relaunch auch in die klassischen Medien …
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10- 2015
Alexandra Bartschat (Hennef)

(nach oben)


Förderung für deutschpolnische Nachhaltigkeitsforschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das National Centre for Research and Development der Republik Polen (NCBIR) beabsichtigen, ihren Forschungsdialog fortzusetzen und ihre Unterstützung bilateraler Forschungsprojekte im Bereich der Nachhaltigkeit zu intensivieren. Als einer der Forschungsschwerpunkte wird „nachhaltiges Wassermanagement“ in der Bekanntmachung des BMBF genannt. Ein wesentliches Ziel ist laut der Bekanntmachung, die Position von kleinen und mittleren Unternehmen beim beschleunigten Technologietransfer aus dem vorwettbewerblichen Bereich in die Anwendung zu stärken. Zunächst müssen begutachtungsfähige Projektskizzen vorgelegt werden; die Frist hierfür endet am 30. November 2015.
www.bmbf.de/foerderungen/29439.php

(nach oben)


Förderung für Forschung mit Bezug zu Fracking

„Sollte Erdgas-Unternehmen nach Inkrafttreten der geplanten Fracking Gesetzgebung eine Zulassung für Erprobungsmaßnahmen zum Fracking in Deutschland erteilt werden, ist die Bundesregierung bereit, eine wissenschaftliche Begleitforschung zur Klärung der Auswirkungen des Einsatzes der Frackingtechnologie auf die Umwelt, insbesondere den Untergrund und den Wasserhaushalt, im Rahmen eines Forschungsplans zu finanzieren. Parallel dazu würde ein Dialogprozess gefördert, mit dem die Bürgerinnen und Bürger an den Erprobungsstandorten in die Forschungs- und Erprobungsmaßnahmen einbezogen werden sollen. Nach vorläufigen Schätzungen wären für die genannten Maßnahmen im Haushalt des BMBF Mittel in einer Größenordnung von ca. vier bis fünf Millionen Euro pro Jahr anzusetzen.“ Das antwortete die Bundesregierung am 6. August 2015 (Bundestags-Drucksache 18/5737) auf die Frage eines Bundestagsabgeordneten, ob die Bundesregierung überlege, zukünftig Forschungsvorhaben mit Bezug zu Fracking zu fördern.

(nach oben)


Ruhrverband vergibt Fremdwasserpreis für erfolgreiche Fremdwasserreduzierung

Der Ruhrverband hat Ende August die Gemeinden Finnentrop, Olsberg und Bestwig mit dem „Fremdwasser-Preis Ruhr 2015″ ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt der Ruhrverband herausragende Aktivitäten im Bereich der Fremdwasserbekämpfung. Dotiert ist der Preis mit 10 000 €, erstmals vergeben wurde er 2013 anlässlich des 100jährigen Bestehens. Die Gemeinde Finnentrop wurde nun insbesondere für ihren ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz ausgezeichnet. Dieser umfasst neben zahlreichen kleineren Abdichtungsmaßnahmen in unterschiedlichen Kanalsträngen auch die Hausanschlussleitungen. So baut die Gemeinde Finnentrop zum Beispiel bei Neuerschließungen vorsorglich Prüfschächte an den Grundstücksgrenzen, um die späteren Fremdwasserkontrollen zu erleichtern. Ausschlaggebend für die Preisverleihung an das Abwasserwerk Olsberg war die erfolgreiche Erneuerung eines Teilbereichs des Verbindungssammlers Elleringhausen. Das Fremdwasser konnte in diesem Bereich um 20 bis 25 Liter pro Sekunde, dies entspricht rund 17 000 Badewannenfüllungen pro Tag, reduziert werden. Als Verfahren kam unter anderem das Berstlining zum Einsatz. Das Abwasserwerk Bestwig erhält die Auszeichnung für die Sanierung des Verbindungssammlers Heringhausen, die ebenfalls zu einer Fremdwasserreduzierung von ca. 20 Litern pro Sekunde geführt hat.

(nach oben)


BWB heizen Mehrgenerationenhaus mit Abwasser

In Berlin steht ein weiteres Abwasserwärmeprojekt kurz vor dem Abschluss. Im Stadtteil Karlshorst sollen mit der Wärme des Abwassers ab Oktober rund 200 Wohnungen beheizt werden. Dafür wird direkt vor einem neuen Mehrgenerationenhaus eine ein Meter starke Abwasserdruckleitung auf 78 Metern Länge mit ringförmigen Wärmetauschern versehen. So können dem Abwasser laut den Berliner Wasserbetrieben dort pro Jahr rund 314.000 kWh Wärme entzogen werden. Das deckt nicht nur 80 Prozent des Bedarfs des viergeschossigen
Neubaus sondern teilweise auch den von 120 weiteren Wohnungen in der Nachbarschaft. Gegenüber einer Erdgas-Heizung erspart das Vorhaben der Berliner Luft pro Jahr 35 Tonnen CO2.

(nach oben)


Klärgasverstromung nimmt im Südwesten weiter zu

Die Eigenenergieerzeugung und insbesondere die Stromproduktion nehmen in Baden-Württemberg weiter zu. 2014 wurden nach Angaben des Statischen Landesamtes in 274 Kläranlagen durch anaerobe Stabilisierung des anfallenden Rohschlamms 114,8 Millionen Kubikmeter Klärgas gewonnen. Dieses wird mittlerweile in 268 Klärwerken für die eigene Energieerzeugung genutzt. Dabei nimmt die Zahl der Kläranlagen, die das gewonnene Klärgas verstromen, stetig zu, 2014 erhöhte sich die Anlagenzahl gegenüber 2013 um sieben auf 227. Die Anlagen erzeugten dabei 163,7 Millionen Kilowattstunden Strom, knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr. 96 Prozent dieser Strommenge haben die Kläranlagen selbst verbraucht, der Rest wurde in das Elektrizitätsversorgungsnetz eingespeist.

(nach oben)


Grober Kostenverteilungsschlüssel bei Regenwassergebühr unzulässig

Die Berechnung der Niederschlagswassergebühr nach einem Gebührenmaßstab „je angefangene 25 m²“ ist rechtswidrig, da die gebührenpflichtigen Grundstückseigentümer zu unterschiedlich belastet werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht von Nordrhein-Westfalen Ende August entschieden (Az.: 9 A 1434/14 vom 26. August 2015). Dieser Gebührenmaßstab führt laut dem OVG dazu, dass die gebührenpflichtigen Grundstückseigentümer trotz des nominal gleichen Gebührensatzes in Abhängigkeit von der jeweiligen Grundstücksgröße mit unterschiedlichen Gebühren pro Quadratmeter versiegelter Fläche belastet werden. So führe der Gebührensatz (14,32 Euro je angefangene 25 qm) bei einem Grundstück mit 200 qm kanalwirksamer Fläche zu einem Gebührensatz von 0,57 Euro/qm, während für ein Grundstück mit 201 qm kanalwirksamer Fläche pro Quadratmeter 0,64 Euro anfielen. Dieses bedeute eine Differenz von zwölf Prozent, die bei einer quadratmetergenauen Abrechnung sich nicht ergeben würden. Ein sachlicher Grund für diese Ungleichbehandlung sei nicht ersichtlich, so dass der Gebührenmaßstab „je angefangene 25 qm“ wegen Verstoßes gegen den Grundsatz der Abgabengerechtigkeit rechtswidrig sei, heißt es seitens des OVG.

(nach oben)


Ehrennadel für Nachbarschaftslehrer

Zwei Persönlichkeiten aus dem Bereich des DWA-Landesverbands Sachsen/Thüringen wurden mit der Ehrennadel ausgezeichnet, weil sie sich nicht nur nach der Wiedervereinigung um den Aufbau der Nachbarschaften verdient gemacht haben, sondern weil sie sich auch bis heute maßgeblich für das Be-triebspersonal einsetzen.
Das ist zum einen Norbert Lucke, Gebietsleiter Labor/Projektbetreuung bei der Stadtentwässerung Dresden. Er ist so-wohl Leiter der Fortbildung im Landesverband. als auch Lehrer in mehreren Grund- und Aufbaukursen. Lucke hat maßgeblichen Anteil am Aufbau neuer Kurse im Landesverband. Auf ihn geht auch die Einführung des modularen Aufbaus bestimmter Aufbaukurse wesentlich zurück.
Und das ist zum anderen Gerald Teutschbein, Bereichsleiter Abwasser der Wasserver- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Thüringer Holzland. Er war besonders engagiert beim Aufbau der Kläranlagen-Nachbarschaften in Thüringen. Er war Obmann und ist Lehrer von Kläranlagen-Nachbarschaften so-wie Leiter der DWA-Ausbildungskläranlagen Hermsdorf/Thüringen und Kahla.
Beide Persönlichkeiten erhielten die Auszeichnung anlässlich der Landesverbandstagung am 7. Mai 2015 in Chemnitz vom Vorsitzenden Hubertus Milke überreicht.
Quelle: http://klaerwerk.info/DWA-Informationen – Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3 – 2015

(nach oben)


Mikroplastik und Mikroben:

Ostsee-Expedition des Forschungsschiffs Poseidon
Am 17. August 2015 startete eine Gruppe von Wissenschaftler/inne/n des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) zur ersten umfassenden Bestandsaufnahme von Mikroplastik in der Ostsee. Dazu wird mit dem Forschungsschiff Poseidon während der rund einmonatigen Expedition eine Probennahmekampagne an bis zu 50 Stationen durchgeführt. Weiterhin soll mittels genetischer Analysen untersucht werden, ob mikrobielle Lebensgemeinschaften bei Umweltstress ihre Zusammensetzung verändern oder weitere Reaktionen zeigen, die sich in ihrem genetischen „Fingerabdruck“ niederschlagen. Die Arbeiten zu Mikroplastik auf der Poseidon werden im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Verbundprojekts MikrOMIK durchgeführt, an dem sich unter Leitung von Dr. Matthias Labrenz vom IOW neun weitere Forschungsinstitute in Deutschland beteiligen.
Der zweite Arbeitsschwerpunkt der Poseidon-Expedition, mikrobielle Lebensgemeinschaften in der Ostsee, wird im Rahmen des europäischen Verbundprojekts Blueprint durchgeführt, das Mikroorganismen als besonders wichtige Triebkräfte für biogeochemische Stoffkreisläufe im Meer in den Fokus nimmt, um auf Basis von umfangreichen genetischen Analysen neue Konzepte zur ökologischen Zustandsbewertung der Ostsee zu entwickeln.

(nach oben)


Nitrat: ein Viertel aller deutschen Grundwasserkörper in schlechtem chemischem Zustand

Bundesweit sind 306 von insgesamt 1203 Grundwasserkörpern aufgrund einer hohen Nitratbelastung in einem schlechten chemischen Zustand. Es sei davon auszugehen, dass der Schwellenwert von 50 Milligramm/Liter an mehr als einer Messstelle überschritten werde, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags-Drucksache 18/ 5856) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Darin führt sie auch aus, dass ein Grundwasserkörper erst dann in einem schlechten chemischen Zustand sei, wenn eine signifikante Fläche – in der Regel mehr als 20 Prozent der Fläche des Grundwasserkörpers – einen Nitratwert von 50 ml/l oder mehr aufweise.
Nitrat werde vor allem aus landwirtschaftlichen Flächen und in geringeren Mengen aus Kläranlagenabläufen in die Gewässer eingetragen, heißt es in der Antwort weiter. Die Gesamtemissionen hätten gegenüber Mitte der 1980erJahre jedoch um knapp die Hälfte, gegenüber Mitte der 1990erJahre um etwa 20 Prozent abgenommen. Neben Phosphat trage Nitrat entscheidend zur Eutrophierung (Überdüngung) der Gewässer bei.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/058/1805856.pdf

(nach oben)


EU-Parlament kritisiert Kommission bezüglich Menschenrechts auf Wasser

Das EU-Parlament hat Anfang September die Europäische Kommission bezüglich des Umgangs mit der europaweiten Bürgerinitiative „Right2water“ deutlich kritisiert. Der Antwort der Kommission auf die Europäische Bürgerinitiative zum Recht auf Wasser – die erste Initiative dieser Art – mangele es an Ehrgeiz, und sie trage den vorgebrachten Forderungen nicht Rechnung, heißt es in einer aktuellen Entschließung des EUParlamentes. Durch eine Europäische Bürgerinitiative können Bürger die Europäische Kommission auffordern, in Bereichen, die in deren Zuständigkeitsbereich fallen, Rechtsvorschriften vorzuschlagen. Voraussetzung: Mehr als eine Million Bürger aus mindestens einem Viertel der EU-Mitgliedstaaten müssen sich beteiligen. Die Bürgerinitiative ‚Right2Water‘ war mit rund zwei Mio. Unterschriften das erste erfolgreiche Beispiel für dieses Instrument. „Das öffentliche Eigentum und Management der Wasserversorger gehören klar zu den Hauptanliegen der Verbraucher, und können nicht ignoriert werden“, sagte die Berichterstatterin Lynn Boylan (GUE/NGL, IE), deren Bericht mit 363 Stimmen bei 96 Gegenstimmen und 261 Enthaltungen angenommen wurde. Es sei bedauerlich, dass die Kommission keine Gesetzesvorschläge vorgelegt habe, mit denen der allgemeine Zugang zu und das Menschenrecht auf Wasser anerkannt und dementsprechende rechtliche Vorgaben für die gesamte EU gemacht würden, so Boylan weiter. Das EU-Parlament kritisiert, dass sich die EU-Kommission darauf beschränkt, bestehende Zusagen zu bekräftigen. Das Parlament fordert in der Entschließung die Kommission auf, Rechtsetzungsvorschläge vorzulegen, gegebenenfalls über eine mögliche Überarbeitung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRR), mit denen der allgemeine Zugang zu und das Menschenrecht auf Wasser anerkannt werden. Zudem unterstreicht das Parlament, dass die Dienstleistungen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Bereichen Produktion, Verteilung und Aufbereitung bei jeder künftigen Überarbeitung der Richtlinie über die Konzessionsvergabe von deren Anwendungsbereich ausgenommen werden sollen. Es betont weiter, dass die Besonderheit dieser Dienstleistungen es zwingend erforderlich macht, dass sie von allen Handelsabkommen ausgenommen werden sollten, die die EU zurzeit aushandelt oder deren Aushandlung sie plant.

(nach oben)


Neues Projekt untersucht atmosphärische Phosphoreinträge in die Ostsee

Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde startet eine vom Umweltbundesamt (UBA) geförderte zweijährige Pilotstudie zur Erfassung atmosphärischer Phosphoreinträge in der südlichen Ostsee. Bislang gibt es nur Abschätzungen über die Phosphormenge, die aus diffusen Quellen über die Luft in die Ostsee gelangt. Danach sind von den rund 38 300 Tonnen an Phosphor, die pro Jahr in die Ostsee gelangen, nur 5,5 % – also 2100 Tonnen – auf dem Weg über die Atmosphäre eingetragen worden. Einzelstudien erbrachten jedoch Werte, die sich auf einen jährlichen atmosphärischen Eintrag von bis zu 9100 Tonnen hochrechnen ließen. Die anthropogenen Quellen für atmosphärische Phosphoreinträge sind noch kaum bekannt. Es wird angenommen, dass sie vorrangig in Form von Partikeln eingetragen werden. Beispiele für den partikulären Eintrag sind Pollen, Stäube aus der Düngemittelproduktion oder Verbrennungsprozessen. Auch bei der Winderosion auf freien Ackerflächen oder Rodungsschneisen gelangt phosphorhaltiges Material in die Luft und kann so ins Meer getragen werden.

Dr. Günther Nausch Tel. 03 81/51 97332 E-Mail:
guenther.nausch@iowarnemuende.de

(nach oben)


Qualität durch Qualifikation

Gütegesicherte Ausschreibung und Bauüberwachung
Es liegt im Interesse von Städten und Kommunen, dass Abwasserleitungen und -kanäle von erfahrenen und zuverlässigen Fachleuten geplant, gebaut oder saniert werden. Ein Anspruch, der vom Regelwerk untermauert wird: Laut DIN EN 752:200804 (Abschnitt 1 5.1.10, Baulicher Zustand und Nutzungsdauer) müssen „Abwasserleitungen, Kanäle sowie andere Bauteile … so geplant, gebaut, unterhalten und betrieben werden, dass der bauliche Zustand über die Nutzungsdauer aufrechterhalten wird.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es Organisationen mit besonderer Erfahrung und Zuverlässigkeit hinsichtlich Ausschreibung und Bauüberwachung der Bauverfahren und Bauabläufe. Und zwar konkret in Bezug auf das Thema Kanalbau und die zur Anwendung kommende Verfahrenstechnik. Daher ist es sinnvoll, bereits ab der Planungs- und Ausschreibungsphase geeignete
Rahmenbedingungen zu definieren.
Qualität wird in der Planung erzeugt
Unter anderem hat der Ausschreibende dafür zu sorgen, dass geeignete Bauverfahren nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingesetzt werden. Planer und Ingenieurbüros sollten deshalb eine entsprechende Eignung nachweisen können. Das heißt: Sie müssen für Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung von Bauleistungen qualifiziert sein und über umfassende, dem Stand der Technik entsprechende Kenntnisse, Fähigkeiten und die Berufserfahrungen verfügen, die erforderlich sind, um die jeweiligen Bauprojekte fachgerecht vorzubereiten und in der Ausführung zu überwachen. Deshalb ist es sinnvoll, auch die Eignung des Planers bereits bei der Beauftragung zu prüfen. Hierzu gibt die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) folgende Möglichkeiten der Prüfung für den Planer vor:
§ 5 VOF – Nachweis der Eignung
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 2015 ab Seite 878

RALGütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau

Postfach 1369, 53583 Bad Honnef
Tel: 02224/93840, Fax: 02224/938484 EMail: info@kanalbau.com www.kanalbau.com

(nach oben)


Referentenentwurf zur Neuordnung der Klärschlammverwertung vorgelegt

Das Bundesumweltministerium hat am 1. September 2015 den lange erwarteten Referentenentwurf der Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung vorgelegt. Wesentliche Änderungen innerhalb der Bundesregierung des noch nicht abgestimmten Entwurfs sind: die Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Verordnung auf die Klärschlammverwertung bei Maßnahmen des Landschaftsbaus, die Verschärfung schadstoffseitiger Anforderungen sowohl an die Klärschlammbeschaffenheit als auch an die Böden, auf denen eine Klärschlammaufbringung erfolgen soll, die Festlegung von Anforderungen an eine freiwillige Qualitätssicherung bei der Klärschlammverwertung sowie die Einführung von Kriterien für die hochwertige Verwertung von Klärschlämmen, insbesondere Anforderungen an die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen oder Klärschlammverbrennungsaschen bei gleichzeitiger Beendigung der bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen aus Kläranlagen der Größenklassen 4 und 5. Bei Kläranlagen mit einer geringeren Ausbaugröße als 10 000 EW und damit insbesondere Anlagen im ländlichen Bereich sieht der Entwurf vor, zunächst ohne zeitliche Befristung Klärschlämme weiterhin der bodenbezogenen Verwertung zuführen zu können.
Die Umsetzung dieser Änderungen soll in vier Phasen geschehen: Mit dem Tage der Verkündigung werden der Anwendungsbereich erweitert und die ersten Verwertungspflichten sowie die Anforderungen an die Qualitätssicherung eingeführt. Ab sechs Monate nach dem Inkrafttreten der Verordnung muss der Boden vor der Klärschlammaufbringung gegebenenfalls auch auf polychlorierte Biphenyle und Benzo[a]pyren untersucht werden. 2019 wird die Pflicht zur Untersuchung und Bericht des Phosphorgehalts für Erzeuger eingeführt. 2025 sollen ab einem Phosphorgehalt von 20 g/kg Trockenmasse 50 % des Phosphors aus dem Schlamm oder 80 % aus der Verbrennungsasche zurückgewonnen werden. In der Deponieverordnung soll die Genehmigung der Langzeitlagerung von Klärschlammaschen statt bis 2023 nun bis zum 31. Dezember 2035 ermöglicht werden.
Die „beteiligten Kreise“ (Fachkreise und Verbände) können bis zum 5. Oktober 2015 eine Stellungnahme abgeben. Für den 13. Oktober ist eine mündliche Anhörung zu dem Verordnungsentwurf im Bundesumweltministerium vorgesehen. Danach soll die Ressortabstimmung innerhalb der Regierung eingeleitet werden.
www.bmub.bund.de/themen/wasserabfallboden/abfallwirtschaft/abfallrecht/national

(nach oben)


BWB testen Spurenstoffentfernung in Oberflächenwasseraufbereitungsanlage

Die Berliner Wasserbetriebe wollen ab Ende dieses Jahres die Möglichkeiten der Spurenstoffentfernung mittels Aktivkohle großtechnisch analysieren. Dazu hat das Unternehmen mit der Errichtung eines Pulveraktivkohlesilos an der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel (OWA Tegel) begonnen. Ab Ende dieses Jahres soll dann ein Drittel des in OWA Tegel aufbereiteten Wassers zusätzlich mit Aktivkohle behandelt werden, um Spurenstoffe zurückzuhalten. Die großtechnische Versuchsanlage baut auf den Erkenntnissen aus den Forschungsprojekten AKURIS (Anthropogene Spurenstoffe im urbanen Kreislauf) und IST4R (Integration der Spurenstoffentfernung in Technologieansätze der 4. Reinigungsstufe bei Klärwerken) auf. Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte haben die Berliner Wasserbetriebe gemeinsam mit ihren Forschungspartnern – unter anderem die TU Berlin und das Umweltbundesamt – Mitte September in Berlin vorgestellt.

(nach oben)


2539 Unfälle mit Jauche und Gülle

Im Jahr 2014 traten bei Unfällen rund sieben Millionen Liter Jauche, Gülle und Silagesickersaft (JGS) sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe unkontrolliert in die Umwelt aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 58,7 % der bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen insgesamt freigesetzten Menge von rund 11,9 Millionen Litern. Insgesamt 2539 Unfälle ereigneten sich beim Transport sowie beim Lagern, Abfüllen und Umschlagen (LAU-Anlage), beim Herstellen, Behandeln und Verwenden (HBV-Anlage) und beim innerbetrieblichen Befördern von wassergefährdenden Stoffen, einer mehr als 2013. Die freigesetzte Menge lag gegenüber 2013 um 7,1 % höher. Davon konnten rund 4,6 Millionen Liter (39 %) nicht wiedergewonnen werden, rund 7,3 Millionen Liter wurden zum Beispiel durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum Schutz der Umwelt zurückgewonnen. Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu fast der Hälfte (rund 2,3 Millionen Liter) um JGS. JGS sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Bei entsprechend großen freigesetzten Mengen oder besonderen örtlichen Verhältnissen können sie jedoch zu einer Gefahr für Gewässer und Boden werden. Der überwiegende Teil der Schadstoffe (10,9 Millionen Liter) wurde 2014 bei insgesamt 815 Unfällen in Anlagen freigesetzt. Dazu gehören 98 Unfälle mit JGS, bei denen 6,8 Millionen Liter freigesetzt wurden. Hauptursache bei den JGS-Unfällen in Anlagen war menschliches Fehlverhalten (56 %). Materialmängel wie zum Beispiel Korrosion von metallischen Anlageteilen, Alterung von Anlageteilen aus sonstigen Werkstoffen sowie das Versagen von Schutzeinrichtungen waren in 22 % aller Unfälle Hauptursache. 1724 Unfälle wurden 2014 beim Transport wassergefährdender Stoffe gezählt, die meisten davon mit Straßenfahrzeugen (1614; 94 %). Hierbei wurden rund eine Million Liter Schadstoffe freigesetzt, von denen 0,4 Millionen Liter (40 %) nicht wiedergewonnen wurden.

(nach oben)


BMBF-Ausschreibung: Forschung zum Schutz der Küsten

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine neue Aus-schreibung für die Küstenmeerforschung an der Nord- und Ostsee lanciert. Damit soll erarbeitet werden, wie neue Konzepte und Infrastrukturen im Küstenschutz und Verkehrswasserbau angelegt sein müssen, damit sie die Menschen und ihren Wirtschaftsraum schützen und gleichzeitig die wertvollen Naturräume erhalten bleiben. Die Küstenmeerforschung ist Teil des Forschungsprogramms für eine nachhaltige Entwicklung des BMBF. Durch die Forschung sollen beispielsweise Informationen erarbeitet und zur Verfügung gestellt werden, ob in den nächsten Jahren extreme Wetterereignis-se zunehmen werden und mit mehr und stärkeren Sturmfluten gerechnet werden muss – und wie mit diesen Entwicklungen umgegangen wird: Wie müssen Deiche und Bauwerke an Küsten gebaut und bemessen sein, damit sie den Sturmfluten, veränderten Strömungen und dem steigenden Meeresspiegel auch in den nächsten Jahrzehnten standhalten? Welche Ausmaße müssen Überflutungsflächen haben, um bei einem möglichen Anstieg des Meeresspiegels dichtbesiedelte Gegenden zu entlasten und wie viele brauchen wir davon? Wie wird sich die Nutzung der Küsten, zum Beispiel durch die Energiewende und die zunehmende Schifffahrt, in den kommenden Jahren entwickeln und wie wirkt sich dies auf Küstenökosysteme aus? In den Projekten sollen Wissenschaftler der Ingenieur-, Natur- und Gesellschaftswissenschaften zusammenarbeiten. Insgesamt stellt das BMBF für diese Ausschreibung sechs Millionen Euro für die nächsten drei Jahre bereit.
www.bmbf.de/foerderungen/29156.php
www.bmbf.de/de/25973.php

(nach oben)


Sechs Millionen Euro für drei Forschungsverbünde in Baden-Württemberg

Mit rund sechs Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren stärkt das Forschungsministerium Baden-Württemberg die wissenschaftliche Zusammen-arbeit verschiedener Fachdisziplinen in der Wasserforschung in dem Bundesland. Zum Zuge gekommen sind drei Forschernetzwerke, die insgesamt sechs der Universitäten im Land umfassen. Dabei geht es um Themen wie den
Stoffhaushalt des Wassers und die Wasserqualität, um Naturgefahren und Extremereignisse, um Ökosystemfunktionen und Biodiversität sowie um politisch-gesellschaftliche Fragen des Um-gangs mit und Zugangs zu Wasser und der Landnutzung.
Die geförderten Forschernetzwerke: Das Netzwerk EffNet (Effect Network in
Water Research; Universität Heidelberg, Karlsruher Institut für Technologie, Universität Tübingen) verbindet naturwissenschaftliche Grundlagenforschung mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen, um den zunehmenden Eintrag von bestimmten Mikroschadstoffen (Lebensmittelzusatzstoffe und Pharmazeutika) in Gewässerökosysteme zu vermindern. In einem ersten Schritt entwickeln die Forscher dazu ein analytisches Netzwerk für die biologische Risikobewertung, das es er-möglicht, Lebensmittelzusatzstoffe (insbesondere Süßstoffe) und Pharmaka (insbesondere Antidepressiva) sowie deren Umwandlungsprodukte in Gewässern zu identifizieren und zu quantifizieren. Außerdem werden die Wirkungen dieser Stoffe auf Lebewesen im Ökosystem Wasser auf unterschiedlichen Ebenen untersucht. Ziel von EffNet ist es nicht nur, biologische Risiken zu identifizieren, sondern auch ihnen entgegenzuwirken. Dazu werden die Forschungsergebnisse gesellschaftlichen Interessen-gruppen (Konsumenten, politische Entscheidungsträger) vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Ziel des Netzwerks DRleR (Drought impacts, processes and resilience: making the invisible visible; Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen) ist es, Politik und Gesellschaft in Baden-Württemberg und Deutschland darauf vorzubereiten, dass Dürreperioden in Zukunft in ganz Europa zunehmen werden. Verfügbare Daten aus vergangenen Dürreperioden sowie in aktuellen Versuchen neu generierte Daten werden ausgewertet und für Simulationen genutzt, um das Zusammenwirken von Klima, Umwelt, Land- und Wassernutzung sowie Gesellschaft und politischen Steuerungsstrukturen in Trockenperioden zu untersuchen.
Das Netzwerk CHARM (Challenges of Reservoir Management – Meeting Environmental and Social Requirements; Universitäten Stuttgart, Konstanz und Freiburg) erforscht fünf große Heraus-forderungen, die sich bei Betrieb und Management von Stauseen ergeben: Ablagerung von Sedimenten, Entstehung von mikrobiellen Filmen, Wachstum und Verbreitung von Blaualgen, Methangasemissionen sowie gesellschaftliche Konflikte. Dabei werden sozio-ökonomische und ökologische Problembereiche behandelt, um weiterhin eine nachhaltige Funktionsfähigkeit von Stauseen, die einen sehr wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung und Energiegewinnung leisten, sicherzustellen. A

(nach oben)


G7-Staaten erarbeiten Maßnahmen gegen Müll in den Meeren

Die G7-Staaten konkretisieren ihren Aktionsplan gegen die Vermüllung der Meere. Bei einem Workshop in Berlin wurden praktische Maßnahmen erarbeitet, die die Abfall-Einträge vom Land und auf See verringern sollen. Außerdem ging es um die Beseitigung der aktuellen Abfälle in den Meeren. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten haben anlässlich ihres Gipfels Anfang Juni 2015 in Elmau einen G7-Aktionsplan zur Bekämpfung der Vermüllung der Meere beschlossen und sich ausdrücklich zu konkreten Maßnahmen verpflichtet. Zurzeit befinden sich schätzungsweise 100 bis 142 Millionen Tonnen an Abfällen in den Meeren. Es handelt es sich vor allem um Verpackungsmaterialien sowie um Abfälle aus Fischerei und Schifffahrt. Etwa Dreiviertel davon bestehen aus Kunststoffen. Jährlich kommen derzeit bis zu zehn Millionen Tonnen hinzu. Der Workshop fand auf Einladung des Bundesumweltministeriums vom 3. bis 5. August in Berlin statt. Neben Mitgliedern der G7-Regierungen waren Interessenvertreterinnen und -vertreter aus Nichtregierungsorganisationen, Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin vertreten.

(nach oben)


Bewerbungsfrist für die GreenTec Awards 2016 beginnt

Ab dem 15. August 2015 können Interessierte sich für die GreenTec Awards 2016 bewerben. Die GreenTec Awards, deren Anspruch es ist, ein „Umweltpreis mit der Tragweite eines ‚Oscars‘“ zu sein, werden unter anderem in den Kategorien Wasser & Abwasser, Recycling & Ressourcen, Energie, Bauen & Wohnen, Galileo Wissenspreis vergeben. Der Bewerbungszeitrum läuft bis zum 15. Oktober 2015. Bereits seit Ende Juli sind Bewerbungen in der Kategorie „Green Office by KYOCERA“ möglich. Jeder Bewerber kann sich mit einem Projekt ausschließlich für eine Kategorie bewerben. Hiervon ausgenommen sind die Sonderpreise Start-up und Galileo Wissenspreis, die aus allen eingereichten Bewerbungen gekürt werden. Die Preise werden am 29. Mai 2016 im Rahmen der IFAT in München überreicht.
www.greentec-awards.com

(nach oben)


Hamburg: Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche in Betrieb genommen

Hamburg Wasser und Remondis haben am 6. Juli 2015 eine Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg in Betrieb genommen. Weltweit erstmals könne, so Hamburg Wasser, mit diesem Verfahren der wichtige Rohstoff, der sich in der Asche der Klärschlammverbrennung konzentriert, wirtschaftlich effizient recycelt werden. Langfristig soll die in Hamburg anfallende Klärschlammasche komplett verwertet werden, um Phosphor zurückzugewinnen. Eingesetzt wird das von Remondis entwickelte TetraPhos-Verfahren. Dieses löst nicht nur Phosphorsäure aus der Asche, sondern auch weitere mineralische Salze, die ebenfalls verwertet wer-den können. Wenn die Pilotversuche erfolgreich sind, will Hamburg Wasser gemeinsam mit Remondis eine Großanlage in Hamburg errichten und betreiben. Beim TetraPhos-Verfahren wird Klärschlammasche in verdünnter Phosphorsäure gelöst. Dabei erhöht die Asche die Phosphorsäurekonzentration, sodass insgesamt mehr Phosphorsäure entsteht. In einem vierstufigen Prozess werden anschließend Inhaltsstoffe wie Calcium, Aluminium und Eisen entfernt, die sich ebenfalls weiterverwerten lassen. So kann das Aluminium direkt im Klärwerk als Fällmittel genutzt werden. Der Zukauf von Fällsalzen könne in Hamburg dadurch künftig um voraussichtlich mehr als 30 Prozent gesenkt werden. Das gelöste Calcium kann als Gips abgetrennt und als Baustoff genutzt werden.

(nach oben)


IFWW-Förderpreis 2016 ausgeschrieben

Das Institut zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IF-WW) lobt auch für 2016 wieder einen Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Dabei werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit innovativen Methoden oder Verfahren bzw. neuen Erkenntnissen in den Bereichen Trinkwasser, Grundwasser, Gewässerschutz, Flussgebietsmanagement, Ab-wasser und Abfall/Altlasten befassen. Der Förderpreis wird für zwei Kategorien ausgeschrieben: Promotionen und Diplom- oder Masterarbeiten. Die Bewerbe-rinnen und Bewerber können die Arbeiten an Universitäten/Hochschulen, Fachhochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland angefertigt haben. Zugelassen sind auch Gemeinschaftsarbeiten. Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein und müssen abgeschlossen sein. Der Förderpreis ist mit insgesamt 4000 Euro dotiert und wird auf der 49. Essener Tagung (2. bis 4. März 2016, Messe Essen Ost) verliehen. Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30. November 2015. Die Bewerbungsunterlagen sind über das Internet und die IFWW-Geschäftsstelle zu beziehen.

(nach oben)


Strom aus Klärgas

Auf den Kläranlagen in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1340 Gigawatt-stunden Strom aus Klärgas erzeugt. Gegenüber 2013 bedeutet dies ein Plus von 3,8 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, könnte mit dieser Strommenge bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch von rund 1800 Kilowattstunden eine Großstadt wie Frankfurt am Main ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Gemessen an der gesamten Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2014 belief sich der Klärgasanteil auf rund ein Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2014 in Klär-anlagen rund 5823 Gigawattstunden Klärgas gewonnen, 1,7 Prozent mehr als 2013. Von den gut 10 000 Kläranlagen in Deutschland nutzen derzeit 1252 Anlagen die Klärschlammfaulung zur Klärgasgewinnung.

(nach oben)


Deutsch-chinesisches Projekt zum Wasserressourcen- Management gestartet

Ein Baustein zum Ausbau der Kooperation zwischen China und Deutschland im
Wasserbereich ist der Start des gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der TU Dresden beantragten BMBF-Projekts „Wasserressourcen-Management in urbanen Räumen“. In dem Projekt, das am UFZ koordiniert wird, werden in den kommenden drei Jahren wasserwirtschaftliche Systemlösungen für eine nachhaltige Verbesserung der Gewässerqualität in der Stadt Chaohu und im Chao See – einem der fünf großen Süßwasserseen Chinas – entwickelt. Durch die Einleitung von Abwässern und diffuse Einträge aus der Landwirtschaft ist er einer massiven Vermehrung von Blaualgen mit Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung ausgesetzt.

(nach oben)


Präsentation des „Profile of the German Water Sector 2015″ in Brüssel

Die Herausgeber des Branchenbilds der deutschen Wasserwirtschaft – ATT, BDEW, DBVW, DVGW, DWA und VKU – stellen sich dem europäischen Dialog: Anlässlich der Präsentation des Branchenbilds „Profile of the German Water Sector 2015″ am 15. Juli 2015 hatten Vertreter der deutschen Wasser- und Abwasserwirtschaft mit Unterstützung der Vertretung des Landes Niedersachsen bei der EU, Mitglieder der Europäischen Kommission und Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu einem Experten-forum in Brüssel geladen. Unter dem Titel „Quality, safety and sustainability of water services in the EU – a German perspective“ führten Politik und Wasserwirtschaft eine intensive Diskussion über die Zukunft der europäischen Wasserpolitik.
„Das Branchenbild ist die wichtigste Publikation der deutschen Wasserwirtschaft. Es ist nur konsequent, die Erfahrungen und Ergebnisse auch auf europäischer Ebene in den wasserpolitischen Dialog einzubringen“, erklärten die herausgebenden Verbände im Rahmen des Forums. Die deutsche Wasserwirtschaft begrüßt das Engagement der Europäischen Kommission für einen langfristigen Schutz und eine nachhaltige Nutzung der europäischen Gewässer. „Dank hoher technischer Standards und dem konsequenten Einhalten der strengen gesetzlichen Vorgaben leisten Trinkwasserver- und Abwasserentsorger in Deutschland nicht nur einen integralen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge, sondern tragen auch aktiv zu einem umfassenden Gewässerschutz bei“, betonten die Vertreter der beteiligten Verbände. Gleichzeitig könnten die Wasserressourcen jedoch nur gesichert werden, wenn neben wasserrechtlichen Maßnahmen auch andere Politikfelder wie zum Beispiel die Agrarpolitik oder das Chemikalienrecht aktiv berücksichtigt würden: „Wir brauchen eine konsequente Abstimmung hinsichtlich wasserwirtschaftlicher Belange in allen relevanten Politikbereichen.“
Die Vertreter der europäischen Institutionen betonten, die Mitgliedstaaten, die Wasserwirtschaft und die Entscheidungsträger auf europäischer Ebene stünden vor einer Reihe von Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, den klimatischen Veränderungen oder den diffusen Stoffeinträgen. Diese können nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure bewältigt werden. Als zentrale Handlungsfelder wurden die Reduktion von Schadstoffen an der Eintragsquelle und sowie die bessere Umsetzung der bestehenden Gesetzgebung genannt.
Mit dem Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015 haben die herausgebenden Verbände bereits zum vierten Mal ein umfangreiches Gesamtbild der Wasser- und Abwasserbranche in Deutschland vorgelegt. Der europaweit einmalige Bericht verdeutlicht den Leistungsstand und die wirtschaftliche Effizienz der Wasserwirtschaft. Politik und Öffentlichkeit erhalten so die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der deutschen Wasserwirtschaft zu beurteilen.

(nach oben)


Programm „Energetische Biomassenutzung“ wird fortgesetzt

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat am 9. Juli 2015 die Bekanntmachung über die Förderung von Forschung und Entwicklung zur kosten- und energieeffizienten Nutzung von Biomasse im Strom- und Wärmemarkt „Energetische Biomassenutzung“ veröffentlicht. Damit wird das erfolgreiche Förderprogramm fortgesetzt und an den aktuellen Stand der Energiewende angepasst. Stichtage für die Einreichung von Projektskizzen sind der 30. September 2015 und 2016. Im Zuge der Entwicklungen in der Energie- und Forschungs-politik wird die vorliegende Bekanntmachung ergänzend zu den laufenden BM-Wi-Vorhaben des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ und weiterer Förderaktivitäten anderer Ressorts neu ausgerichtet. Im Fokus der Förderung stehen vorrangig die praxistaugliche Erprobung und Validierung von zukunftsweisenden, effizienten und kosten-günstigen Technologien zur Strom-, Wärme- und gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung sowie Verfahrens- und Prozessoptimierungen mit Demonstrations- und Pilotcharakter.
https://www.ptj.de/bioenergie

(nach oben)


Internationales Projekt zur Wasserwirtschaft im Ostseeraum gestartet

Unter der Leitung der schwedischen Universität Linköping startete das EU-Projekt MIRACLE, an dem zehn europäische Forschungseinrichtungen beteiligt sind, darunter das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Das Projekt nutzt Methoden des sozialen Lernens, um neue Governance-Ansätze zur Verminderung von Nährstoffeinträgen und zur Reduzierung von Hochwassergefahren im Ostseeraum zu entwickeln. Das UFZ befasst sich insbesondere mit hydrologischen Untersuchungen im Einzugsgebiet der Ostsee.

(nach oben)


Zu viele Stickstoffverbindungen in Oberflächengewässern

98 Prozent der deutschen Badegewässer erfüllten 2014 die Anforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie. Außerdem hat das Trinkwasser nahezu überall eine sehr gute Qualität. Diese positiven Fakten nennt das Umweltbundesamt in den neuen „Daten zur Umwelt 2015″. Dagegen sei der ökologische Zustand vieler Flüsse und Bäche in Deutschland weniger gut: Nur zehn Prozent der natürlichen deutschen Fließgewässer erreichten das Prädikat „gut“ nach der EU-Wasser-rahmenrichtlinie; und nur eines von 72 Küstengewässern an Nord- und Ostsee schaffte dies. Fischen, Pflanzen und wirbellosen Bodentieren wie Muscheln und Schnecken machte vor allem der Stick-stoff zu schaffen. Dieser gelange durch zu viel Dünger aus der Landwirtschaft in Flüsse und Seen. Das führte zu Algen-wachstum und raube Fischen und anderen Wasserlebewesen den Sauerstoff.

(nach oben)


EnBW einigt sich mit Landeskartellbehörde über den Wasserpreis in Stuttgart

Im jahrelangen Verfahren um die Höhe der Wasserpreise in Stuttgart hat sich die EnBW Energie Baden-Württemberg AG Anfang Juli 2015 vor dem Oberlandesgericht Stuttgart auf einen Vergleich mit der Landeskartellbehörde verständigt. Die jetzt auf Vorschlag des Senats gefundene Lösung umfasst folgende Kernpunkte: Für das gesamte Jahr 2015 gilt der aktuelle Wasserpreis weiter. Für den Zeitraum ab dem 1. August 2012 (dem Datum der letzten Preiserhöhung) bis Ende 2014 senkt die EnBW den Wasserpreis um 20,5 Prozent. Die Kunden erhalten eine entsprechende Gutschrift. Kartellbehörde und EnBW haben sich da-rauf verständigt, dass die Wasserpreise in den nächsten fünf Jahren auf Basis eines Index aus Wasserbezugskosten und allgemeiner Preissteigerungsrate angepasst werden können. Ursprünglich hatte die Landeskartellbehörde eine weitreichendere Senkung des Wasserpreises um rund ein Drittel für den Zeitraum von August 2007 bis Ende 2014 verfügt. Die EnBW war dagegen gerichtlich vorgegangen.
www.enbw.com/wasser

(nach oben)


DWA überreicht TSM-Urkunden für Gewässer und Abwasser

Die DWA konnte in den vergangenen Wochen wieder zahlreiche Urkunden für bestandene TSM-Prüfungen überreichen. Am 6. Juli erhielt der Erftverband die Urkunde für die erfolgreiche Erstwiederholungsprüfung des DWA-TSM Gewässer. Am 10. Juli zeichnete der DWA-Landesverband Baden-Württemberg die Energieversorgung Rottweil (ENRW) nach absolvierter Wiederholungsprüfung mit dem DWA-TSM Abwasser aus. Gleichzeitig erhielt das Unternehmen das TSM in den Sparten Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Bereits am 7. Juli hatte der DWA-Landesverband Bayern den Stadtwerken Landshut sowie dem Abwasserverband Selbitztal, jeweils nach durchgeführter Erstprüfung, das DWA-TSM Abwasser überreicht.

(nach oben)


Bremer Umweltpreis 2015 ausgelobt

Die Bremer Aufbau-Bank (BAB) ruft Firmen im Land Bremen auf, sich bis zum 30. September 2015 um den Bremer Umweltpreis 2015 zu bewerben. Das Preisgeld beträgt 10 000 Euro. Gesucht werden Projekte oder Verfahren, die die Umwelt besonders entlasten. Das können so-wohl eine energieeffiziente oder ressourcenschonende Produktion wie auch eine herausragende umweltorientierte Strategie mit Wirkung in alle Unternehmensbereiche sein. Des Weiteren haben Produkte und Dienstleistungen, die in ihrer Nutzung und Anwendung den Umwelt- und Klimaschutz befördern, oder Umweltaktivitäten im Rahmen ganzheitlicher CSR-Strategien gute Chancen im Wettbewerb um den Bremer Umweltpreis 2015. Bewerben können sich ausschließlich Unternehmen, die mehrheitlich in privatwirtschaftlicher Hand sind und einen Sitz im Land Bremen haben.

www.bremerumweltpreis.de

(nach oben)


Bundeskabinett beschließt Entwurf zur Modernisierung des Vergaberechts

Das Bundeskabinett hat am 8. Juli 2015 den vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vorgelegten Gesetzentwurf zur Modernisierung des Vergaberechts verabschiedet. Damit wird die größte Reform des Vergaberechts seit über zehn Jahren eingeleitet. Es werden drei neue EU-Vergaberichtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Damit werden, so das BMWi, Struktur und Inhalt des Vergaberechts einfacher und anwenderfreundlicher. Zudem werden die Möglichkeiten für Auftraggeber gestärkt, soziale, ökologische und innovative Aspekte im Vergabeprozess zu berücksichtigen. Der Regierungsentwurf stellt außerdem klar, dass das geltende Recht, insbesondere das Arbeits- und Sozialrecht, immer einzuhalten ist, wenn öffentliche Aufträge ausgeführt werden. Das gilt vor allem für den bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn.
Grundlage für den Gesetzentwurf sind die im Januar von der Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts. Künftig wird der überarbeitete vierte Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die wesentlichen Vorschriften zur Vergabe sämtlicher Arten von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen umfassen. Um die Anwendung des Gesetzes für die Praxis zu erleichtern, wird erstmals im Gesetz der gesamte Ablauf des Vergabeverfahrens vorgezeichnet. Außerdem sollen künftig die grundlegenden Daten zu öffentlichen Aufträgen in Deutschland auf breiter Basis statistisch erfasst werden, ohne damit die Auftragnehmer zusätzlich zu belasten.
Der Regierungsentwurf ist der erste wesentliche Schritt in einem umfangreichen Gesetz- und Verordnungsgebungsprozess. Die neuen EU-Vergaberichtlinien müssen bis April 2016 umgesetzt sein.

(nach oben)


Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen HOAI

Die Europäische Kommission hat gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Ihrer Meinung nach ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ein „unverhältnismäßiges und nicht gerechtfertigtes Hindernis im Bereich der freiberuflichen Dienstleistungen“. Nach Auffassung der Kommission laufen die Anforderungen,
die bestimmte Dienstleister dadurch erfüllen müssen, der Dienstleistungsrichtlinie zuwider. Die Kommission führt hierzu aus: „Verbindliche Mindestpreise sind zur Sicherung der Qualität der Dienste in- und ausländischer Anbieter nicht nötig. Stattdessen verhindern sie, dass die Verbraucher die Leistungen zu günstigeren Preisen in Anspruch nehmen können.“ Neben Deutschland sind wegen ähnlicher Regelungen fünf weitere Mitgliedsstaaten von dem Vertragsverletzungsverfahren betroffen.

(nach oben)


Kanalsanierung bleibt Daueraufgabe in Bayern

Die Sanierung der öffentlichen Abwasserkanäle bleibt in Bayern auch in den nächsten Jahren eine gewaltige Aufgabe. Kurz- bis mittelfristig besteht an 12 400 km öffentlichem Abwasserkanalnetz Sanierungsbedarf. Dies belegt eine aktuelle Studie, die die Technische Universität München im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) durchgeführt hat. Rund 1600 km öffentliche Abwasserkanäle werden danach in Bayern derzeit jährlich saniert. Das gesamte öffentliche Abwassernetz weist in Bayern eine Länge von knapp 100 000 km auf – 30 000 km Schmutzwasserkanäle, 55 000 km Mischwasserkanäle sowie 14 000 km Regenwasserkanäle. Für die Untersuchung hat die Technische Universität München Daten von 286 Kanalnetzbetreibern aus dem Jahr 2012 ausgewertet. Damit wurden mehr als ein Viertel der bayerischen Schmutz- und Michwasserkanäle erfasst.

(nach oben)


ENERWATER – energieeffiziente europäische Kläranlagen

Die europäischen Kläranlagen verbrauchen jährlich etwa 15 000 Gigawattstunden und damit rund ein Prozent der Energieproduktion des Kontinents. Um diesen Wert zu reduzieren, haben sich neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien zu dem Forschungsprojekt ENERWATER zusammengeschlossen. Ihr
Ziel ist die Entwicklung einer neuartigen, standardisierten Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen. Zudem sei es auch ein Ziel, einen Impuls für eine entsprechende europäische Rechtsvorschrift zu geben, betont Prof. Dr. Michael Bongards vom Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln. Aus Deutschland beteiligt sich neben der Fachhochschule Köln auch der Aggerverband an ENERWATER. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und wird durch das EU-Förderprogramm Horizont 2020 gefördert. In einem ersten Arbeitsschritt möchten die Projektpartner den Energieverbrauch von Kläranlagen aus ganz Europa vergleichbar machen. Die FH Köln wird hierzu ermitteln, welche Kennzahlen für einen solchen Vergleich erforderlich sind, und den Partnern ein Programm zur Verfügung stellen, mit dem die Daten erfasst werden können. Anschließend werden in insgesamt 65 Kläranlagen europaweit, darunter 20 des Aggerverbandes, die Daten zum Energieverbrauch erhoben und ein erstes Energie-Audit erstellt. Der Aggerverband bearbeitet im Projekt die Anwenderseite. Seine Mitarbeiter testen die Beurteilungsmethode, die durch die Hochschulen entwickelt wird, auf ihre Praxistauglichkeit. Ein Ziel des Projektes sei es, genaue Energieverbrauchsdaten pro Verfahrensstufe zentral und online vorzulegen – dadurch können wir Energieein-sparpotenziale schnell finden und realisieren. Nach derzeitigen Schätzungen gehe der Aggerverband davon aus, dass bis zu zehn Prozent Energieeinsparung pro Anlage möglich sein werden, betont Aggerverbandvorstand Prof. Dr. Lothar Scheuer.

(nach oben)


Internationale Fahndung nach unbekannten Molekülen

In einer einzigen umweltrelevanten Wasserprobe befinden bis zu einigen tausend organischer Moleküle. Doch um welche Stoffe handelt es sich dabei? Bisher stehen für zukünftige Analysen über 8000 Molekül-Profile in der öffentlichen Datenbank STOFF-IDENT zur Verfügung. Entwickelt haben die Datenbank Wasserspezialisten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, des Zweckverbandes Landeswasserversorgung sowie der Technischen Universität München im Forschungsprojekt RISK-IDENT. Das Nachfolgeprojekt „FOR-IDENT“, das vom BMBF bis 2017 gefördert wird, hat nun das Ziel, die Datenbank um die jeweils vor Ort zugelassenen und verwendeten Chemikalien zu erweitern. Auch wollen die Wissenschaftler die international zum Einsatz kommenden Auswertestrategien erfassen, bündeln und harmonisieren. In das Projekt sollen auch weltweit Hersteller von Analysegeräten sowie Laboratorien eingebunden werden. Im Laufe des Projektes wird eine offene Softwareplattform entstehen, in der die unterschiedlichen Auswertestrategien kombiniert oder verlinkt werden können. Die „Open-Access“-Idee soll dabei sicherstellen, dass die Auswertetools oder Datenbanken langfristig von Unternehmen, Behörden und Wissenschaft kostenlos und uneingeschränkt genutzt werden können.

(nach oben)


EU-Kommission: Italien soll EU-Standards beim Betrieb von Abfalldeponien einhalten

Die Europäische Kommission hat Italien aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die langfristige Entsorgung und Endlagerung von Abfällen in alten Deponien dem EU-Recht entsprechen. Nach der EU-Richtlinie über Abfalldeponien hätten Deponien, die 2001 in Betrieb waren, bis zum 16. Juli 2009 stillgelegt werden müssen, wenn sie nicht den EU-Standards zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs entsprachen. Den neuesten In-formationen der Kommission zufolge entsprechen beinahe sechs Jahre nach Ablauf der Stilllegungsfrist mindestens 50 italienische Deponien immer noch nicht den Vorschriften und hätten entweder stillgelegt oder an die geltenden Standards angepasst werden müssen. Auf mindestens einer dieser Deponien werden gefährliche Abfälle gelagert. Aus diesem Grund wird nunmehr eine ergänzende mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Italien hat nun zwei Monate Zeit, um der Kommission mitzuteilen, welche Maßnahmen zur Behebung dieses Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Italien einreichen. EU-Kommission: Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern
Die Europäische Kommission hat Ungarn aufgefordert, beim Betrieb der Rotschlammbecken in Almásfüzít für ein an-gemessenes Schutzniveau, wie es das EU-Recht verlangt, zu sorgen. Bei einer eingehenden Untersuchung der aktuellen Praxis wurde festgestellt, dass einige Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen in dem Gebiet, die auf eine Sanierung der Anlage abzielten, nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Entgegen dem EU-Abfallrecht wurden gefährliche Abfälle mit anderen Abfallarten gemischt. Außerdem wurden Umweltverträglichkeitsprüfungen nicht vorgenommen. In seiner Antwort auf das im November 2013 ergangene Aufforderungsschreiben gab Ungarn an, dass es eine Überprüfung der Maßnahmen initiiert habe, der Prozess aber noch nicht abgeschlossen sei. Da der Betrieb der Deponie während dieser Prüfung nicht eingestellt wurde, geht
die Kommission davon aus, dass Ungarn die erforderlichen Maßnahmen zur Ab-stellung des Verstoßes gegen das EU-Recht noch nicht ergriffen hat. Deshalb wird eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Ungarn muss der Kommission nun binnen zwei Monaten mitteilen, welche Maßnahmen zur Behebung des Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Ungarn erheben. Umsatz der Abwasserentsorgung steigt auf 7,85 Mrd. Euro
Entgegen dem allgemeinen Trend in der Ver- und Entsorgungsbranche konnte die Abwasserentsorgung die Umsatzerlöse 2013 um rund 7,85 Mrd. Euro ausdehnen. Dies entspricht einem Plus von 4,0 Prozent gegenüber 2012. Diese Zahlen nannte das Statistische Bundesamt An-fang Juli bei der Vorstellung der Umsätze in der Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft. In die Statistik fließen die Umsatzerlöse aller Unternehmen der Branche mit mehr als 20 Mitarbeitern ein. Insgesamt erwirtschaftet die Ver- und Entsorgungswirtschaft derzeit (2013) Umsatzerlöse von 603,6 Mrd. Euro (2012: 613,4 Mrd. Euro), der Anteil der Abwasserentsorgung beläuft sich auf 1,3 Prozent. Der Großteil der Umsätze entfällt mit knapp 85 Prozent nach wie vor auf die Elektrizitätsversorgung.

(nach oben)


NRW beschließt Eckpunkte für neues Landeswassergesetz

Die Qualität der Gewässer und des Grundwassers verbessern und den ökologischen Wert der Gewässer stärken, dies sind die erklärten Ziele, die Nordrhein-Westfalen mit einem neuen Landeswassergesetz erreichen möchte. Ende Juni hat das Landeskabinett hierfür die Eck-punkte verabschiedet und damit den Weg für eine umfassende Verbändeanhörung frei gemacht. Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) betonte bei der Vorstellung der Eckpunkte vor allem den ganzheitlichen Ansatz von der Abwasserentsorgung über Fragen der Renaturierung von Gewässern und dem Verbot von weiteren Belastungen der Flüsse bis hin zum Hochwasserschutz und den Anforderungen an eine moderne Wasserwirtschaft durch den Klimawandel.
Die Eckpunkte sehen unter anderem einen Gewässerrandstreifen, in denen sowohl der Ackerbau als auch der Ein-satz und die Lagerung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verboten sein sollen, von fünf Metern vor. Diese Regelung soll mit einer Übergangszeit ab 2022 gelten. Kommunen und andere Träger wasserwirtschaftlicher Pflichten sollen nach dem Eckpunktepapier ihre koordinierten Maßnahmen, die ökologische Qualität ihrer Gewässer entscheidend zu verbessern, in Zukunft dokumentieren und mit den Landesbehörden abstimmen. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes soll ein Statusbericht für Hochwasser-schutzanlagen mit entsprechender Verordnungsermächtigung neu eingeführt werden. Dieser soll den ordnungsgemäßen Zustand und die Unterhaltung einer solchen Anlage durch den Pflichtigen dokumentieren. Zur Optimierung der Abwasserentsorgung will die Landesregierung vor allem mehrere interkommunale Kooperationen ermöglichen. So sollen etwa benachbarte Gemeinden eine Anstalt des öffentlichen Rechts errichten und dieser bestimmte Aufgaben der Abwasserbeseitigung übertragen werden können.

(nach oben)


Kommunale Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern auf hohem Niveau

Die Reinigungsleistung der kommunalen Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Dies bestätigt der Anfang Juli erschienene „Lagebericht 2015 über die „Kommunale Abwasserbeseitigung in Mecklenburg-Vorpommern“. Für den Ausbau von öffentlichen Kläranlagen und Kanalnetzen hat Mecklenburg-Vor-pommern im Berichtszeitraum 2013/ 2014 Fördermittel in Höhe von 17,1 Millionen Euro ausgereicht. Von 1991 bis 2014 stellten das Land Mecklenburg-Vor-pommern, der Bund und die EU insgesamt rund 900 Millionen Euro an Zu-wendungen für Maßnahmen der öffentlichen Abwasserbeseitigung zur Verfügung. Das damit ausgelöste Gesamtinvestitionsvolumen wird auf circa 2,5 Milliarden Euro geschätzt.
Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2014 existieren in Mecklenburg-Vorpommern 594 kommunale Kläranlagen ab 50 Einwohnerwerte (EW). Alle kommunalen Kläranlagen behandeln das Abwasser mindestens biologisch; rein mechanische Kläranlagen existieren nicht mehr. Sämtliche Kläranlagen mit Ausbaugrößen von mehr als 10 000 EW verfügen, wie es die Kommunalabwasserverordnung verlangt, neben der mechanisch-biologischen Behandlung über Einrichtungen zur Nitrifikation, Denitrifikation und Phosphorelimination.
In den Jahren 2012 und 2013 (die Daten für 2014 liegen noch nicht ausgewertet vor) fielen insgesamt 32 471 bzw. 35 295 Tonnen Trockenmasse (TM) Klär-schlamm (einschließlich der Zuschlag-stoffe zur Stabilisierung und Konditionierung) in den kommunalen Kläranlagen im Land an. Ähnlich wie in den Vorjahren, wurde ein Großteil des Klärschlamms als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. Im Jahr 2012 waren dies insgesamt 34 111 Tonnen aus Mecklenburg-Vorpommern und dazu 6849 Tonnen aus anderen Bundesländern, im Jahr 2013 waren es entsprechend 32 559 und 9744 Tonnen.

(nach oben)


Schadstoffsammler Mikroplastik?

Ist Mikroplastik in Gewässern für Menschen noch schädlicher als bisher angenommen? Forscher vermuten, dass Mikroplastikteilchen auf ihren Weg durch Flüsse und Meere weitere Giftstoffe an sich binden, die dann letztlich über Meerestiere wieder von Menschen auf-genommen werden. Neue Erkenntnisse zu diesem Zusammenhang könnte ein Ende Juni unter Leitung der HAW Hamburg gestartet Forschungsreise erbringen. Die Wissenschaftler untersuchen hierfür in großen Flüssen und in Küstennähe von Nord- und Ostsee die Konzentration von Schadstoffen im Sediment, die sich an Mikroplastikteilchen angelagert haben. Speziell an der Hochschule entwickelte Schadstoffsammler – das sind in diesem Fall trinkbechergroße Kupfer-Gefäße, die mit mikroskopisch kleinen Silikonfasern bestückt sind – reichern die Umweltgifte an. Nach drei Monaten sollen die Schadstoffsammler dann wieder aus dem Schlick gezogen auf aufgenommene Schadstoffe untersucht werden. Zudem soll erstmalig soll mit Hilfe aktueller Satellitenaufnahmen herausgefunden werden, ob man mit hochsensiblen Spektralkameras die Mikroplastikfracht in Flüssen und Küstengewässern verfolgen kann. Zur Kalibrierung der Satellitendaten werden an Bord des segelnden Forschungsschiffes ALDEBARAN Gewässerproben mit Spezialnetzen genommen, die später auf ihre Mikroplastikkonzentration hin untersucht werden.

(nach oben)


RP: Neues Landeswassergesetz verschärft Fracking-Regeln

Rheinland-Pfalz hat Anfang Juli ein neues Landeswassergesetz verabschiedet. Mit dem neuen Landeswassergesetz will
Rheinland-Pfalz vor allem die Fracking-Regeln verschärfen. Das neue Landeswassergesetz untersagt Fracking in Wasserschutzgebieten, Heilquellenschutzgebieten und bei Entnahmen für Mineralwasser, Getränken und Lebensmitteln. Außerdem muss grundsätzlich eine wasserrechtliche Genehmigung eingeholt werden. Die Bundesregierung wolle das flächendeckende Vorsorgeprinzip im Grundwasserschutz aufgeben, entgegen ihrem Koalitionsvertrag. Jetzt könne sich die Koalition nicht einigen und habe die Entscheidung auf den Herbst verschoben. Rheinland-Pfalz müsse daher die landesrechtlichen Möglichkeiten nutzen, um das Grundwasser vor den Fracking-Risiken zu schützen, betonte Landesumweltministerin Ulrike Höfken bei der Verabschiedung des Gesetzes im Parlament.
Neben Bestimmungen zum Fracking enthält die Novelle auch neue Festlegungen zu Gewässerrandstreifen. Das Gesetz schreibt Schutzstreifen an Gewässern vor, wenn durch Einträge aus angrenzenden Flächen Schadstoffe in das Wasser gelangen. Allerdings setzt Rheinland-Pfalz auf Freiwilligkeit. Eine Vereinbarung in Kooperation mit den Landwirten habe Vorrang vor der rechtlichen Festlegung. Das sei jetzt erstmals im Landeswassergesetz festgeschrieben, so Höfken. Weitere Bestimmungen betreffen den Hochwasserschutz. Wenn für Deiche oder Hochwasserschutzmauern kein
Platz ist oder der Bau unverhältnismäßig teuer ist, können zukünftig auch vorhandene Bebauungen in eine Hochwasserschutzlinie einbezogen werden.

(nach oben)


PIK: Mehr Rekordregenfälle aufgrund des Klimawandels

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht einen klaren Trend zu immer stärkeren Regenfällen. Weltweit hätten extreme Regenfälle in den vergangenen dreißig Jahren zu immer neuen Rekorden geführt, betont das PIK Mitte Juli in einer Mitteilung. Bis 1980 lassen sich Schwankungen in der Häufigkeit von Starkregen nach Einschätzung des PIK mit natürlichen Faktoren erklären. Für die jüngste Zeit konstatieren die Wissenschaftler einen klaren Aufwärtstrend solcher zuvor nie dagewesenen Regenfälle. Eine vom PIK durchgeführte statistische Analyse von Regendaten aus den Jahren 1901-2010, gewonnen aus Tausenden von Wetterstationen weltweit, zeigt für den Zeitraum seit 1980 einen Anstieg solcher Rekord-Regen-Ereignisse um zwölf Prozent verglichen mit einem Szenario ohne Klimawandel. Weil der Trend nach oben weist, betrage die Zunahme von Rekord-Regenfällen im letzten der untersuchten Jahre sogar 26 Prozent, betont das PIK. Diese Rekorde brechende Abnormität ist auf den verschiedenen Kontinenten der Erde unterschiedlich ausgeprägt; feuchte Regionen erleben eine stärkere Zunahme, trockene eine weniger starke. In den Ländern Südost-Asiens wurde eine Zunahme von Rekord-Regenfällen um volle 56 Prozent verzeichnet, in Europa um 31 Prozent. Andere Regionen hingegen beobachten eine Abnahme von Rekord-Regen. Im Mittelmeer-Raum beträgt diese Abnahme 27 Prozent, im Westen der USA 21 Prozent. Beide Regionen seien von Trockenheit bedroht.
Eine statistische Analyse kann keine direkte physikalische Ursache-Wirkung-Beziehung liefern. Deshalb haben die Wissenschaftler ihre Ergebnisse mit dem bereits vorhandenen Wissen verglichen, wieviel mehr an Wasser eine wärmere Atmosphäre speichern kann; erfasst wird dies mit der Clausius-Clapeyron-Gleichung. Das Mehr an Feuchtigkeit in der Luft kann bei kurzfristigen Regenfällen freigesetzt werden. Die Forscher zeigen, dass die beobachtete Zunahme von nie dagewesenem Starkregen tatsächlich zu dem passt, was man durch den Einfluss der globalen Erwärmung rein thermodynamisch erwarten würde. „Das bedeutet: Einer von zehn Rekord-Regen in den vergangenen dreißig Jahren ist nur durch den Einfluss der langfristigen Klima-Erwärmung zu erklären. Und im letzten untersuchten Jahr, 2010, ist es sogar einer von vier Rekord-Regenfällen“, sagt Dim Coumou, Mitautor der vom PIK veröffentlichten Studie „Increased record-breaking precipitation events under global warming“ (DOI: 10.1007/s10584-015-1434-y).

(nach oben)


Förderung eines innovativen Verfahrens zur Prozesswasserbehandlung

Die Stadt Münster plant die Errichtung einer Anlage zur Prozesswasserbehandlung mittels Membrankontaktreaktoren auf der Hauptkläranlage Münster. Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit 405 000 Euro gefördert, nachdem es in einer ebenfalls geförderten Energieanalyse als Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz ausgewiesen worden ist. In der Planungsphase wurden bereits Versuche mit einer Anlage im Technikumsmaßstab durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Verfahrens-technik im Vergleich zu den etablierten Verfahren zur Prozesswasserbehandlung einige Vorteile aufweist. Besonders hervorzuheben ist, dass der spezifische Energieverbrauch gegenüber biologischen Verfahren deutlich geringer ausfällt. Im Vergleich zur Hauptstrombehandlung sind frachtspezifische Einsparungen von 80 Prozent zu erwarten, im Vergleich zur Prozesswasserbehandlung mittels Deammonifikation von ca. 50 Prozent. Darüber hinaus wird mit dem Verfahren Ammoniumsulfat hergestellt, das als Dünger vermarktet werden kann. Die Anlage soll bis Anfang 2016 in Betrieb gehen. Im Pilotbetrieb liegt ein Schwerpunkt auf der Untersuchung des Verhaltens der Membranmodule und deren betrieblicher Optimierung. Eine Ableitung von grundsätzlichen Planungs- und Betriebshinweisen ist vorgesehen.

(nach oben)


Ramstein: Programm zur PFT-Überwachung gestartet

Bei der Ministerratssitzung am 26. Juni 2015 anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tages in Ramstein-Miesenbach hat Landes-umweltministerin Ulrike Höfken das Kabinett über den Umgang mit Grund- und Oberflächenwasserverunreinigungen auf dem US-Militärflugplatz in Ramstein in-formiert. Auf dem Flugplatz in Ramstein wie auch auf anderen Militärflughäfen in Rheinland-Pfalz stelle der Nachweis von perfluorierten Tensiden (PFT) im Grundwasser sowie in Bächen ein Umweltproblem dar, das nicht schnell zu lösen sei, so Höfken. Sie stellte klar, dass das Trinkwasser nicht gefährdet sei. Um dies auch für die Zukunft auszuschließen, werden seit 2011 Grundwasser so-wie Flüsse und Bäche in Rheinland-Pfalz verstärkt und regelmäßig auf PFT unter-sucht. „In Ramstein arbeiten wir dabei eng mit dem US-Militär zusammen“, betonte Höfken. Sie kündigte an, dass dieses Jahr zudem an den größeren Flüssen in Rheinland-Pfalz Fische auf PFT unter-sucht werden. „Darüber hinaus habe ich 2014 eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die das Monitoring überwacht, Belastungsquellen ermittelt und erforderliche Schutz- und Sanierungsmaßnahmen erarbeitet“, erklärte die Umweltministerin. Die PFT stammen unter anderem aus Feuerlösch-schäumen, die jahrzehntelang auch auf den Flugplätzen eingesetzt wurden. Die Air Base Ramstein habe 2012 mitgeteilt, dass nur noch PFT-freie Löschmittel verwendet werden. „Vorsorglich wird das Grundwasser im Bereich des Flugplatzes gezielt überwacht“, so Höfken. An zwei Grundwassermessstellen seien deutlich erhöhte PFT-Werte festgestellt worden.

(nach oben)


Schleswig-Holstein: Lagebericht bescheinigt hohen Stand der kommunalen Abwasserbehandlung

Die kommunale Abwasserbehandlung in Schleswig-Holstein weist nach wie vor ein hohes Niveau auf. Die Anforderungen der Kommunalabwasserrichtlinie werden von Schleswig-Holstein erfüllt. Dies geht aus dem Ende Juni vom Umweltministerium des Landes veröffentlichten Lagebericht 2014 „Beseitigung von kommunalen Abwässern in Schleswig-Holstein“ hervor. Die Gesamtbelastung aus allen kommunalen Kläranlagen konnte danach für die Parameter Phosphor um derzeit rund 94 Prozent und für Stickstoff um derzeit über 88 Prozent gesenkt werden, so dass die Gewässer jährlich um rund 13 000 Tonnen Stickstoff und rund 2300 Tonnen Phosphor entlastet werden.
Der Lagebericht 2014 „Beseitigung von kommunalen Abwässern in Schleswig-Holstein“ kann im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/A/abwasser/lagebericht2014.html eingesehen oder per E-Mail unter broschuere@melur.landsh.de kostenlos als Druckexemplar angefordert werden.

(nach oben)


Umsatz der Abwasserentsorgung steigt auf 7,85 Mrd. Euro

Entgegen dem allgemeinen Trend in der Ver- und Entsorgungsbranche konnte die Abwasserentsorgung die Umsatzerlöse 2013 um rund 7,85 Mrd. Euro ausdehnen. Dies entspricht einem Plus von 4,0 Prozent gegenüber 2012. Diese Zahlen nannte das Statistische Bundesamt An-fang Juli bei der Vorstellung der Umsätze in der Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft. In die Statistik fließen die Umsatzerlöse aller Unternehmen der Branche mit mehr als 20 Mitarbeitern ein. Insgesamt erwirtschaftet die Ver- und Entsorgungswirtschaft derzeit (2013) Umsatzerlöse von 603,6 Mrd. Euro (2012: 613,4 Mrd. Euro), der Anteil der Abwasserentsorgung beläuft sich auf 1,3 Prozent. Der Großteil der Umsätze entfällt mit knapp 85 Prozent nach wie vor auf die Elektrizitätsversorgung.

(nach oben)


EU-Kommission: Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern

Die Europäische Kommission hat Ungarn aufgefordert, beim Betrieb der Rotschlammbecken in Almásfüzít für ein angemessenes Schutzniveau, wie es das EU-Recht verlangt, zu sorgen. Bei einer eingehenden Untersuchung der aktuellen Praxis wurde festgestellt, dass einige Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen in dem Gebiet, die auf eine Sanierung der Anlage abzielten, nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Entgegen dem EU-Abfallrecht wurden gefährliche Abfälle mit anderen Abfallarten gemischt. Außerdem wurden Umweltverträglichkeitsprüfungen nicht vorgenommen. In seiner Antwort auf das im November 2013 ergangene Aufforderungsschreiben gab Ungarn an, dass es eine Überprüfung der Maßnahmen initiiert habe, der Prozess aber noch nicht abgeschlossen sei. Da der Betrieb der Deponie während dieser Prüfung nicht eingestellt wurde, geht
die Kommission davon aus, dass Ungarn die erforderlichen Maßnahmen zur Abstellung des Verstoßes gegen das EU-Recht noch nicht ergriffen hat. Deshalb wird eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Ungarn muss der Kommission nun binnen zwei Monaten mitteilen, welche Maßnahmen zur Behebung des Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Ungarn erheben.

(nach oben)


EuGH betont Verschlechterungsverbot der WRRL

Die in der Wasserrahmenrichtlinie vorgesehenen Verpflichtungen zur Verbesserung und zur Verhinderung der Verschlechterung gelten auch für konkrete Vorhaben wie die Vertiefung eines schiff-baren Flusses. Die Richtlinie steht daher der Genehmigung eines solchen Vorhabens entgegen, wenn es eine Verschlechterung des Zustands des betreffenden Wasserkörpers herbeiführen kann und keine Ausnahme eingreift. Dies sind die Kernaussagen des mit Spannung erwarteten Urteils des Europäischen Gerichts-hofes zur grundsätzlichen Bedeutung des Verschlechterungsverbotes der Wasserrahmenrichtlinie. Konkreter Hintergrund der Entscheidung ist die Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die bereits erteilte Genehmigung für die Vertiefung verschiedener Teile des Flusses Weser im Norden Deutschlands an, die größeren Containerschiffen die Durchfahrt zu den Häfen von Bremerhaven, Brake und Bremen ermöglichen soll.
Nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts haben die fraglichen Vorhaben neben den unmittelbaren Auswirkungen des Ausbaggerns und Verklappens in bestimmten Bereichen der Weser weitere hydrologische und morphologische Folgen für die betroffenen Flussabschnitte. So würden die Strömungsgeschwindigkeiten sowohl bei Ebbe als auch bei Flut zunehmen, die Tidehochwasserstände würden höher und die Tideniedrigwasserstände niedriger, der Salzgehalt in Teilen der Unterweser würde zunehmen, die Brackwassergrenze in der Unterweser würde stromaufwärts verschoben, und schließlich würde die Verschlickung des Fluss-betts außerhalb der Fahrrinne zunehmen. Da das Bundesverwaltungsgericht Zweifel hat, ob die Wasserrahmenrichtlinie für das Genehmigungsverfahren dieses konkreten Vorhabens gilt oder ob sie sich darauf beschränkt, bloße Zielvorgaben für die Bewirtschaftungsplanung aufzustellen, hatte es sich an den Gerichtshof gewandt. Das BVerwG wollte ferner wissen, welche Kriterien gegebenenfalls für die Prüfung des Vorliegens einer Verschlechterung des Zustands eines Wasserkörpers im Sinne der Richtlinie maßgebend sind.
Der EuGH stellt nun in seinem Urteil fest, dass das Endziel der Wasserrahmenrichtlinie darin besteht, durch eine konzertierte Aktion bis Ende 2015 einen „guten Zustand“ aller Oberflächengewässer der Union zu erreichen. Die Umweltziele, zu deren Erreichung die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, umfassen für den EuGH grundsätzlich zwei Verpflichtungen, nämlich die Verpflichtung, eine Verschlechterung des Zustands aller Oberflächenwasserkörper zu verhindern (Verschlechterungsverbot), und die Verpflichtung, diese Wasserkörper zu schützen, zu verbessern und zu sanieren, um spätestens Ende 2015 einen guten Zustand zu erreichen (Verbesserungspflicht).
Unter Berücksichtigung des Wortlauts, der Ziele und der Struktur der Richtlinie gelangt der Gerichtshof zu dem Ergebnis, dass es sich dabei nicht nur um programmatische Verpflichtungen handelt, sondern dass sie auch für konkrete Vorhaben gelten. Der Gerichts-hof antwortet dem Bundesverwaltungsgericht daher, dass die Mitgliedstaaten vorbehaltlich der Gewährung einer Ausnahme verpflichtet sind, die Genehmigung für ein konkretes Vorhaben zu versagen, wenn es eine Verschlechterung des Zustands eines Oberflächenwasserkörpers verursachen kann oder wenn es die Erreichung eines guten Zustands eines Oberflächengewässers bzw. eines guten ökologischen Potenzials und eines guten chemischen Zustands eines Oberflächengewässers zu dem nach der Richtlinie maßgeblichen Zeitpunkt gefährdet.
Eine Verschlechterung des Zustandes liegt nach Ansicht des EuGH vor, sobald sich der Zustand mindestens einer Qualitätskomponente im Sinne des Anhangs V der Richtlinie um eine Klasse verschlechtert, auch wenn diese Verschlechterung nicht zu einer Verschlechterung der Einstufung des Oberflächenwasserkörpers insgesamt führt. Ist jedoch die betreffende Qualitätskomponente im Sinne von Anhang V bereits in der niedrigsten Klasse eingeordnet, stellt jede Verschlechterung dieser Komponente eine „Verschlechterung des Zustands“ eines Oberflächenwasserkörpers dar.

(nach oben)


AöW fordert strengeres Frackinggesetz

Der öffentlichen Wasserwirtschaft reichen die derzeit geplanten Regelungen der Bundesregierung zum Gewässerschutz bei Fracking nicht aus. Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) fordert anlässlich der Beratungen im Umweltausschuss im Bundestag in einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten, strengere Regeln im Fracking-Gesetzesverfahren durchzusetzen und das Vorsorgeprinzip stärker zu berücksichtigen. Die AöW verweist explizit auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Mitgliedstaaten seien verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sich der Zustand der Gewässer nicht verschlechtere. Wenn nun zugelassen werde, dass mit Chemiecocktails beim Fracking im Untergrund gebohrt werden darf, werde dieses Verschlechterungsverbot unterlaufen, weil dadurch die Gewässerqualität gefährdet wird, betont AöW-Geschäftsführerin Christa Hecht in dem Schreiben. Die von der Bundesregierung vorgesehene Expertenkommission, die die Risiken von Frackingvorhaben bewerten bzw. eine Unbedenklichkeitsempfehlung abgeben soll, hält die AöW hingegen für überflüssig. Expertenkommissionen seien in der Vorbereitung von Gesetzen sinnvoll. Die Entscheidung über die Zulassung von Fracking müsse jedoch der Gesetzgeber selbst treffen. Denn Behörden müssten in die Lage versetzt werden, Entscheidungen vor Ort treffen zu können, so die AöW.

(nach oben)


Bundespräsident und DBU laden zur Woche der Umwelt ein

Bundespräsident Joachim Gauck lädt am 7. und 8. Juni 2016 in seinen Berliner Amtssitz zur „Woche der Umwelt“ ein, die in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum fünften Mal stattfindet. Rund 170 Unternehmen, Forschungsinstitute, Vereine und Verbände können in der zweitägigen Leistungsschau im Park von Schloss Bellevue konkret und anschaulich ihre Arbeit präsentieren und mit ihren innovativen Umweltprojekten unter Beweis stellen, dass sich Ökonomie und Ökologie erfolgreich ergänzen. Eine Jury wird die Teilnehmer auswählen. Das Bewerbungsverfahren läuft bis zum 30. September 2015.
www.woche-der-umwelt.de

(nach oben)


Schleswig-Holstein: elektronische Meldepflicht für Wirtschaftsdünger bei überbetrieblicher Abgabe und Verwertung

Mit einer Meldepflicht für Wirtschaftsdünger will das Landwirtschafts- und Umweltministerium von Schleswig-Holstein mehr Transparenz in die Nährstoffströme bringen. So soll bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein eine Datenbank eingerichtet werden, in die alle landwirtschaftlichen Betriebe, die jährlich mehr als 200 Tonnen Frischmasse an Wirtschaftsdünger auf andere Betriebe verbringen, eine entsprechende Meldung abzugeben haben. Die Verordnung ist am 29. Mai 2015 mit Veröffentlichung im Gesetz und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein (Nr. 6 vom 28. Mai 2015) in Kraft getreten.
Bundesweit trat eine Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdünger (WDüngV) im Jahr 2010 in Kraft. Die Landesregierungen können durch eigene Rechtsverordnung weitergehende Aufzeichnungs-, Melde, Mitteilungs- oder Aufbewahrungspflichten hinsichtlich des Inverkehrbringens und der Übernahme von Wirtschaftsdüngern sowie von Stoffen treffen, die als Ausgangsstoff oder Bestandteil Wirtschaftsdünger enthalten, soweit dies zur Überwachung der Einhaltung der düngerechtlichen Vorschriften erforderlich ist. Von dieser Ermächtigung haben bislang die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erfolgreich Gebrauch gemacht.
Download der Verordnung: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150603_002

(nach oben)


Energie- und Phosphatgewinnung aus Klärschlamm

Mit rund 506 000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm fördert das Bundesumweltministerium (BMUB) in Renningen (BadenWürttemberg) die Errichtung einer Anlage zur solargestützten Energie und Phosphatgewinnung aus Klärschlamm. Das energieeffiziente und ressourcenschonende Pilotprojekt des Eigenbetriebs Abwasser der Stadt Renningen stellt für das BMUB eine umweltfreundliche Alternative zum bisherigen Verfahren, bei dem Klärschlamm in der Mitverbrennung entsorgt oder in Renningen und Umgebung direkt als Dünger in der Landwirtschaft ausgebracht wird. Dieses Verfahren habe Boden und Gewässer durch Schadstoffeinträge belastet und soll mit Inbetriebnahme der neuen Anlage eingestellt werden. Der Eigenbetrieb Abwasser der Stadt Renningen wird Klärschlämme künftig nach einer solarunterstützten Trocknung in einem Pyrolyseverfahren, bei der auch Schadstoffe zerstört werden, thermisch behandeln und das in der Klärschlammasche enthaltene Phosphat einer weiteren Nutzung zuführen. Die Prozesswärme aus dem Vergasungsverfahren wird zudem zur Energieerzeugung genutzt und deckt den Eigenbedarf der Anlage komplett ab. Überschüssiger Strom wird in das Netz der Kläranlage eingespeist. Die dezentrale Behandlung des Klärschlamms führt außerdem zu einer deutlichen Reduzierung des Transportaufwandes. Das neuartige Verfahren könnte laut BMUB zukünftig auch in den etwa 10 000 deutschlandweit vorhandenen, kommunalen Kläranlagen angewendet werden.

(nach oben)


Fracking: Änderungen im Bergrecht gefordert

Zahlreiche Sachverständige haben am 10. Juni 2015 im Wirtschaftsausschuss des Bundestags Änderungen an der von der Bundesregierung geplanten Novellie-rung des Bundesbergrechts (Bundestags-Drucksache 18/4714) gefordert, die Teil eines Gesetzespaketes zur stärkeren Reg-lementierung der umstrittenen Erdgas-fördermethode Fracking ist. Unter ande-rem soll die Bergschadenshaftung auf den Bohrlochbergbau und Kavernen, al-so künstlich geschaffene unterirdische Hohlräumen zur Speicherung von Erdöl
oder Erdgas, ausgeweitet werden. Die Beweislast im Hinblick auf mögliche Bergschäden, die von Tiefbohrungen wie Fracking-Maßnahmen stammen können, soll damit in Zukunft den Unternehmen auferlegt werden. – Die Stellungnahmen der eingeladenen Organisationen stehen im Internet zum Download bereit:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150610_005

(nach oben)


Länder wollen Fracking-Regeln verschärfen

Die Bundesländer halten die von der Bundesregierung vorgesehenen Regelungen zum Fracking für nicht ausreichend. Der Bundesrat hat sich Anfang Mai für weitere Verschärfungen beim Fracking eingesetzt. In seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Bundesregierung spricht er sich dafür aus, das wasserrechtliche Verbot des Frackings in bestimmten Gebieten unabhängig von der Tiefe des Einsatzes zu verankern. Zudem sollen entsprechende Vorhaben ergänzend zu den im Wasserrecht vorgesehenen Regelungen auch im Bergrecht verboten werden. Frackingmaßnahmen in Vorranggebieten für die Trinkwassergewinnung und Einzugsgebieten von Mineralwasservorkommen müssten bundesrechtlich ausgeschlossen werden, so der Bundesrat weiter.
Die Pläne der Bundesregierung zum Fracking ergeben sich aus zwei Gesetzentwürfen und einer Verordnung. Es handelt sich um den Gesetzentwurf zur Regelung wasser- und naturschutzrechtlicher Vorschriften (Bundesrats-Drucksache 143/15), den Entwurf zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung (Bundesrats-Drucksache 142/15) und die – in einer späteren Bundesratssitzung zu beratende – Verordnung zur Einführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen (Bundesrats-Drucksache 144/15). Der Gesetzentwurf in Drucksache 143/15 dient vor allem dem Schutz des Grundwassers und der Trinkwasserversorgung. Er sieht vor, dass das Fracking in Schiefer und Kohleflözgestein – sogenannte unkonventionelle Lagerstätten – zunächst lediglich zu Erprobungs- und Forschungszwecken zulässig sein soll. Eine unabhängige Expertenkommission soll diese Maßnahmen wissenschaftlich begleiten und auswerten sowie ab Mitte 2018 jährliche Erfahrungsberichte erstellen. Stuft die Expertenkommission den beantragten Einsatz der Fracking-Technologie in der jeweiligen geologischen Formation als grundsätzlich unbedenklich ein, kann die zuständige Behörde im Einzelfall auch Erlaubnisse für kommerzielles Fracking erteilen.

(nach oben)


acatech: Generelles Frackingverbot sachlich nicht begründbar

Ein generelles Verbot von Fracking lässt sich auf Basis wissenschaftlicher und technischer Fakten nicht begründen. Diese deutliche Aussage trifft die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in ihren Positionspapier zu den Anwendungsmöglichkeiten und potenziellen Risiken der Fracking-Technologie, das acatech Mitte Juni anlässlich der Ex pertenanhörung im Bundestag vorgestellt hat. Allerdings sprechen sich die acatech Wissenschaftler in dem Papier auch nicht für eine bedingungslose Frackingfreigabe aus. Sie betonen, dass Fracking strengen Sicherheitsstandards unterliegen und umfassend überwacht werden muss. Hierfür haben sie einen Katalog von Best-Practice-Maßnahmen vorgelegt, von denen einige bei der Frackingindustrie auf wenig Gegenliebe stoßen werden. So fordern die Wissenschaftler den Verzicht auf toxische und umweltgefährdende Zusätze in den Frac-Flüssigkeiten. Alle Zusätze sollen zudem offengelegt werden, bevor sie in Deutschland zum Einsatz kommen. Weiter plädieren die Wissenschaftler für eine gründliche Vorerkundung der Bohrlokation und eine darauf aufbauende standortbezogene Risikobewertung, um Bohrungen an ungeeigneten Stellen auszuschließen. Während des gesamten Vorhabens soll zudem ein kontinuierliches Monitoring das umgebende Grundwasser, den möglichen Austritt von Gasen, die seismische Aktivität und die Bohrungsintegrität überwachen, um mögliche Gefährdungen frühzeitig erkennen zu können. Weiterhin empfiehlt acatech, die Flowback-Fluide direkt am Bohrplatz aufzubereiten und wiederzuverwenden. Hierdurch soll zum einen der Wasserverbrauch reduziert werden, zum anderen soll etwaigen Lecks beim Transport der Fluide vorgebeugt werden. Werden diese Empfehlungen umgesetzt, lassen sich nach Einschätzung von acatech Beeinträchtigungen des Trinkwassers, Austritte von Methangas und eine induzierte Mikroerdbebentätigkeit weitgehend ausschließen.

(nach oben)


IFAT international gefragt wie nie

Beeindruckende Wiederbeteiligungsquote, zahlreiche Erstanmeldungen und eine hohe internationale Beteiligung: Die Vorzeichen für die IFAT, die von 30. Mai bis 3. Juni 2016 auf dem Gelände der Messe München stattfindet, sind nach Einschätzung der Messe München außergewöhnlich gut. „Rund 200 Unternehmen wollen erstmalig bei der IFAT ausstellen“, erklärte Stefan Rummel, Geschäftsführer bei der Messe München und als solcher zuständig für die IFAT, die Buchungssituation. „Zudem haben sich bereits über 90 Prozent der Aussteller der vergangenen Veranstaltung wieder angemeldet.“ Die weltweit größte Umwelttechnologiemesse wird auch 2016 alle Hallen und einen Teil des Freigeländes – insgesamt 230 000 Quadratmeter – belegen.
www.ifat.de

(nach oben)


Bundestag verabschiedet IT-Sicherheitsgesetz

Der Deutsche Bundestag hat am 12. Juni 2015 den Entwurf der Bundesregierung für ein Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) abschließend beraten und mit großer Mehrheit angenommen. Betreiber Kritischer Infrastrukturen aus den Bereichen Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Gesundheit, Wasser, Ernährung sowie Finanz und Versicherungswesen müssen damit künftig einen Mindeststandard an IT-Sicherheit einhalten und erhebliche IT-Sicherheitsvorfälle an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Darüber hinaus werden zur Steigerung der IT-Sicherheit im Internet die Anforderungen an die Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten erhöht. Parallel dazu werden die Kompetenzen des BSI und der Bundesnetzagentur sowie die Ermittlungszuständigkeiten des Bundeskriminalamtes im Bereich der Computerdelikte ausgebaut.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150612_003

(nach oben)


Bundestag: Kritik an Maßnahmen zum Meeresschutz

Der von der Bundesregierung im März 2015 vorgelegte Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) wird von Umweltexperten als unzureichend bewertet. In einem öffentlichen Fachgespräch am 20. Mai 2015 im Umweltausschuss des Bundestags forderten sie zum Teil erhebliche Nachbesserungen.
Die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) der Europäischen Union trat im Juli 2008 in Kraft und zielt darauf ab, bis 2020 einen guten ökologischen Zustand der europäischen Meere herzustellen beziehungsweise zu erhalten. Die EU-Mitgliedstaaten werden darin verpflichtet, bis Ende 2015 konkrete Maßnahmen für den Meeresschutz zu beschließen. Ende 2016 sollen die Maßnahmen operationalisiert werden. Die Bundesregierung hatte vor wenigen Wochen gemeinsam mit den Landesregierungen der fünf Küstenbundesländer einen ersten Entwurf eines Maßnahmenkatalogs veröffentlicht.

Auszüge von Stellungnahmen der Experten stehen im Internet:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150520_004  

(nach oben)


Altmedikamente: Bayern startet Informationskampagne in Apotheken

Zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die sachgerechte Entsorgung von Altmedikamenten hat das bayerische Umweltministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Apothekerverband (BAV) Anfang Juni eine landesweite Informationskampagne gestartet. Im Rahmen der neuen Informationskampagne haben das Landesamt für Umwelt und der BAV Einsteckkärtchen, Flyer und Poster mit wichtigen Hinweisen zur umweltfreundlichen Entsorgung von Medikamenten entwickelt. Das Infomaterial ist in den kommenden Wochen in fast allen bayerischen Apotheken erhältlich.

(nach oben)


Entwurf der neuen Oberflächengewässerverordnung vorgelegt

Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat am 19. Mai 2015 einen Entwurf der neuen Oberflächengewässerverordnung (OGewV) zur Umsetzung der Umweltqualitätsnormenrichtlinie (UQNRL) vorgelegt und zur Anhörung gestellt. Die UQNRL ist bis Mitte September 2015 in nationales Recht umzusetzen. Der Entwurf, der innerhalb der Regierung noch nicht abgestimmt ist, enthält neben der Fortschreibung der Stoffliste und der UQN für flussgebietsspezifische Schadstoffe auch Regelungen zur Temperatur für Fischgewässer, in Anlehnung an die
weggefallene Fischgewässerrichtlinie. Zudem sind Regelungen zur Reduzierung der Stickstoffbelastung aufgenommen. In Umsetzung der novellierten UQNRL ist auch eine Beobachtungsliste für möglicherweise riskante Stoffe zur Verbesserung der Risikoabschätzung enthalten („watchlist“).
Das BMUB geht von einer Verabschiedung der Entwürfe bis Ende 2015 (und damit von einer Überschreitung der Umsetzungsfrist) aus. Gegebenenfalls ist eine mündliche Anhörung angedacht. Für schriftliche Stellungnahmen hatte das BMUB nur eine kurze Frist bis zum 15. Juni 2015 gesetzt.

Der Entwurf mit Begründung steht im Internet zum Download bereit:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150520_003

(nach oben)


Österreich fordert europäische Strategien für Plastik in Gewässern

Österreich fordert von der EU Strategien zur Bekämpfung der Plastikfrachten in Oberflächengewässern. Flüsse machten nicht an nationalen Grenzen halt, Plastikpartikel in den Flüssen auch nicht. Wenn es um die Identifizierung der Verschmutzungsquellen, um einheitliche Messmethoden in Gewässern und um europaweit vergleichbare Daten gehe, sei ein EU-weites Vorgehen gefordert, betonte das österreichische Umweltministerium anlässlich der Konferenz „Eliminating Plastic and Microplastic Pollution – an urgent need“ in Brüssel. Die Konferenz wurde vom österreichischen Umweltministerium gemeinsam mit einer Reihe von Partnerorganisationen, wie dem Netzwerk der Europäischen Umweltagenturen, dem auch das Österreichische Umweltbundesamt angehört, dem Niederländischen Umweltministerium und der Konvention zum Schutz der Nord-Ostsee (OSPAR) organisiert. Ziel der Konferenz war es, europaweit Maßnahmen zur Eliminierung der Mikroplastikverschmutzung in Flüssen und Meeren zu forcieren. Konkrete Ziele Österreichs sind der freiwillige Verzicht der Kosmetikindustrie auf Mikroplastik sowie die Reduktion von Plastiktüten.

(nach oben)


Umweltministerkonferenz setzt Akzente gegen Mikroplastik und Klimawandel

Plastikmüll wird zu einer immer größeren Belastung für die Ökosysteme, speziell für die Gewässer. Darauf müsse entsprechend reagiert werden. Das bekräftigte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf am 22. Mai 2015 zum Abschluss der Umweltministerkonferenz in Kloster Banz. „In den Ozeanen treiben riesige Plastik-Inseln. Unsere aktuellen Untersuchungen zeigen aber: Mini-Müll gibt es auch in den heimischen Gewässern. Wir wollen den Eintrag von Mikroplastik in unsere Gewässer aktiv verhindern.“ Dazu will Bayern eine breite gesellschaftliche Allianz schließen: ein „Bündnis gegen Mikroplastik“. Gemeinsam mit dem Bund soll auch die Forschung im Bereich Mikroplastik weiter ausgebaut werden. Daneben soll vor allem die Industrie für einen freiwilligen kompletten Verzicht auf Mikroplastik in Kosmetika gewonnen werden. Scharf:
„Sollte die Freiwilligkeit nicht zum Erfolg führen, wollen wir uns auf europäischer Ebene für ein gesetzliches Verbot von Mikroplastik in Reinigungsmitteln, Kosmetika und Körperpflegeprodukten einsetzen.“ Gleichzeitig soll Kunststoffmüll insgesamt reduziert werden. Dazu will die EU beispielsweise den Verbrauch von Plastiktüten verringern: von aktuell rund 200 Tüten pro Kopf und Jahr auf 40 Tüten im Jahr 2025.
Eines der zentralen Themen der Konferenz war der Klimaschutz. Die Umweltminister wollen sich insbesondere für eine Verstärkung der nationalen Klimaschutz-Bemühungen einsetzen. Deshalb hat die Umweltministerkonferenz beschlossen, dass der Stromsektor signifikante Einsparungen beim CO2Ausstoß erbringen muss. Daneben sprechen sich die Umweltminister für eine Verbesserung der Naturschutzförderung durch die EU aus.

(nach oben)


57,3 Milliarden Euro „Umweltsteuern“ im Jahr 2014

Die staatlichen Einnahmen aus „Umweltsteuern“ betrugen im Jahr 2014 rund 57,3 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, beliefen sich die gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte im Vergleich dazu auf knapp 644 Milliarden Euro. Der Anteil der umweltbezogenen Steuereinnahmen an den Steuereinnahmen insgesamt lag damit bei 8,9 %. Von den umweltbezogenen Steuern entfielen 39,8 Milliarden Euro auf die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer), 8,5 Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,6 Milliarden Euro auf die Stromsteuer. Die Einnahmen aus der Kernbrennstoffsteuer, der Luftverkehrsteuer und den Emissionsberechtigungen beliefen sich 2014 zusammen auf 2,4 Milliarden Euro.

(nach oben)


Bayern: Bewerber um den „Umweltcluster Leuchtturm 2016″ gesucht

Der Umweltcluster Bayern sucht wieder bayerische Unternehmen und Einrichtungen, die sich durch clevere Ideen und Innovationen ausgezeichnet haben. Diese können sich für den „Umweltcluster Leuchtturm 2016″ bewerben, wenn sie ein innovatives Projekt, Produkt, Verfahren oder eine Dienstleistung aus den Umweltcluster-Bereichen erfolgreich am Markt etabliert haben. Bewerbungen sind möglich in den Bereichen: Wasser und Abwasser, Abfall und Recycling, Alternative Energiegewinnung aus Reststoffen oder Abwasser, Luftreinhaltung, Ressourceneffizienz und Stoffstrommanagement. Die Bewerbungsfrist endet am 30. September 2015.

Weitere Informationen zur Bewerbung, das Bewerbungsformular und die Teilnahmebedingungen:
www.umweltcluster.net/leuchtturm/

(nach oben)


Reform des Vergaberechts

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat Ende April 2015 die Ressortabstimmung zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Reform des Vergaberechts eingeleitet. Gleichzeitig werden Länder, kommunale Spitzenverbände, Fachkreise und Verbände beteiligt. Grundlage des Referentenentwurfs sind die Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts, die die Bundesregierung am 7. Januar 2015 beschlossen hatte.
Die Reform dient der Umsetzung der drei neuen EUV-ergaberichtlinien. Der Europäische Gesetzgeber hat mit dem Paket zur Modernisierung des europäischen Vergaberechts ein vollständig überarbeitetes Regelwerk für die Vergabe öffentlicher Aufträge und Konzessionen vorgelegt. Das Modernisierungspaket umfasst die Richtlinie über die öffentliche Auftragsvergabe, die Richtlinie über die Vergabe von Aufträgen in den Bereichen Wasser, Energie und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste und die Richtlinie über die Vergabe von Konzessionen. Diese Richtlinien sind bis zum 18. April 2016 in deutsches Recht umzusetzen. Das Gesetzgebungsverfahren in Bundesrat und Bundestag soll im Herbst 2015 beginnen.

Link zur Website des BMWi zur Reform des Vergaberechts mit Texten der Entwürfe:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150520_005  

(nach oben)


PhosphorRückgewinnung aus Abwasser: GreenTec Award für „Berliner Pflanze“

Die „Berliner Pflanze“, der mineralische Langzeitdünger auf Phosphorbasis, den die Berliner Wasserbetriebe entwickelt haben, wurde am 20. April 2015 mit dem diesjährigen GreenTec Award in der Kategorie Recycling & Ressourcen ausgezeichnet. In dem patentierten Verfahren wird Phosphor aus Klärschlamm in Form von MagnesiumAmmoniumPhosphat (MAP) zurückgewonnen. Bisher wurden rund 1500 Tonnen MAP unter dem Namen „Berliner Pflanze“ an Agrarbetriebe verkauft.

www.bwb.de/berlinerpflanze

(nach oben)


Verschmutztes Regenwasser auffangen und reinigen

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Insitu Messprogramm an einer semizentralen Anlage zur Behandlung von hochbelasteten Straßenabflüssen“ wird eine günstige und effiziente Lösung zur Behandlung von verunreinigten Niederschlagsabflüssen getestet und weiterentwickelt. Das von Januar 2015 bis Juni 2016 laufende Projekt der Frankfurt University of Applied Sciences (FRAUAS) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE – LandesOffensive zur Entwicklung Wissenschaftlichökonomischer Exzellenz (LOEWEFörderlinie 3: KMUVerbundvorhaben) – mit rund 141 000 Euro gefördert. Projektleiterin ist Prof. Dr.Ing. habil. Antje Welker vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und Hydromechanik am Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der FRAUAS.

In dem in den Jahren 2013 und 2014 an der Frankfurt UAS durchgeführten LOEWEForschungsvorhaben „Entwicklung einer semizentralen Anlage zur Behandlung von schadstoffhaltigen Niederschlagsabflüssen“ wurde eine semizentrale Behandlungsanlage für eine Anschlussgröße von 10 000 m² entwickelt. Vorversuche im Labormaßstab wurden erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen und belegten die Schwermetall und Phosphorelimination. Im Rahmen der Fortführung des Projekts wurde die zweistufige Anlage Anfang 2015 von der Forschungsgruppe im Einzugsgebiet eines Abschnitts der Bundesautobahn A 485 bei Gießen aufgestellt. Die semizentrale, modular aufgebaute Anlage hat zwei Komponenten: In der ersten Stufe werden Feststoffe mithilfe eines Lamellenabscheiders (Firma Steinhardt), der eine hohe Sedimentationsleistung aufweist, zurückgehalten. Feststoffe sinken so besonders schnell und effektiv zu Boden und können von dort entfernt werden. In der sich anschließenden Filterstufe (Firma 3P) können gelöste Stoffe wie Schwermetalle oder Phosphor eliminiert werden.

Das Konsortium des Forschungsprojekts besteht aus folgenden Partnern: Frankfurt University of Applied Sciences, Technische Hochschule Mittelhessen, Steinhardt Wassertechnik GmbH (Taunusstein), 3P Technik Filtersysteme GmbH (Donzdorf), Mittelhessische Wasserbetriebe (Gießen) sowie Deutsches Institut für Bautechnik (Berlin).
E-Mail: antje.welker@fb1.fra-uas.de

(nach oben)


Ressourceneinsparung durch integriertes Wasser-, Energie- und Stoffstrommanagement

Die Wandlung von EndofpipeTechnologien zum produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS) ist in Deutschland für die meisten Industriebranchen weit vorangeschritten. Die Vorteile liegen dabei im Ressourcenschutz, dem Recycling und der stofflichen Rückgewinnung. Eine Verringerung der Umweltbelastung durch geringere Frachteinträge – zum Beispiel für gefährliche Stoffe – in die Gewässer und die Umwelt kann damit ebenfalls erzielt werden. Durch ein integriertes Wasser, Energie und Stoffstrommanagement lassen sich gegebenenfalls weitere Verbesserungen erzielen. Im Bereich der Energierückgewinnung fehlt es an wirtschaftlichen Verfahren zur Nutzung von Wärme aus Abwasser im niedrigen Temperaturbereich. Bei weiteren Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässergüte treten neben Spurenstoffen aus dem kommunalen Bereich auch Industriechemikalien in den Fokus. Es gilt, diese Stoffe aus dem Wasserkreislauf soweit wie möglich zu entfernen. Im Rahmen der Grundsatzfragen für Indirekteinleiter wird unter anderem die Problematik anthropogener Spurenstoffe aus industriellen Einleitungen untersucht, dabei ist von besonderem Interesse, welche Stoffe aus diesen Einleitungen unsere Gewässer belasten (zum Beispiel Komplexbildner, Phthalate, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Bisphenol, perfluorierte Verbindungen usw.). Für prioritäre Stoffe wurde in 2014 die Liste von 33 auf 45 Stoffe erweitert, zusätzlich wurden drei Stoffe auf die Beobachtungsliste gesetzt (Diclofenac, 17Ethinylestradiol und 17Estradiol).

Die gesetzlichen Vorgaben für die Einleitungsbedingungen in Gewässer wurden durch die europäischen Festlegungen im Zusammenhang mit dem Stand der Technik durch die Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) vereinheitlicht. Für die Industrie sind die erarbeiteten bzw. in Revision befindlichen Dokumente (zum Beispiel Abfallmanagement, anorganische und organische Chemie, metallverarbeitende Industrie, Nahrungsmittel und Getränke
industrie) unter folgendem Link zu finden www.umweltbundesamt.de/themen/ wirtschaftkonsum/besteverfuegbaretechniken. Darüber hinaus liegen für folgende Branchen aus den BREFs abgeleitete Schlussdokumente vor: Chloralkaliindustrie, Eisen und Stahlerzeugung, Gerbereien, Glasindustrie, Raffinerien, Zellstoff und Papierindustrie sowie Zement, Kalk und Magnesiumoxidindustrie. Die Festlegung der Branchen ist im Anhang 1 der Industrieemissionsrichtlinie (IED, 2010/75/EU) reguliert, die 2010 verabschiedet wurde und die Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IVU) ersetzte. Nach Veröffentlichung der Schlussdokumente sind Betreiber von Industrieanlagen dazu verpflichtet, innerhalb von vier Jahren die Emissionswerte einzuhalten.

Aus unterschiedlichen Gründen (Wirtschaftlichkeit, Image, Verfügbarkeit) wird von vielen Betrieben eine weitgehende Kreislaufführung angestrebt. Für die Umsetzung ist neben der Wirtschaftlichkeit das Gesamtkonzept einschließlich Energie, Ressourcen und CO2Bilanz zu berücksichtigen. Prinzipiell ist eine Kreislaufschließung möglich und in einigen Branchen (zum Beispiel Papierindustrie) zum Teil auch realisiert. Für jede Kreislaufführung ist im Einzelfall neben Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit das Sicherheitskonzept aus hygienischer Sicht zu prüfen, insbesondere wenn es sich um Betriebe der Lebensmittel oder Getränkeindustrie handelt. Erhöhte Temperaturen können im Zusammenhang mit geeigneten Substraten und Biofilmen aber auch für andere Branchen hygienische Risiken, zum Beispiel durch legionellenbelastete Aerosole, hervorrufen. Grundsätzlich ist selbst die Erzeugung von Trinkwasserqualität auch aus kommunalem Abwasser bekannt (New Water Singapur, Wiederaufbereitungsanlage Windhoek, Namibia), für eine Übertragbarkeit dieser Technologien muss die regionale Wasserverfügbarkeit in die Bewertung einbezogen werden.
In dieser Schwerpunktausgabe „Industrieabwasser“ werden verschiedene Aspekte der industriellen Wasserwirtschaft betrachtet. Hierzu gehören die Sicherheits und Hygienestandards, das Abwassermonitoring sowie die integrierte und nachhaltige Wasserwirtschaft. Weiterhin werden Möglichkeiten der Behandlung des nicht abbaubaren CSB aus der hydrothermalen Carbonisierung erörtert. Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen werden Vorschläge zur qualifizierten Planung und Methoden zur Ermittlung der Gleichwertigkeit der Sicherheit dieser Anlagen vorgestellt.

Zusammenfassend ist für die industrielle Wasserwirtschaft festzustellen, dass durch Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Regel Ressourcen eingespart werden können. In diesem Zusammenhang müssen mögliche Probleme aus steigenden Temperaturen, höheren Konzentrationen und eventuelle hygienische Risiken beachtet werden.

ReProf. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel Leibniz-Universität Hannover
Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses
„Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz“

(nach oben)


Sachsen Wasser wird selbstständig

Sachsen Wasser wechselt im Rahmen eines Management Buy Out in die Eigenständigkeit. Das auf die internationale wasserwirtschaftliche Beratung spezialisierte Consultingunternehmen sei vom bisherigen Geschäftsführer Jürgen Wummel zu 100 Prozent übernommen worden, teilte die bisherige Muttergesellschaft, die KWL Kommunale Wasserwerke Leipzig, Mitte Februar mit. Der Schritt in die Eigenständigkeit erfolgte laut KWL in beiderseitigem Einvernehmen. KWL wolle sich auf ihr Kernthema, die regionale Wasserversorgung und Abwasserbehandlung konzentrieren. Sachsen Wasser agiere hingegen international, so KWL. Eine technische und personalwirtschaftliche Unterstützung von Sachsen Wasser seitens KWL ist aber weiterhin vorgesehen.

(nach oben)


Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser

Das bayerische Umweltministerium fördert im Rahmen des Projektverbunds „ForCycle – Rohstoffwende Bayern“ ein Forschungsprojekt zur Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser. Das Vorhaben wird von der Universität ErlangenNürnberg in Zusammenarbeit mit der TU München durchgeführt. Dabei kommen speziell gezüchtete Algen zum Einsatz. Seltene Erden werden insbesondere für die Herstellung von Handys, Computerchips und Photovoltaikanlagen benötigt. Ebenfalls im Projektverbund „ForCycle“ wird eine Gesamtlösung zur effektiven Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern entwickelt. Diese Arbeiten laufen an der LudwigsMaximiliansUniversität München. Der Projektverbund „ForCycle“ wurde vom bayerischen Umweltministerium im Januar 2014 ins Leben gerufen.
www.abfall.bayern.de

(nach oben)


EU-Kommission verklagt Spanien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie

Die EUKommission hat gegen Spanien Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) wegen des Verstoßes gegen die Kommunalabwasserrichtlinie eingereicht. Nach Ansicht der Kommission ist in Spanien immer noch in zahlreichen Gebieten mit mehr als 10 000 Einwohnerwerten die Abwasserentsorgung nicht den Vorschriften der Richtlinie entsprechend organisiert. Bereits 2003 hatte die Kommission diesbezüglich gegenüber Spanien eine erste Verwarnung ausgesprochen. Obwohl einige Probleme seitdem gelöst wurden, hat die Kommission aufgrund des schleppenden Fortgangs nun beschlossen, den Fall vor den Gerichtshof der Europäischen Union zu bringen. Aus den Berichten der spanischen Behörden geht laut der Kommission hervor, dass in Ballungsräumen wie Berga, Figueres, El Terri (Banyoles) (alle in Katalonien) sowie in PontevedraMarínPoioBueu in Galicien noch immer keine ordnungsgemäße Behandlung erfolgt. Für einige weitere Gebiete (BoBollullos Par del Condado, Andalusien sowie Abrera und Capellades, beide in Katalonien) seien die übermittelten Daten entweder unvollständig oder ließen eine Nichteinhaltung der entsprechenden Normen erkennen, heißt es in einer Mitteilung der EUKommission weiter.

(nach oben)


Stromerzeugung in Thüringer Kläranlagen leicht angestiegen

Das auf Thüringer Kläranlagen entstehende Klärgas wird bisher nur in 14 von circa 600 Anlagen energetisch genutzt. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurden 2014 bei der Klärschlammbehandlung in Thüringen 12,5 Millionen Kubikmeter Rohgas gewonnen. Nahezu die gesamte Menge des zum Klärgas aufbereiteten Rohgases wurde in Stromerzeugungsanlagen sowie zu reinen Heiz und/oder Antriebszwecken genutzt. Allein zur Stromerzeugung wurden 11,3 Millionen Kubikmeter Gas verbraucht. Mit dieser Menge konnten 22 776 Megawattstunden Strom erzeugt werden, die fast ausschließlich zur Deckung des betrieblichen Strombedarfs genutzt werden. Gegenüber der Kläranlagenbefragung von vor zehn Jahren wurden 52,2 Prozent mehr Strom erzeugt. Rein rechnerisch könnten mit der im Jahr 2014 erzeugten Menge ca. 8670 Haushalte in Thüringen ein Jahr lang mit
Strom versorgt werden.

(nach oben)


TU Berlin vernetzt

Wasserforschung mit „Nordic Water Network“
Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert den Aufbau des Netzwerks „Nordic Water Network“ in den nächsten drei Jahren mit rund 700 000 Euro. Mit dem „Nordic Water Network“ sollen vor allem internationale Forschungsprojekte vorangebracht werden, die an Lösungen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels und Verbesserung von Wasser und Abwasserinfrastrukturen arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht dieses Netzwerk neue Ansätze in der gemeinsamen Lehre, die eine interdisziplinäre Qualifizierung der Studierenden im Themenbereich Wasser in voller Breite anbietet. Ein weiterer Kernbereich des Netzwerks liege in der Akkreditierung von Nachwuchswissenschaftlern, teilte die TU Berlin Ende Februar mit, die mit dem Fachgebiet Fluid systemdynamik in dem Netzwerk vertreten ist. In den nächsten Jahren ist eine Verbreiterung des Netzwerks im skandinavischen und baltischen Raum geplant. So sollen die DTU (Dänemark), die KTH (Stockholm), Chalmers (Göteborg) sowie Industriepartner einbezogen werden. Zudem ist die Einbindung von Hochschulen in Estland und Finnland beabsichtigt.

(nach oben)


Neue VEWAStudie zu Wasser und Abwasserpreisen veröffentlicht

Was zahlen Verbraucher in Europa tatsächlich für Wasser und Abwasser? Wie viel müssten die Haushalte in europäischen Ländern darüber hinaus bezahlen, wenn die hohen Leistungs und Qualitätsstandards wie in Deutschland auch in anderen EUMitgliedstaaten vollständig umgesetzt würden? Diese Fragen analysiert die vom Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebene dritte Auflage der Studie „VEWA – Vergleich Europäischer Wasser und Abwasserpreise“, die der Verband am 6. Mai 2015 veröffentlicht hat.
Die Studie vergleicht die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Ländern Deutschland, England/Wales, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Polen und deckt damit etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der EU28 ab. Dabei werden die Struktur der Wasserwirtschaft, Infrastruktur und Investitionen, Preise, Zuschüsse, Steuern und Abgaben sowie Leistungs und Qualitätsstandards verglichen, um zu differenzierten Aussagen zu gelangen, in welchem Umfang Preise kostendeckend sind und welches Leistungs und Qualitätsniveau damit finanziert wird.
„Das Ergebnis der VEWAStudie ist eindeutig: Bei Annahme eines ähnlichen, von der EU vorgegebenen Qualitäts und Leistungsniveaus und gleichzeitiger Berücksichtigung aller Steuern, Abgaben und Zuschüsse zahlen Verbraucher in Deutschland pro Kopf und Jahr gemessen am verfügbaren Einkommen für ihre Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht mehr als Verbraucher in England/Wales, Frankreich, Österreich und den Niederlanden“, erläuterte Martin Weyand, BDEWHauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.
Download der VEWA-Studie: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150506_001

(nach oben)


Wärme aus Abwasser – bundesweit größtes Projekt in Oldenburg

Am Alten Stadthafen in Oldenburg entsteht ein neues Wohnviertel. Dort soll künftig die Abwasserwärme für die Beheizung von rund 20 000 Quadratmetern Wohnfläche genutzt werden. Es wird das bundesweit größte Projekt dieser Art. Seit 2010 arbeitet der Fachdienst Umweltmanagement der Stadt Oldenburg zusammen mit dem OldenburgischOstfriesischen Wasserverband (OOWV) und dem Institut für Rohrleitungsbau (iro) der Jadehochschule an dem Ziel, Abwasserwärmepotenziale in der Stadt Oldenburg ausfindig zu machen und Projekte konkret umzusetzen. Mittels Wärmepumpentechnologie wird das Kanalnetz des OOWV als Wärmequelle für die Gebäude genutzt. Hierfür steht Oldenburgs durchflussstärkster Mischwasserkanal mit einem Durchmesser von 1,50 Meter zur Verfügung. Für die Wärmeversorgung der insgesamt rund 20 000 Quadratmeter Wohnfläche sind ein Abwasserwärmetauscher von rund 200 Metern und eine Gesamtinvestition von etwa 750 000 Euro geplant. Die Abwasserwärmenutzung am Alten Stadthafen ist nicht das einzige Projekt dieser Art in Oldenburg. Im Bauprojekt „Wechloyer Tor“ an der Ammerländer Heerstraße wird die Abwasserwärme zukünftig rund 100 Wohneinheiten beheizen.

(nach oben)


Graduiertenkolleg zum urbanen Wasserkreislauf

Städtische Wasserkreisläufe mit ihren natürlichen und technischen Grenzzonen, wie zum Beispiel der Uferfiltration, stehen im Fokus des neuen Graduiertenkollegs „Urban Water Interfaces“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet das Graduiertenkolleg an der TU Berlin und dem IGB LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei ein. Das Kolleg soll im Juli 2015 die Arbeit aufnehmen. Angelegt ist es vorerst auf 4,5 Jahre, die Fördersumme beträgt
4,8 Millionen Euro.

(nach oben)


Nachbarschaftstag an geschichtsträchtigem Ort

Es war zwar kein besonderes Jubiläum als wir unseren 47. Nachbarschaftstag auf der Kläranlage Eberswalde im Bundesland Brandenburg (Deutschland) durchführten, trotzdem war dieser Tag für uns etwas Besonderes. Aber der Reihe nach.
Natürlich besichtigten wir die gastgebende Kläranlage und diskutierten über die gewonnenen Eindrücke und Betriebsprobleme, mit denen schließlich jede Anlage zu kämpfen hat. Nahtlos erweiterte sich damit der Erfahrungsaustausch für alle Teilnehmer in eine Diskussion über ähnliche Probleme und Lösungsmöglichkeiten. Besonders rege wurde über den Austausch von Pumpen und kompletten Anlagenteilen diskutiert. Spannend waren dabei vor allem die unterschiedlichen Erfahrungen und auch aufgetretenen Probleme von der Ausschreibung bis zur Inbetriebnahme.
Für den zweiten Teil am Nachmittag aber hatten wir uns die Zeit genommen, ein geschichtsträchtiges …mehr:
http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2340

Autorin
Dipl.-Ing. Claudia Freier
Lehrerin der Nachbarschaft 25 – Bad Freienwalde
Trink- und Abwasserverband Oderbruch-Barnim
Frankfurter Straße Ausbau 14
16259 Bad Freienwalde, Deutschland
E-Mail: info@tavob.de

(nach oben)


Investitionen in der Abwasserwirtschaft stark rückläufig

Die deutsche Abwasserwirtschaft hat sich 2013 bei Investitionen deutlich zurückgehalten. Für 2013 meldet das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Mitteilung Investitionen der Branche von rund 1,6 Milliarden Euro, ein Rückgang von 11,3 Prozent gegenüber 2012. Auch insgesamt waren die Investitionen der Statistikgruppe „Unternehmen der Energie, Wasser und Entsorgungswirtschaft“ rückläufig, die Gesamtsumme von 13,4 Milliarden Euro für 2013 bedeutet ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber 2012. Den höchsten Rückgang verzeichnete mit 19 Prozent die Gasversorgung. Gegen den Trend investierte die Wasserversorgung, hier investierten die Unternehmen 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Dominiert wird die Statistikgruppe nach wie vor von der Elektrizitätswirtschaft, auf diese entfielen 2013 60 Prozent der Gesamtinvestitionen. Auf Unternehmen in der Abwasserentsorgung entfielen zwölf Prozent und auf Unternehmen in der Wasserversorgung zehn Prozent.

(nach oben)


Euro für das Nationale Hochwasserschutzprogramm

Als Konsequenz aus der letzten Hochwasserkatastrophe stocken Bund und Länder ihre Investitionen für den präventiven Hochwasserschutz deutlich auf. Allein der Bund stellt in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro für den natürlichen und technischen Hochwasserschutz zur Verfügung und löst damit Zusagen ein, die nach der Flut im Sommer 2013 gemacht und im Nationalen Hochwasserschutzprogramm verankert worden sind. Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich stärker koordinierend beim Hochwasserschutz einzubringen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt stellten am 28. April 2015 in Berlin die nächsten Schritte vor. Laut Landwirtschaftsminister Schmidt wurden für einen Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz“ der im Haushalt des Landwirtschaftsministeriums verankerten Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ zunächst zwanzig Millionen Euro für das Jahr 2015 veranschlagt. Danach werde der Bund im Rahmen des Investitionspakets 2016-2018 zusätzliche Mittel für den präventiven Hochwasserschutz in Höhe von 100 Millionen Euro jährlich bereitstellen, so Schmidt.
Während das Bundesumweltministerium die Erarbeitung und Fortentwicklung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms koordiniert und steuert, ist der Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz“ beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft angesiedelt.

www.bmub.bund.de/hochwasserschutz

(nach oben)


GreenTec Award für Projekt der TU Darmstadt

Das Projekt „Semizentral“ der TU Darmstadt, Institut IWAR, wurde am 7. Mai
2015 auf der Messe IE expo in Shanghai mit dem GreenTec Award in der Kategorie Urbanisierung ausgezeichnet. Im Rahmen von „Semizentral“ wurde ein neues Infrastrukturkonzept für die chinesische Stadt Qingdao entwickelt. Qingdao ist eine Metropole mit acht Millionen Einwohnern in Chinas östlicher Provinz Shandong. Die Stadt leidet unter einem eklatanten Wassermangel. Den Einwohnern steht nur ein Siebtel der Wassermenge zur Verfügung, die als chinesischer Durchschnittswert gilt. Das in Zusammenarbeit mit der Tongji University Shanghai und der Qingdao Technological University sowie deutschen Partnern aus Industrie und Wissenschaft vom Team um Dr.Ing. Susanne Bieker am Lehrstuhl von Prof. Peter Cornel an der TU Darmstadt entwickelte Infrastrukturkonzept wächst mit der Größe der Stadt mit, baut auf die Wiederverwendung von Wasser und spart gleichzeitig Energie ein.

http://semizentral.de  

(nach oben)


GreenTec Award für „Wasser 3.0″

Das Projekt „Wasser 3.0 – Stressfix“ der Universität KoblenzLandau wurde am
30. April 2015 in Berlin mit dem GreenTec Award in der Kategorie Wasser und Abwasser ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts wurde ein Hybridkieselgel entwickelt, das große Mengen pharmazeutischer Rückstände aufnehmen, chemisch umwandeln und binden kann. Das Material wurde unter Leitung von Jun.Prof.
Dr. Katrin Schuhen, Juniorprofessorin für Organische und Ökologische Chemie an der Universität KoblenzLandau, Campus Landau, entwickelt. Das Projekt Wasser 3.0 – Stressfix bietet eine neue, innovative und effiziente materialwissenschaftliche Lösung zur Entfernung von organischen Spurenstoffen aus Wasser. Begleitet wird das Projekt von Beginn an von der abcr GmbH (Karlsruhe), einem Unternehmen der Spezialchemie. Pate der GreenTec Awards in der Kategorie Wasser und Abwasser ist die DWA.

(nach oben)


EU-Kommission verklagt Frankreich wegen unsachgemäßer Abwasserbehandlung

Die Europäische Kommission verklagt Frankreich vor dem Gerichtshof der Europäischen Union, weil der Mitgliedstaat die EURechtsvorschriften über die Behandlung von kommunalem Abwasser nicht einhält. Es werden 17 Gemeinden genannt, in denen die Abwasserbehandlung nicht den EUStandards entspreche. Im Jahr 2009 wurde Frankreich erstmals wegen dieses besonderen Falls verwarnt, der Gebiete mit einem Einwohnerwert zwischen 2000 und 15 000 betrifft.

(nach oben)


Neues BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit startet

Am 21. April 2015 hat Bundesforschungsministerin Johanna Wanka das neue Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3) der Öffentlichkeit vorgestellt. FONA ist die zentrale Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum globalen Wandel, zum nachhaltigen Wirtschaften und zu sozialökologischen Fragen. FONA3 startet nun mit den neuen Themenfeldern Zukunftsstadt, Energiewende und nachhaltiges Wirtschaften für weitere fünf Jahre. Forschungsvorhaben werden in Zukunft fächerübergrei fend und stärker anwendungsorientiert ausgerichtet sein, Akteurs und Nutzergruppen frühzeitig in die Themenfindung eingebunden werden. Im Rahmen von FONA3 wird in den kommenden
Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in die weitere Erneuerung der Forschungsflotte und Großgeräte für die Klimaforschung investiert, unter anderem den neuen Höchstleistungsrechner zur Klimamodellierung. Die Projektförderung für die Nachhaltigkeitsforschung wird ausgebaut, dafür stehen in den kommenden fünf Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

https://www.fona.de

(nach oben)


Sauerstoffnot im Grundwasser durch Enteisungsmittel

Auf Flughäfen verwendete Enteisungsmittel können sich negativ auf das Grundwasser auswirken. Dies belegt eine aktuelle Studie der Universität Jena. Auf vielen Flughäfen ist es gängige Praxis, entlang der Rollbahnen jeden Winter erhebliche Mengen von Enteisungsmitteln im Boden zu versickern, um die natürlichen Selbstreinigungskräfte des Bodens zu nutzen. Chemikalien wie Propylenglykol und Kaliumformiat werden dort zwar von lebenden Mikroorganismen abgebaut, zumindest kurzfristig wird damit auch deren Eintrag ins Grundwasser verhindert. Die starke Belastung mit diesen Substanzen führt laut den Wissenschaftlern aber dazu, dass der Sauerstoffgehalt des Bodenwassers und des Grundwassers dramatisch sinkt. Der Grund: Um die Schadstoffe abzubauen, nutzen die Mikroben Sauerstoff. Je mehr dieser Substanzen sie verstoffwechseln müssen, umso mehr Sauerstoff verbrauchen sie dabei. Damit einhergehend erfolgt eine Auflösung von Eisen und Manganoxiden, welche als „Kittsubstanzen“ die Struktur des Bodens stabilisieren. Für seine Untersuchungen hat das Jenaer Forscherteam den Boden rund um den Flughafen der norwegischen Hauptstadt Oslo analysiert. Hier werden in jedem Winter durchschnittlich 1000 bis 1500
Tonnen Enteisungsmittel verbraucht. Der Flughafen steht dabei direkt auf dem größten oberflächennahen Grundwasserleiter Norwegens, dem RomerikeAquifer. Die Geowissenschaftler haben Bodenkerne in der Nähe der Rollbahn des Flughafens genommen und diese an einem Feldstandort in der Nähe des Flug hafens untersucht. Dazu haben die Wissenschaftler die Bodenkerne mit enteisungsmittelhaltigem Wasser beladen und so eine „Schneeschmelze“ simuliert. Das nach der Passage durch die Bodenkerne aufgefangene Sickerwasser wurde eingehend auf Rückstände von Enteisungsmitteln und den Sauerstoffgehalt untersucht sowie weitere Parameter bestimmt. Die Ergebnisse zeigen aber nicht nur die Sauerstoffprobleme, sondern auch Lösungsmöglichkeiten auf. Neben der Einrichtung gesonderter Areale, in denen Schmelzwasser kontrolliert versickern kann, schlagen die Wissenschaftler auch den gezielten Einsatz von Bakterien, die sich auf den Abbau dieser Chemikalien spezialisiert haben, im Boden vor. Die Ergebnisse der Studie haben die Wissenschaftler veröffentlicht in Environmental Science and Pollution Research 2015, 22 (4), 3158-3174, DOI 10.1007/s11356-014-3506-3.

www.gfa-news.de/gfa/

(nach oben)


Bundesregierung: sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs nicht zielführend

Die Bundesregierung hält eine sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs, wie sie die Monopolkommission verschiedentlich gefordert hat, „weiterhin für nicht zielführend“. Das stellt die Regierung in ihrer Stellungnahme zum jüngsten, XX. Hauptgutachten der Monopolkommission fest (BundestagsDrucksache 18/4721). In den Vorschlägen der Monopolkommission für eine höhere Transparenz kommunalen Handelns hingegen sieht die Regierung „einen wichtigen Beitrag für Verbesserungen im Rahmen kommunaler Wirtschaftstätigkeit im Interesse der Bürger.“ Die Monopolkommission hatte in ihrem 80 Seiten umfassenden Kapitel zur kommunalen Wirtschaftstätigkeit geschrieben, sie sehe „eine übermäßige öffentliche Wirtschaftstätigkeit und Tendenzen zur zunehmenden Rekommunalisierung skeptisch.“

www.gfanews.de/gfa/

(nach oben)


Neues Inline-Messsystem für Biogasanlagen: über den Säuregehalt Störungen schneller erkennen

Das KurtSchwabeInstitut für Mess und Sensortechnik (KSI, Waldheim in Sachsen) und das Institut für Agrar und Stadtökologische Projekte der HumboldtUniversität (IASP) legten in einem Forschungsprojekt den Grundstein für ein InlineMesssystem für Biogasanlagen, das Essig, Propion und Buttersäure direkt in der Anlage erfasst. Die Forscher zeigten auch, dass die Essigsäurekonzentration Prozessinstabilitäten deutlich eher und intensiver anzeigt als der pHWert. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Eine kontinuierliche Überwachung der Konzentrationen organischer Säuren direkt in der Biogasanlage ist derzeit nicht Stand der Technik. Stattdessen müssen Proben entnommen und im Labor analysiert werden – eine schnelle Reaktion auf Prozessstörungen, die durch hohe Säuregehalte angezeigt werden, ist so nicht möglich.
Das Messsystem beruht auf dem Prinzip der membranfreien Gasextraktion gelöster und flüchtiger Komponenten mit anschließender chromatographischer Auftrennung der einzelnen Bestandteile. Diese werden in einem nachgeschalteten FlammenionisationsDetektor analysiert. Die beiden Abschlussberichte (Förderkennzeichen 22011110 und 22011811) stehen im Internet zum Download bereit:

www.fnr.de/projekte-foerderung/projekte/suche
www.gfa-news.de/gfa/

(nach oben)


„World Water Development Report 2015″ erschienen

Die Vereinten Nationen (UN) warnen vor akuter, weltweiter Trinkwasserknappheit . Einschneidende Änderungen bei der Nutzung, Verwaltung und Aufteilung der Ressource seien notwendig, schreiben die Experten im „World Water Development Report 2015″, der zum Weltwassertag am 22 . März erschienen ist . Sollten Reformen ausbleiben, drohe eine Trinkwasserknappheit, die vor allem Länder mit heißem und trockenem Klima treffen werde . Bis 2030 könne die Lücke zwischen Bedarf und der natürlichen Neubildung von Grundwasser auf 40 Prozent anwachsen, so die UNExperten . Der Anstieg der Weltbevölkerung von derzeit 7,3 Milliarden Menschen auf 9,1 Milliarden im Jahr 2050 sei eines der drängendsten Probleme, heißt es in dem Bericht weiter . Dadurch werde der weltweite Bedarf an Wasser um 55 Prozent ansteigen .
748 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser . 90 Prozent davon leben in Asien und in Afrika südlich der Sahara . UNICEF warnt, dass jeden Tag fast 1000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen sterben . Fehlende Toiletten, mangelnde Hygiene und verschmutztes Trinkwasser seien die Verursacher . UNICEF fordert deshalb, dass bis 2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben .
Die Bewässerung der Landwirtschaft, die zunehmende Industrialisierung und der Bau neuer thermischer Kraftwerke lassen die Nachfrage weiter steigen . Allein die Landwirtschaft ist heute für 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich . Hinzu kommen Klimawandel und Verstädterung . Die UNAutoren empfehlen, weniger Kohle, Atom und Gaskraftwerke zu bauen, weil sie viel Energie zum Kühlen verbrauchen . Die Unterstützung für erneuerbare Energien aus Sonne und Wind müsse weltweit wachsen, um den Wasserbrauch zu reduzieren .
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung entnimmt ihr Trinkwasser dem Grundwasser . Deshalb sinken die Grundwasserspiegel . Etwa 20 Prozent der Grundwasservorräte sind durch übermäßige Nutzung bedroht . Sicherheitsexperten sehen sogar das Risiko von Konflikten durch Wasserengpässe in China und
Indien . In brasilianischen Städten wie
Rio de Janeiro und São Paulo wird das Wasser bereits knapp . Um einen Zusammenbruch des Versorgungssystems zu verhindern, schaltete die Regierung mehrfach tageweise das Wasser ab .
Die UN rufen dazu auf, Wasser nicht zu verunreinigen . Mehr als 80 Prozent des Abwassers auf der Welt werde nicht aufgefangen oder gesäubert . Industrielle Produktion, Pestizide, Medikamente und auch die Einleitung ungeklärter Abwässer tragen zur Verschmutzung bei . Die UNExperten rufen die Politik auf, härter gegen die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser vorzugehen . Die derzeitigen Wasserkosten seien im Allgemeinen viel zu niedrig, um eine Verschwendung durch reiche Haushalte oder die Industrie zu verhindern .

www.unesco.de/wissenschaft/wasser/

(nach oben)


EUWasserrecht: zwar Fortschritte, aber auch noch Handlungsbedarf

Die EUMitgliedstaaten haben in den vergangenen Jahren bei der Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie und der HochwasserrisikomanagementRichtlinie zwar deutliche Fortschritte erzielt, nach wie vor besteht aber auch noch ein erheblicher Handlungsbedarf . Dies betont die EUKommission in ihrer Mitte März veröffentlichten Mitteilung über die Umsetzung der EUWasserpolitik . Die Mitteilung basiert auf einer eingehenden Untersuchung der Umsetzung des EUWasserrechts durch die Mitgliedstaaten . Die Ergebnisse hat die EUKommission in zwei Berichten veröffentlicht . Ergänzt werden die Berichte durch eine Reihe von Empfehlungen, zum Beispiel für eine bessere Wasserpreisgestaltung, Kontrolle der Wasserentnahme, Industrieanlagen und Maßnahmen gegen die Gewässerbelastung durch die Landwirtschaft .

(nach oben)


VERA Klärschlammverbrennung in Hamburg erhält neue Eigentümerstruktur

Hamburg Wasser hat seine Unternehmensanteile an der VERA Klärschlammverbrennung GmbH zum 20 . März 2015 von 11 auf 60 Prozent aufgestockt . Der bisherige Mehrheitseigner, Vattenfall Europe New Energy, hat sich vollständig aus der VERA Klärschlammverbrennung GmbH zurückgezogen und weitere sieben Prozent seiner Anteile an Remondis Aqua veräußert . Remondis Aqua besitzt damit nunmehr 40 Prozent der VERA . Die Anlage mit 35 Beschäftigten produziert jährlich rund 170 Millionen Kilowattstunden Strom und Wärme . Partner aus der Stadtentwässerung, wie beispielsweise die hanseWasser Bremen GmbH, nutzen die Services von Hamburg Wasser und der VERA, um eigene Reststoffe zu entsorgen .

(nach oben)


Umwelttechnikpreis BadenWürttemberg ausgeschrieben

BadenWürttembergs Umweltminister Franz Untersteller hat zur Teilnahme am 4 . Umwelttechnikpreis BadenWürttemberg aufgerufen . Mit dem Preis unterstützt die Landesregierung Unternehmen dabei, ihre neuartigen, materialsparenden und umweltschonenden Produkte und Technologien bekannter zu machen . Das Preisgeld beträgt insgesamt 100 000 Euro . Die Bewerbungsfrist endet am 17 . Mai 2015 . Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in BadenWürttemberg . Der Preis wird in vier Kategorien verliehen: „Energieeffizienz“, „Materialeffizienz“, „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“, „Mess, Steuer und Regeltechnik“ . Außerdem wird ein Sonderpreis vergeben, der sich an aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen und technischen Erfordernissen orientiert . Die Ausschreibungsunterlagen stehen im Internet bereit:

www.umwelttechnikpreis.de

(nach oben)


Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water ausgeschrieben

Bis zum 31 . Dezember 2015 können Bewerbungen um den Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water abgegeben werden . Der Preis wird in mehreren Kategorien verliehen: den mit umgerechnet rund 266 000 USDollar dotierten Creativity Prize und vier mit je 133 000 USDollar dotierte Specialized Prizes . Letztere werden vergeben für Arbeiten zu Oberflächengewässern, Grundwasser, alternative Wasserressourcen (wozu Abwasser gezählt wird), Wassermanagement und schutz . Die Verleihung ist für Dezember 2016 in Riyadh, SaudiArabien, vorgesehen .

www.psipw.org

(nach oben)


DWA-Gewässerentwicklungspreis ausgeschrieben

Nach 2010 und 2013 soll der DWAGewässerentwicklungspreis im Jahr 2016 erneut vergeben werden . Ausgezeichnet werden vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung, naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewäs sern im urbanen Bereich . Die Gewässerentwicklung in diesem Sinne umfasst alle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die wasserwirtschaftliche und ökologische Funktionsfähigkeit und das innerstädtische/innerörtliche Erscheinungsbild sowie den Erlebniswert der Gewässer zu erhalten, nachhaltig zu entwickeln und zu verbessern . Der Gewässerentwicklungspreis wird in Form eines Kunstobjekts oder einer anderen öffentlichkeitswirksamen Art vergeben . Zusätzlich können Belobigungen ausgesprochen werden . Der Preis wird aufgrund von Vorschlägen oder Bewerbungen verliehen .
Die Unterlagen zur Bewerbung stehen im Internet zum Download bereit oder können in der DWABundesgeschäftsstelle angefordert werden . Bewerbungsschluss ist der 31 . Oktober 2015 . Verkündet werden die Preisträger am 22 . März 2016, dem Weltwassertag .

DWABundesgeschäftsstelle Gewässerentwicklungspreis 2016 z. Hd. Anne M. Schumacher TheodorHeussAllee 17, 53773 Hennef EMail: schumacher@dwa.de http://de.dwa.de/ehrungenundauszeichnungen.html

(nach oben)


Österreich: 10PunktePlan gegen Plastik in Gewässern

Österreich will den Eintrag von Plastikpartikeln in die Gewässer deutlich verringern . Dies betonte Österreichs Umweltminister Andrä Rupprechter Mitte März anlässlich der Präsentation von zwei Studien über die Qualität der Donau in Wien . Die Untersuchung „Plastik in der Donau“ zeigt auf, dass jährlich ca . 40 Tonnen Plastik über die Donau aus
Österreich abtransportiert werden . Der Großteil davon stammt aus diffusen Quellen . Mit einem 10PunkteMaßnahmenprogramm will Österreich nun auf europäischer und nationaler Ebene diesen Eintrag deutlich reduzieren . Auf europäischer Ebene schlägt das Maßnahmenprogramm einheitliche Methoden und Messstandards für Plastikpartikeln in Fließgewässern, die Festlegung von EUGrenzwerten, einen freiwilligen Ausstieg der europäische Kosmetikbranche, eine Mikroplastikkonferenz in Brüssel und die Aufnahme in den Umweltbericht 2020 der Europäischen Umweltagentur sowie die Umsetzung einer „PlastiksackerlRichtlinie“ vor . Auf nationaler Ebene beinhaltet das angedachte Maßnahmenprogramm einen StakeholderDialog zur Donaustudie, einen „ZeroPelletsPakt“, die Weiterführung des Messprogramms an der Donau und ausgewählten Flüssen gemeinsam mit den Bundesländern, verschiedene Bewusstseinsbildungsmaßnahmen gemeinsam mit Bundesländern/Abfall und Abwasserverbänden sowie die Bewusstseinsbildung des Umweltministeriums zum Green Event  Song Contest . Eine ZeroPelletsLossInitiative hat das Umweltministerium bereits mit der Kunststoffindustrie ins Leben gerufen . Geplant sind hier technologische Verbesserungen, um Umweltbelastungen weiter zu reduzieren .

(nach oben)


Bundesregierung: Wasser erheblich mit Nährstoffen belastet

Das Grund und Oberflächenwasser in Deutschland ist an vielen Messstellen nach wie vor erheblich belastet . „Insgesamt gesehen ist die Belastung mit Nährstoffen gravierend“, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags
Drucksache 18/4393) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen . Aufgrund hoher Stickstoff und Phosphoreinträge verfehlten „alle Küstenwasserkörper den guten ökologischen Zustand nach der Wasserrahmenrichtlinie“ . Im Grundwasser verursachten die Nitratbelastungen ebenfalls erhebliche Schäden, heißt es weiter . So verfehlten 27 Prozent der Grundwasserkörper den guten chemischen Zustand aufgrund von Überschreitungen des Nitratgrenzwerts . Daneben seien organische Mikroverunreinigungen ein Problem in Oberflächengewässern, insbesondere Biozide, Pflanzenschutzmittel sowie Humanarzneimittel .

(nach oben)


MecklenburgVorpommern: Abschluss des Hochwasserprogramms Elbe

Seit 1983 wurde an einem systematischen Hochwasserschutz an der Elbe gearbeitet, der 1993 mit dem ersten Hochwasserschutzprogramm des Landes weiter angepasst wurde . Mit der Abnahme der Sanierungsmaßnahme am Randkanal Polder Horst durch Umweltminister MecklenburgVorpommerns, Till Backhaus, ist dieser Prozess nun abgeschlossen . Insgesamt unterhält das Land an der Elbe rund 155 km Deiche, elf Schöpfwerke sowie 56 Wehre und Siele . Nunmehr sind alle Anlagen an der Elbe an das Bemessungshochwasser von 1983 angepasst . „Dafür wurden seit 1990 rund 96 Millionen Euro ausgegeben . Mit der Sanierung des Deiches am Randkanal Polder Horst ist mit einer Investition von 3,3 Millionen Euro der Deich auf 10,61 m erhöht und der Deichkörper mit der Berme und Deichverteidigungswegen verstärkt worden . Damit haben wir das letzte Puzzlestück des Programmes eingefügt“, erklärte der Minister am 1 . April 2015 . Hochwasserschutz bleibe aber eine Daueraufgabe .

(nach oben)


Brandenburg: Leitbild zur Siedlungswasserwirtschaft beschlossen

Der vom Brandenburger Umweltministerium initiierte Dialog mit Gemeinden und Aufgabenträgern der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung in dem Bundesland wurde erfolgreich abgeschlossen . Auf der Abschlusskonferenz am 27 . März 2015 wurde von den Teilnehmern das im breiten Dialog erarbeitete „Leitbild Zukunftsfähige Siedlungswasserwirtschaft“ beschlossen .
Der demografische Wandel wird in den nächsten Jahren die kommunale Daseinsvorsorge bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung vor neue Herausforderungen stellen . Diesen Anpassungsprozess will das Brandenburger Umweltministerium aktiv begleiten und hat mit Gemeinden und kommunalen Aufgabenträgern in einem ersten Schritt mittelfristig Zielvorstellungen entwickelt .
Das nunmehr vorliegende Leitbild beleuchtet aus dem Blickwinkel der Städte und Gemeinden und ihrer Zweckverbände alle wesentlichen Facetten der Siedlungswasserwirtschaft und gibt klare Handlungsempfehlungen für die Anpassung an die Folgen des demografischen Wandels . In den Themenfeldern „Organisation“, „Finanzierung“, „Technische Infrastruktur“ sowie „Ressourcenschutz“ werden Handlungsziele formuliert und mit konkreten Maßnahmenvorschlägen untersetzt .
Das Umweltministerium wird diese Ergebnisse unter anderem bei der Neuausrichtung der Förderpolitik und bei der anstehenden Wasserrechtsnovelle berücksichtigen . Mit gezielter Förderpolitik soll eine punktgenaue Anpassung der vorhandenen Infrastrukturen an die vorhersehbaren Veränderungen ermöglicht werden .

www.leitbildsiedlungswasserbb.de

(nach oben)


Goldener Kanaldeckel des IKT ausgeschrieben

Auch in diesem Jahr verleiht das IKT den „Goldenen Kanaldeckel “ – bereits zum
13 . Mal . Der Preis wird am 9 . September 2015 von Peter Knitsch, Staatssekretär im nordrheinwestfälischen Umweltministerium, verliehen . Der „Goldene Kanaldeckel“ richtet sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken, sei es in öffentlicher oder privater Trägerschaft . Ziel der Auszeichnung ist es, die Bedeutung der Kanalisation in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen . Mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ werden herausragende Leistungen einzelner Mitarbeiter prämiert . Der erste Preis ist mit 2000 Euro dotiert, der zweite mit 1000 und der dritte mit 500 Euro . Bewerbungen sind bis zum 15 . Juli 2015 möglich .

www.ikt.de/ueberuns/goldenerkanaldeckel

(nach oben)


EUKommission fordert Italien auf, Sammeln und Behandlung von Abwasser zu verbessern

Die Europäische Kommission hat Italien aufgefordert, in einer Vielzahl von Gemeinden im ganzen Land das Sammeln und die Behandlung von Abwasser zu verbessern . Nach Dafürhalten der Kommission wird in 817 italienischen Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern das Abwasser nicht in angemessener Form gesammelt und behandelt . Zu den größeren Gemeinden gehören Rom, Florenz, Neapel und Bari . Einige Gemeinden kommen auch der Verpflichtung zu einer weitergehenden Behandlung von Abwässern, die in empfindliche Gebiete eingeleitet werden, nicht nach . Es sind rund 20 Regionen und Autonome Provinzen betroffen: die Abruzzen, die Basilicata, Bozen, Kalabrien, Kampanien, die Emilia Romagna, FriaulJulisch Venetien, Lazio, Ligurien, die Lombardei, die Marken, Piemont, Apulien, Sardinien, Sizilien, die Toskana, Trient, Umbrien, das Aostatal und Venetien . Italien ist auch der Verpflichtung nicht nachgekommen, Phosphor und Stickstoff von Deponien in 32 empfindlichen Gebieten zu entfernen . In Kontakten mit Italien hat sich das bestätigt, was die Kommission als systematischen Verstoß gegen EUVerpflichtungen ansieht . Daher ist eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt worden . Werden keine konkreten Maßnahmen ergriffen, um die Verstöße schnellstmöglich abzustellen, kann der Gerichtshof der Europäischen Union angerufen werden .

(nach oben)


Fracking schon seit den 1960erJahren

Die FrackingTechnologie wird in anderen Lagerstätten als Schiefer und Kohleflözgestein schon seit den 1960erJahren eingesetzt . Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (BundestagsDrucksache 18/4272) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mitteilt, darf der Einsatz der FrackingTechnologie bereits nach dem geltenden Bergrecht keine Gefahren für die Gesundheit oder das Trinkwasser hervorrufen . Trotzdem sollen die Regelungen nach Angaben der Bundesregierung noch verschärft werden . Dagegen seien die Auswirkungen von Fracking im Schiefer und Kohleflözgestein bisher nicht ausreichend erforscht . „Hier bedarf es zudem einer größeren Anzahl von Bohrungen als in anderen Gesteinen . Daher müssen hier die strengsten Regelungen gelten“, kündigt die Bundesregierung an . Auf Fragen zu Umweltschäden durch die Erdgas und Erdölförderung in Deutschland geht die Bundesregierung nicht näher ein . Die Genehmigung und Überwachung der Förderstätten sei Aufgabe der Länder.

(nach oben)


EUKommission verklagt  Vereinigtes Königreich wegen Mängeln bei der Abwassersammlung und -behandlung

Die Europäische Kommission verklagt das Vereinigte Königreich, weil das Land es in 17 Gemeinden versäumt hat, für eine sachgerechte Abwasserbehandlung zu sorgen . In vier der 17 Gemeinden ist die Abwasserbehandlung unzureichend und in einer Gemeinde (Gibraltar) gibt es überhaupt keine Kläranlage . In zehn wei teren Gemeinden, in denen das Abwasser in empfindliche Gebiete wie Süßwasserbestände oder Flussmündungen eingeleitet wird, entsprechen die vorhandenen Behandlungsverfahren nicht den für solche Gebiete erforderlichen strengeren Vorschriften . Außerdem geht es um übermäßige Regenüberläufe in der Kanalisation in zwei Gemeinden . Derzeit werden innovative und umweltfreundliche nachhaltige Abwasserentsorgungskonzepte eingeführt, um die Lage zu verbessern . Das derzeitige Überlaufvolumen ist jedoch immer noch zu hoch, und mit einem vorschriftsmäßigen Betrieb ist nicht vor 2020 zu rechnen, so die EUKommission . Die Kommission verweist jetzt die Angelegenheit an den Gerichtshof der Europäischen Union .

(nach oben)


Baden-Württemberg: 117 Millionen Euro für kommunale Maßnahmen im Bereich Wasserwirtschaft und Altlasten

Mit dem Förderprogramm „Wasserwirtschaft und Altlasten“ stellt die Landesregierung von BadenWürttemberg den Kommunen dieses Jahr rund 117 Millionen Euro aus Mitteln des Kommunalen Investitionsfonds zur Verfügung . Umweltminister Franz Untersteller erklärte hierzu Ende März 2015: „Mit dem Programm versetzt die Landesregierung die Städte und Gemeinden in die Lage, Gesamtinvestitionen von über 200 Millionen Euro in den Schutz unserer Umwelt zu tätigen . Dies wird sowohl die Struktur der Wasserversorgung im Land als auch die Qualität unserer Gewässer und Böden weiter verbessern . Außerdem wird es den kommunalen Hochwasserschutz voranbringen .“
Maßnahmen im Bereich Wasserbau und Gewässerökologie unterstützt das Land mit 40 Millionen Euro . Knapp 48 Millionen Euro stehen bereit, damit die Kommunen das Abwasser insbesondere im ländlichen Raum effizienter und umweltverträglicher beseitigen können . Darunter fällt zum Beispiel der Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Öhringen im Hohenlohekreis, für den ein Landeszuschuss von 1,5 Millionen Euro vorgesehen ist .
Um eine sichere Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten, stellt das Land den Kommunen über 14 Millionen Euro bereit . Für die Sanierung kommunaler Altlasten sind im Jahr 2015 Fördermittel in Höhe von über 15 Millionen Euro eingeplant .

(nach oben)


Projekt zu Umweltauswirkungen von Arzneimitteln

Das HelmholtzZentrum für Umweltforschung (UFZ) ist seit Februar am Projekt IPiE (Intelligence Led Assessment of Pharmaceuticals in the Environment) beteiligt, in dem 25 Partner aus Wissenschaft, Behörden und Pharmaindustrie gemeinsam daran arbeiten, die Vorhersage der Umweltauswirkungen von Arzneimitteln zu verbessern, die noch in der Entwicklung sind . Außerdem wollen sie Prioritätenlisten für die Risikobewertung und das Umwelt(bio)Monitoring von bereits auf dem Markt befindlichen Pharmazeutika erarbeiten . Mit einem Budget von 10,2 Millionen Euro wird das Projekt für vier Jahre gemeinsam von der EU und der pharmazeutischen Industrie durch ihre Innovative Funding Initiative (IMI) finanziert.

Prof. Dr. Beate Escher
Leiterin Department Zelltoxikologie
E-Mail: beate.escher@ufz.de

(nach oben)


Bundesverwaltungsgericht bestätigt Beitragsbescheide für „Altanschließer“

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am 15 . April 2015 in mehreren Revisionsverfahren entschieden, dass Grundstückseigentümer in MecklenburgVorpommern bis zum 31 . Dezember 2008 auch dann zu Anschlussbeiträgen für die Abwasserentsorgung herangezogen werden konnten, wenn ihre Grundstücke schon zu DDRZeiten an die Kanalisation angeschlossen waren.

Die Kläger sind Eigentümer bebauter  Grundstücke, die bereits vor der Wieder vereinigung über einen Anschluss an eine Abwasserentsorgungseinrichtung verfügten . Der beklagte Wasserversorgungs und Abwasserzweckverband GüstrowBützowSternberg übernahm mit seiner Gründung 1991 diese Einrichtungen und ist seither unter anderem für die Abwasserbeseitigung im Verbandsgebiet zuständig . Nachdem frühere Beitragssatzungen des Zweckverbandes an durchgreifenden Rechtsfehlern gelitten hatten, zog er die Kläger im Jahr 2006 auf der Grundlage seiner – ersten wirksamen –  Satzung von 2004 zu Beiträgen für die Herstellung der öffentlichen Einrichtung für die zentrale Schmutzwasserbeseitigung heran . Die dagegen gerichteten Klagen sind in den Vorinstanzen erfolglos geblieben . Das Bundesverwaltungsgericht hat die Revision der Kläger zurückgewiesen.
Zwar widerspricht das Kommunalabgabenrecht des Landes MecklenburgVorpommern dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Rechtssicherheit, wie er in der neuen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Beschluss vom 5 . März 2013 – 2 BvR 2457/08) seinen Niederschlag gefunden hat . Denn der Landesgesetzgeber hat versäumt, die Heranziehung zu Beiträgen zum Vorteilsausgleich einer zeitlichen Obergrenze zu unterwerfen, falls die maßgeblichen Satzungen – wie hier – zunächst nichtig waren und erst später durch rechtswirksame Satzungen ersetzt worden sind . Aber der Gesetzgeber hat in § 12 Abs . 2 Satz 1 KAG MV immerhin festgelegt, dass Grundstückseigentümer jedenfalls bis Ablauf des 31 . Dezember 2008 mit ihrer Heranziehung rechnen mussten . Auf Beitragsbescheide, die – wie vorliegend – bis zu diesem Zeitpunkt erlassen wurden, wirkt sich der Verfassungsverstoß daher nicht aus .
Soweit das Oberverwaltungsgericht das einschlägige Landesrecht dahin ausgelegt hat, nach der Wiedervereinigung sei auch sogenannten Altanschließern erstmalig der rechtlich gesicherte Vorteil geboten worden, ihr Schmutzwasser mittels einer kommunalen öffentlichen Einrichtung entsorgen zu können, steht Bundesrecht dem nicht entgegen . Für diese Bewertung ist wesentlich, dass Beiträge nur für nach der Wiedervereinigung entstandene Aufwendungen erhoben werden dürfen.
Der danach zwischen der Vorteilserlangung und der Beitragserhebung liegende Zeitraum bis Ende 2008 ist ange
sichts der Herausforderungen, die mit der Wiedervereinigung verbunden waren, zumutbar . Schließlich setzt die Beitragserhebung nicht voraus, dass die damit abgegoltenen Investitionen gerade die Anlagenteile betreffen, die von dem Grundstück des Beitragsschuldners tatsächlich in Anspruch genommen werden . Das hier einschlägige Landesrecht lässt es vielmehr ohne Verstoß gegen Bundesrecht ausreichen, dass Maßnahmen an der Gesamtanlage durchgeführt werden . Es kommt danach nicht darauf an, ob die Anlagenteile technisch miteinander verbunden sind .

Die Urteile stehen im Internet zum Download bereit:
www.gfa-news.de/gfa/

(nach oben)


Wasserrahmenrichtlinie: Entwürfe der Bewirtschaftungspläne des zweiten Zyklus veröffentlicht

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie sieht eine Aktualisierung der Bewirt-schaftungspläne für den Zeitraum 2016 bis 2021 vor. Nach Veröffentlichung der Bewirtschaftungspläne, die ab dem 22. Dezember 2015 gelten sollen, läuft derzeit eine sechsmonatige Öffentlichkeitsbeteiligung bis zum 22. Juni 2015. Im WasserBLIcK, der Bund-Länder-Informations- und Kommunikationsplattform, die von der Bundesanstalt für Gewässerkunde als „nationales Berichtsportal Wasser“ betrieben wird, wurde für alle zehn betroffenen Flussgebietseinheiten eine Link-Sammlung zum Informationsangebot der beteiligten Institutionen zusammengestellt. Aus Sicht der DWA – auch mit Blick auf das im März in den DWA¬Zeitschriften veröffentlichte Leitbild der DWA – ist es wünschenswert, wenn sich möglichst viele Fachleute (und Mitglieder der DWA) in den Diskussionsprozess und das Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung einbringen und ihre Stellungnahme abgeben.

www.wasserblick.net

(nach oben)


Großes Interesse der Verbände und Länder an Anhörung zu Fracking-Regelungspaket

Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium haben am 11. und 12. Februar 2015 die Länder- und Verbändeanhörungen zu dem Regelungspaket zum Umgang mit der Fracking-Technologie abgehalten. Dabei haben sich die Bundesländer und fast 50 Verbände zu den Ende letzten Jahres veröffentlichten Gesetz- und Verord-nungsentwürfen geäußert.
Diskutiert wurden insbesondere die neuen strengeren Anforderungen zum Einsatz der Fracking-Technologie, die vorgesehenen FrackingVerbote und die erweiterten Pflichten im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen. Wie zu erwarten, gingen die Meinungen über das erforderliche Maß der Regulierung auseinander. Während ein Teil der Teilnehmer die Regelungen als zu weitgehend ansieht, fordern andere zusätzliche Vorschriften und strengere Anforderugen.
Die deutliche Stärkung des Trinkwasserschutzes durch die Vorschläge des Bundesumweltministeriums zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes wurde von den meisten Teilnehmern im Grundsatz unterstützt. Auch die vom Bundes-wirtschaftsministerium vorgeschlagene Änderung der Bergschadenshaftung – eine Beweislastumkehr zugunsten Geschädigter von Kavernen und Tiefbohrungen – wurde mehrheitlich begrüßt. Generell bestätigen die Stellungnahmen, so das Bundesumweltministerium, dass die vorgelegten Regelungsentwürfe die Umwelt- und Gesundheitsbelange und die Interessen an der Rohstoff- und Energieversorgung in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigen.
Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium werden nun die Ergebnisse der mündlichen Anhörung ebenso wie die eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen eingehend auswerten und bei der Überarbeitung der Regelungsentwürfe betrachten. Die überarbeiteten Referentenentwürfe sollen nach Abschluss einer erneuten Ressortabstimmung vom Bundeskabinett gebilligt und anschließend im parlamentarischen Verfahren verabschiedet werden.

(nach oben)


Gabriel: Öffentliche Daseins-vorsorge wird durch TTIP nicht angetastet

Die Daseinsvorsorge ist ein wichtiger Baustein zur Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Ziele in Deutschland, und es muss der kommunalen Ebene wie bisher möglich sein, Aufgaben der Daseinsvorsorge nach eigenen Vorstellungen zu organisieren und durchzuführen. Das hat der vom Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, einberufene Beirat für die Trans¬atlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) einmütig festgestellt. Der Beirat hat auf seiner fünften Sitzung am 19. Februar 2015 über die Sicherstellung der Daseinsvorsorge in TTIP diskutiert. Bundesminister Gabriel: „… [es] ist unser Ziel, moderne und ambitionierte Freihandelsabkommen abzuschließen, gleichzeitig aber darauf zu achten, dass die Aufgaben der Daseinsvorsorge wie bisher durch die Städte und Gemeinden vor Ort wahrgenommen werden können. Denn die Daseinsvorsorge ist ein Eckpfeiler für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. … Es ist daher unser gemeinsames Kernanliegen, dass die Kommunen weiter das Recht haben, die Aufgaben der Daseinsvorsorge nach Maßgabe ihrer Prioritäten vor Ort zu erledigen. Weder TTIP noch ein anderes Handelsabkommen kann und darf daran etwas ändern.“
In der öffentlichen Diskussion zum TTIP-Abkommen wird vielfach die Sorge geäußert, dass TTIP zu Einschränkungen der kommunalen Selbstverwaltung ren oder durch das Abkommen ein Druck zur Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen entstehen könnte. Im TTIP-Verhandlungsmandat der EUKommission, das auch auf Betreiben der Bundesregierung veröffentlicht wurde, ist verankert, dass die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU erhalten bleiben soll. In diesem Punkt sind sich die Chefunterhändler der EU-Kommission und der USA einig, was sie auch öffentlich bekundet haben. Für den Bereich der Daseinsvorsorge wird es eine besondere Regelung geben, die eine weitere Marktöffnung gegenüber den USA ausschließt. Das bedeutet, dass keine Verpflichtung zur Privatisierung geschaffen wird und die Kommunen auch dort, wo keine Monopole bestehen, unverändert ihre Aufgaben wahrnehmen können. Auch der Spielraum für künftige Maßnahmen – etwa für Rekommunalisierungen im Bereich der Daseinsvorsorge – bleibt erhalten, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung.
Im TTIP-Beirat fand hierzu eine eingehende Aussprache statt. Alle Beteiligten äußerten den klaren Wunsch, dass Handelsabkommen der EU sich nicht nachteilig auf die Aufgabenwahrnehmung der Kommunen im Rahmen der
Daseinsvorsorge auswirken dürfen. Diese Position wird auch von der EU-Komission unterstützt, die durch einen Eperten vertreten war.

(nach oben)


Jährlich acht Millionen Tonnen Kunststoffabfall in die Meere

Acht Millionen Tonnen Kunststoffabfälle gelangen jedes Jahr in die Meere. Das sagt eine US-amerikanische Studie, die am 12. Februar 2015 auf der Jahresta¬gung der American Association for the Advancement of Science in San Jose, Ka¬lifornien, vorgestellt wurde. Die Arbeit wurde zeitgleich in der Zeitschrift Science veröffentlicht (Bd. 347, Nr. 6223, S. 768- 771). Die Wissenschaftler verbinden in ihrer Untersuchung Daten zu Bevölkerung, Kunststoffproduktion und Abfallmanagement (sowie Missmanagement, wie sie ausdrücklich betonen). Die genannten acht Millionen Tonnen entsprechen dem mittleren von drei betrachteten Szenarien. Nach den Erhebungen der Autoren fielen im Jahr 2010 insgesamt 275 Millionen Tonnen Kunststoffabfall in 192 Ländern der Erde, die an Meeresküsten liegen, an. Für das Jahr 2025 schätzen die Forscher, dass 17,5 Millionen Tonnen Kunststoffabfall in die Meere gelangen, kumuliert von heute bis 2025 wären das dann insgesamt 155 Millionen Tonnen. Diese Kunststoffeinträge seien 20 bis 2000 Mal größer als die Mengen, die nach Schätzungen auf der Wasseroberfläche treiben. Als Lösung empfehlen die Wissenschaftler, die Zufuhr von Kunststoffabfall in die Meere zu unterbrechen, da nachträgliche Reinigungen auf und im Meer kaum möglich seien: „Turn off the tap.“

(nach oben)


Anwerbung von Ingenieuren aus dem Libanon für Deutschland

Im Libanon werden künftig systematisch qualifizierte Ingenieure für den deutschen Arbeitsmarkt angeworben. Ein entsprechendes Projekt unter dem Titel „Engineers for Germany“ der RWTH A achen mit Unterstützung der Ingenieurkammer BadenWürttemberg (INGBW) ist in Beirut gestartet. Ab Mitte März 2015 werden dort die ersten 40 libanesischen Ingenieurabsolventen für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht. 13 von ihnen sollen nach BadenWürttemberg kommen. Langfristig sol¬len sich in dem im Januar 2015 gegründeten „German Academic Development Center“ (GADC) pro Jahr rund 200 aus-gebildete Ingenieure aus dem Libanon und der Region auf ein Arbeitsleben in Deutschland vorbereiten können. Rund die Hälfte soll nach BadenWürttemberg vermittelt werden. Das Projekt wurde von der International Academy der RWTH Aachen initiiert und wird unter anderem von der INGBW und der nordrheinwestfälischen Landesregierung unterstützt. Unter den ersten Projektteilnehmern sind libanesische Ingenieure verschiedener Fachrichtungen mit ausgezeichneter Hochschulausbildung, die Arabisch, Englisch und Französisch sprechen. Das GADC vermittelt ihnen zuerst in Beirut, dann an der RWTH Aachen DeutschIntensivkurse, technische Managementkurse und interkulturelle Trainings. Danach absolvieren sie drei bis fünf Monate lange Praktika in deutschen Unternehmen.

(nach oben)


Leipziger Modell zur Finanzierung der 4. Reinigungsstufe aus Mitteln der Abwasserabgabe vorgelegt

Das HelmholtzZentrum für Umweltforschung – UFZ hat zusammen mit der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Erik Gawel (UFZ) ein Gutachten für das Umweltbundesamt erstellt, wie analog zum „Schweizer Modell“ eine Finanzierung der vierten Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroschadstoffen auf Kläranlagen über die deutsche Abwasseabgabe erfolgen könnte. Die im Auftrag des Umweltbundesamts erstellte Studie geht der Frage nach, welchen Beitrag die bundesdeutsche Abwasserabgabe im Rahmen einer gezielten Minderung der Gewässerbelastung durch Mikroverunreinigungen im Wege einer Aufrüstung ausgewählter öffentlicher Abwasserbehandlungsanlagen der Größenklasse 5 leisten kann. Die Autoren der Studie meinen aufgrund ihrer Ergebnisse, dass eine aus dem Aufkommen der Abwasserabgabe gespeiste Förderpolitik mit Selbstbehalt unter Berücksichtigung eines abgabebezogenen Selbstfinanzierungseffekts der Elimination von Mikroverunreinigungen die beste instrumentelle KostenNutzenRelation aufweist. Es wird vorgeschlagen, 75 % der jährlichen Investitionskosten (Abschreibungen, Zinsen) für einen Zeitraum von 15 Jahren bei Kläranlagen der Größenklasse 5 zu bezuschussen. Diese Förderung wäre nach Ansicht der Leipziger Wissenschaftler zu flankieren durch eine Lenkungsertüchtigung der Abwasserabgabe mit Aufkommenserhöhung, um andere Finanzierungszwecke aus dem Aufkommen und den eigentlichen Lenkungszweck der Abgabe nicht zu gefährden. Die Abwasserabgabe würde so insgesamt lenkungspolitisch ertüchtigt und erbrächte dadurch ein höheres Aufkommen, das für eine Förderung eingesetzt werden könne („Leipziger Modell“). Die Belastungswirkungen des Modells für Abgabeschuldner und Gebührenzahler werden beziffert und in der Studie verhältnismäßig bewertet. Für die Funktionalität der Abwasserabgabe im Rahmen des Modells wird jedoch die Verzahnung mit ordnungsrechtlichen Anforderungen an eine Elimination von Mikroverunreinigungen für essenziell gehalten. Diese könnten emissionsorientiert flächendeckend nach dem Stand der Technik in der Abwasserverordnung niedergelegt oder aber bewirtschaftungsorientiert ge-mäß europäischer Wasserrahmenrichtlinie je nach Gewässersituation formuliert werden, so Erik Gawel und die anderen Autoren der Studie. Das Gutachten erscheint in Kürze in der Reihe Texte des Umweltbundesamts.

www.ufz.de/abwag

(nach oben)


Kritische Infrastrukturen: IT-Sicherheitsgesetz vorgelegt

Die Bundesregierung will die Sicherheit informationstechnischer Systeme in Deutschland verbessern und hat dazu den Entwurf eines „ITSicherheitsgesetzes“ (Bundestags-Drucksache 18/4096) vorgelegt. Er enthält unter anderem Anforderungen an die ITSicherheit sogenannter „Kritischer Infrastrukturen“, also der Einrichtungen, die für das Funktionieren des Gemeinwesens von zentraler Bedeutung sind. Deren Betreiber sollen dem Entwurf zufolge künftig ein Mindestniveau an ITSicherheit einhalten und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) IT-Sicherheitsvorfälle melden. Die beim BSI zusammenlaufenden Informationen sollen dort ausgewertet und den Betreibern zur Verbesserung des Schutzes ihrer Infrastrukturen zur Verfügung gestellt werden. Die Betreiber leisteten insoweit durch die Meldepflicht einen eigenen Beitrag zur IT-Sicherheit und bekämen „ein Mehrfaches an Informationen und Know-how zurück“, heißt es in der Vorlage. Gleichzeitig werde die Beratungsfunktion des BSI in diesem Bereich gestärkt.
Um den Schutz der Bürger zu verbessern, sollen die Telekommunikationsanbieter laut Entwurf verpflichtet werden, IT-Sicherheit „nach dem Stand der Technik“ zu gewährleisten. Zudem sollen sie IT-Sicherheitsvorfälle, die zu einem unerlaubten Zugriff der Nutzer oder einer Beeinträchtigung der Verfügbarkeit führen können, unverzüglich über die Bundesnetzagentur an das BSI melden und betroffene Nutzer über bekannte Störungen informieren, die durch Schadprogramme auf den datenverarbeitenden System der Nutzer hervorgerufen werden.
Ferner soll der Anteil des BSI an der Erstellung des Sicherheitskatalogs für Telekommunikationsnetzbetreiber der Vorlage zufolge ausgebaut werden. Zudem soll das Bundeskriminalamt „im Bereich Cyberkriminalität angesichts der zunehmenden Zahl von IT-Angriffen gegen Bundeseinrichtungen und gegen bundesweite Kritische Infrastrukturen in seinen Rechten gestärkt“ werden.
Der Bundesrat begrüßt in seiner Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf „die Initiative der Bundesregierung zur Verbesserung der IT-Sicherheit von Unternehmen und zum verstärkten Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Internet“. Zugleich bittet er unter anderem darum, im weiteren Gesetzgebungsverfahren dafür zu sorgen, dass „eine weitere Konkretisierung von unbestimmten Rechtsbegriffen“ erfolgt. In ihrer Gegenäußerung verweist die Bundesregierung darauf, dass die Verwendung unbestimmter Rechtsbegriffe in dem Gesetzentwurf verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei. Durch eine weitergehende Konkretisierung der Rechtsbegriffe entstünde die Gefahr, dass konkrete künftige Entwicklungen nicht mehr erfasst werden könnten. Die Verwendung unbestimmter Rechtsbegriffe mache den Gesetzentwurf demgegenüber „zukunfts- und technologieoffen“.

(nach oben)


EU-Kommission verklagt Griechenland wegen Versäumnissen bei der Abwasserbehandlung

Die Europäische Kommission verklagt Griechenland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union, weil das Land nach Auffassung der Kommission nicht dafür sorgt, dass Abwasser ordnungsgemäß behandelt wird. Im Jahr 2010 wurde Griechenland erstmals wegen eines besonderen Falls verwarnt, der Gebiete mit einer Einwohnerzahl zwischen 2000 und 15 000 betrifft. Obwohl viele der ursprünglichen Bedenken zwischenzeitlich ausgeräumt werden konnten, hat die Kommission aufgrund der verbleibenden Probleme nun beschlossen, den Fall vor den Gerichtshof der Europäischen Union zu bringen. Griechenland ist bei der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie (91/271/EWG) im Rückstand, und nach den jüngsten Berichten der griechischen Behörden erfolgt in fünf Gemeinden (Prosotsani, Doxato, Eleftheroupoli, Galatista und Vagia) immer noch keine geeignete Abwasserbehandlung. Für drei andere Gebiete (Polichronou, Chanioti und Desfina) sind die übermittelten Daten nach Auffassung der Kommission entweder unvollständig oder lassen eine Nichteinhaltung der entsprechenden Normen erkennen.

(nach oben)


Erdgasindustrie kritisiert Fracking-Regeln

Mit großen Zahlen hat sich der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) in die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Frackings in Deutschland eingebracht. Drohende volkswirtschaftliche Verluste von bis zu 100 Milliarden Euro konstatiert die Interessenvertretung der Erdgasunternehmen in einer aktuellen Stellungnahme. Der WEG befürchtet vor allem eine Ressourcenvernichtung durch großflächige Ausschlussgebiete. Der Verband hält die Auflagen durch Umweltverträglichkeitsprüfungen und wasserrechtlichen Gestattungen naturgemäß für ausreichend. Eine pauschale Definition von großen Ausschlussgebieten würde laut dem WEG hingegen rund 20 Prozent der Erdgasvorkommend der Nutzung entziehen. Den volkswirtschaftlichen Schaden daraus beziffert der WEG auf zehn Milliarden Euro. Unter Einrechnung der Potenziale, die durch die Ausschlussgebiete nicht mehr nutzbar sein sollten, betrage der volkswirtschaftliche Schaden bei aktuellen Preisen rund 100 Milliarden Euro, heißt es dann relativ schwammig weiter. Konkret fordert der WEG eine klare Tren nung zwischen konventionellen und unkonventionellen Lagerstätten anhand (hydro)geologischer Kriterien statt der Einführung einer „unbegründeten und willkürlichen“ 3000-Meter-Grenze. Zudem sollen nach den Vorstellungen des WEG alle ökologisch sinnvollen Entsorgungswege für Lagerstättenwasser zugelassen werden.

(nach oben)


BMBF-Förderung für Projekte zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Projekte zur Steigerung der Sicherheit kritischer Infrastrukturen. Die Fördermaßnahme ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012–2017“ der Bundesregierung. Dieses Programm verfolgt das Ziel, den Schutz der Gesellschaft vor Bedrohungen zu verbessern, die zum Beispiel durch Naturkatstrophen, Terrorismus, organisierte Kriminalität und Großschadenslagen ausgelöst werden. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen. Es werden Verbundprojekte mit mindestens zwei Projektpartnern gefördert. Projektskizzen können jederzeit eingereicht werden. Bewertungsstichtage sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres. Der letzte Bewertungsstichtag ist der 15. Oktober 2017.

www.bmbf.de/foerderungen/26222.php  

(nach oben)


BMBF-Forschungsprogramm zu Mikroplastik in marinen Systemen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein europaweites Forschungsprogramm zum Thema Mikroplastik initiiert. In Zusammenarbeit mit neun weiteren Mitgliedsstaaten (Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien), startete im Februar 2015 erstmalig eine gemeinsame Förderbekanntmachung über alle zehn Länder hinweg zu „Mikroplastik in marinen Systemen“ mit einer Gesamtfördersumme von bis 7,5 Millionen Euro („Ecological aspects of marine microplastics“ der Joint Pro¬gramming Initiative on Healthy and Productive Seas and Oceans). Das BMBF unterstützt damit deutsche Forschungsorganisationen, sich an der Erforschung offener Fragen zum Thema Mikroplastik zu beteiligen. Mit der Pilotmaßnahme soll eine einheitliche Messmethodik entwickelt werden, um wissenschaftliche Untersuchungen besser vergleichen zu können. In einer globalen Studie wird dargestellt werden, auf welchem Wege die Kunststoffe in die Meere gelangen, wie sich die Partikel in der marinen Umwelt verbreiten und welche toxikologischen Effekte sie auf marine Organismen haben und damit auf den Menschen am Ende der Nahrungskette. Geplant ist, dass die Ergebnisse aus den geförderten Projekten in einen gemeinsam formulierten Aktionsplan der G7 Wissenschaftsministerkonferenz zu Forschung und Innovation gegen Meeresvermüllung münden. Durch die Joint Programming Initiative „Productive and Healthy Seas and Oceans (JPI OCEANS)“ werden zwischenstaatliche europäische Aktivitäten zum Thema Meere und Ozeane gebündelt, koordiniert und entwickelt.

http://www.bmbf.de/de/25947.php
https://epss-jpi-oceans.ptj.de/home

(nach oben)


Manfred Fischer 75 Jahre

Am 9. April 2015 begeht mit Dipl.¬Ing. (FH) Manfred Fischer ein Urgestein der „Abwasserszene“, vor allem aus Sicht der betrieblichen Praxis in Deutschland, aber auch der benachbarten deutschsprachigen Länder, seinen 75. Geburtstag.
Der in Gauting bei München lebende Manfred Fischer wurde in Ansbach (Mittelfranken) geboren. Nach seiner Ausbildung zum Maurer studierte er in München städtischen Ingenieurbau und war sodann ein Jahr lang als Bauleiter tätig. 1967 trat er seinen Dienst beim Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft an, wo er 38 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 2005 im Bereich des Gewässerschutzes tätig war.
Manfred Fischer ist der DWA und ihrer Vorgängerorganisation ATV (Abwassertechnische Vereinigung) schon seit mehr als drei Jahrzehnten verbunden. Die Entwicklung der außerordentlich erfolgreichen kommunalen „Nachbarschaftshilfe“ Kläranlagen-Nachbarschaften hat er wesentlich beeinflusst. Seit der
Gründung der Kläranlagen-Nachbarschaften in Bayern im Jahr 1973 war Manfred Fischer viele Jahre als Lehrer tätig. 1981 wurde er stellvertretender Leiter, von 1987 bis 2005 war er deren Leiter. 1995 wurde er zum Sprecher der heutigen DWA-Arbeitsgruppe „Kläranlagen-Nachbarschaften“ gewählt. Diese Funktion hatte er – wie die Obmannstätigkeit im DWA-Fachausschuss „Nachbarschaften“ – bis zum Eintritt in seinen beruflichen Ruhestand im Jahr 2005 inne. Dem Betriebspersonal von Abwasseranlagen immer noch verbunden, fungiert er heute als Schriftleiter der KA-Betriebs-Info.
In Fachkreisen bekannt wurde er auch aufgrund seiner zahlreichen Buchveröffentlichungen, beispielsweise durch das in mehrere Sprachen (französisch, polnisch, russisch, rumänisch und chinesisch) übersetzte Klärwärter-Taschenbuch. Auch seine engagierte Mitarbeit bei der Erstellung von DWA-Arbeits und Merkblättern für die betriebliche Praxis und deren Umsetzung sowie in DIN-Ausschüssen sollen hier genannt werden. Mit humoristischen Büchern zur Abwassertechnik, etwa Wasserwirtschaft mit Humor oder Manfred Fischer’s Klärungsbedarf, hat er zudem Interpretationshilfen für schwierige Themen gegeben.
Manfred Fischer erhielt 1986 die Ehrennadel der ATV und 2006 als einer der Ersten aus dem Bereich des Anlagenbetriebs die höchste Auszeichnung, die die DWA ihren Mitgliedern verleiht: die Ehrenmitgliedschaft.
Anlässlich seines 75. Geburtstages dankt die DWA für das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement, wünscht weiterhin eine gute Gesundheit und hofft, dass er auch weiterhin für das Betriebspersonal tätig ist.

(nach oben)


Neues Wasserlabor für Hochschule in Sansibar

Im Rahmen eines Entwicklungsprojekts zwischen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und UST/GeoConsult konnte das Karume Institute of Science and Technology (KIST) nahe der Hauptstadt Stonetown in Sansibar/Tansania mit einem neuen Ausbildungslabor bestückt werden. Am 25. Juli 2014 fand die feierliche Übergabe des Wasserlabors samt maßgeschneidertem Curriculum statt. Entwickelt und ausgestattet wurde das Labor mit Lehrkonzept vom Verein zur Förderung des internationalen Wissensaustauschs e. V. (Association for International Knowledge Exchange „IKE“). Auf Sansibar laufen derzeit – im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft zwischen GIZ, dem örtlichen Wasserversorger Zanzibar Water Authority (ZAWA) und UST/GeoConsult – mehrere Projekte im Bereich dezentraler Wasserversorgung sowie ein begleitendes Ausbildungsprogramm im Wassersektor. Die gemeinsame Projektzusammenarbeit läuft bis 2016 und ist Teil des develoPPP. de-Programms, das die GIZ gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen hat. Als Teil des Ausbildungsprogramms führten die beiden Vorstände von IKE, Dr.-Ing. Christoph Rapp und Andreas Zeiselmair, M. Sc., einen einwöchigen Workshop für KIST-Dozenten und ZAWA-Hydraulik-Experten durch. Das Curriculum basiert auf dem Lehrkonzept, das von Christoph Rapp während seines neunjährigen Forschungs- und Lehrauftrags als Leiter des Hydromechanik-Labors an der TU München entwickelt wurde.

(nach oben)


Deutsches Trinkwasser erhält wieder die Note „sehr gut“

Trinkwasser aus großen zentralen Anlagen hat in Deutschland eine sehr gute Qualität. Das ist das Ergebnis des aktuellen Berichts zur Trinkwasserqualität, der am 12. Februar 2015 vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht wurde. Grenzwertüberschreitungen seien nach wie vor absolute Einzelfälle. Selbst Nitrat, das im Grundwasser teilweise in hohen Konzentrationen auftritt – insbesondere dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird –, überschreite im Trinkwasser seit mehreren Jahren nicht mehr den Grenzwert. Auch bei fast allen mikrobiologischen und chemischen Qualitätsanforderungen halten mindestens mindestens 99 Prozent der überwachten Proben die strengen rechtlichen Vorgaben ein. Grundlage sind die Meldungen der Bundesländer an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das UBA. Das UBA hat im aktuellen Bericht für die Jahre 2011 bis 2013 die Ergebnisse der Untersuchungen aus allen größeren Wasserversorgungen veröffentlicht – diese versorgen rund 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.

(nach oben)


Rheinland-Pfalz: neues Landeswassergesetz im Kabinett beraten

Fracking ist ein wichtiges Thema im geplanten neuen Landeswassergesetz für Rheinland-Pfalz. Der Gesetzesentwurf wurde am 3. Februar 2015 im Kabinett beraten. Das Land will mit dem neuen Gesetz Fracking in Wasserschutzgebieten, Heilquellenschutzgebieten und Mineralwassergewinnungsgebieten generell untersagen. Das Gesetz räumt außerdem der öffentlichen Trinkwasserversorgung Vorrang vor anderen Nutzungen ein. Durch Gewässerrandstreifen sollen Schadstoffeinträge vermindert werden. „Solange die mit der Fracking-Technologie einhergehenden Gefahren für Mensch und Umwelt nicht sicher ausgeschlossen werden können, darf Fracking mit gefährlichen Chemikalien nicht erlaubt werden. Wir nutzen daher die landesrechtlichen Möglichkeiten, um das Grundwasser vor den Risiken des Frackings zu schützen“, sagte Landesumweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Die Bundesregierung sei jahrelang nicht aktiv geworden und die erst vor kurzem vorgestellten Pläne der Bundesregierung gäben Anlass zur Sorge. Unter anderem wolle die Bundesregierung Fracking außerhalb von Wasserschutzgebieten grundsätzlich erlauben. Geplant sei auch eine Aufweichung des vorsorgeorientierten Gewässerschutzes zugunsten von Fracking. „Das bedeutet eine im Wasserrecht bisher nie dagewesene Aufspaltung des Grundwasserschutzes in Schutz- und Schmutzgebiete“, so Höfken. Neben Schadstoffeinträgen aus den Abwassereinleitungen der Kläranlagen rücken zunehmend flächenhafte Einträge in den Fokus des Gewässerschutzes – zum Beispiel aus der Düngung landwirtschaftlicher Flächen. Mit der neuen Regelung werden Schutzstreifen entlang ei nes Gewässers vorgeschrieben, wenn durch wesentliche Einträge der gute Gewässerzustand, wie ihn die EU vorschreibt, nicht erreicht wird. „Wir setzen jedoch vorrangig auf die Kooperation mit unseren Landwirten“, so Höfken.

(nach oben)


Große Qualitätsunterschiede im IKT-Warentest „Stutzensanierung“

Sind reparierte Stutzen dauerhaft infiltrationsdicht? Was leisten Mensch, Maschine und Materialien im Praxistest? Das Institut für unterirdische Infrastruktur (IKT) hat einen neutralen und unabhängigen Warentest zur Stutzensanierung durchgeführt. Ergebnis: Zwischen „sehr gut“ und „mangelhaft“ ist alles dabei. Der Test wurde von knapp 20 Kommunen in einem „kommunalen Lenkungskreis“ konzipiert. Die Finanzierung erfolgte durch das nordrhein-westfälische Umweltministerium und Mitglieder des Lenkungskreises.

(nach oben)


Pflichtversicherung gegen Elementarschäden

Der Petitionsausschuss des Bundestages hat sich für eine Pflichtversicherung für Gebäudeeigentümer gegen Elementarschäden ausgesprochen. Der Ausschuss hat am 14. Januar 2015 einstimmig beschlossen, eine entsprechende Petition dem Bundesjustizministerium zu übergeben. Die Petenten fordern darin, dass alle Eigentümer von Gebäuden eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden abschließen müssen, wobei die Beiträge in den Hochrisikozonen gedeckelt oder staatlich bezuschusst werden sollen. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass Naturkatastrophen in regelmäßigen Abständen Milliardenschäden am Eigentum von Bürgern – insbesondere an Wohngebäuden – anrichteten. Zwar würden sich viele Immobilieneigentümer gerne gegen solche Schäden versichern. Da die privatwirtschaftlich organisierten Versicherungen vor den hohen Kostenrisiken zurückschrecken würden, könnten sie dies jedoch nicht. Folge davon sei, dass der Staat und damit der Steuerzahler die Schäden, zumindest zum Teil, kompensieren müsste. Es gebe also, so urteilen die Petenten, im Bereich der Elementarversicherung ein klassisches Marktversagen, das den Gesetzgeber zum Handeln zwinge. Überlegungen zur Einführung einer verpflichtenden Elementarversicherung gab es auf Bundesebene bereits 2003. Damals wurden entsprechende Planungen jedoch nicht weiter fortgeführt, unter anderem aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken.

(nach oben)


Aus Abwasser Öle für die Schmierstoffindustrie gewinnen

Die Emschergenossenschaft und die Brain AG forschen an Möglichkeiten zur weiteren Nutzung von Abwasser durch biotechnologische Verfahren. Hierdurch soll unter anderem die Energieausbeute gesteigert sowie spezielle Öle für die Nutzung als Hochleistungsadditive in der Schmierstoffindustrie gewonnen werden. Die Untersuchungen werden im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten strategischen Allianz ZeroCarbFP (ZeroCarbon Footprint) gefördert. Parallel zu den Forschungsarbeiten mit dem Biotechnologie-Unternehmen Brain im Bereich Abwassernutzung ist die Emschergenossenschaft Gesamtkoordinatorin der über neun Jahre laufenden und 48 Millionen Euro schweren Allianz. Die bis heute gewonnen Erkenntnisse sind bereits sehr vielversprechend so die Emschergenossenschaft in einer Pressemitteilung. Aus dem Abwasser der Kläranlagen der Emschergenossenschaft konnten Organismen isoliert werden, die aufgrund ihrer Eigenschaft zur hohen Lipidbildung als geeignet für weitere Untersuchungen bewertet wurden. Lipide sind Fettverbindungen. Neben speziellen Bakterien konnte außerdem auch eine Reihe von Hefen und Pilzen identifiziert werden, die das Potenzial zum Energieund Rohstofflieferanten besitzen.

(nach oben)


Bewerben Sie sich jetzt um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015

Die DWA unterstützt als institutioneller Partner den Nachhaltigkeitspreis. Unternehmen können sich von Anfang März bis Anfang Juni um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis bewerben. In drei Größenklassen werden Unternehmen prämiert, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen besonders erfolgreich ökologische und soziale Herausforderungen annehmen und Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Gesucht sind herausragende Leistungen, die den Wandel hin zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften in Deutschland in besonderer Weise voran bringen. Sonderpreise zeichnen Unternehmen für besondere Ressourceneffizienz und nachhaltige Markenführung aus. Weitere Informationen finden Sie unter www.nachhaltigkeitspreis.de

(nach oben)


Förderung für Forschung zu „Mikroplastik in marinen Systemen“

Im Rahmen der Förderinitiative „Joint Programming Initiative Healthy and Productive Sea and Oceans“ (JPI OCEANS) werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung Projekte deutscher Partner im Themengebiet „Mikroplastik in marinen Systemen“ gefördert. Eingereichte Projektskizzen müssen einem der drei folgenden Förderthemen zugeordnet werden: Validierung und Harmonisierung analytischer Nachweismethoden für Mikroplastikpartikel; Identifizierung und Quantifizierung von Mikroplastikpartikeln in marinen Systemen; Untersuchungen toxikologischer Effekte auf marine Organismen. Projektskizzen müssen bis zum 31. März 2015 vorgelegt werden. Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme ist der Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH, beauftragt.

(nach oben)


Große Anfrage zur Wirkung der Landwirtschaft auf Wasser und Boden

Wer eine detaillierte, aktuelle Zusammenstellung sucht, welchen Einfluss die landwirtschaftliche Produktion auf den Zustand der Böden und der Gewässer hat, dem sei die 191 Seiten umfassende Antwort der nordrhein-westfälischen Landesregierung auf die Große Anfrage von SPD und Grünen „Wirkungen der Landwirtschaft auf die Ressourcen Wasser, Boden, Luft und biologische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen“ empfohlen (Landtags-Drucksache 16/7576).

(nach oben)


Kommunale Klärschlammverwertung: Verbände legen gemeinsame Eckpunkte vor

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag für eine Beendigung der Klärschlammausbringung zu Düngezwecken ausgesprochen. Die Umsetzung dieser Vorgabe wird erhebliche Auswirkungen für die kommunale Wasserwirtschaft haben. Vor diesem Hintergrund hat die DWA gemeinsam mit weiteren Verrbänden grundlegende Positionen für eine künftige Klärschlammstrategie formuliert. Die „Gemeinsamen Eckpunkte zur Klärschlammstrategie“ wurden am 20. Januar 2015 veröffentlicht. Die Verbände fordern in diesem Eckpunktepapier fachlich differenzierte Regelungen und betonen, dass sie zu einer verantwortungsvollen Kreislaufwirtschaft unter Wahrung eines hohen Schutzniveaus für Umwelt und Verbraucher stehen. Das Eckpunktepapier hebt unter anderem hervor, dass qualitativ hochwertige Klärschlämme auch weiterhin landwirtschaftlich oder landschaftsbaulich verwertet werden sollten. Ein geeignetes Instrument für den Nachweis ist die Qualitätssicherung. Die Verbände haben zudem hervorgehoben, dass die Kapazitäten zur Verbrennung von Klärschlämmen in der Vergangenheit deutlich ausgebaut wurden. Es ist daher zu begrüßen, technische Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche, Klärschlamm oder Abwasser zu entwickeln, die zurzeit noch nicht wirtschaftlich nutzbar sind. Ziel der Rückgewinnung sollte ein tatsächlich nutzbares Produkt (zum Beispiel Düngemittel) sein, um den Phosphor künftig auch dann wiederverwenden zu können, wenn der Klärschlamm thermisch behandelt wird. Zudem benötigt die Branche für Investitionen in die künftig erforderliche Entsorgungsinfrastruktur einen verläschen rechtlichen Rahmen. Es wird insoweit mit Spannung die Novelle der nationalen Klärschlammverordnung erwartet. Das gemeinsame Eckpunktepapier wird neben der DWA unter anderem von den kommunalen Spitzenverbänden dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Deutschen Bauernverband (DBV) sowie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unterstützt. Es wurde mit Begleitschreiben an die Bundesumweltministerin, den Bundeslandwirtschaftsminister, die Umweltministerien der Länder sowie die Umwelt- und Wasserpolitischen Sprecher der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien versandt.

(nach oben)


Der Kennzahlenvergleich Abwasser Baden-Württemberg geht in die neunte Runde – Profitieren auch Sie von einer Teilnahme!

Ein Unternehmensvergleich für alle, unabhängig von der Größe und dem Grad der Aufgabenwahrnehmung Über 100 Unternehmen haben bisher erfolgreich an den ersten acht Projektrunden des Kennzahlenvergleiches Abwasser in Baden-Württemberg teilgenommen. Das Projekt wird in der gemeinsamen Initiative Gemeindetag, Städtetag und DWA-Landesverband Baden-Württemberg als Verbändemodell für alle Unternehmen und Betreiber von abwassertechnischen Anlagen in Baden-Württemberg fortgeführt. Jeder Teilnehmer erhält einen individuellen und unternehmensbezogenen Abschlussbericht, aus dem die eigene Positionierung und Empfehlungen für die weitere Optimierung hervorgehen. Mit dem neuen Gütesiegel erhalten sie zudem die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam auf Ihren Verbesserungsprozess und die eigene Leistungsfähigkeit hinweisen zu können. Die Erhebung der Daten erfolgt im Zeitraum vom 01. Mai – 31. Juli 2015. Ein Einstieg interessierter Betreiber ist bis zum Ende dieses Zeitraums jederzeit möglich. Im Internet unter www.abwasserbenchmarking-bw.de können weitere Informationen abgerufen und Informationsmaterialien bzw. ein Vertrag zur Teilnahme angefordert werden. Die Ansprechpartner des Projektes informieren Sie gerne:

Dagmar Steiert
DWA-Landesverband Baden-Württemberg
0711 896631-160
Dagmar.Steiert@dwa-bw.de

(nach oben)


Brand in der Kanalisation in Freital-Burgk

Am 2. Dezember 2014 brannte ein Kanal in Freital-Burgk (Sachsen). Aufsteigender Qualm aus dem verrohrten Burgker Bach hatte zu einem Einsatz der Feuerwehr geführt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der unabsehbaren Folgen des unterirdischen Brandes wurden Anwohner von der Feuerwehr und der Polizei evakuiert. Am 3. Dezember 2014 wurde gegen 2.00 Uhr Entwarnung gegeben. Die Absperrung des Wohngebietes sowie der Straße wurde aufgehoben. Die evakuierten Anwohner konnten im Laufe des Vormittags ihre Häuser wieder betreten. Mehrmalige Spülungen des brennenden Kanals mit Wasser dämmten den Brand ein. Die Brandermittler der Kriminalpolizeiinspektion Dresden sind tätig. Nach Mitteilung der Polizeidirektion Dresden vom 22. Januar 2015 dauerten die Ermittlungen in dem Fall zu diesem Zeit punkt noch an. Eine abschließende Brandursache konnte noch nicht herausgearbeitet werden. Medienberichten zufolge gehen Polizei und Feuerwehr von fahrlässiger Brandstiftung aus, denn die Plastikauskleidung in den Rohren sei verschmort gewesen.

(nach oben)


Fracking – nicht zulasten der Umwelt – Anhörung der Bundesministerien am 12. Februar 2015

Am 18. Dezember 2014 hat die Bundesregierung Vorschläge für eine Neuregelung der Fracking-Technologie vorgelegt. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) begrüßt dieses Vorhaben der Regierung, zum Schutz der Gewässer und der Umwelt einen strengen Rechtsrahmen für das Fracking vorzugeben und dabei Raum zu lassen für die wissenschaftliche Erforschung der Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Umwelt, sieht aber in einigen Punkten noch Nachbesserungsbedarf. Fracking ist eine Technik zur unkonventionellen Förderung von Erdöl und Erdgas, bei der Gestein durch Flüssigkeiten unter Druck aufgebrochen wird. Diese Technik kann erhebliche Auswirkungen auf die Umw elt haben. Am 12. Februar 2015 findet in Berlin eine Anhörung der beteiligten Ministerien mit Verbändevertretern statt. Lesen Sie hier mehr. Alle aktuellen DWA-Presseinformationen finden Sie hier. http://de.dwa.de/presseinformationen.html  

(nach oben)


Bund setzt bei Energieeffizienz auf DWA-Arbeitsblatt

Die Bundesregierung will den Energieverbrauch von Abwasserbehandlungsanlagen senken, helfen soll dabei das Arbeitsblatt DWA-A 216 „Energiecheck und Energieanalyse – Instrumente zur Energieoptimierung von Abwasseranlagen“. Das Bundeskabinett hat im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) beschlossen, die Durchführung von Energiechecks und Energieanalysen in kommunalen Abwasseranlagen in den kommenden fünf Jahren zu fördern. Dabei sollen aber laut der vom Bundeswirtschaftsministerium herausgegebenen Publikation „Mehr aus Energie machen – Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz“ explizit nur die Checks und Analysen gefördert werden, die entsprechend dem Arbeitsblatt DWA-A 216 erfolgt sind. Aufgrund der Ergebnisse des Förderprogramms soll dann nach drei Jahren gemeinsam mit den Bundesländern geprüft werden, ob kommunale Abwasseranlagen künftig verpflichtend Energiechecks und -analysen durchführen müssen.

(nach oben)


Einweihung der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Steinhäule

Auf dem Klärwerk Steinhäule in Ulm ist die vierte Reinigungsstufe eingeweiht worden. Die neue Stufe, eine Aktivkohle- Adsorptionsanlage, wurde mit 2,6 Millionen Euro durch das Land Baden-Württemberg gefördert. Zusätzlich seien rund 4,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, EFRE, nach Ulm gegangen. Betreiber der Kläranlage Steinhäule ist der Zweckverband Kläranlage Steinhäule mit den Mitgliedern Ulm, Neu-Ulm, Senden, Blaubeuren, Berghülen, Blaustein, Dornstadt, Illerkirchen, Illerrieden, Schnürpflingen und Staig. Die Kläranlage hat eine Ausbaugröße von 445 000 Einwohnerwerten. Pro Jahr werden rund 35 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt. Bei Regenwetter können in der Vorklärung und der biologischen Reinigungsstufe maximal 2600 Liter Abwasser pro Sekunde behandelt werden. Insgesamt ist derzeit auf acht Kläranlagen in Baden-Württemberg eine gezielte Spurenstoffelimination in Betrieb. Weitere zehn Anlagen sind in Bau oder Planung. Nach deren Fertigstellung werden etwa 20 Prozent der gesamten Abwassermenge in Baden-Württemberg mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe behandelt, so das Landesumweltministerium in einer Pressemitteilung.

(nach oben)


Novellierung der Düngeverordnung soll Nährstoffeinträge senken

Die geplante Novellierung der Düngeverordnung wird nach Ansicht der Bundesregierung bei konsequenter Umsetzung mittelfristig zu einem deutlichen Rückgang von Nährstoffeinträgen in die Gewässer beitragen. In einer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/3459) auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen bewertet sie die effiziente und gewässerschonende Verwendung von Düngemitteln, die Anlage von Pufferstreifen als ökologische Vorrangflächen, die Ausweitung des Ökolandbaus sowie die Optimierung des Stickstoffmanagements als geeignete Maßnahmen, um den Eintrag von Nährstoffen wie Phosphor oder Stickstoff in die Gewässer zu senken.

(nach oben)


Novellierung der Düngeverordnung – Nachbesserungen erforderlich

Von der EU formulierte Umweltqualitätsziele werden nicht eingehalten Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) begrüßt die Novellierung der Düngeverordnung, mit der die EU-Nitratrichtlinie umgesetzt werden soll. Sie stellt aber fest, dass die im Entwurf formulierten neuen und erhöhten Anforderungen bei der Anwen¬dung von Düngemitteln in wesentlichen Punkten nicht ausreichen, um die gesetzlich vorgegebenen Umweltqualitätsziele zukünftig zu erreichen. Dies gilt insbesondere für die Einhaltung einer maximalen Belastung von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser. Aus Sicht der DWA sind Nachbesserungen des Entwurfs unbedingt erforderlich. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte den Entwurf einer „Verordnung zur Neuordnung der guten fachlichen Praxis beim Düngen“ am 18. Dezember 2014 vorgelegt. Lesen Sie hier mehr.

http://de.dwa.de/presseinformationen-volltext/items/novellierung-der-duengeverordnung-nachbesserungen-erforderlich.html  

(nach oben)


Kosten für die Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen sind steuerlich absetzbar

Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit einer Anlage (Dichtheitsprüfung einer Abwasserleitung) durch einen Handwerker und damit die Erhebung des unter Umständen noch mangelfreien Ist-Zustands kann ebenso eine steuerbegünstigte Handwerkerleistung sein wie die Beseitigung eines bereits eingetretenen Schadens oder vorbeugende Maßnahmen zur Schadensabwehr. Dies hat der Bundesfinanzhof (BFH) mit Urteil vom 6. November 2014 (Az. VI R 1/13) entschieden. Der Kläger beantragte in der Einkommensteuererklärung 2010 für eine Dichtheitsprüfung der Abwasserleitung seines privat genutzten Wohnhauses vergeblich eine Steuerermäßigung nach § 35a Abs. 3 Einkommensteuergesetz (EStG) für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Erhaltungsund Modernisierungsmaßnahmen. Das Finanzamt war der Auffassung, dass die Dichtheitsprüfung – wie die vom TÜV oder anderen autorisierten Fachkräften durchzuführende Sicherheitsprüfung einer Heizungsanlage im Gegensatz zu einer Wartung der Heizungsanlage – mit einer Gutachtertätigkeit vergleichbar sei. Nach Randnummer 12 des Schreibens des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) vom 15. Februar 2010 (BStBl. I 2010, 140; ersetzt durch BMF-Schreiben vom 10. Januar 2014, BStBl. I 2014, 75, Rdnr. 22) seien aber Aufwendungen, bei denen eine Gutachtertätigkeit im Vordergrund stehe, nicht nach § 35a EStG begünstigt. Das Finanzgericht (FG) gab der daraufhin erhobenen Klage hingegen statt. Dies hat der BFH nun bestätigt. Das FG habe die Dichtheitsprüfung der Abwasserleitungen des privat genutzten Wohnhauses zu Recht als steuerbegünstigte Handwerkerleistungen im Sinne des § 35a Abs. 3 EStG beurteilt. Denn die Dichtheitsprüfung der Abwasserleitung habe der Überprüfung der Funktionsfähigkeit einer Hausanlage gedient und sei damit als (vorbeugende) Erhaltungsmaßnahme zu beurteilen. Die regelmäßige Überprüfung von Geräten und Anlagen auf deren Funktionsfähigkeit erhöhe deren Lebensdauer, sichere deren nachhaltige Nutzbarkeit, diene überdies der vorbeugenden Schadensabwehr und zähle damit zum Wesen der Instandhaltung. Dies gelte auch dann, wenn hierüber eine Bescheinigung „für amtliche Zwecke“ erstellt werde. Denn durch das Ausstellen einer solchen Bescheinigung werde eine handwerkliche Leistung weder zu einer gutachterlichen Tätigkeit noch verliere sie ihren Instandhaltungscharakter.

www.gfa-news.de/gfa/ webcode/20150209_002

(nach oben)


Studieren am Campus der TU Berlin in Ägypten

Die ersten Absolventinnen und Absolventen der drei Masterstudiengänge des ägyptischen Campus der TU Berlin in Al Gouna am Roten Meer beendeten Ende Januar 2015 ihr Masterstudium erfolgreich. 17 junge Frauen und Männer der Studiengänge „Energy Engineering“, „Water Engineering“ und „Urban Development“ nahmen in einer feierlichen Zeremonie im Audimax in Al Gouna ihre Masterurkunden entgegen. An der Zeremonie nahm unter anderem der Umweltminister Ägyptens, Khaled Fahmy, teil. Die TU Berlin hat nach eigenen Angaben „als erste deutsche Universität einen Campus im Ausland eingerichtet, der technisch und rechtlich allen Qualitätskriterien der Bundesrepublik Deutschland entspricht.“ Die Außenstelle der TU Berlin in Ägypten hat eine Fläche von 10 000 Quadratmetern und öffnete im Oktober 2012. Sie ist eine Non-Profit Public Private Partnership (PPP), deren treibende Kraft auf ägyptischer Seite Samih Sawiris, Chef des größten Tourismusunternehmens Ägyptens, Orascom Hotels and Development, ist. Die Bewerbungsphase für den nächsten Jahrgang, der im Oktober 2015 startet, läuft noch bis zum 31. März 2015.

www.campus-elgouna.tu-berlin.de/v-menu/admission_process

(nach oben)


Forschungsbündnis BioSAM: Hefen und Bakterien als Sensoren für Schadstoffe im Wasser

Im Januar 2015 wurde das Forschungsbündnis „Biologische Sensor-Aktor-Systeme auf der Basis von funktionalisierten Mikroorganismen“ (BioSAM) gegründet. Es vereint fünf Institute der TU Dresden, darunter das Institut für Wasserchemie, mit fünf weiteren Forschungseinrichtungen und elf Unternehmen aus der Region. Das Bündnis wird im Rahmen der Innovationsinitiative „Unternehmen Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre mit rund sieben Millionen Euro gefördert. Im Mittelpunkt von BioSAM stehen lebende Mikroorganismen wie Hefen oder Bakterien mit einzigartigen Eigenschaften, die technisch genutzt werden sollen. So können Mikroorganismen beispielsweise für den spezifischen Nachweis von Arzneimittelrückständen oder Schwermetallverunreinigungen im Wasser eingesetzt werden. Eine Besonderheit dieses Ansatzes der Umweltanalytik besteht darin, dass nicht nur die Anwesenheit der Schadstoffe bestimmt, sondern auch deren biologische Wirkung auf lebende Zellen erfasst werden kann. Zudem können Mikroorganismen als Aktoren diese Problemstoffe oft sogar abbauen oder adsorbieren. Im Fokus des Verbunds „BioSAM“ steht die Entwicklung geeigneter Mikroorganismen. Bakterien oder Hefen besitzen manche gewünschte Eigenschaften von Natur aus, andere sollen mithilfe gentechnischen Designs hergestellt werden. Darüber hinaus werden Verfahren entwickelt, diese Mikroorganismen zuverlässig in technische Systeme einzubinden.

www.unternehmen-region.de/de/8841.php 

(nach oben)


Startschuss für umfassende Reform des Vergaberechts

Die Bundesregierung hat am 7. Januar 2015 die „Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Kabinett beschlossen. Bis April 2016 müssen nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel drei neue EURichtlinien zur Vergabe öffentlicher Aufträge und Konzessionen umgesetzt werden. Diese Gelegenheit soll nun genutzt werden, um das Vergaberecht modern, einfach und anwenderfreundlich zu machen. Die Vergabeverfahren sollen effizienter und schneller werden. Zudem wird die Möglichkeit der öffentlichen Hand gestärkt, unter anderem auch soziale oder ökologische Aspekte bei der Vergabe zu berücksichtigen. Die Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts sehen eine Vereinfachung der komplexen Struktur des deutschen Vergaberechts vor. Bislang waren die Vorschriften zur Vergabe von Lieferungen und Dienstleistungen über verschiedene Regelwerke verteilt. Künftig sollen sie im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und in Rechtsverordnungen zusammengeführt und vereinheitlicht werden. Den Besonderheiten bestimmter Leistungen trägt die neue Struktur weiterhin Rechnung. Das gilt insbesondere für Bauleistungen.
Kommunale Handlungsspielräume im Bereich der Daseinsvorsorge bleiben erhalten. Künftig soll gesetzlich klargestellt werden, unter welchen Voraussetzungen Kommunen zentrale Leistungen der Daseinsvorsorge selbst oder gemeinsam mit anderen Kommunen erbringen können. Dadurch erhalten Kommunen ein hohes Maß an Rechtssicherheit, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung.
Wer sich wegen Wirtschaftsdelikten strafbar gemacht hat, soll nicht von öffentlichen Aufträgen profitieren. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der EUVergaberichtlinien soll dafür die Einführung eines zentralen bundesweiten Registers geprüft werden, um den Ausschluss unzuverlässiger Bieter sicherzustellen.
Mit den Eckpunkten zur Reform zeichnet die Bundesregierung die Konturen des Gesetzentwurfes vor, den sie im Frühjahr vorlegen wird. Die Regierung plant, dass das Gesetz im April 2016 in Kraft tritt. Der Beschluss des Bundeskabinetts steht zum Download im Internet bereit.

(nach oben)


Sondergutachten zum „Stickstoffproblem“ vorgelegt – nationale „Stickstoffstrategie“ gefordert

Der übermäßige Eintrag von Stickstoff in Böden, Luft und Wasser ist ein drängendes Umweltproblem. Eine umfassende Analyse der Ursachen und Handlungsempfehlungen, wie der Eintrag wirksam gesenkt werden kann, enthält ein neues Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU), das Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 14. Januar 2015 entgegengenommen hat.
In seinem Sondergutachten mit dem Titel „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem“ erkennt der SRU an, dass die Stickstoffeinträge in vielen Bereichen bereits gemindert worden seien. Um jedoch zu einer wirksamen Begrenzung auf ein nachhaltig tragfähiges Maß zu kommen, empfiehlt der SRU der Bundesregierung, ge meinsam mit den Ländern eine „nationale Stickstoffstrategie“ zu entwickeln, die ein differenziertes Zielsystem und anspruchsvolle, effiziente und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele enthalten solle. Neben Emissionen insbesondere aus der Verbrennung fossiler Energieträger in den Sektoren Verkehr und Energiewirtschaft spiele die Landwirtschaft darin eine Schlüsselrolle.
Der SRU macht in seinem Gutachten über 40 Handlungsvorschläge. Aktuelle Handlungsprioritäten sind danach:
●● die Novelle der Düngeverordnung (DüV), die die Ausbringung von Gülle oder Gärresten regeln soll: Der Referentenentwurf vom Dezember 2014 würde nach Meinung des SRU Verbesserungen bringen, die aber noch nicht ausreichend sind.
●● die Einführung einer Umweltabgabe auf Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft als Ergänzung zu ordnungsrechtlichen Vorgaben
●● die Weiterentwicklung der europäischen Luftreinhaltepolitik
An der Novellierung der Düngeverordnung arbeitet die Bundesregierung derzeit. Der Entwurf der Novelle liegt den Bundesländern und Verbänden zur Stellungnahme vor.
Zusätzlich hatte das Umweltbundesamt (UBA) kürzlich das Positionspapier „Reaktiver Stickstoff in Deutschland – Ursachen, Wirkungen, Maßnahmen“ veröffentlicht. Wegen zu hohen Konzentrationen von reaktiven Stickstoffverbindungen in Luft und Gewässern verfehlt Deutschland vielfach die Vorgaben der europäischen Umweltpolitik. 27 % der Grundwasserkörper befinden sich aufgrund einer zu hohen Nitratkonzentration in schlechtem chemischen Zustand, 48 % der natürlichen und naturnahen Ökosysteme an Land sind von Eutrophierung betroffen (Zahl für das Jahr 2009), und an etwa 70 % der innerstädtischen, stark durch den Verkehr beeinflussten Messstationen wird der Langzeitgrenzwert für Stickstoffdioxid in der Luft von 40 μg/m3 überschritten. Der SRU geht davon aus, dass mindestens eine Halbierung der Stickstoffeinträge in Deutschland und der EU notwendig wäre, um nationale und internationale Qualitätsziele zu erreichen.
Das Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Um weltproblem“ und das Positionspapier „Reaktiver Stickstoff in Deutschland – Ursachen, Wirkungen, Maßnahmen“ stehen im Internet zum Download bereit.

(nach oben)


Bundesregierung beschließt IT¬Sicherheitsgesetz

Das Bundeskabinett hat am 17. Dezember 2014 den Entwurf eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (ITSicherheitsgesetz) beschlossen. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, enthält der Gesetzentwurf Anforderungen an die ITSicherheit Kritischer Infrastrukturen, also der Einrichtungen, die für das Gemeinwesen von zentraler Bedeutung sind, wie etwa die Energieversorgung und den Wassersektor. Die Betreiber Kritischer Infrastrukturen sollen künftig einen Mindeststandard an ITSicherheit einhalten und erhebliche ITSicherheitsvorfälle an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Die beim BSI zusammenlaufenden Informationen werden dort ausgewertet und den Betreibern Kritischer Infrastrukturen zur Verbesserung des Schutzes ihrer Infrastrukturen zur Verfügung gestellt.
Der Gesetzentwurf baut die Rolle des BSI weiter aus und trägt seiner gewachsenen Bedeutung als zentrale Stelle für die ITSicherheit unter anderem durch eine Erweiterung seiner Beratungsfunktion Rechnung. Um die Sicherheit von ITProdukten für Kunden transparenter zu machen, soll das BSI die Befugnis erhalten, auf dem Markt befindliche ITProdukte und ITSysteme im Hinblick auf ihre ITSicherheit zu prüfen, zu bewerten und die Ergebnisse bei Bedarf zu veröffentlichen. Darüber hinaus sieht das Gesetz eine Erweiterung der Ermittlungszuständigkeiten des Bundeskriminalamts im Bereich der Computerdelikte vor, insbesondere für den Fall von ITAngriffen auf Einrichtungen des Bundes.

(nach oben)


Schadstoffgrenzwerte bei bodenbezogener Verwertung von Bioabfällen und Klärschlämmen

Die Übergangsregelungen des § 10 Absatz 3 der Düngemittelverordnung bezüglich der bodenbezogenen Verwertung von Bioabfällen und Klärschlämmen sind zum 31. Dezember 2014 ausgelaufen. Daran erinnert das Bundesumweltministerium (BMUB) in einem Schreiben. Aufgrund dieser Übergangsregelung galten die Grenzwertfestlegungen der Bioabfallverordnung (BioAbfV) und Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vorrangig vor den Bestimmungen der Düngemittelverordnung (DüMV) für die Schadstoffparameter, die sowohl in den abfallrechtlichen Vorschriften wie auch in der DüMV geregelt sind. In der Folge gelten seit dem 1. Januar 2015 die Schadstoffbestimmungen der abfallrechtlichen und düngerechtlichen Verordnungen nebeneinander. Das Schreiben des BMUB steht zum Download im Internet bereit.

(nach oben)


Schweiz regelt Finanzierung der Spurenstoffelimination in Kläranlagen

Die Schweiz regelt die Finanzierung von Maßnahmen zur Spurenstoffelimination. Kläranlagenbetreiber sollen hierfür neun Franken jährlich je angeschlossenen Einwohner erheben dürfen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bereitet derzeit die entsprechende Novellierung der Gewässerschutzverordnung vor. Einen entsprechenden Novellierungsvorschlag hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) Ende Dezember des letzten Jahres in die Anhörung geschickt. Das UVEK setzt damit die im März 2014 vom Schweizer Parlament beschlossene Änderung des Gewässerschutzgesetzes
(GSchG) um. Diese sieht die landesweite Finanzierung der Ausrüstung von rund 100 Abwasserreinigungsanlagen (ARA) mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe zur Beseitigung von Spurenstoffen vor. Durch diesen Ausbau will die Schweiz rund 50 Prozent der Spurenstoffe aus dem Wasser eliminieren. Die vorgeschlagenen Änderungen der Gewässerschutzverordnung (GSchV) regeln die Gewährung von Bundesbeiträgen an die Sanierungsarbeiten und die Kriterien, nach welchen bestimmt wird, welche ARA ausgerüstet werden sollen. Die ARA sollen neu pro Einwohnerin und Einwohner, die ihnen angeschlossen sind, eine Abgabe von neun Franken pro Jahr erheben dürfen. Damit die Kantone die Wirksamkeit der von ihnen getroffenen Maßnahmen in den Oberflächengewässern überprüfen können, wird in der Verordnungsänderung zudem vorgeschlagen, die Spurenstoffe neu einheitlich aufgrund ihrer Wirkung auf Wasserlebewesen zu beurteilen. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen vorgesehen, darunter eine Anpassung der Grundwasserschutzzonen in Karstregionen sowie die Erstellung einer nationalen elektronischen Gewässerschutzkarte durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU). Die Anhörung dauert

(nach oben)


Förderung dezentraler Kleinkläranlagen spart in Rheinland-Pfalz 20 Millionen Euro ein

Das rheinlandpfälzische Umweltministerium sieht in der neu geschaffenen Förderung von Kleinkläranlagen deutliche finanzielle Vorteile für die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum. RheinlandPfalz spare durch dezentrale statt zentrale Lösungen rund 20 Millionen Euro ein, berichtete Anfang des Jahres 2015 Landesumweltministerin Ulrike Höfken. Die im Juli 2013 eingeführte Förderrichtlinie ermöglicht es Kommunen, den Bau und Betrieb von Kleinkläranlagen auf Private zu übertragen. Für die Investitionskosten gewährt das Land einen Zuschuss. Mit der Förderung will das Umweltministerium erreichen, dass bis zum 31. Dezember 2015 für alle Haushalte in RheinlandPfalz die geordnete Abwasserentsorgung sichergestellt ist.

(nach oben)


Förderung für Projekt der Chemischen Fabrik Budenheim zum Phosphorrecycling aus Klärschlamm

Mit fachlicher und finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) von 390 000 Euro entwickelt die Chemische Fabrik Budenheim (RheinlandPfalz) ein Verfahren, das unter Einsatz von Kohlendioxid Phosphor aus Klärschlamm zurückgewinnt. Die Laborentwicklung des neuen Verfahrens der Chemischen Fabrik Budenheim unterstützte zuvor die Investitions und Strukturbank RheinlandPfalz (ISB) im Auftrag des Landes RheinlandPfalz mit 416 000 Euro. Darauf aufbauend sollen jetzt umfangreiche Versuche mit einer Pilotanlage an der Kläranlage MainzMombach durchgeführt werden, um Klarheit über die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Verfahrens zu bekommen. Die neu entwickelte Versuchsanlage ist verfahrenstechnisch so kompakt und einfach aufgebaut, dass nicht nur weniger Chemikalien, sondern auch deutlich weniger Wärme, also Energie, für die Ver fahrensschritte benötigt wird, sagt FranzPeter Heidenreich, DBUReferent für Wasserwirtschaft und Bodenschutz. Die gewonnenen Produkte sollen dann untersucht werden, ob sie sich für die Weiterverarbeitung zu Phosphordünger eignen.

Bei dem Verfahren wird unter erhöhtem Druck Kohlenstoffdioxid in das KlärschlammWasserGemisch geleitet. So werden die im Klärschlamm enthaltenen Phosphate gelöst. Bei diesem „BudenheimVerfahren“ sollen keine umweltschädlichen Abwasser oder Abluftströme mehr entstehen. Die nach dem Trocknen übrigbleibenden Phosphate können dann zu Düngemittel weiterverarbeitet werden. Das bei dem Prozess entweichende Kohlendioxid wird aufgefangen und im Kreislauf erneut für den Reaktionsbehälter genutzt. Ziel des Verfahrens ist es, je nach Herkunft des kommunalen oder industriellen Klärschlamms bis zu 50 Prozent des Phosphats zurückzugewinnen. Der phosphatarme Rückstand bzw. Restschlamm soll auf seine wertvollen Inhaltsstoffe analysiert werden, um die Reststoffe ebenfalls in den Kreislauf zurückzuführen und ressourcenschonend verwenden zu können.
Die Verfahrenskosten werden bislang auf 60 bis 70 Cent pro Kilogramm gewonnenen Phosphor geschätzt und seien somit deutlich geringer als bei den bisherigen Verfahren, wo die Kosten zwischen zwei und 25 Euro pro Kilogramm Phosphor lägen, so die DBU.

(nach oben)


Förderung für innovative Industrieabwasserreinigungsanlage

Das Bundesumweltministerium fördert mit rund fünf Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm eine innovative Industrieabwasserreinigungsanlage der Hochwald Foods GmbH in Hünfeld. Die Hochwald Foods GmbH plant im hessischen Hünfeld neben dem Neubau eines Molketrocken und Demineralisierungswerks auch die Errichtung einer modular aufgebauten Industrieabwasserreinigungsanlage. Mit der neuen Anlage sind eine über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Verringerung der abgeleiteten Salzfracht, eine Rückgewinnung von Phosphor zum Einsatz als Düngemittel in der landwirtschaftlichen Produktion sowie die Erzeugung von Energie aus Biogas geplant. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

www.umweltinnovationsprogramm.de/

(nach oben)


Gesetzentwurf zum Fracking kommt 2015

Ein Gesetzentwurf zur Regelung der Erdgasförderung nach der FrackingMethode soll im ersten Quartal des Jahres 2015 in den Bundestag eingebracht werden. Dies teilte die Regierung in einer Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie am 17. Dezember 2014 mit. Bei der Neuregelung werde der Schutz der Natur und des Trinkwassers an erster Stelle stehen. Im Gebiet von National und Naturparks soll es ebenso wenig Genehmigungen geben wie in Trink und Heilwasserreservoiren. Zu den geplanten Neuregelungen gehört auch, dass die Beweislast für Schäden auf die Unternehmen verlagert werden soll.
In ihrer Stellungnahme zeigte sich die CDU/CSUFraktion erfreut, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung grundsätzlich vorgeschrieben werden soll. Die SPDFraktion betonte die Bedeutung des Grundwasserschutzes, verwies jedoch zugleich auf die Chancen der Erdgasförderung. So habe sich die Klimabilanz der USA verbessert. Schon im Vorfeld ent täuscht zeigten sich die Oppositionsfraktionen. Die Linksfraktion erklärte, die Bundesumweltministerin habe den weltweit strengsten Gesetzentwurf angekündigt, und jetzt sehe es danach aus, dass es zu einer Freigabe für Fracking kommen werde. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärte, für die Energiewende sei kein Fracking notwendig. Damit werde nur das fossile Zeitalter verlängert.

(nach oben)


Fracking: Länder- und Verbändebeteiligung zu Neuregelungen gestartet

Am 19. Dezember 2014 haben das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und das Bundesumweltministerium (BMUB) gemeinsam die Referentenentwürfe zur Anwendung der FrackingTechnologie und damit im Zusammenhang stehender Tiefbohraktivitäten an die Länder und Verbände versandt. Diese hatten bis zum 23. Januar 2015 Zeit, um zu den Entwürfen Stellung zu nehmen. Konkret geht es um Änderungen der bergrechtlichen Vorschriften bei der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben und der Allgemeinen Bundesbergverordnung sowie des Bundesberggesetzes und der EinwirkungsbereichsBergverordnung. Im Zuständigkeitsbereich des BMUB liegen außerdem Änderungsentwürfe des Wasserhaushalts, des Bundesnaturschutzgesetzes und anderer Umweltregelungen. Am 12. Februar 2015 findet im Bundespresseamt in Berlin eine mündliche Anhörung der beteiligten Ministerien mit den Verbändevertretern statt.

Die Referentenentwürfe dienen in erster Linie dem Schutz des Grundwassers und der Umwelt vor den Risiken, die mit dem Aufbrechen von Gesteinen unter hydraulischem Druck zur Aufsuchung oder Gewinnung von Erdgas, Erdöl oder Erdwärme (FrackingTechnologie) verbunden sind. Gleichzeitig soll in diesem Zusammenhang auch den Risiken Rechnung getragen werden, die mit der Entsorgung von Rückfluss und Lagerstättenwasser verbunden sein können, soweit sie bei dem Einsatz der FrackingTechnologie, aber auch bei der herkömmlichen Aufsuchung oder Gewinnung von Erdgas, Erdöl oder Erdwärme anfallen. Zusätzlich werden die Regelungen zur Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen und zur Haftung für Bergschäden bei den genannten Vor haben erweitert. Insbesondere wird dadurch eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung eingeführt und die Bergschadensvermutung ausgedehnt.

Die Entwürfe sind innerhalb der Bundesregierung noch nicht abschließend abgestimmt.

(nach oben)


BMBF-Förderung für Projekte der Wasserwiederverwendung und Aufbereitung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Richtlinien zur Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung“ (WavE) des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ (FONA) bekanntgemacht. Die Fördermaßnahme soll einen Beitrag zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung von Regionen im In und Ausland leisten, insbesondere auch in Ländern mit ausreichendem Potenzial für deutsche Technikanbieter. Gefördert werden sollen Vorhaben zur Wasserwiederverwendung durch Nutzung von behandeltem kommunalem Abwasser, zur Kreislaufführung von industriell genutztem Wasser sowie zur Aufbereitung von salzhaltigem Grund und Oberflächenwasser. Die Antragstellung durch kleine und mittlere Unternehmen wird ausdrücklich begrüßt. Hierbei sind besonders die im Wassersektor aktiven Ingenieur, Planungs und Beratungsbüros aufgefordert, sich an den Forschungsprojekten zu beteiligen. Bis zum 30. April 2015 können Projektskizzen eingereicht werden.

www.bmbf.de/foerderungen/25563.php

(nach oben)


Abwasserkanal Emscher: schon 36 514 Meter verlegt

Der unterirdische Vortrieb des Abwasserkanals Emscher schreitet weiter voran: Nach Mitteilung der Emschergenossenschaft wurden mit Stand 8. Januar 2015 bereits 36,514 Kilometer von rund 51 Kilometern des neuen Kanals „unter Tage“ verlegt. Dabei wurden allein im Kanalabschnitt zwischen Dortmund und BottropSüd bislang 9240 KanalrohrElemente mit einem Gesamtgewicht von 167 884 Tonnen durch die Erde geschoben. Im Bauabschnitt ab BottropSüd in Richtung Oberhausen kommt ein anderes Bauverfahren zum Zuge, wo nicht ganze Rohre, sondern einzelne Bausteine direkt vor Ort im Tunnel zu einem Kanalring zusammengebaut werden. Der Abwasserkanal Emscher soll bis Ende 2017 fertig gestellt werden und danach das Gewässer Emscher als abwassertechnische Hauptschlagader des Reviers ablösen. Der Fluss kann dann renaturiert werden. In den EmscherUmbau investiert die Emschergenossenschaft über einen Zeitraum von fast 30 Jahren knapp 4,5 Milliarden Euro.

(nach oben)


Förderung der DBU für die Entwicklung umweltfreundlicher Antibiotika

Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie der Leuphana Universität Lüneburg, will die Struktur des Antibiotikums Ciprofloxacin mithilfe computergestützter Berechnungen so verändern, dass Ersatzprodukte bei gleicher Wirksamkeit im menschlichen und tierischen Körper besser abbaubar sind und gar nicht mehr in die Umwelt gelangen können. Anschließend sollen die aussichtsreichsten „Kandidaten“ im Labor chemischsynthetisch hergestellt und mit Blick auf antibiotische Wirksamkeit gegenüber resistenten Keimen, biologische Abbaubarkeit und mögliche Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt getestet werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt dieses Vorhaben mit 460 000 Euro. Ci profloxacin ist ein besonders schwer abzubauendes Antibiotikum, das viel verschrieben wird. Es lässt sich im Abwasser von Krankenhäusern und Kläranlagen und in Oberflächengewässern sowie in Gülle und güllebehandelten Böden wiederfinden.

(nach oben)


Kurzstellungnahme der KLU zur Novellierung der Düngeverordnung

Die Kommission Landwirtschaft beim Umweltbundesamt (KLU) hat eine Kurzstellungnahme zur Novellierung der Düngeverordnung (DüV) abgegeben. Danach teilt die KLU die Auffassung und die Begründung der Europäischen Kommission, dass die sich derzeit abzeichnende „moderate“ Novellierung der DüV nicht ausreichen wird, um den flächendeckenden „guten Zustand“ der Gewässer zu erreichen. Sie ist darüber hinaus der Auffassung, dass es erhebliche Vollzugsdefizite bei der DüV gibt, die deren Wirksamkeit entsprechend herabsetzen und die es daher zu beheben gilt.

(nach oben)


„Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ kommt

In der zweiten Hälfte der Legislaturperiode soll ein „Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ vorgestellt werden. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (BundestagsDrucksache 18/3579) auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. In dem Konzept will die Bundesregierung bestehende Fachkonzepte und Leitbilder zu Naturschutz und Landschaftspflege zusammenbringen, um zum Beispiel die Hochwasservorsorge, die Auenentwicklung, die Bundesverkehrswegeplanung und die Vernetzung der Biotope in Deutschland besser planen zu können, heißt es weiter.
Die GrünenFraktion hatte sich nach der Vernetzung der Lebensräume erkundigt. Das Ziel aus dem Jahr 2002, ein zusammenhängendes Biotop von mindestens zehn Prozent der gesamten Landesfläche zu schaffen, sei nach Information der Abgeordneten bis heute nicht erreicht. Die Bundesregierung schreibt dazu, sie verfüge über keine Zahlen über den derzeitigen Umsetzungsgrad. Es sei aber bekannt, dass es auf Länder und Kommunalebene eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen gebe.
Auf Bundesebene würde die Vernetzung neben dem „Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ unter anderem mit den Bundesprogrammen „Blaues Band“ und „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ gefördert, teilt die Regierung in der Antwort mit.

(nach oben)


Bayern: AbwasserInnovationspreis geht nach Nürnberg und Betzenstein

Das bayerische Umweltministerium hat den „AbwasserInnovationspreis 2014″ vergeben. Ausgezeichnet wurden die Stadtentwässerung und Umweltanalytik
Nürnberg sowie die Verbandsgemeinde (VG) Betzenstein/Landkreis Bayreuth. In Nürnberg wird ein Regenrückhaltebecken umgebaut. Ziel ist eine qualitativ hochwertige Reinigung von belastetem Regenwasser aus dem städtischen Bereich. Insbesondere sollen damit Nährstoffe, vor allem Phosphor, ausgefiltert werden. In einem bayernweit einzigartigen Verfahren wird dazu die Regenwasserbehandlung (Sedimentation) in das Regenrückhaltebecken integriert. Dafür stellt der Freistaat rund 250 000 Euro zur Verfügung. Im Landkreis Bayreuth wird ein innovatives Verfahren zur Energiegewinnung aus gereinigtem Abwasser und Regenwasser umgesetzt. Durch den Umbau des vorhandenen Schönungsteichs wird der Ablauf der Kläranlage zwischengespeichert und über eine Turbine Strom erzeugt. In einem zweiten Schritt ist die energetische Nutzung der Entlastungswassermengen der Regenbecken geplant. Die VG Betzenstein erhält dafür 30 000 Euro vom Umweltministerium.

www.wasser.bayern.de

(nach oben)


Gerhard Spatzierer ein Ruheständler?

Mit unglaublicher Energie und persönlicher Leidenschaft hat sich Gerhard Spatzierer über mehr als zwei Jahrzehnte für das Betriebspersonal eingesetzt. Im Berufsleben bei der Landesregierung des Burgenlandes in Österreich beschäftigt und mit dem Dienstgrad wirklicher Hofrat (wHR) ausgestattet, machte er nie ein Hehl daraus, dass sein Herz für die Praktiker schlägt. Als Mitbegründer der Kläranlagen-Nachbarschaften 1992 in Österreich machte er sich schnell auch in Deutschland einen Namen. In der DWA-Arbeitsgruppe BIZ-1.1 „Kläranlagen-Nachbarschaften“ fand er rasch Anerkennung und wurde 2005 auch deren Sprecher. In dieser Funktion besuchte er sämtliche Jahresveranstaltungen der Kläranlagen-Nachbarschaften in allen DWA-Landesverbänden. In Zahlen ausgedrückt heißt das, er besuchte 72 Lehrertagungen! Aber er besuchte sie nicht nur, sondern war stets mit Fachbeiträgen präsent. Mit seiner hohen fachlichen Kompetenz war er auf allen Veranstaltungen ein willkommener Gast. Auch in den Kanal- und den Gewässer-Nachbarschaften sowie in verschiedensten Arbeitsgruppen war er engagiert. Nicht zu vergessen auch im Redaktionsbeirat des KA-Betriebs-Info. Durch sein Auftreten und sein Wirken war er ein hervorragender Botschafter österreichischer Werte sowohl in fachlicher wie in kultureller Hinsicht.

Bereits 2008 zeichnete ihn Präsident Otto Schaaf mit der DWA-Ehrennadel aus.

(nach oben)


Nachbarschaft auf hoher See

Eine der meist besuchten Nordseeinseln ist Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland. In der Hochsaison bringen die Schiffe innerhalb einer Stunde mehr als 3000 Tagestouristen auf die Insel (Abbildung 1). Für das Betriebspersonal der Kläranlage Helgoland ist es eine große Herausforderung, bei einer Grundlast von registrierten 1370 Einwohnern mit der stoßweise anfallenden großen Abwassermenge fertig zu werden. Seit 2013 ist Helgoland Mitglied in der Kläranlagen-Nachbarschaft 61 Dithmarschen. Beim letzten Nachbarschaftstag im November 2013 regten die Teilnehmer an, das nächste Treffen im Juli 2014 auf Helgoland durchzuführen. Für mich als Lehrer dieser Nachbarschaft eine neue nicht ganz leicht Aufgabe der Orga¬nisation. Immerhin dauert die Schiffsreise von Büsum aus…

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2312

(nach oben)


Lauingen feiert Jubiläum

Die staatliche Berufsschule in Lauingen/Donau (Bayern) feierte nicht nur ihr 50-jähriges Bestehen, sondern auch das Geburtsjahr der umwelttechnischen Berufe (Abbildung 1). Denn vor 30 Jahren wurde der Ausbildungsberuf der Ver- und Entsorger mit den drei Fachrichtungen als staatlich anerkannter Beruf ins Leben gerufen.

Aus diesem Anlass fand am 19. November 2014 in Kooperation mit der Bayerischen Verwaltungsschule ein Ausbil-dertreffen statt. Über 100 Teilnehmer waren gekommen, um angemessen diese Jubiläen zu feiern.

Den ganzen Artikel lesen Sie in:
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2317

(nach oben)


Führungswechsel bei den Nachbarschaften im DWA-Landesverband Nord

17 Jahre leitete Dipl.-Ing. Jürgen Lüddecke die Kläranlagen- Nachbarschaften in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In dieser langen Zeit hat er durch seine intensive Tätigkeit den Erfahrungsaustausch des Betriebspersonals untereinander maßgeblich belebt. Nun hat er die Leitung aus gesundheitlichen Gründen beendet. Für den DWA-Landesverband Nord geht damit eine kleine Epoche zu Ende. Die DWA hat seine Leistungen gewürdigt und ihn im Rahmen der Bundestagung am 30. September 2014 in Baden-Baden mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Prof. Dr.-Ing. Artur Mennerich, der Vorsitzende des Landesverbandes Nord, verabschiedete Jürgen Lüddecke bei der Lehrertagung in Soltau aus dem Kollegenkreis. Noch steht sein Nachfolger, Dipl.-Ing. Georg Thielebein, zurückhaltend daneben (siehe Abbildung). Aber das wird sich sicher bald ändern, denn er weiß genau, was auf ihn zukommt…

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2311

(nach oben)


Eberhard Jüngel jüngstes Ehrenmitglied der DWA

Die DWA hat den langjährigen DWA-Landesverbandsvorsitzen¬den Sachsen/Thüringen und früheren Leiter des Betriebes Zwickauer Mulde/Obere Weiße Elster der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Dipl.-Ing. Eberhard Jüngel (67), zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Eberhard Jüngel hat sich in hervorragendem Maß Verdienste um die Vereinigung erworben. Er war von 2002 bis 2013 Mitglied des Präsidiums und von 2009 bis 2013 Vizepräsident. Sein Verhandlungsgeschick und seine ausgleichenden Art haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Zusammenwachsen der früheren ATV und des damaligen DVWK zur heutigen DWA so gelungen ist. Ebenso hat er sich für die Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Fachverbänden auf Bundes- und Landesverbandsebene eingesetzt. Herausheben an dieser Stelle wollen wir aber sein Engagement für die Gewässer-Nachbarschaften…

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2313

(nach oben)


Bücherecke Kanal- und Kläranlagenbetrieb – neue ÖWAV-Regelwerke

In letzter Zeit wurden vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) einige wichtige Regelwerke für das Betriebspersonals herausgegeben. Die bisherige Ausbildung zum Klärfacharbeiter wurde mit der 3. Auflage des ÖWAV-Regelblattes 15 neu gestaltet und mit einem Messtechnik-Kurs sowie einem E-Technikkurs (für Nicht- Elektriker) erweitert.

Für das Personal von Kanalisationsanlagen gibt es erstmals mit dem ÖWAV-Regelblatt 44 eine Regelung zur Ausbildung zum Kanalfacharbeiter. Jeder im Kanal Arbeitende sollte danach zukünftig zumindest eine abgeschlossene Grundausbildung besitzen. Beide Ausbildungsregelungen sind seit dem 1. Januar 2013 in Kraft. Kürzlich erschienen ist der ÖWAV-Arbeitsbehelf 45, der die Anforderungen für Musterstellenbeschreibungen abgestuft für Kanal-/Klärwärter, Kanal-/Klärfacharbeiter sowie Betriebsleiter beschreibt. Das Werk bietet Gemeinden und Verbänden eine wertvolle Hilfe bei Stellenausschreibungen und Arbeitsplatzbeschreibungen. Die Texte für die einzelnen Funktionen stehen auf der Homepage des ÖWAV (www.oewav.at) zum Gratisdownload zur Verfügung. Neu geregelt wurde die Eigen- und Betriebsüberwachung biologischer Kläranlagen im ÖWAV-Arbeitsbehelf 14 (3. Auflage). Darin werden Art, Umfang und Häufigkeiten von Messungen, Probenahmen und Untersuchungen in Abhängigkeit von der Kläranlagenkapazität festgelegt. Damit wurde ein neuer Standard für die Überwachung dieser Anlagen geschaffen. Die völlig überarbeitete 3. Auflage des ÖWAV-Regelblattes 13 enthält erstmals eine exakte Definition von über 1000 Stamm- und Betriebsdaten. Das Regelblatt gilt als allgemeines Pflichtenheft für das Erstellen praxisnaher Betriebsprotokolle. Der modulare Aufbau der Parameterlisten ermöglicht es, die Dokumentation entsprechend dem Einzelfall zu gestalten. Jeder Datensatz ist durch Identifikationsnummer eindeutig be¬schrieben. Dies ermöglicht eine EDV-technische Zuordnung und gewährleistet die Kompatibilität von unterschiedlichen EDV-Programmen. Die umfangreichen Anhänge stehen auf der Homepage des ÖWAV (www.oewav.at) zum Gratisdownload zur Verfügung.

ÖWAV-Regelblatt 13: „Betriebsdaten von Abwasserreinigungsanlagen – Erfassung, Protokollierung und Auswertung“, 3. Aufl., 2013, 16,00 €
ÖWAV-Regelblatt 15: „Der Klärfacharbeiter – Berufsbild, Ausbildungsplan und Prüfungsordnung“, 3. Aufl., 2013, 16,00 € ÖWAV-Regelblatt 44: „Der Kanalfacharbeiter – Berufsbild, Ausbildungsplan und Prüfungsordnung“, 2012, 16,00 € ÖWAV-Arbeitsbehelf 14: „Eigen- und Betriebsüberwachung von biologischen Abwasserreinigungsanlagen (> 50 EW)“, 3. Aufl., 2010, 20,00 €
ÖWAV-Arbeitsbehelf 45: „Musterstellenbeschreibungen für das Personal von Kanalisations- und Abwasserreinigungs¬anlagen“, 2014, 16,00 €

Sämtliche Regelwerke des ÖWAV werden von Austrian Standards plus Publishing, 1020 Wien, Österreich, Heinestraße 38, Tel. +43 (0)1/2 13 00-805, vertrieben. Auch Download-Versionen sind erhältlich.
E-Mail: sales@as-plus.at

Wandkalender Wasser 2015 Der Wandkalender Wasser 2015 des DWA-Landesverbands Sachsen/Thüringen zeigt in zahlreichen ausdrucksvollen Fotos die Vielfalt des Mediums Wasser. Moderne Technik, Schauspiele der Natur, Spiegelbilder, Wasserstraßen oder Wasserspeicher sind nur einige Themen. Der Kalender eignet sich als Kunden-geschenk und kann auch mit einem verbands- firmenspezifischen Eindruck versehen werden.
Bezug DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen Niedersedlitzer Platz 13, 01259 Dresden, Deutschland Tel. +49 (0)351/2 03 20 25 E-Mail schnaufer@dwa-st.de  

(nach oben)


Weltwassertag: „Wasser und nachhaltige Entwicklung“

Der nächste Weltwassertag am 22. März 2015 steht unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“. Dies knüpft daran an, dass im Jahr 2015 neue globale Ziele nachhaltiger Entwicklung verabschiedet werden. Verantwortlich ist in diesem Jahr das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, in Zusammenarbeit mit UNESCO, UN-HABITAT, UNEP, der Weltbank und UN-DESA. Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Er wird seit 1993 begangen.

(nach oben)


Vertonte Präsentation zum TSM

Die DWA verdeutlicht den Nutzen und Ablauf einer TSM-Prüfung jetzt auch mit einer neu erstellten vertonten PowerPoint- Präsentation. Das Technische Sicherheitsmanagement (TSM) ist ein Verfahren zur Selbstüberprüfung von Unternehmen hinsichtlich der Qualifikation und Organisation ihres technischen Bereichs. Es ist nach Sparten gegliedert und wird von den technisch-wissenschaftlichen Vereinigungen getragen. Die Anforderungen an das Technische Sicherheitsmanagement werden für die jeweilige Sparte in verschiedenen Merkblättern definiert. Anhand von Leitfäden wird überprüft, ob im Unternehmen die Anforderungen der jeweiligen Merkblätter erfüllt sind. Der Nutzen des TSM liegt auf der Hand: Das Bürgerliche Gesetzbuch formuliert in § 823 weitreichende Schadensersatzpflichten bei vorsätzlicher oder fahrlässiger Verletzung von Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder sonstiger Rechte Dritter. TSM hilft, Organisationsdefizite zu erkennen und Schwachstellen zu beseitigen, damit Haftungsfolgen für das Unternehmen abgewendet und gegebenenfalls persönliche Konsequenzen für die Unternehmensleitung von vornherein vermieden werden.

(nach oben)


Geschäftsanbahnungsreise „Abfallwirtschaft in Südafrika“

Im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für kleine und mittelständische Unternehmen führt die Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika vom 16. bis 20. März 2015 eine Geschäftsreise für deutsche Unternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft und Recycling durch. Ziel des Geschäftsanbahnungsprojektes ist es, deutsche Unternehmen bei ihrem außenwirtschaftlichen Engagement zur Erschließung neuer Absatzmärkte zu unterstützen.

(nach oben)


Rohstoffeffizienzpreis für Abwassertechnologie

Der Rohstoffeffizienz-Preis in der Kategorie „Forschungseinrichtung“ geht im Jahr 2014 in die Abwasserwirtschaft. Klaus Opwis vom Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West (DTNW), Krefeld, und Frank Grüning vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA), Duisburg, haben Anfang Dezember die Auszeichnung für die Entwicklung eines Textils erhalten, das in der Lage ist, Wertstoffe aus industriellen Abwässern zu filtern. Für das Verfahren haben Opwis und Grüning Polyelektrolyte an verschiedenen Textilien fixiert. Diese Moleküle sind in der Lage, aus bestimmten Lösungen Wertmetalle „herauszufischen“. Mithilfe von Polyesterstoff konnten die Forscher – zunächst im Labormaßstab – unterschiedliche Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium binden. Das Verfahren wurde in einem weiteren Schritt praxistauglich umgesetzt: So gelang es beispielsweise, aus mehreren Hundert Litern Abwässer der Leiterplattenindustrie pro Kilogramm Textil 20 Gramm Palladium zurückzugewinnen. Hinter dem Rohstoffeffizienzpreis stehen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die Deutsche Rohstoffagentur. Mit dem Preis sollen besondere Beiträge zur Sicherung der Rohstoffversorgung gefördert werden.

(nach oben)


Förderung der Nutzung von Produktionsabwässern eines Lebensmittelbetriebs

Die Nähr-Engel GmbH aus Goch (Nordrhein- Westfalen) plant die Errichtung einer Behandlungsanlage für Abwasser aus der Herstellung von Kartoffeltrockenprodukten. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMUB) mit rund 480 000 Euro gefördert. Ziel des Vorhabens ist es, die im Produktionsabwasser enthaltenen organischen Stoffe mit dem „DANA-Reaktor“ (dynamisches Anaerob-aerob-System) zur Biogasherstellung und damit als Ersatz von Erdgas zur Energiegewinnung zu nutzen und das kommunale Klärwerk spürbar zu entlasten. Im DANA-Reaktor wird eine anaerobe Behandlung mit einem aeroben Schwebebettverfahren zur Nachbelüftung in baulicher Einheit in einem Tank kombiniert. Das spart Platz, senkt den Aufwand für Verrohrungen und senkt die Investitionskosten. Mit der neuen Technik steht ein Verfahren zur Verfügung, das auch für kleinere Unternehmen mit geringen Abwasservolumina wirtschaftlich betreibbar ist, so das BMUB. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

(nach oben)


Mikroplastik auch in Schweizer Gewässern

Mikroplastik in Oberflächengewässern wird auch in der Schweiz ein Thema. Die ETH Lausanne hat im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sechs Schweizern Seen sowie die Rhone auf Mikroplastik untersucht. Ergebnis: In den meisten Proben der sechs untersuchten Schweizer Seen und der Rhone wurden Mikroplastik-Partikel nachgewiesen. Obwohl die gemessenen Konzentrationen keine direkte Gefährdung für Umwelt und Wasserqualität darstellen, bezeichnet das BAFU die Vorkommen in den Gewässern als unerwünscht und sieht darin zudem einen Verstoß gegen das geltende Verunreinigungsverbot der Gewässerschutzgebung. Die ETH Lausanne hat für die Untersuchung zwischen Juni und November 2013 aus Genfersee, Bodensee, Neuenburgersee, Lago Maggiore, Zürichsee und Brienzersee sowie aus der Rhone bei Chancy an der Grenze zu Frankreich Proben entnommen. Diese Proben von der Wasseroberfläche wurden auf das Vorkommen und die Art der Kunststoffpartikel mit einer Größe zwischen 0,3 und 5 mm untersucht. In 27 Proben fanden die Forscher im Mittel circa 0,1 Mikroplastik- Partikel pro Quadratmeter Wasseroberfläche, wobei 7 Proben kein Mikroplastik enthielten. Die Werte einzelner Proben zwischen und innerhalb der Seen variierten stark, was auf Unterschiede in der Belastung der ufernahen beziehungsweise uferfernen Zonen sowie auf zeitlich stark schwankende Einträge in die Seen hindeutet. So wurden beispielsweise die höchsten Konzentrationen nach einem Gewitter gemessen, was darauf schließen lässt, dass Mikroplastik von abfließendem Niederschlagswasser mitgeschwemmt wird. Die Bevölkerungsdichte im Einzugsgebiet hatte keinen Einfluss auf das Ausmaß der Belastung. Zudem hat die ETH 33 Sandproben von den Stränden der Seen genommen. Hiervon waren 12 frei von Mikroplastik. Die Belastung betrug im Mittel circa 1000 Mikroplastik-Partikel pro Quadratmeter. Der größte Teil des Mikroplastiks in den Proben (Wasser und Strände) entfiel auf Kunststofffragmente, vorwiegend aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), welche typischerweise in Verpackungen vorkommen. Die zweithäufigste Kategorie bildeten Schaumstoffe von Isolationsmaterialien. Die gemessenen Konzentrationen zeigen laut BAFU, dass natürliche organische Partikel und somit potenzielle Nahrung für planktonfressende Organismen gegenüber Mikroplastik überwiegen. Immerhin enthielten aber 3 von 40 untersuchten Fischen und 8 der 9 gefundenen und untersuchten Vogelkadaver im Verdauungstrakt kleine Mengen an Mikroplastik. Aus diesen ersten Beobachtungen lassen sich aber nur schwer Rückschlüsse ziehen. Gemessen am Gefährdungspotenzial stuft das BAFUI Mikroplastik gegenwärtig als kein vordringliches Problem für die Wasserqualität der Schweizer Gewässer ein – im Gegensatz zu Mikroverunreinigungen, beispielsweise durch Pestizide. Allerdings würden Kunststoffe in den Gewässern nur sehr langsam abgebaut, betont das BAFU weiter. Die Belastung der Gewässer mit Mikroplastik sei zudem unerwünscht und tangiere das geltende Verunreinigungsverbot der Gewässer. Es seien daher Maßnahmen an der Quelle nötig, um die Belastung der Umwelt mit Kunststoff zu verringern. Lösungen hierfür soll ein runder Tisch aus Bund, Kantonen, Kommunen und der Kunststoffindustrie entwickeln.

(nach oben)


Evonik präsentiert Mikroplastik- Ersatz in Peelings

Mikroplastikartikel in Oberflächengewässern werden zunehmend ein Thema für die Wasserwirtschaft. Eine der wesentlichen Quelle für die Einträge stellen Körperpflegeprodukte dar. Abhilfe könnte hier von Seiten der Industrie selbst kommen. Evonik Industries hat zwei neue Produkte als Ersatz für Mikroplastik in Peelings vorgestellt. Die Spezialkieselsäuren Sipernat 2200 PC und Sipernat 22 PC sollen bereits von einigen Kosmetikfirmen verwendet werden. Die Spezialkieselsäuren ersetzen in den Peelings die bisher verwendeten mikroskopisch kleinen Polyethylen- und Polypropylenartikel.

(nach oben)


Fragen und Antworten zu Mikroplastik

Das Bundesinstitut für Risikobewertung beantwortet im Internet häufig gestellte Fragen zu Mikroplastik. Unter Mikroplastik werden kleine Kunststoffpartikel und -fasern verstanden, die in zunehmendem Ausmaß in der Umwelt nachgewiesen werden. Da Plastik in der Umwelt sehr langsam abgebaut wird, ist davon auszugehen, dass es sich dort weiter anreichert. In der Öffentlichkeit wird derzeit eine mögliche gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher durch einen möglichen Eintrag von Mikroplastik in die Nahrungskette diskutiert.

(nach oben)


Bundesregierung will freiwilligen Verzicht von Mikrokunststoffpartikeln in Kosmetikprodukten

Kein Verbot, aber ein Dialog mit dem Ziel des freiwilligen Ausstiegs aus der Nutzung von Mikrokunststoffen in Kosmetikprodukten; dieses Vorgehen hat die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/2985) auf eine Kleine Anfrage der Grünen zu Erkenntnissen über Mengen, Verbleib und Auswirkungen von Mikroplastik angekündigt. Die Bundesregierung könne Umweltbelastungen, gegebenenfalls auch irreversible, durch die in Kosmetikprodukten verwendeten Mikrokunststoffpartikel im Anschluss an den ordnungsgemäßen Gebrauch der Kosmetikprodukte, das heißt beispielsweise auf dem möglichen Weg in und durch Abwasserbehandlungsanlagen oder bei unmittelbarem Eintrag in Gewässer jeder Art, nicht ausschließen, heißt es zur Begründung in der Antwort. Dem Vorsorgeprinzip folgend wirke sie daher in einem Dialog mit der Kosmetikindustrie auf einen freiwilligen Ausstieg hin. Direkte Verbote über das Strafgesetzbuch oder über die REACh-Verordnung sind laut der Bundesregierung derzeit jedoch nicht möglich. Die Gesamtmenge von Mikroplastik in kosmetischen Mitteln aus Polyethylen (PE) schätzt die Bundesregierung auf jährlich rund 500 t allein auf dem deutschen Markt. Welche Mengen davon durch die Kläranlagen in die Gewässer gelangen, sei hingegen noch unklar. So zeigten Untersuchungen in den Niederlanden eine starke Abhängigkeit von der jeweiligen Kläranlage. Dort wurden zwischen 9 und 91 Partikel je Liter behandeltem Abwasser in den Kläranlagenabläufen gefunden.

(nach oben)


Umweltministerkonferenz für zügigeren Ausstieg aus der bodenbezogenen Klärschlammverwertung

„Die Umweltministerkonferenz ist … der Auffassung, dass der geplante Übergangszeitraum, in dem die bodenbezogene Klärschlammverwertung noch zulässig sein soll, signifikant verkürzt werden sollte, um Technologien insbesondere zur Phosphor-Rückgewinnung sowie der Karbonisierung zu fördern.“ Das hat die Umweltministerkonferenz am 24. Oktober 2014 beschlossen. Die Umweltministerkonferenz (UMK) begrüßt noch einmal ausdrücklich die Ankündigung im Koalitionsvertrag auf Bundesebene, dass die Klärschlammverwertung auf landwirtschaftlichen Flächen beendet wird. Sie hält auch die Mitverbrennung von Klärschlamm in Kohlekraftwerken für ökologisch nicht sinnvoll und meint, diese müsse „auf Dauer beendet werden“. Außerdem bittet die UMK den Bund, die Klärschlammverordnung zeitnah zu novellieren.

(nach oben)


Bundesweit 58 Prozent des Klärschlamms wurden 2013 verbrannt

Im Jahr 2013 wurden deutschlandweit knapp 1,8 Millionen Tonnen Klärschlamm (Trockenmasse) von öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen entsorgt. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit wurden gegenüber 2012 rund drei Prozent weniger Klärschlamm entsorgt. Der überwiegende Teil, rund eine Million Tonnen (58 %), wurde verbrannt. Der Anteil des in der Landwirtschaft sowie bei der Kompostierung und im Landschaftsbau verwerteten Klärschlamms verringerte sich nach Angaben der Behörde von 45 % im Jahr 2012 auf 42 % im Jahr 2013.

(nach oben)


Hochwasserschutz: Anträge im Bundestagsausschuss gescheitert

Die Oppositionsfraktionen sind am 3. Dezember 2014 im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit zwei Anträgen (Bundestags- Drucksachen 18/2879 und 18/3277) zum länderübergreifenden und nachhaltigen Hochwasserschutz gescheitert. Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke hatten die Bundesregierung darin aufgefordert, ein nationales Gesamtkonzept für einen ökologischen Hochwasserschutz vorzulegen. Flüssen sollte nach Ansicht beider Fraktionen durch die vermehrte Ausweisung von Retentionsräumen und Deichrückverlegungen mehr Raum gegeben und die ökologische Landwirtschaft stärker gefördert werden. Die Linksfraktion betonte im Ausschuss, dass das von Bund und Ländern erarbeitete Nationale Hochwasserschutzprogramm viele richtige und wichtige Maßnahmen enthalte. Allerdings würden Einzelmaßnahmen allein nicht weiterhelfen. Es brauche ein Gesamtkonzept für einen nachhaltigen Hochwasserschutz, der unter Beteiligung aller Akteure länderübergreifend sowie konsequent ökologisch und sozial vorangetrieben werden müsse, argumentierte die Fraktion. So müsse es eine enge Abstimmung zwischen Ländern und Kommunen geben. Auch die Bürger vor Ort müssten in die Entscheidung über Maßnahmen einbezogen werden. Die Grünen argumentierten ähnlich, kritisierten darüber hinaus jedoch, dass die im Jahr 2015 für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel in keiner Weise ausreichen würden. Um den ökologischen Hochwasserschutz voranzubringen, müsse deutlich mehr Geld in die Hand genommen werden. Im Zuge der Haushaltsberatungen war im Etat des Landwirtschaftsministeriums ein Sonderrahmenplan für Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes in Höhe von 20 Millionen Euro beschlossen worden. Dies sei viel zu wenig, warnten die Grünen. Die Grünen forderten zudem eine Vereinheitlichung der bisher sehr unterschiedlichen Reaktionsmechanismen auf Länderebene und mehr Investitionen in ökologische Maßnahmen statt in den technischen Hochwasserschutz. So müsse der Wasserrückhalt in der Landwirtschaft deutlich verbessert werden, etwa durch ein Auenschutzprogramm. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD lehnten die Anträge der Opposition ab, da ihrer Ansicht nach eine Reihe von Maßnahmen mit dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm bereits auf den Weg gebracht würden. Die Unionsfraktion betonte, die Intention der Anträge teilten wohl alle Fraktionen im Hause, aber sie seien zum Teil überflüssig. Hochwasserschutz sei außerdem per se nachhaltig. Allerdings räumte auch die Unionsfraktion ein, dass für eine vollständige Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zum Hochwasserschutz die derzeitigen Haushaltsmittel nicht ausreichten. Deshalb müsse der Ausschuss in Zukunft weiter für eine bessere Mittelausstattung werben. Die SPD-Fraktion betonte, dass der Bund im Rahmen des neuen Nationalen Hochwasserschutzprogrammes eine koordinierende Rolle beim Hochwasserschutz übernehme. Mit diesem Schritt könne man sehr zufrieden sein. Das Programm beinhalte viele wichtige Maßnahmen, etwa für Deichrückverlegungen und Flutungspolder. Damit könnten die Hochwasserpegel einiger Flüsse deutlich gesenkt werden. Positiv bewertet es die Fraktion außerdem, dass die Mittel für den präventiven Hochwasserschutz auch für den Flächenankauf verwendet werden können.

(nach oben)


Gesetzentwurf zum Thema Fracking äußerst umstritten

Das Thema Fracking dürfte die Diskussionen auch in den nächsten Monaten weiter beherrschen. Die Bundesregierung hat zwar Mitte November 2014 einen Gesetzentwurf zur Regelung von Fracking vorgelegt. Dieser stößt aber nicht nur bei Umweltorganisationen und Wasserwirtschaft auf zum Teil erhebliche Kritik, auch innerhalb der Regierungskoalition baut sich derzeit Widerstand gegen den Entwurf auf. So soll der CDUBundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt bereits 100 Unterstützer im Bundestag hinter sich beim Widerstand gegen den Entwurf versammelt haben. Hauptkritikpunkt von Mattfeldt: Das Fehlen eines Verpressverbotes für Lagerstättenwasser. Lagerstättenwasser sei mit Benzol und Quecksilber belastet und eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Es müsse sicher entsorgt werden und dürfe auf keinen Fall einfach in die Tiefe gepumpt werden, so Mattfeldt. Bei den Umweltorganisationen und der Wasserwirtschaft stoßen neben dem fehlenden Verpressverbot vor allem die vorgesehenen Ausnahmeregelungen auf Ablehnung. So sieht der Gesetzentwurf zwar grundsätzlich ein Verbot von Fracking oberhalb von 3000 Meter vor, Probebohrungen sollen aber möglich sein. Und auch eine sich daran anschließende kommerzielle Nutzung ist nicht ausgeschlossen. Eine sechsköpfige Expertenkommission muss dafür das Projekt beurteilen. Hat diese mehrheitlich keine Bedenken, kann die zuständige Landesregierung die Förderung genehmigen. Kritisch beurteilt wird dabei vor allem die Zusammensetzung der Expertenkommission. Neben dem fracking-kritischen Umweltbundesamt sollen beispielsweise auch Vertreter vom Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam der Kommission angehören – einer dem Fracking gegenüber eher aufgeschlossenen Organisation. Dass der aktuelle Gesetzentwurf keinem Verbot von Fracking außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten gleichkommt, zeigt auch die relativ positive Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Der BDI befürchtet zwar ellenlange Genehmigungsprozesse und sieht hohe Hürden für Fracking. Man sei aber zufrieden über den Kompromiss. Man habe die Tür zum Fracking einen kleinen Schritt offengehalten, zitiert Der Spiegel den BDI.

(nach oben)


Fracking-Gesetz soll 2015 kommen

Die Gas-Fördermethode Fracking soll im Jahr 2015 strikt reguliert werden. Wie es in der Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 18/2984) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen heißt, sollte die Regelung noch im Jahr 2014 vom Kabinett beschlossen werden. Bundestag und Bundesrat sollen sich 2015 damit befassen. Bei der Regulierung werde der Schutz der Gesundheit und der Umwelt im Vordergrund stehen, kündigt die Regierung an.

(nach oben)


Förderung einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser

Die GS Recycling GmbH & Co. KG plant am Standort Lippe-Mündungsraum in Wesel die Errichtung und den Betrieb einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser. In der Anlage sollen neben Gewerbe- und Industrieabwasser auch Abwasser aus der Schiffsreinigung im Weseler Ölhafen aufgearbeitet werden. Mit der Anlage können bis zu 20 Prozent des behandelten Abwassers wiederverwendet werden. Um das breite Spektrum des Abwassers effizient behandeln zu können, ist eine innovative Kombination verschiedener Behandlungsverfahren erforderlich. Die Anlage kombiniert zunächst verschiedene chemischphysikalische Verfahrenstechniken, wie Fällung und Flockung, vollständige Abwasserverdampfung und Strippung. Im Anschluss erfolgt eine Nachbehandlung in der aeroben Biologie. Die Abwasseraufbereitung aufbereitung wird durch Anlagen zur Abluftbehandlung ergänzt. Durch die neue Anlage wird die Schadstoffbelastung des Abwassers deutlich gesenkt und mit einer Unterschreitung der bestehenden Grenzwerte nach der Abwasserverordnung gemäß Anhang 27 gerechnet. Das Bundesumweltministerium fördert den Bau der Verwertungsanlage mit rund 3,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

(nach oben)


DVGW und DWA unterzeichnen Forschungskooperation

Die Präsidenten des DVGW und der DWA, Dietmar Bückemeyer bzw. Otto Schaaf, haben am 10. Dezember 2014 in Köln ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel der Grundsatzvereinbarung, die auch der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke und DWA-Bundesgeschäftsführer Johannes Lohaus mitunterzeichneten, ist die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen DVGW und DWA auf dem Gebiet der Wasserforschung. Dazu werden beide Vereine den Water Innovation Circle (WIC) einrichten. Als nationale und internationale Innovations- und Austauschplattform soll dieser Arbeitskreis den Forschungsbedarf aus der Praxis abbilden und den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis fördern. „Dies ist ein klares Signal von DVGW und DWA: Mit dem Water Innovation Circle wollen wir Synergiepotenziale systematisch erschließen und kontinuierliche Innovationsimpulse für die deutsche Wasserwirtschaft sicherstellen“, erklärte DVGW-Präsident Dietmar Bückemeyer. Kooperationsprojekte von Forschungseinrichtungen mit der kommunalen Wirtschaft und der herstellenden Industrie stünden hier im Fokus. Die Normungs- und Regelwerksarbeit von DVGW und DWA seien ideal geeignet, die Forschungsergebnisse für die Anwender zu bündeln und die Umsetzung sicherzustellen. Zudem repräsentiere die Mitgliederstruktur beider Vereine die gesamte Bandbreite der Akteure im und entlang des Wasserkreislaufes, so Bückemeyer. „Die heute geschlossene Kooperationsvereinbarung trägt dazu bei, dass der Forschungs- und Innovationsbedarf in der Wasserwirtschaft zukünftig noch besser identifiziert und strukturiert werden kann. In diesem Sinne soll der Water Innovation Circle als Impulsgeber, Innovationstreiber und Transferdrehscheibe fungieren, um Forschung und Praxis in der Wasserwirtschaft effektiv miteinander zu verbinden. Nur so kann das hohe Qualitätsniveau der deutschen Wasserwirtschaft dauerhaft sichergestellt werden“, betonte DWA-Präsident Otto Schaaf. Mit dem paritätisch und repräsentativ besetzten Water Innovation Circle werde eine Innovationsplattform aufgebaut, mit der DVGW und DWA gemeinsame wasserwirtschaftliche Forschungspotenziale in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Gewässerbewirtschaftung gebündelt in Richtung der Fördermittelgeber kommunizieren. Die Institutionen und Fördermittelgeber würden beim Themen-Monitoring und Forschungstransfer partnerschaftlich beteiligt und frühzeitig miteinbezogen, so Schaaf abschließend.

(nach oben)


EuGH: Bauregellisten verstoßen gegen EU-Recht

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einer Entscheidung vom 16. Oktober 2014 (Az. C 100/13) entschieden, dass Deutschland dadurch gegen seine Verpflichtungen aus der Bauproduktenrichtlinie (89/106/EWG) verstoße, dass durch die Bauregellisten des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), die per Verweis der Landesbauordnungen rechtlich relevant werden, zusätzliche Anforderungen an Produkte im Anwendungsbereich harmonisierter Normen für den Marktzugang und die Verwendung von Produkten gestellt werden, die bereits mit einer „CE-Kennzeichnung“ ausgestattet sind (unter anderem für Elastomer-Dichtungen in der Wasserversorgung und Entwässerung). Der EuGH (Ziffer 58 ff. im Urteil) folgt damit nicht der Argumentation Deutschlands (Ziffer 45 ff.), wonach die Richtlinie nur die wesentlichen Anforderungen an Bauwerke, nicht aber an Bauprodukte enthalte und die europäische Normung in diesem Bereich unvollständig und daher (vorübergehend) ausfüllungsbedürftig und durch die betreffenden Bauregellisten ausfüllungsfähig sei, wodurch auch ergänzende Anforderungen für Bauprodukte möglich seien. Die Bauregellisten A, B und C des DIBt sind durch öffentliche Bekanntmachung eingeführte technische Regeln. Das Urteil ist nach der Frabo-Entscheidung (C-171/11) eine weitere wichtige Entscheidung zur Warenverkehrsfreiheit und den Anforderungen an technische Produkte im Bereich der Wasserwirtschaft. Zahlreiche Arbeits- und Merkblätter der DWA verweisen auf die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung des DIBt oder auf die Bauregellisten.

(nach oben)


Ebola: keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig

„Abwasser, inklusive Stuhl und Urin, kann außerhalb von Sonderisolierstationen über die Toilette in das normale Abwassersystem entsorgt werden. Eine vorausgehende Desinfektion ist nicht nötig.“ Das schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem Papier „Maßnahmen zur Desinfektion nach Kontakt mit einem begründeten Ebolafieber-Verdachtsfall in Deutschland“ (Stand 17. Oktober 2014). Sonderisolierstationen scheinen das in ihnen anfallende Abwasser getrennt zu autoklavieren – in Leipzig beispielsweise bei 154 °C – und als Sondermüll zu entsorgen oder zumindest chemisch zu inaktivieren (Anhang 1 von TRBA 250). Prof. Dr. Stephan Günther vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sagt: „Das Virus wird schwer von Mensch zu Mensch übertragen, also nicht wie Schnupfen oder Grippe. Man muss immer einen direkten Kontakt zu einem Erkrankten oder den infektiösen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Kot, aber auch Schweiß haben. … Eine aerogene Übertragung ist sehr unwahrscheinlich.“

(nach oben)


Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb

Die Schweiz hat weitreichende Pläne bezüglich der Elimination von Spurenstoffen bei der Abwasserbehandlung in kommunalen Kläranlagen, 100 bis 120 Kläranlagen des Landes sollen um eine vierte Reinigungsstufe erweitert werden. In Zürich wurden die Pläne jetzt Realität, auf der auf 150 000 Einwohnerwerte ausgelegten Kläranlagen Dübendorf wurde Anfang September die erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen in der Schweiz offiziell in Betrieb genommen. Die Ozonungsanlage läuft bereits seit März dieses Jahres und weist seitdem eine Eliminationsrate von 80 bis 90 Prozent der Spurenstoffe im Abwasser auf.

(nach oben)


Bundestags-Büro für Technikfolgen- Abschätzung legt Bericht zur nachhaltigen Wasserwirtschaft vor

Einen 164 Seiten umfassenden Bericht mit dem Titel „Herausforderungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft“ hat das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) vorgelegt (Bundestags-Drucksache 18/2085). Der Bericht geht detailliert ein auf Trends und Bestimmungsgründe der Wassernutzung und des Wasserverbrauchs, die technologische Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, gibt Analysen zur Marktentwicklung und nennt Bedingungen für die Entwicklung und Diffusion (so der Bericht) neuer Technologien in Deutschland.

(nach oben)


Nitritoxidierende Bakterien können auch Wasserstoff oxidieren

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Holger Daims, Mikrobiologe an der Universität Wien, hat gezeigt, dass nitritoxidierende Bakterien Wasserstoff als alternative Energiequelle nutzen können. Bislang wurde angenommen, dass nitritoxidierende Bakterien stets Nitrit als Energiequelle benötigen. Nach der Untersuchung von Daims et al. ermöglicht die Oxidation von Wasserstoff mit Sauerstoff ihnen Wachstum unabhängig von Nitrit und damit ein Leben entkoppelt vom Stickstoffkreislauf. Die neu entdeckte Oxidation von Wasserstoff ermöglicht den Bakterien nicht nur, unerwartete Lebensräume zu besiedeln, sondern hilft ihnen auch aktiv zu bleiben, wenn gerade kein Nitrit zur Verfügung steht. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Science erschienen (2014, 345, 1052–1054, DOI: 10.1126/science. 1256985).

(nach oben)


Bayern hat 2015 Vorsitz der Umweltministerkonferenz

2015 wird Bayern Vorsitzland der Umweltministerkonferenz. Ein wichtiger Schwerpunkt unter bayerischem Vorsitz wird nach Angaben von Landesumweltministerin Ulrike Scharf der Klimaschutz. Auch für einen bestmöglichen Hochwasserschutz will Bayern sich weiter einsetzen. Die beiden Umweltministerkonferenzen in Bayern werden vom 20. bis 22. Mai in Kloster Banz sowie vom 11. bis 13. November 2015 in Augsburg stattfinden. Die Umweltministerkonferenz (UMK) ist eine Fachministerkonferenz für Umweltpolitik zur Abstimmung aktueller umweltpolitischer Fragen. www.umweltministerkonferenz.de 

(nach oben)


Bund prüft neue Vergaberegelungen für öffentliche Aufträge

Nachdem bereits auf Länderebene Vergabegesetze bestehen, die die Vergabe öffentlicher Aufträge von der Einhaltung allgemeinverbindlicher Tarifverträge abhängig machen, prüft die Bundesregierung auch für die Bundesebene eine europarechtskonforme Einführung vergleichbarer Regelungen. Das entspreche den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags-Drucksache 18/2760) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke mit.

(nach oben)


Umweltschutz bietet zwei Mio. Menschen Arbeit

Der Umweltschutz bleibt laut dem Umweltbundesamt einer der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland. Im Jahr 2010 arbeiteten mit fast zwei Mio. Menschen 4,8 Prozent aller Beschäftigten im Umweltschutz. Gegenüber dem Jahr 2008 nahm die Umweltschutzbeschäftigung leicht um 18 000 Personen zu. Dieser Anstieg geht fast ausschließlich auf die zunehmende Auslandsnachfrage zurück. Der Großteil der Beschäftigten entfällt auf die klassischen Umweltschutzbereiche Abfallbeseitigung, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung und Luftreinhaltung. Dazu kommt neu die Wärmedämmung von Gebäuden mit mittlerweile bereits 93 000 Beschäftigten. Die vom Umweltbundesamt präsentierten Zahlen stammen aus einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin. Sie wurden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes erstellt.

(nach oben)


Mehr Unfälle, weniger freigesetzte Schadstoffe

Die Zahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen hat sich im vergangenen Jahr laut dem Statistischen Bundesamt erhöht. Im Jahr 2013 ereigneten sich insgesamt 2 538 Unfälle beim Transport von und beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, das entspricht einem Plus von elf Prozent gegenüber 2012 (2 292 Unfälle). Die freigesetzte Menge verringerte sich dabei aber gegenüber 2012 um 23 Prozent von 14,46 Mio. l auf 11,07 Mio. l. Von der gesamten freigesetzten Menge konnten im Jahr 2013 rund 6,4 Millionen Liter (58 Prozent) nicht wiedergewonnen werden, rund 4,7 Millionen Liter konnten durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum Schutz der Umwelt zurückgewonnen werden. Der Großteil der Stoffe entfiel auch 2013 auf Jauche, Gülle und Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe (JGS), insgesamt traten im vergangenen Jahr 8,1 Mio. l (73 Prozent) unkontrolliert in die Umwelt aus. Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu 78 Prozent (rund 5,0 Millionen Liter) um JGS. Bei den meisten der JGS-Unfälle 2013 in Anlagen war laut dem Statistischen Bundesamt menschliches Fehlverhalten (55 Prozent) die Hauptursache. Materialmängel wie zum Beispiel die Korrosion von metallischen Anlageteilen oder die Alterung von Anlageteilen aus sonstigen Werkstoffen sowie das Versagen von Schutzeinrichtungen waren in 29 Prozent der Unfälle Hauptursache. 1687 Unfälle wurden 2013 beim Transport wassergefährdender Stoffe gezählt, die meisten davon mit Straßenfahrzeugen (1575; 93 Prozent). Hierbei wurden rund 0,5 Millionen Liter Schadstoffe freigesetzt, von denen drei Viertel wiedergewonnen wurden.

(nach oben)


Gewinnung von reinem Phosphat aus Abwasser

Mit dem von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung steigt die Bedeutung von Phosphorrückgewinnungsverfahren aus dem Abwasser. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und der Universität Stuttgart haben diesbezüglich jetzt ein vollkommen neuartiges Verfahren entwickelt und bereits zum Patent angemeldet. Basis des Verfahrens sind spezielle Partikel, die sowohl Phosphat binden als auch magnetisch sind. Werden sie dem Abwasser zugegeben, wirken sie wie Kleber und binden den Rohstoff an sich. Mittels Magneten werden die Partikel dann aus dem Wasser gezogen. Die Verbindung kann anschließend wieder getrennt werden, so dass die magnetischen Partikel weiter verwendet werden können. In einem vom Land Baden-Württemberg unterstützten Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler die Magnetpartikel im Hinblick auf die adsorbierbare Menge, die Selektivität und den Entladungsmechanismus maßgeblich optimiert. In einem derzeit laufenden Projekt werden nun die Wirtschaftlichkeit und die Anwendbarkeit der Erfindung für den großtechnischen Einsatz in einem Klärwerk unter realen Bedingungen geprüft. Zum Projekt gehören auch die Entwicklung einer geeigneten Prozessführung zur Wiederverwendung der Magnetpartikel und die Weiterverarbeitung des zurückgewonnenen Phosphats.

(nach oben)


Nitratbelastung des Grundwassers in NRW nicht gesunken

Die Nitratbelastung des Grundwassers in Nordrhein-Westfalen ist weiter problematisch. Trotz aller Bemühungen haben sich die Konzentrationen in den letzten Jahren in zahlreichen Gebieten weiter erhöht. Dies geht aus dem aktuellen Bericht „Nitrat im Grundwasser“ hervor. In rund 40 Prozent der Grundwasserkörper liegen die Konzentrationen danach so hoch, dass ohne entsprechende Aufbereitung keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist. Ein Grund für die hohe Belastung ist laut dem Umweltministerium ein zu großer Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch erhebliche Mengen von Gülle aus Schweine- Rinder oder Hühnerhaltung und Gärresten aus Biogasanlagen. Das Land will daher zukünftig wieder eine stärkere Flächenbindung in der Tierhaltung erreichen. Der Nährstoffbericht zeigt, dass in einigen Kreisen im Münsterland und am Niederrhein so viel Gülle anfällt, dass diese dort nicht umweltverträglich wieder in den Nährstoffkreislauf eingebracht werden können und daher in an dere Regionen verbracht werden müssen. Viele landwirtschaftliche Betriebe halten dort mehr Schweine, Geflügel oder Rinder, als betriebseigene Flächen zur Ausbringung der erzeugten Gülle zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden laut NRW-Nährstoffbericht 2014 in NRW etwa 140 000 Tonnen Stickstoff durch Gülle oder Festmist auf die Felder aufgebracht. Hinzu kommen Importe und weitere organische Dünger wie Gärreste und Klärschlamm in Höhe von insgesamt rund 30 000 Tonnen sowie etwa 205.000 Tonnen Stickstoff aus mineralischen Düngemitteln. Berechnungen des Landesamtes für Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) müssten die Stickstoffeinträge aus allen Eintragspfaden um rund 27 300 Tonnen pro Jahr reduziert werden, um eine nachhaltige Entlastung der Grundwässer mit Nitraten zu erreichen. In den Gemeinden mit Minderungsbedarf müssten im Mittel rund 30 kg Stickstoff pro Hektar landwirtschaftliche Fläche reduziert werden, in den viehintensiven Gemeinden mit Minderungsbedarf im Münsterland und am Niederrhein sogar mehr als 50 kg pro Hektar.

(nach oben)


Umweltministerkonferenz: 5,4 Milliarden Euro für den vorsorgenden Hochwasserschutz

Mit einem umfassenden Maßnahmenbündel wollen Bund und Länder den Schutz vor künftigen Hochwassern verbessern. Auf ihrer Konferenz in Heidelberg vom 22. bis 24. Oktober 2014 beschlossen die Umweltminister von Bund und Ländern ein länderübergreifendes Hochwasserschutzprogramm. Dieses umfasst eine detaillierte Liste mit Projekten, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise Deichrückverlegungen und Flutpolder sowie die Beseitigung von Schwachstellen bei bestehenden Hochwasserschutzanlagen. Zum ersten Mal gibt es damit jetzt eine bundesweite Aufstellung mit überregional wirkenden, vordringlichen Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks lobte die gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern: „Der entscheidende Erfolg des Programmes ist, dass Bund und Länder nach der Flut im vergangenen Jahr nun gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Erarbeitung des Programms war vor allem für die Länder keine leichte Aufgabe. Besonders erfreulich ist daher, dass es gelungen ist, mit der Festlegung der einzelnen Projekte die unterschiedlichen Interessen von Oberliegern und Unterliegern im Sinne eines wirksamen Hochwasserschutzes auszutarieren. Jetzt sind die Voraussetzungen geschaffen, den Flüssen mehr Raum zu geben und das Risiko einer Hochwasserkatastrophe auf mittlere Sicht entscheidend zu vermindern.“ Insgesamt wurden in den Ländern 29 überregionale Projekte zur Deichrückverlegung sowie 57 zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung – also im Wesentlichen Flutpolder – festgelegt und 16 Projekte zur Beseitigung von Schwachstellen identifiziert. Wenn das Nationale Hochwasserschutzprogramm umgesetzt ist, werden die Flüsse 20 000 Hektar mehr Raum durch renaturierte Auen haben. Durch steuerbare Polder entstehen zudem rund 1180 Millionen Kubikmeter zusätzliches Rückhaltevolumen. Ersten Abschätzungen zufolge könnte allein der Bau der geplanten Flutpolder an der Elbe bei einer optimalen Steuerung theoretisch Pegelsenkungen von bis zu 79 Zentimetern erzielen. Für die Donau wäre unter diesen Bedingungen sogar eine Scheitelabsenkung von maximal 1,60 Meter möglich. Die vorläufig ermittelte Gesamtsumme der erforderlichen Haushaltsmittel für alle Maßnahmen beträgt rund 5,4 Milliarden Euro. Es ist vorgesehen, dass der Bund die Länder über einen Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz“ bei der Umsetzung der Maßnahmen finanziell unterstützt. Bei der Umsetzung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms wird der Bund die Koordinierungsrolle übernehmen und gemeinsam mit den Ländern das Programm kontinuierlich weiterentwickeln.

www.gfa-news.de/gfa

(nach oben)


Hamburg: DIN 1986-30:2012- 02 als „Technische Betriebsbestimmung“ eingeführt

Das Bundesland Hamburg hat die Norm DIN 1986-30 Ausgabe Februar 2012 als Technische Betriebsbestimmung für Entwässerungsanlagen gemäß §15 Absatz 2 Hamburgisches Abwassergesetz eingeführt (Amtl. Anz. Nr. 45 vom 10. Juni 2014, Seite 1053–1055). Dies ersetzt die am 5. Dezember 2008 bekannt gemachte DIN 1986-30 Ausgabe Februar 2003 als Technische Betriebsbestimmung. Diese Technische Betriebsbestimmung ist damit verbindlich anzuwenden. In der Bekanntmachung wurden einige Regelungen der DIN 1986-30:2012-2 ausgenommen und zum Teil durch modifizierte Regelungen ersetzt. Dies gilt insbesondere für die Nachweisfristen für die ersten und wiederkehrenden DichtheitsDichtheitsnachweise und die anzuwendenden Prüfarten für die Grundstücksentwässerungsanlagen.

www.gfa-news.de/gfa

(nach oben)


Online-Voting der GreenTec Awards gestartet

Das Online-Voting für die GreenTec Awards hat begonnen. Bis zum 11. Januar 2015 hat jeder die Möglichkeit, aktiv auf den Auswahlprozess der GreenTec Awards Einfluss zu nehmen. Das Voting in deutscher und englischer Sprache macht es Teilnehmern auf der ganzen Welt einfach, unter den Top-10-Projekten ihre persönlichen Favoriten zu wählen. Insgesamt kann in 13 Kategorien online abgestimmt werden. Für die Kategorie „Wasser & Abwasser“ hat die DWA die Patenschaft übernommen. Die Jury, die die Preisträger letztlich auswählt, tagt am 25. Februar 2015. Die Preisverleihung findet am 29. Mai 2015 im Tempodrom in Berlin statt.

www.greentec-awards.com/wettbewerb/ online-voting-2015.html

(nach oben)


Ebola: keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig

„Abwasser, inklusive Stuhl und Urin, kann außerhalb von Sonderisolierstationen über die Toilette in das normale Abwassersystem entsorgt werden. Eine vorausgehende Desinfektion ist nicht nötig.“ Das schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem Papier „Maßnahmen zur Desinfektion nach Kontakt mit einem begründeten Ebolafieber-Verdachtsfall in Deutschland“ (Stand 17. Oktober 2014). Sonderisolierstationen scheinen das in ihnen anfallende Abwasser getrennt zu autoklavieren – in Leipzig beispielsweise bei 154 °C – und als Sondermüll zu entsorgen oder zumindest chemisch zu inaktivieren (Anhang 1 von TRBA 250). Prof. Dr. Stephan Günther vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sagt: „Das Virus wird schwer von Mensch zu Mensch übertragen, also nicht wie Schnupfen oder Grippe. Man muss immer einen direkten Kontakt zu einem Erkrankten oder den infektiösen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Kot, aber auch Schweiß haben. … Eine aerogene Übertragung ist sehr unwahrscheinlich.“

www.gfa-news.de  

(nach oben)


Bayern: 40 Prozent des Klärschlamms stofflich verwertet

Im Jahr 2013 wurden von den öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen in Bayern gut 267 000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm entsorgt. Das teilte das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Ende Oktober 2014 mit. Mit einer Zunahme von 371 Tonnen (0,1 Prozent) blieb die Menge des 2013 direkt entsorgten Klärschlamms knapp über dem Niveau des Vorjahres. Rund 158 000 Tonnen Trockenmasse (59,3 Prozent) gingen in die thermische Entsorgung, darunter knapp 55 000 Tonnen in die Monoverbrennung und gut 94 000 Tonnen in die Mitverbrennung. Knapp unter 108 000 Tonnen Trockenmasse (40,3 Prozent) wurden stofflich verwertet, darunter etwa 49 000 Tonnen in der Landwirtschaft und rund 56 000 Tonnen im Landschaftsbau. Der Anteil der thermischen Entsorgung an allen genutzten Entsorgungswegen ist seit Beginn der jährlichen Erhebung im Jahr 2006 von 44,3 Prozent auf 59,3 Prozent angestiegen. Dagegen zeigt die stoffliche Verwertung eine kontinuierlich abnehmende Tendenz. Sie verringerte sich von 55,5 Prozent der insgesamt entsorgten Klärschlammmenge im Jahr 2006 auf 40,3 Prozent im Jahr 2013. Seit 2011 wird mit rückläufiger Tendenz knapp die Hälfte des anfallenden Klärschlamms von bayerischen Abwasserbehandlungsanlagen in andere Bundesländer verbracht – von 2006 bis 2010 waren es noch etwas mehr als die Hälfte –, überwiegend zur Verwertung im Landschaftsbau und zur thermischen Entsorgung.

(nach oben)


Antibiotika auch im Grundwasser

Antibiotika sind nicht nur ein Problem in Oberflächengewässern. Der Oldenburgisch- Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hat jetzt erstmals auch bei Grundwasser-Untersuchungen Antibiotika gefunden. Im Labor nachgewiesen wurde Sulfadimidin, das ausschließlich als Tierarzneimittel verwendet wird. Das Medikament wurde in Thülsfelde in drei oberflächennahen Messstellen mit einer Tiefe von zehn Metern gefunden. Bislang galt das Grundwasser im Verbandsgebiet des OOWV als frei von Tierarzneimitteln. Der Verband will das Untersuchungsprogramm nun ausweiten. Für Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel belegt der Fund Befürchtungen des Umweltbundesamtes. Das UBA hatte 2013 in einer Studie angedeutet, das bei ungünstigen Standortverhältnissen und häufigem Wirtschaftsdüngereinsatz es zum Eintrag von Tierarzneimitteln ins Grundwasser kommen kann.

(nach oben)


Reform der Abwasserabgabe: Optionen, Szenarien und Auswirkungen einer fortzuentwickelnden Regelung

Das Gutachten analysiert mögliche Reformschritte unter den Aspekten einer Modernisierung der Abgabe, ihrer Effektivierung als Lenkungsinstrument und der Verbesserung der zielbezogenen Stimmigkeit (Konsistenz) der gesamten Abgabenkonstruktion. Es werden drei Reformszenarien entworfen (Lenkungsertüchtigung, Vollzugsunterstützung und Vollzugsvereinfachung) und nach insgesamt fünf Kriterien (Lenkung, Vollzugshilfe, Verwaltungsaufwand, Belastung und Akzeptanz) bewertet. Die Studie spricht sich für ein Reformszenario der Lenkungsertüchtigung der Abwasserabgabe aus. Mehr :

http://www.umweltbundesamt.de/en/publikationen/reform-der-abwasserabgabe-optionen-szenarien

(nach oben)


Softwaretool zur Dokumentation der internen Qualitätskontrolle in der Betriebsanalytik

Neuauflage mit erweiterten Funktionen und Inhalten
Das neue Eingabemodul zur internen Qualitätskontrolle bietet Ihnen ein Tool, um Ihre analytischen Labordaten ordentlich zu erfassen. Die IQK-Karten sind aktualisiert und in eine Benutzeroberfläche eingebunden. Über Verlinkungen gelangen Sie direkt zu den entsprechenden Karten. Jeder kann sich rasch einen Überblick über den Stand der Qualitätssicherung verschaffen. Die benötigten Rechenoperationen und Auswertungen sind hinterlegt. Es besteht die Möglichkeit, die Musterkarten dem eigenen Bedarf anzupassen. Das Modul kann optional als Ergänzung zum Hirthammer-SBS-Betriebstagebuch erworben werden. Die Software und der Ordner wurden auf der Basis der gesammelten Erfahrungen aus der Auditierung von Betriebslaboren kommunaler Abwasseranlagen und der Handlungsempfehlung des Landes Baden-Württemberg zur Umsetzung der qualitätsgesicherten Eigenkontrolle (QE) sowie in Anlehnung an das neue Arbeitsblatt DWA-A 704 erstellt.

Preis: 450 Euro zzgl. Versandkosten (20 % Rabatt für fördernde DWA-Mitglieder).
Weitere Infos unter: www.dwa-bw.de/publikationen.html

(nach oben)


DWA-Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen 2013 hat besonders den Phosphor im Visier

Auch im Jahr 2013 konnten in Deutschland die Anforderungen der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt oder deutlich übertroffen werden. Die Ergebnisse der Kläranlagen in Österreich und Südtirol zeigen keine signifikanten Unterschiede in der Ablaufqualität auf. Größere Unterschiede zwischen den einzelnen DWA-Landesverbänden in der Ablaufqualität und in den Abbaugraden sind vor allem auf die Kanalisationssysteme (Misch- oder Trennverfahren) und den unterschiedlich hohen Fremdwasseranfall zurückzuführen. Die Pges-Zulaufkonzentrationen weisen weitgehend unabhängig von der Kläranlagen-Größenklasse (GK) eine große Bandbreite zwischen 2 und 20 mg/l Pges auf. Im Gegensatz dazu sind bei den Pges-Ablaufkonzentrationen deutliche Unterschiede bei den verschiedenen Größenklassen festzustellen. In der Größenklasse 5 liegen die Ablaufkonzentrationen bei allen Anlagen unter 1,0 mg/l Pges, in der Größenklasse 4 im Regelfall unter 2,0 mg/l. Da es in Deutschland keine generellen gesetzlichen Vorgaben zur Phosphorelimination für Anlagen unter 10 000 EW (Größenklassen 1 bis 3) gibt, liegen bei diesen Anlagen die Pges-Ablaufwerte häufig höher.
Näheres dazu im Sonderdruck „26. Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen“.

Bestellung bzw. Download:
DWA-Bundesgeschäftsstelle,
E-Mail: kundenzentrum@dwa.de
Download: http://de.dwa.de/nachbarschaften.html  

(nach oben)


DWA zeichnet praktische Verbesserungen für die Abwasser- und Reststoffentsorgung aus

Ernst-Kuntze-Preis vergeben
Christian Drothler (59) aus Haiming (Bayern) und Stefan Schrowange (49) aus Brilon (Nordrhein-Westfalen) wurden in diesem Jahr zu gleichen Teilen mit dem Ernst-Kuntze-Preis ausgezeichnet. Das hat das Preisgericht bei der DWA beschlossen. Vergeben wurden die Preise auf der DWA-Bundestagung am 30. September 2014 in Baden-Baden. Mit dem Ernst-Kuntze- Preis zeichnet die DWA Arbeiten und Erfindungen aus, die zu praktischen Verbesserungen auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung führen. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Christian Drothler, ausgebildet als Maschinenschlosser, arbeitet seit 1985 als Klärwärter, zunächst im Markt Marktl, seit September 2004 bei der Stadt Burghausen. Er wird für die Arbeit „Druckluftspülung für Rechengut“ ausgezeichnet. Auf der Kläranlage Burghausen war eine neue Anlage zur Entfernung gröberer Stoffe (bis herunter zu drei Millimeter Durchmesser) und zur Wäsche des dort anfallenden Rechenguts in Betrieb genommen worden. Christian Drothler hatte Ideen zur Verbesserung dieser Anlage, die er auch in die Praxis umsetzte. Vor allem ersetzte er das Wasser, das zur Wäsche des Rechenguts verwendet wird, durch eine Mischung aus Wasser und Druckluft. Einzelheiten dazu werden in dem nachfolgenden Beitrag „Was hat ein umgebauter Rechengutwäscher mit einer Zahnspülung zu tun?“ beschrieben.

Stefan Schrowange, ursprünglich ausgebildet als Stahlbauschlosser, arbeitet seit 1996 als Betriebsmeister der Kläranlagen Warstein, Belecke und Möhnesee sowie Völlinghausen beim Ruhrverband. Schrowange schloss später eine weitere Ausbildung als Verund Entsorger an und absolvierte drei Meisterprüfungen erfolgreich: als Kraftfahrzeugmechanikermeister, Metallbauermeister und Abwassermeister. Er wird ausgezeichnet für die Konzipierung und den Bau eines Schlammwärme-Rekuperators, der den Wärmeaustausch zwischen Schlammströmen unterschiedlicher Temperatur auf Kläranlagen ermöglicht. Nach dem von Stefan Schrowange entwickelte Verfahren übernimmt „kalter“ Rohschlamm die Wärmeenergie von „warmem“ ausgefaultem Schlamm, die sonst in die Atmosphäre abgegeben worden wäre. Die vorhandene Wärmeenergie verbleibt so weitgehend im System und wirkt sich energiesenkend für den Kläranlagenbetrieb aus. Die beiden Schlammströme, die einen Temperaturunterschied von deutlich über 10 °C aufweisen, werden im Gegenstrom zueinander über eine Kontaktfläche geführt. Einen „Schlamm-Schlamm-Wärmeaustauscher“ in dieser Form gab es bisher nicht. Diese Erfindung birgt ein beträchtliches ökonomisches Potenzial: Eine überschlägige Rechnung ergibt, dass in Deutschland bei einer Erwärmung von einem Drittel des Rohschlamms um 10 °C unter der Annahme eines Energiepreises von 0,07 €/kWh sich theoretisch eine Einsparung von 19 Millionen Euro jährlich ergibt.

Den ganzen Artikel finden Sie unter Folge 4/2014
http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={547e4cd7-39cd-44d3-8276-acbc280193f5}

Ab Seite 2267

(nach oben)

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel