Mittwoch, April 24, 2024
StartAblageMeldungen der DWA 2014

Meldungen der DWA 2014

Dezember 2014
22.12.2014 Organische Spurenstoffe in allen Gewässern in Baden- Württemberg nachweisbar  
22.12.2014 Hessen und K+S wollen Salzwasserproblematik dauerhaft lösen  
22.12.2014 EU-Kommission verklagt Rumänien wegen Umweltgefährdung durch toxischen Abwassersee  
22.12.2014 Portugal drohen Zwangsgelder wegen unzureichender Abwasserbehandlung 
22.12.2014 Rheinland-Pfalz testet Nano- Keramik-Membranen auf einer Kläranlage 
22.12.2014 Mannheim: Erweiterung der 4. Reinigungsstufe ohne „kurzfristige Gebührenerhöhung“  
22.12.2014 Zehnjahresfrist für Ausstieg aus landwirtschaftlicher Klärschlammverwertung 
22.12.2014 UBA legt Stellungnahme zu Abwässern aus der Kaliproduktion vor  
22.12.2014 Thiess International RiverPrize für die IKSR 
22.12.2014 Startschuss für die IFAT 2016  
22.12.2014 Bundesverwaltungsgericht setzt Verfahren über Elbvertiefung aus  
22.12.2014 Keine Einstellung der Wasserversorgung bei rückständigen Abwassergebühren  
22.12.2014 EU-Kommission: öffentliche Konsultation zu Kriterien für die Identifizierung endokriner Disruptoren
22.12.2014 TU Darmstadt: Memorandum of Unterstanding zur Unterstützung der Planungen in China unterzeichnet
22.12.2014 CARISMO für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert  
22.12.2014 DWA-Arbeitshilfen „Wasserwiederverwendung“ in Seminaren erprobt  
22.12.2014 Geruch und Korrosion sowie Infrastruktur- und Energiemanagement  
22.12.2014 5. Südwestdeutsches Expertenforum zur Grundstücksentwässerung von geanetz Baden-Württemberg  
Oktober 2014
02.10.2014 Wissenschaftscampus zur Phosphorforschung in Rostock gegründet 
02.10.2014 Wasserdienstleistungen: Europäischer Gerichtshof weist Klage gegen Deutschland ab
02.10.2014 Berliner Wasserbetriebe senken Abwassertarife 
02.10.2014 Wasser Berlin: Förderung des Messeauftritts junger, innovativer Unternehmen  
02.10.2014 „Urin-Separationskampagne“ am Gelsenkirchener Marienhospital  
02.10.2014 Preis der Umweltallianz Sachsen-Anhalt für Industriekläranlage und Wäscherei  
02.10.2014 Daimler und Benz Stiftung schreibt Stipendien für Postdoktoranden und Juniorprofessoren aus  
02.10.2014 Spurenstoffelimination auf Kläranlagen  
02.10.2014 BMI legt Entwurf für IT-Sicherheitsgesetz vor
02.10.2014 Willy-Hager-Preis 2014 ausgeschrieben
02.10.2014 Neue europäische Normen zur Wasseranalytik und Phosphorverwendung geplant 
02.10.2014 Nasse Keller: Grundwasserstände in Berliner Verfassung festschreiben 
02.10.2014 Rheinland-Pfalz: LAWA soll sich mit Mikroplastik in Wasser befassen
02.10.2014 KanalrattenShooter – App vermittelt Grundlagen der Siedlungswasserwirtschaft  
02.10.2014 Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen startet „Projekt Kanaldichtheit“ 
02.10.2014 Hochwasserschutz: Bund soll Entschädigungszahlungen für Landwirte prüfen  
02.10.2014 Bundesregierung erarbeitet „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“
02.10.2014 Emscher-Umbau als „UN-Dekadeprojekt“ ausgezeichnet
02.10.2014 Anerkennung für vorsorgende Leistungen der Wasserversorger 
02.10.2014 Änderung der Abwasserverordnung  
02.10.2014 Gutachten zur Reform der Abwasserabgabe veröffentlicht  
02.10.2014 Ernst-Kuntze-Preis der DWA vergeben – optimierter Energieeinsatz auf Kläranlagen im Fokus  
02.10.2014 Wetterradar – Anwendungen für die Wasserwirtschaft  
September 2014
02.09.2014 Öffentliche EU-Konsultation zur Wiederverwendung von Wasser
02.09.2014 Arabischer Wasserverband strategischer Partner der Wasser Berlin  
02.09.2014 UNESCO-Wasserzentrum in Koblenz  
02.09.2014 Bauen in Überschwemmungsgebieten – Entscheidung des BVerwG  
02.09.2014 UBA: Kein Fracking zur Förderung von Schieferund Kohleflözgas 
02.09.2014 Bund der Steuerzahler bemängelt fehlenden Willen zur Gebührensenkung
02.09.2014 Starkregen in Nordrhein-Westfalen: mehr als 100-jährliches Regenereignis in Münster
02.09.2014 Schleswig-Holstein: Allianz für Gewässerschutz will Nährstoffeinträge reduzieren
02.09.2014 Sachsen: Kommunen erhalten schneller Geld aus Hochwasserhilfefonds 
02.09.2014 EU-Kommission fordert Reduzierung der Nitratbelastungen
02.09.2014 Monopolkommission kritisiert Rekommunalisierungstrend 
02.09.2014 Mikroplastikuntersuchungen in Baden-Württemberg gestartet  
02.09.2014 INAR – Innovationsnetzwerk Abwasser Recycling 
02.09.2014 Karl-Imhoff-Preis der DWA ausgeschrieben  
02.09.2014 IFWW-Förderpreis 2015 ausgeschrieben
02.09.2014 Gründerpreis für Blue Synergy Abwasserturbine
02.09.2014 Bad Abbach – Kläranlage der Zukunft
August 2014
09.08.2014 Sehr gute Wasserqualität in den europäischen Badegewässern 
09.08.2014 Einladung zur 67. DWA-Mitgliederversammlung
09.08.2014 Vereinfachung der Umweltverträglichkeitsprüfung 
09.08.2014 EU: 282,6 Millionen Euro für 225 neue Umwelt- und Klimaschutzprojekte  
09.08.2014 Rheinland-Pfalz: Bundesregierung bremst Stromerzeugung von Kläranlagen
09.08.2014 ProcessNet-Positionspapier zur industriellen Wassertechnik 
09.08.2014 Leuna: Reinigungsanlage für kontaminiertes Grundwasser in Betrieb 
09.08.2014 Kostendeckung von Wasserdienstleistungen nur bei Trink- und Abwasser 
09.08.2014 Klärschlamm als flexibler Energielieferant – neues Verbundprojekt an der TU Darmstadt  
09.08.2014 Eurostat-Website zu Ressourcen und Abfall  
09.08.2014 Klärwerk Emschermündung wird an das zukünftige Emscher- System angepasst 
09.08.2014 Hessen: Al-Wazir fordert Nachbesserungen beim Eigenstrom  
Juli 2014
21.07.2014 Wärmeverbundnetz in Wuppertal- Buchenhofen komplett  
21.07.2014 Start der BMBF-Fördermaßnahme ERWAS – Wasser und Energie 
21.07.2014 Bundesrat stimmt AwSV zu
21.07.2014 Algen als Phosphorfresser
21.07.2014 Aktivkohlestufe auf der Kläranlage Dülmen des Lippeverbands im Bau
13.07.2014 Umweltministerkonferenz gegen Fracking – Bergrecht soll novelliert werden  
13.07.2014 Baden-Württemberg und Vorarlberg gemeinsam gegen Fracking 
13.07.2014 Call for Papers zur FILTECH 2015
13.07.2014 Exportinitiative Erneuerbare Energien gestartet
13.07.2014 BWB: Schmutzwassertarif sinkt – Streit mit Bundeskartellamt wird beendet 
Juni 2014
20.06.2014 Wasser in der Stadt von morgen  
20.06.2014 Neuer DWA-Service bietet direkten Zugriff auf alle Regelwerk-Entwürfe des öffentlichen Beteiligungsverfahrens  
20.06.2014 Karl-Imhoff-Preis der DWA ausgeschrieben 
20.06.2014 Reinigungsverfahren für PFC-haltiges Wasser erfolgreich getestet  
20.06.2014 Neues DWA-Politikmemorandum vorgestellt
20.06.2014 Legionellen-Belastung in Warstein: Neubau des Abwasserkanals der Brauerei
20.06.2014 NRW setzt Expertenkommission zur Verhinderung von Legionellen- Epidemien ein 
20.06.2014 IFAT India: noch Anmeldungen als Aussteller möglich  
20.06.2014 IFAT: langfristige Kooperationen mit ACWUA und THW
20.06.2014 Neues IFAT Environmental Technology Forum in Südafrika 
20.06.2014 DWA übernimmt Programm des F. Hirthammer Verlags 
20.06.2014 Rheinland-Pfalz investiert 2014 95 Millionen Euro in Gewässerschutz 
04.06.2014 Reine Ruhr – NRW plant umfassende Verbesserung der Wasserqualität
04.06.2014 US-Metropolen investieren in Regenwasserinfrastruktur 
04.06.2014 Neuer Veranstaltungsort und Datum für die IFAT Eurasia 
04.06.2014 Marokko plant Milliardeninvestitionen in die Wasserwirtschaft  
04.06.2014 Kooperationsvereinbarung zwischen DWA und DGL unterzeichnet
04.06.2014 Schweiz verabschiedet Anpassungsplan an den Klimawandel  
04.06.2014 Deutsche Wasserwirtschaft in Jordanien 
04.06.2014 Tierarzneimittel gelangen in der Regel nicht ins Grundwasser  
04.06.2014 Gewässertyp des Jahres 2014: der tiefe nährstoffarme See Norddeutschlands
04.06.2014 Gewässergüte der Ems kann auf drei Arten verbessert werden 
04.06.2014 Alles im Fluss – Wo ist in Deutschland Wasser knapp?
04.06.2014 142 000 Einwohner in Sachsen- Anhalt ohne öffentlichen Kanalanschluss 
04.06.2014 Umweltpreis der Sparkasse Pforzheim Calw ausgeschrieben 
04.06.2014 Brandenburg lobt guten Stand der Abwasserbehandlung
04.06.2014 EU stellt häufige Antibiotikaresistenzen bei Bakterien fest
04.06.2014 Baden-Württemberg: 117 Millionen Euro für Förderprogramm Wasserwirtschaft und Altlasten  
Mai 2014
04.05.2014 DWA und Welthungerhilfe vereinbaren Fortsetzung der strategischen Partnerschaft  
04.05.2014 Berliner Stadtwerke in Gründung 
04.05.2014 DWA – ihre Rolle in einer globalisierten Umwelt  
04.05.2014 Regierung plant Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes wegen Fracking
04.05.2014 Niersverband steigt vollständig aus landwirtschaftlicher Klärschlammverwertung aus 
04.05.2014 Bayern startet Mikroplastik-Initiative
04.05.2014 Messe Essen übernimmt Hochwasser-Messe acqua alta  
04.05.2014 Getrockneter Klärschlamm fällt unter das Regime des Abfallrechts 
04.05.2014 AZV Südholstein übernimmt Abwasserentsorgung auf Helgoland  
04.05.2014 Niedersachsen formuliert Voraussetzungen für Fracking
04.05.2014 Europäische Kommission empfiehlt Mindestgrundsätze für Fracking 
04.05.2014 TU Kaiserslautern bei BMBF Programmausschreibung ERWAS erfolgreich  
04.05.2014 Vereinte Nationen zeichnen den Emscher-Umbau aus  
04.05.2014 DWA fordert: Keine EEG-Umlage für in wasserwirtschaftlichen Anlagen selbst erzeugten Strom  
04.05.2014 Kläranlage Bremen-Seehausen läuft klimaneutral 
04.05.2014 Bayern fördert mit 16 Millionen Euro kommunale Wasserwirtschaft  
April 2014
06.04.2014 EU: 50 Millionen Euro für neue Wasser-Forschungsprojekte  
06.04.2014 Trink- und Abwasserpreise in Baden-Württemberg 2013
06.04.2014 Stadtentwässerung Dortmund als Eigenbetrieb 
06.04.2014 Niedersachsen/Hessen: Grenzänderung wegen Regenrückhaltebecken  
06.04.2014 Minister fordern mit Protokollnotiz klares Bekenntnis zu Biomasseanlagen  
06.04.2014 Abwasser zur Kühlung von NSA-Computern
06.04.2014 Mecklenburg-Vorpommern: Studie zum künftigen Umgang mit Klärschlamm vorgelegt 
06.04.2014 EU-Kommission fordert Italien zur Änderung seines Wasserrechts auf  
März 2014
25.03.2014 Studien zur IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen  
25.03.2014 Hochwasserschutzprogramm Schwerpunkt des Bundesumweltministeriums 
25.03.2014 Europäische Kommission empfiehlt Mindestgrundsätze für Fracking  
25.03.2014 Forschungsprojekt zur Wirkung multipler Belastungen auf Gewässer  
25.03.2014 Optimierte Düngung kann Phosphateintrag deutlich reduzieren
25.03.2014 Deutsch-französische Forschung zu kritischen Infrastrukturen 
25.03.2014 Berlin: 1,7 Milliarden Euro für das Kanalnetz bis 2030 
25.03.2014 Niedersachsen sieht wenig Potenzial für Abwasserwärmenutzung 
25.03.2014 Abwasserkanal soll Kirche heizen 
25.03.2014 Kommission fordert Frankreich auf, die Abwasserbehandlung in kleineren Gemeinden zu verbessern
Februar 2014
16.02.2014 DWA-Verbandszeitschriften im iPad®-Abonnement  
16.02.2014 Neues Wassergesetz für Baden-Württemberg 
16.02.2014 Thema „Wasser“ im Koalitionsvertrag in Hessen  
16.02.2014 Spurenstoffentfernung mit „Mikromotoren“?
16.02.2014 Forschungsvorhaben: Schwermetalle und Schadstoffe gezielt aus Klärschlämmen entfernen
16.02.2014 Umweltökonomische Gesamtrechnungen: weniger Ressourcen – höherer Ertrag Wasser, Kohle, Flächen
16.02.2014 Mecklenburg-Vorpommern fördert „Phosphorcampus“  
16.02.2014 Keine auffälligen Legionellen-Werte im Landkreis Siegen-Wittgenstein
16.02.2014 EU-Parlament: Wasser aus Konzessionsrichtlinie ausgenommen  
16.02.2014 Klärwerkpreis für Innovation 2014 ausgeschrieben 
16.02.2014 Klärschlammmenge leicht rückläufig, Verbrennung wichtigster Entsorgungsweg
16.02.2014 Industrie steigerte 2011 Investitionen in den Umweltschutz um 18 %
16.02.2014 IFAT 2014 ist ausgebucht  
16.02.2014 Startschuss für „Horizont 2020″: 67 Millionen Euro für den Wassersektor
16.02.2014 Forschungsprojekt zu Auswirkungen von Phosphormangel
16.02.2014 Energieeffizienter Betrieb von Kläranlagen
16.02.2014 Bundesgerichtshof bestätigt Verurteilung früherer OOWV-Führungskräfte
Januar 2014
24.01.2014 Neue Runde des Muelheim Water Award gestartet  
24.01.2014 25 Jahre Kläranlagen-Leistungsvergleich 
24.01.2014 Jahrestreffen der internationalen Bodensee-Nachbarschaft  
24.01.2014 Neuer DWA-Fachausschuss „Berufswettbewerbe“ gegründet
13.01.2014 Neues Wassergesetz in Baden-Württemberg
13.01.2014 VKU-Innovationspreis für Hamburg Wasser
13.01.2014 Struvit-Fällung bei Thames Water 
13.01.2014 Spurenstoffelimination auf dem Klärwerk Mannheim wird erweitert  
13.01.2014 Ratten- und Mäusegifte sicher und rechtskonform einsetzen  
13.01.2014 Bertha Benz-Preis für Ingenieurinnen 2014 ausgeschrieben
13.01.2014 Fortsetzung des EU-Programms LIFE  
13.01.2014 Kommunalabwasserrichtlinie: Luxemburg vom Europäischen Gerichtshof verurteilt 
13.01.2014 Stellungnahme der DWA zum Koalitionsvertrag: Überwiegend Zustimmung  
13.01.2014 Bundesweiter Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung?
13.01.2014 Huber Technology Prize 2014 ausgeschrieben  
13.01.2014 Geschäftschancen für Aussteller der IE expo 2014  
13.01.2014 Verbände und Unternehmen fordern weitgehendes Fracking- Verbot  
13.01.2014 Emschergenossenschaft weiht neue Versuchsstation ein  
13.01.2014 Young Water Professionals‘ Programme der DWA  
13.01.2014 NRW fordert schärfere Auflagen für Verdunstungskühlanlagen  
12.01.2014 Kläranlagen in der Regel nicht mit Legionellen belastet
12.01.2014 Bundesregierung: kommunale Kläranlagen sind keine Ausgangsorte für Legionelleninfektionen

Organische Spurenstoffe in allen Gewässern in Baden- Württemberg nachweisbar

In Baden-Württemberg sind organische Spurenstoffe grundsätzlich in allen Gewässern nachweisbar, vor allem Arzneimittelrückstände sind flächendeckend verbreitet. Dies geht eindeutig aus dem Anfang Oktober vom Land veröffentlichten Bericht „Spurenstoffinventar der Fließgewässer in Baden-Württemberg“ hervor. Über einen Zeitraum von knapp einem Jahr hat die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe kommunale Kläranlagen und Fließgewässer im Land auf Spurenstoffe untersucht. Monatlich entnommene Proben aus 17 Fließgewässern sowie aus den Zuund Abläufen von sechs repräsentativ ausgewählten Kläranlagen wurden auf insgesamt 86 Stoffe untersucht. Im Mittel wurden etwa 50 Prozent der 86 analysierten Stoffe in den Proben gefunden. Die Untersuchung hat dabei zudem gezeigt, dass die Belastung eines Flusses oder Baches mit dem Anteil an Abwasser im Gewässer sowie der mittleren Wasserführung, also Abfluss und Wasserstand, zusammenhängt. Überdurchschnittlich belastete Fließgewässer zeichnen sich durch eine geringe mittlere Wasserführung und einen hohen Abwasseranteil aus. Erhebliche Unterschiede bestehen zudem zwischen den verschiedenen Arten von Spurenstoffen. So konnten Arzneimittelrückstände flächendeckend in allen Proben nachgewiesen werden. Besonders auffällig war zudem das giftige und in der Umwelt nicht abbaubare Perfluoroctansulfonat (PFOS). Die Wissenschaftler haben PFOS in den kommunalen Kläranlagen nach der Reinigung des Abwassers mit durchschnittlich 13 Nanogramm pro Liter gemessen. Geht man von einer Verdünnung von eins zu zehn aus, würde rechnerisch im Fließgewässer als Eintrag aus der Kläranlage noch immer ein Wert von 1,3 Nanogramm pro Liter erreicht. Zum Vergleich: In der EURichtlinie 2013/39/EU wurde erstmals im Jahr 2013 eine Umweltqualitätsnorm für PFOS in Oberflächengewässern von 0,65 Nanogramm pro Liter festgelegt.

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Hessen und K+S wollen Salzwasserproblematik dauerhaft lösen

Das Bundesland Hessen und der Düngemittelhersteller K+S haben sich Ende September auf einen Vier-Phasen-Plan zur Lösung der Salzabwasserproblematik verständigt. Langfristig sollen dadurch Werra und Oberweser wieder Süßwasserqualität erreichen. Der in einem Eckpunktepapier vereinbarte Regelungszeitraum reicht bis 2075. Der Eckpunkteplan sieht vor, die Versenkung von Salzabwässern im Untergrund bis 2021 zu beenden. Ab 2021 soll die lokale Entsorgung dann durch den bis 2060 befristeten Betrieb einer Leitung zur Oberweser ergänzt werden, um Flexibilität bei der Entsorgung der Abwässer zu gewinnen. Bereits ab 2017 soll eine neu entwickelte Anlage – eine Kainit-Kristallisations-Flotationsanlage am Standort Hattorf – den Salzwasseranfall von bisher sieben Millionen Kubikmeter um 1,5 Millionen m³ auf 5,5 Millionen m³ pro Jahr verringern. Zudem soll eine Haldenabdeckung den Haldenwasseranfall reduzieren. Diese Eckpunkte sollen in den nächsten Wochen in einem öffentlich- rechtlichen Vertrag ausgearbeitet und festgeschrieben werden. Für K+S bedeutet diese Vereinbarung zusätzliche Investitionen in Höhe von rund 400 Millionen Euro, die hauptsächlich in den Jahren 2018 bis 2021 getätigt werden sollen. Ein erheblicher Teil davon fließt in die Planung, den Bau und den Betrieb der befristeten Ergänzungsleitung an die Oberweser. Im Gegenzug soll K+S eine letztmalige und bis Ende 2021 befristete Versenkererlaubnis erhalten. Voraussetzung hierfür ist die Unbedenklichkeit der Einleitung für Grundund Trinkwasser. K+S muss dies unter anderem durch ein 3D-Modell nachweisen. Der Umfang der Versenkung wird in sechs Jahren insgesamt circa zwölf Millionen Kubikmeter betragen (jährlich etwa zwei Millionen Kubikmeter). Für das Jahr 2014 liegt das genehmigte Versenkvolumen bei 4,5 Millionen Kubikmeter. Mit Inbetriebnahme der Oberweser-Fernleitung sollen in Phase 2 der Planungen, ab 2021, dann die Grenzwerte zur Einleitung in die Werra im Vergleich zur ersten Phase gesenkt werden: Chlorid von 2500 mg/l auf 1700 mg/l, Kalium von 200 mg/l auf 150 mg/l und Magnesium von 340 mg/l auf 230 mg/l. In der Phase 3 ab 2032 soll dann die Salzbelastung der Werra auf 1000 mg/l Chlorid zurückgehen. Hintergrund ist, dass die Rohsalzaufbereitung am Standort Unterbreizbach/ Thüringen aller Voraussicht nach im Jahr 2032 eingestellt wird. Dies würde die Produktionsabwässer um eine weitere Million Kubikmeter verringern. In der Phase 4 ab Ende 2060 soll die Werra dann Süßwasserqualität erreichen. K+S geht davon aus, dass in diesem Zeitraum mit Erschöpfung der Lagerstätten die Kaliproduktion im Werk Werra eingestellt wird und somit keine Produktionsabwässer mehr entstehen. Zudem soll dann die Abdeckung von 60 Prozent der Haldenfläche abgeschlossen sein. Diese Maßnahme soll das Haldenabwasser auf 1,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr bis spätestens 2075 senken. Am Pegel Gerstungen sollen dann die Grenzwerte 800 mg/l Chlorid, 70 mg/l Kalium und 90 mg/l Magnesium erreicht werden. Die jetzt zwischen Hessen und K+S getroffene Vereinbarung ist in anderen Ländern allerdings nicht unumstritten. Der Weser-Anrainer Niedersachsen begrüßt zwar den geplanten Bau einer neuen Anlage zur Reduzierung des Salzwasseranteils. Gleichzeitig meldet das Umweltministerium des Landes aber Zweifel an, ob der Stufenplan die Anforderungen an den Gewässerschutz erfüllt. Das Land will daher den Plan sorgfältig prüfen. Gleichzeitig zeigt sich Niedersachsen erstaunt darüber, dass Hessen die Versenkung der Salzabwässer bis 2021 genehmigen will. Eine Verlängerung der Versenkung über 2015 hinaus sei bisher vom Land Hessen immer ausgeschlossen worden, so das niedersächsische Umweltministerium.

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EU-Kommission verklagt Rumänien wegen Umweltgefährdung durch toxischen Abwassersee

Die Europäische Kommission verklagt Rumänien vor dem Europäischen Gerichtshof wegen eines Verstoßes gegen die EU-Vorschriften über Bergbauabfälle. Die Rechtssache betrifft den Boşneag- See, einen 102 ha großen Bergeteich, der Abfälle aus den Kupfer- und Zinkminen in Moldova Noua˘, Rumänien, enthält und gegenwärtig beinahe vollständig trockenliegt. Der Abwassersee ist eine erhebliche Verschmutzungsquelle, die giftigen Staub verbreitet und eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellt. Rumänien hatte zwar zugesagt, das Problem anzugehen, nach Ansicht der Kommission sind bisher aber nur unzureichende Maßnahmen getroffen worden. Die Kommission hat das Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien im Oktober 2012 mit einem Aufforderungsschreiben und einer anschließenden mit Gründen versehenen Stellungnahme (Februar 2014) eingeleitet. In seiner Antwort räumte Rumänien ein, dass der Boşneag-Abwassersee bei windigen Wetterverhältnissen eine Verschmutzungsquelle darstelle und Handlungsbedarf bestehe. Zwar wurden bestimmte Maßnahmen vorgeschlagen, unter anderem die Einrichtung eines Benetzungssystems, konkrete Maßnahmen blieben jedoch aus.

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Portugal drohen Zwangsgelder wegen unzureichender Abwasserbehandlung

Wegen der mangelhaften Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie drohen Portugal Zwangsgelder der Europäischen Union. Die Europäische Kommission hat gegen Portugal Mitte Oktober eine entsprechende Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Bereits 2009 hatte der Gerichtshof festgestellt, dass Portugal seiner Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Sammlung, Aufbereitung und Entsorgung von kommunalem Abwasser nicht nachgekommen ist. Sieben Gemeinden mit mehr als 15 000 Einwohnern verfügten nicht über die notwendigen Sammelsysteme, und in 15 fehlte es an geeigneten Kläranlagen. Fünf Jahre nach dem Urteil des Gerichtshofs erfüllen zwei Gemeinden immer noch nicht die EU-Standards. In Vila Real Santo António (116 500 EW) sind die Arbeiten zwar weit vorangeschritten, doch sind zwei Bezirke noch nicht an die Kanalisation und das Klärsystem angeschlossen. In Matosinhos (Einwohnerwert: 287 000), einem wichtigen Fischereihafen und Industriegebiet in der Nähe von Porto, haben die Arbeiten zur Modernisierung der Kläranlage nach den neuesten der Kommission vorliegenden Angaben noch nicht begonnen, und das neue System kann frühestens gegen Ende 2017 in Betrieb genommen werden. Bis dahin werden nicht ordnungsgemäß behandelte Abwässer weiterhin ins Meer eingeleitet. Die Kommission hat nun eine pauschale Geldstrafe von 4,45 Millionen Euro sowie ein tägliches Zwangsgeld von 20 196 Euro beantragt.

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Rheinland-Pfalz testet Nano- Keramik-Membranen auf einer Kläranlage

Auf der Kläranlage Petersberg in Rheinland- Pfalz werden Nano-Keramik-Membranen getestet. Die größte Membrankläranlage in Rheinland-Pfalz filtere kleinste Teilchen und erprobe die neue Technik unter wissenschaftlicher Begleitung, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken Mitte Oktober 2014 bei der Einweihung des Neubaus der Anlage in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben. Das Land fördert das Pilotprojekt mit 1,58 Millionen Euro. Die Keramikfilter der Kläranlage haben Poren im Nanobereich. Sie sind 2000mal kleiner als ein Haar und sollen den Eintrag von gefährlichen Keimen und Bakterien in die Gewässer reduzieren. Das Zentrum für innovative Abwassertechnologien der TU Kaiserslautern prüft über 18 Monate den Nährstoffabbau und die Energieeffizienz der Anlage und untersucht außerdem, ob auch Mikroschadstoffe wie Arzneimittelreste oder Pflanzenschutzmittel zurückgehalten werden können.

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Mannheim: Erweiterung der 4. Reinigungsstufe ohne „kurzfristige Gebührenerhöhung“

Mit einem feierlichen Spatenstich wurde Ende September 2014 der Startschuss zum Ausbau der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Mannheim gegeben. Seit 2010 läuft im Klärwerk eine Pilotanlage im großtechnischen Maßstab zur Beseitigung organischer Spurenstoffe aus dem gereinigten Abwasser durch Adsorption an Pulveraktivkohle (PAK) aus einem Teilstrom des gereinigten Abwassers. Aufgrund der positiven Ergebnisse wird die PAK-Anlage jetzt für 90 % des Abwasseranfalls ausgebaut, die Gesamtkosten betragen ca. sieben Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg gibt hierfür einen Zuschuss von ca. 1,4 Millionen Euro. Da die neue Anlage in bereits vorhandene Beckenstraßen eingebaut werden kann, sind die Gesamtkosten für den Ausbau überschaubar. „Eine kurzfristige Gebührenerhöhung wird es deswegen nicht geben“, so Betriebsleiter Alexander Mauritz. Die Mehrkosten durch den Betrieb der PAK-Anlage bezifferten sich langfristig auf 6 Cent pro Kubikmeter Schmutzwasser.

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Zehnjahresfrist für Ausstieg aus landwirtschaftlicher Klärschlammverwertung

Für den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung wird der Bundesgesetzgeber der Abwasserwirtschaft voraussichtlich eine Frist von zehn Jahren einräumen. Dies berichtete Claus- Gerhard Bergs, Leiter des Referats WR II 4 „Siedlungsabfälle, Thermische Behandlung von Abfällen“ im Bundesumweltministerium, auf der DWA-Bundestagung Ende September in Baden-Baden. Bergs betonte allerdings, dass es sich dabei lediglich um derzeitige Überlegungen seines Hauses und nicht um abgeschlossene Planungen handele. Das Bundesumweltministerium bereitet derzeit die Umsetzung des Koalitionsvertrages vor. CDU/CSU und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, die Klärschlammausbringung zu Düngezwecken zu beenden und Phosphor und andere Nährstoffe aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen. Der Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Verwertung wird aber möglicherweise nicht für alle Kläranlagen gelten, angedacht sind Bagatellklauseln für Kläranlagen der Größenklassen 1 und 2. Hierdurch sollen vor allem hohe wirtschaftliche Belastungen von kleinen Kläranlagen verhindert werden. Bei Umsetzung der aktuellen Überlegungen wäre dadurch ungefähr ab 2025 die landwirtschaftliche Verwertung von rund 90 Prozent der Klärschlämme untersagt. Die energetische Verwertung wäre nach den Planungen bis 2025 für alle Klärschlämme unabhängig vom Phosphorgehalt möglich. Mit dem Jahr 2025 würde dann die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung beginnen. Bei der „Mitverbrennungsoption“ müsste diese ab einem Phosphorgehalt von 20 g/kg Trockenmasse aus dem Klärschlamm erfolgen. Bei der „Monoverbrennungsoption“ entstünde die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung aus der Klärschlamm-Verbrennungsasche unabhängig vom Phosphorgehalt des verbrannten Klärschlamms. Allerdings soll wahrscheinlich auch eine Lagerung der phosphorhaltigen Klärschlammasche für eine spätere Phosphorrückgewinnung zulässig sein.

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UBA legt Stellungnahme zu Abwässern aus der Kaliproduktion vor

Die salzhaltigen Abwässer aus Kaliproduktion und Kalihalden belasten seit Jahrzehnten die Flüsse Werra und Weser und gefährden das Grundwasser. Verschiedene Gremien auf Länderebene suchen derzeit nach Lösungen für dieses Problem. Das Umweltbundesamt (UBA) war vom Bundesumweltministerium gebeten worden, nur einen dieser Lösungsvorschläge isoliert zu prüfen: die so genannte Eindampfung der Abwässer mit Salzrückgewinnung. Mitte Oktober hat das UBA nun seine Stellungnahme vorgelegt. Unter den derzeitigen Randbedingungen kann die Behörde die „Eindampfungslösung“ allerdings nicht empfehlen: Erstens würden allein die Voruntersuchungen für den Bau einer solchen Anlage vermutlich vier bis fünf Jahre dauern – und damit viel zu lange, denn die Maßnahmen für einen guten ökologischen Zustand in Werra und Weser müssen spätestens 2015 festgelegt und der EU-Kommission berichtet werden. Zweitens können die Gesamtkosten erst nach den Voruntersuchungen seriös geschätzt und erst dann beurteilt werden, ob der Bau einer solchen Anlage für die K+S Aktiengesellschaft aus Kassel wirtschaftlich verhältnismäßig ist. Und drittens wird mit der Eindampfung das langfristige Problem der Haldenabwässer nicht gelöst.

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Thiess International RiverPrize für die IKSR

Am 16. September 2014 hat die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) in Canberra (Australien) den Thiess International RiverPrize 2014 gewonnen. Der Preis wurde dem Präsidenten der IKSR, Gustaaf Borchardt, und der stellvertretenden Geschäftsführerin, Anne Schulte-Wülwer-Leidig, während einer Gala-Veranstaltung überreicht. Die IKSR hat den Preis für ihre Erfolge auf dem Gebiet des Rheinschutzes während des über 60-jährigen Bestehens der Kommission erhalten. Von einer offenen Kloake, als die der Rhein in den 1960er- und 1970er-Jahren galt, hat er sich dank einer auf Solidarität gründenden guten Zusammenarbeit aller Staaten wieder erholt. Die Umsetzung des Aktionsprogramms Rhein und von EU-Richtlinien hat die Wasserqualität und den ökologischen Zustand des Rheins und vieler seiner Nebengewässer deutlich verbessert. Über 96 Prozent der Bevölkerung sind heute an Kläranlagen angeschlossen. Viele große Industriebetriebe verfügen über eigene Kläranlagen. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten hat zugenommen. Derzeit leben beispielsweise wieder 63 Fischarten im Rhein. Überflutungsflächen des Rheins wurden wieder hergestellt, Altarme wieder an den Rheinstrom und an Nebenflüsse angeschlossen, und auf kleinen Streckenabschnitten wurden die Uferstrukturen ökologisch aufgewertet. Auch zur Minderung negativer Folgen von Hochwasserereignissen sind beträchtliche Anstrengungen unternommen worden, unter anderem durch die Einrichtung zusätzlicher Hochwasserrückhalteräume. Der von der International River Foundation gestiftete Thiess International Riverprize wurde 1999 zum ersten Mal verliehen. www.riverfoundation.org.

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Startschuss für die IFAT 2016

Das Jahr 2016 scheint noch in weiter Ferne, aber die Vorbereitungen für die nächste IFAT, die vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 in München stattfindet, sind bereits angelaufen. Interessierte Unternehmen können sich ab sofort online zur Weltleitmesse für Umwelttechnologien anmelden. Anmeldeschluss ist der 30. April 2015. Die letzte IFAT hatte im Jahr 2014 mit insgesamt 3081 Ausstellern aus 59 Ländern und 135 288 Besuchern aus 168 Ländern neue Bestmarken aufgestellt. Die IFAT 2016 findet etwas später als gewohnt statt, weil für Mitte April die bauma terminiert ist, die weltweit größte und wichtigste Baumaschinenmesse.

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Bundesverwaltungsgericht setzt Verfahren über Elbvertiefung aus

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat Anfang Oktober das Verfahren der Umweltverbände BUND und NABU gegen die Planfeststellungsbeschlüsse für die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe bis zur Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union (Eu- GH) in Luxemburg über eine bereits anhängige Vorlage zur Auslegung der Wasserrahmenrichtlinie ausgesetzt. Die Entscheidung der Richter kommt nicht überraschend. Der für das Recht der Wasserstraßen zuständige 7. Senat des Bundesverwaltungsgerichts hatte bereits im vergangenen Sommer anlässlich der Umweltverbandsklagen gegen den Ausbau der Weser eine ähnliche Entscheidung getroffen und mit Beschluss vom 11. Juli 2013 (BVerwG 7 A 20.11) dem EuGH eine Reihe von Fragen zum sogenannten Verschlechterungsverbot und Verbesserungsgebot der Wasserrahmenrichtlinie vorgelegt. Laut dem Bundesverwaltungsgericht ist diese noch ausstehende Eu- GH-Entscheidung auch für das Verfahren über die Elbvertiefung vorgreiflich, weil die Vorlagefragen sich auch hier stellen. Erste Einordnungen hat das Bundesverwaltungsgericht im Anschluss an die fünftägige mündliche Verhandlung im Juli 2014 aber getroffen. Bei den Verhandlungen wurden die Gutachten der Bundesanstalt für Wasserbau zu den Auswirkungen des Vorhabens auf die Tidewasserstände, die Strömungsgeschwindigkeiten und die Sedimentationsraten, der Verkehrsbedarf und die Alternativenprüfung sowie die Betroffenheit geschützter Tier- und Pflanzenarten (zum Beispiel Schierlings-Wasserfenchel, Finte, Schnäpel, afrosibirischer Knutt) erörtert sowie über den sonstigen Streitstoff beraten. Nach seiner vorläufigen Einschätzung leiden die Planfeststellungsbeschlüsse im Bereich der FFH- und der Umweltverträglichkeitsprüfung an verschiedenen Mängeln. Diese Mängel sind aber behebbar und führen weder einzeln noch in ihrer Summe zur Aufhebung der Planfeststellungsbeschlüsse. Für eine abschließende Entscheidung des Senats müsse daher das Urteil des EuGH in der Rechtssache C-461/13 abgewartet werden. Die mündliche Verhandlung vor dem EuGH hat bereits am 8. Juli 2014 stattgefunden, mit einem Urteil wird im Frühjahr 2015 gerechnet.

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Keine Einstellung der Wasserversorgung bei rückständigen Abwassergebühren

Eine Einstellung der Wasserversorgung „darf nicht (auch) darauf gestützt werden, dass ein Bezieher von Wasser seinen finanziellen Verpflichtungen wegen anderer öffentlicher Forderungen, insbesondere wegen offener Gebühren für die Abwasserentsorgung, nicht nachgekommen ist oder nachkommen wird.“ So entschied das Verwaltungsgericht Freiburg am 4. September 2014 (Az. 4 K 1748/14). Die Einstellung der Wasserversorgung aufgrund rückständiger Forderungen des Versorgers sei nur dann gerechtfertigt, wenn es um Forderungen gerade aus dem Wasserversorgungsverhältnis gehe. Ein Ehepaar hatte in vorliegenden Fall bei einem Kommunalunternehmen Gebühren in Höhe von rund 1600 Euro offen, etwa die Hälfte davon für die Abwasserentsorgung. Das Unternehmen hatte darauf die Wasserversorgung eingestellt, wogegen das Ehepaar geklagt hat. Das Gericht sieht die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt und verlangt eine Abwägung durch den Versorger und fragt auch, wie der Versorger „sich im konkreten Fall ein (menschenwürdiges) Leben der Antragstellerin ohne jegliche Wasserversorgung auf Dauer vorstellt“. Ebenso hätte das Versorgungsunternehmen abwarten können, ob das Jobcenter die offene Forderung durch eine Darlehensbewilligung ablösen würde.

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EU-Kommission: öffentliche Konsultation zu Kriterien für die Identifizierung endokriner Disruptoren

Die Europäische Kommission hat eine Online-Konsultation im Hinblick auf die Festlegung von Kriterien für endokrine Disruptoren gemäß den Rechtsvorschriften über Biozide und Pflanzenschutzmittel gestartet. Interessenvertreter und die allgemeine Öffentlichkeit werden eingeladen, sich zu den Optionen für Kriterien und deren Umsetzung zu äußern. Die Konsultation läuft bis zum 16. Januar 2015.

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TU Darmstadt: Memorandum of Unterstanding zur Unterstützung der Planungen in China unterzeichnet

Am 10. Oktober 2013 wurde im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin ein Memorandum of Unterstanding zwischen der ZongDe Metal Group (Jieyang, Volksrepublik China) und dem Institut IWAR der TU Darmstadt unterzeichnet. Diese Zeremonie fand statt im Beisein des chinesischen und des deutschen Staatssekretärs aus den jeweiligen Wirtschaftsministerien. Prof. Peter Cornel vom Fachgebiet Abwassertechnik des Institutes IWAR und sein Team beraten die Zongde Metal Group bei Planung, Bau und Betrieb von zwei semizentralen Ver- und Entsorgungszentren auf dem Gelände eines ökologisch ausgerichteten Industrieparks sowie eines neuen Stadtteils in Jieyang.

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CARISMO für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert

Das Berliner Abwasserbehandlungskonzept CARISMO (CARbon IS MOney) wurde Anfang Oktober für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung 2014 nominiert. Forscher des Kompetenzzentrums Wasser Berlin haben seit 2011 gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben und Veolia das Konzept entwickelt. Ziel des Projekts CARISMO war es, im Abwasser vorhandenes Energiepotenzial bestmöglich auszuschöpfen: Ein neues Filterverfahren holt hierfür die energiereichen organischen Stoffe schon im Zulauf der Kläranlage aus dem Abwasser und überführt sie direkt in die Schlammfaulung, wo über den Weg der Biogasgewinnung Strom erzeugt wird. Der energieaufwendige Weg der „Schlammbelebung“ entfällt damit. Bestehende Klärbecken können ohne großen Mehraufwand umgebaut und genutzt werden. Neue Anlagen nach dem CARISMO- Prinzip kosten im Betrieb laut den Berliner Wasserbetrieben zudem nicht mehr als herkömmliche Anlagen. Im Pilotversuch über 18 Monate wurde Berliner Rohabwasser über Trommelsiebe von bis zu 80 Prozent der Organik und des Nährstoffs Phosphor befreit. Der gewonnene Schlamm lieferte gut 80 Prozent mehr Biogas als herkömmliche Systeme. Der Stromverbrauch für die Abwasserreinigung halbierte sich, ihr Prozess wurde energiepositiv. Die Pilotversuche für das Forschungsprojekt fanden im Berliner Klärwerk Stahnsdorf mit Spezialisten der Wasserbetriebe statt. Jetzt wird ein Folgeprojekt vorbereitet. Denn den Kohlenstoff, der durch die CARISMO-Methode aus dem Abwasser entfernt worden ist, benötigen die Mikroorganismen im Klärbecken eigentlich für eine wirksame Stickstoffentfernung. Er müsste also zumindest teilweise wieder zugesetzt werden. Das neue Vorhaben sucht nach innovativen Technologien zur alternativen Stickstoffentfernung aus dem mit CARISMO bereits behandeltem Abwasser. Die Kombination beider Methoden soll energiepositive Klärwerke mit hoher Ablaufqualität ermöglichen. Der Sieger des Forschungspreises 2014 wird in Kooperation mit der Wissenschaftssendung „nano“ (3sat) über ein Online-Voting ermittelt und im Rahmen der Preisverleihung am 28. November 2014 bekanntgegeben. Das Voting läuft bis zum 20. November 2014. www.forschungspreis.de  

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DWA-Arbeitshilfen „Wasserwiederverwendung“ in Seminaren erprobt

Wasserwiederverwendung wird für Studierende und praktizierende Ingenieure immer wichtiger. Mit der Fertigstellung des DWA-Themenbandes „Aufbereitungsschritte für die Wasserwiederverwendung (2005, inzwischen in sieben Sprachen vorliegend) wurde schnell klar: Das Thema muss in der Umsetzung fachübergreifend bearbeitet werden. Und: Hier tut weitere Schulung Not. Aus dieser Erkenntnis resultierte ein Folgeauftrag an die DWA-Arbeitsgruppe BIZ- 11.4 unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel zur Erarbeitung umfangreichen Schulungsmaterials in Form von „Arbeitshilfen zur Wasserwiederverwendung“. Die Arbeitsgruppe hat diese Aufgabe jetzt abgeschlossen und die Arbeitshilfen inzwischen in zwei DWA-Seminaren getestet, im Februar 2012 in Deutsch und im November 2013 in englischer Sprache mit jeweils mit über 40 Teilnehmern. Feedbacks der Teilnehmer sind in eine Überarbeitung eingeflossen. Auch ein erster „Auslandseinsatz“ der Foliensätze in Ägypten verlief erfolgreich. Die nächste zweitägige Veranstaltung „Aspekte der Wasserwiederverwendung“ auf Deutsch wird am 3./4. Dezember 2014 in Eschborn stattfinden. Nähere Informationen: Himani Karjala Tel. 0 22 42/872-244 E-Mail: karjala@dwa.de http://213.216.4.231/eva/Flyer/3533.pdf Die „DWA-Arbeitshilfen zur Wasserwiederverwendung“ mit den Themenschwerpunkten Grundlagen und Rahmenbedingungen, Vorschriften und betriebliche Anforderungen, Aspekte der Wirtschaftlichkeit, Planung und Durchführung von Projekten sowie Hygiene, Ökologie und Akzeptanz bestehen aus neun Foliensätzen mit über 500 Folien. Diese werden durch vier ausgearbeitete Fallstudien untermauert und liegen in Deutsch und Englisch vor. DWA-Mitglieder können die DWA-Arbeitshilfen für den Einsatz in der universitären Lehre im Einzelfall anfordern bei: Dipl.-Geol. Roland Knitschky E-Mail: knitschky@dwa.de

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Geruch und Korrosion sowie Infrastruktur- und Energiemanagement

Die Entstehung und Emission von Gerüchen, deren praktische Vermeidung sowie deren betriebliche Bekämpfung ist Inhalt des Seminars „Geruch und Korrosion im Kanal und auf der Kläranlage“ am 11. November 2014 im Radisson Blu Hotel Rostock. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt dieses Mal auf der Abluftbehandlung und Chemikaliendosierung. Es werden Vermeidungs- und Bekämpfungsstrategien aufgezeigt und praktische Lösungen diskutiert. Zweckverbände und Stadtwerke kommen zu Wort. Das Seminar ist für Ingenieure, Techniker, Behördenvertreter, Planer und Betreiber konzipiert. Eine kleine Fachausstellung begleitet das Seminar. Am 12. November 2014 veranstaltet Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Tränckner dann die 9. Rostocker Abwassertagung an der Universität Rostock. Hier lautet das Thema „Infrastruktur- und Energiemanagement – ein Geschwisterpaar der Wasserwirtschaft“. In thematisch aufeinander aufbauenden Vorträgen werden Anforderungen und Lösungsansätze für ein integrales Infrastruktur- und Energiemanagement diskutiert.

Weitere Informationen: DWA-Landesverband Nord-Ost Tel. 03 91/7 34 88 15 Fax 03 91/7 34 88 17
E-Mail: dwa@dwa-no.de www.dwa-no.de http://abwassertagung.auf.uni-rostock.de

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5. Südwestdeutsches Expertenforum zur Grundstücksentwässerung von geanetz Baden-Württemberg

Breits zum fünften Mal fand am 23. Oktober 2014 das 5. Südwestdeutsche Expertenforum zur Grundstücksentwässerung von geanetz Baden-Württemberg in Stuttgart-Korntal statt. Bei der diesjährigen Veranstaltung werden aktuelle gesetzliche Entwicklungen und Aspekte zur Grundstücksentwässerung und Kanalsanierung aufgezeigt. Dabei geht es auch um die Ermittlung von Fremdwasser und den möglichen Umgang damit. Im neuen Praxisteil stellen Hersteller marktübliche Techniken sowie neuste Entwicklungen bei Sanierungsverfahren vor. Abschließend werden die realen Auswirkungen schadhafter Abwasserleitungen und deren Konsequenzen aus Sicht der Betreiber, Gutachter und der Versicherungswirtschaft im Mittelpunkt stehen. Die ausgebuchte Fachausstellung vervollständigt das Informationsangebot Städte und Gemeinden sind verantwortlich für einen einwandfreien Betrieb der öffentlichen Kanäle. Ein angemessener Substanzerhalt gehört zu den Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge und minimiert die Schadens- und Ausfallrisiken. Darüber hinaus ist das Kanalnetz ein großes Anlagevermögen der Netzbetreiber, das es zu erhalten gilt. Die damit einhergehenden Aufwendungen dienen dem Gewässerschutz und stellen die ordnungsgemäße Abwasserentsorgung langfristig sicher. Schäden am Kanalzustand können zu Ex- und Infiltration führen. Dies stellt die Kommunen vor große Herausforderungen und bedeutet zusätzliche Kostenbelastungen. Hier sind die Netzbetreiber – in der Regel Kommunen und Eigentümer von Grundstücksentwässerungsanlagen – in der Verantwortung. Die Sanierung eines durch Fremdwasser belasteten Kanalnetzes setzt effektive Strategien voraus, die den Zufluss von Fremdwasser dauerhaft reduzieren sollen. www.geanetz-bw.de

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Wissenschaftscampus zur Phosphorforschung in Rostock gegründet

Rostock hat nun offiziell einen neuen Wissenschaftscampus, der sich mit Phosphorforschung beschäftigt. Gegründet wurde der „Leibniz WissenschaftsCampus Rostock: Phosphorforschung“ am 20. August 2014 in Warnemünde durch das Landesministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, das Landesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Universität Rostock, die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V. und fünf Leibniz-Institute. Das Umweltministerium leistet in den Jahren 2014 und 2015 eine Anschubfinanzierung von jährlich 85 000 Euro. Für die Jahre 2016 und 2017 wird ein Betrag in ähnlicher Höhe in Aussicht gestellt. Das Wissenschaftsministerium stellt vom Jahr 2018 an und bis zum Abschluss des Wissenschaftscampus einen Betrag in Höhe von 80 000 Euro in Aussicht. Eine Förderung ist höchstens bis zum Jahr 2020 vorgesehen. In Deutschland haben sich seit 2009 insgesamt sechs WissenschaftsCampi etabliert: in Tübingen, Mainz, Halle, Rostock und zwei in Mannheim.

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Wasserdienstleistungen: Europäischer Gerichtshof weist Klage gegen Deutschland ab

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 11. September 2014 die Vertragsverletzungsklage gegen die Bundesrepublik Deutschland in Sachen Kostendeckung von Wasserdienstleistungen nach der Wasserrahmenrichtlinie als unbegründet abgewiesen (Az. C-525/12). Die EUKommission hatte bemängelt, dass bestimmte Dienstleistungen wie zum Beispiel die Aufstauung für die Stromerzeugung aus Wasserkraft, die Schifffahrt und den Hochwasserschutz, die Entnahme für Bewässerung und industrielle Zwecke sowie den Eigenverbrauch, in Deutschland nicht unter den Begriff Wasserdienstleistungen fallen, was gegen Art. 2 Nr. 38 und Art. 9 der Wasserrahmenrichtlinie verstoße. Dem ist der Eu- GH in seinem Urteil nicht gefolgt. Das Gericht legt Art. 2 Nr. 38 Buchst. a dergestalt aus, dass vor dem Hintergrund der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie nicht alle dort genannten Tätigkeiten dem Grundsatz der Kostendeckung zu unterwerfen sind. Der EuGH betont den Handlungsspielraum und die Handlungspflicht der Mitgliedstaaten zur Erreichung der Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie. Er stellt klar, dass Maßnahmen als zentrales Instrument zur Erreichung der Ziele der Richtlinie Vorrang vor dem Instrument der Wassergebührenpolitik haben.

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Berliner Wasserbetriebe senken Abwassertarife

Nachdem Anfang 2014 bereits der Trinkwasserpreis in Berlin um 15 Prozent gesenkt worden ist, wird nun auch die Abwasserentsorgung in der Hauptstadt deutlich günstiger. Der Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe (BWB) hat am 11. September 2014 eine Senkung aller Abwassertarife um insgesamt durchschnittlich 6,1 Prozent ab Januar 2015 beschlossen. So fällt der Schmutzwasser- Mengentarif um 6,4 Prozent und der Tarif für die Regenentwässerung um 4,3 Prozent. Auch die Preise für die Entsorgung über Sammelgruben sinken. Insgesamt wird nach Angaben der BWB 2015 ein typischer Berliner 211 Euro bzw. 58 Cent pro Tag für Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasser bezahlen. Das seien im Jahresvergleich rund 8 Euro weniger als 2014 bzw. rund 22 Euro weniger als vor der Wasserpreissenkung. Das Niveau der gesenkten Tarife sei mit einem maximalen Inflationsausgleich von 1,1 Prozent pro Jahr bis 2018 gesichert.

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Wasser Berlin: Förderung des Messeauftritts junger, innovativer Unternehmen

Wasser Berlin International – Fachmesse und Kongress für die Wasserwirtschaft – und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördern 2015 erneut den Messeauftritt junger, innovativer Unternehmen mit einem Gemeinschaftsstand. Das Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten für einen professionellen Messeauftritt. Teilnahmeberechtigt und förderfähig sind alle jungen, innovativen Unternehmen der Branchen Wasser, Abwasser und Infrastruktur, die ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland haben, jünger als zehn Jahre sind, weniger als 50 Mitarbeiter haben und einen Jahresumsatz von weniger als zehn Millionen Euro ausweisen. Der Gemeinschaftsstand wird durch das Projektteam von Wasser Berlin organisiert und über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanziell abgewickelt. Der Anmeldeschluss ist am 1. November 2014. www.wasser-berlin.de dort „Aussteller-Service/Standanmeldung“ www.bafa.de dort „Wirtschaftsförderung“

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„Urin-Separationskampagne“ am Gelsenkirchener Marienhospital

Eine „Urin-Separationskampagne“ führt die Emschergenossenschaft gemeinsam mit dem Marienhospital in Gelsenkirchen durch. Ziel des Vorhabens, das im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „no- PILLS“ läuft: Patienten der Radiologie sollen Röntgenkontrastmittel nicht über die Toilette ausscheiden, sondern über spezielle Urin-Beutel – die dann über den Müll entsorgt werden, nachdem der Urin in ihnen mit einem speziellen Gel verfestigt wurde. Die Kampagne, an der die Patienten freiwillig teilnehmen können, beginnt am 15. September und dauert zwei Wochen. Parallel dazu analysiert die Emschergenossenschaft das Krankenhausabwasser, um die Wirksamkeit der Urin- Separationskampagne nachzuweisen. „noPILLS“ ist ein Folgeprojekt von „PILLS“ (Pharmaceutical Input and Elimination from Local Sources). Mit diesem Projekt wurde in den vergangenen Jahren erstmalig eine dezentrale Behandlungsanlage an Krankenhäusern zur gezielten Spurenstoffelimination großtechnisch umgesetzt. Am Marienhospital mit seinen rund 560 Planbetten, rund 75 000 Patienten pro Jahr und 1200 Mitarbeitern fallen pro Tag rund 200 Kubikmeter Abwasser an.

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Preis der Umweltallianz Sachsen-Anhalt für Industriekläranlage und Wäscherei

Das Unternehmen Leuna-Harze GmbH aus Leuna erhielt für ihre Abwasserreinigungsanlage einen der beiden mit je 10 000 Euro dotierten Hauptpreise der Umweltallianz Sachsen-Anhalt. Der mit 5000 Euro dotierte Sonderpreis ging an die Wäscherei Edelweiß Ordel OHG & Co. für ihre Reinigung von industriellem Wäscherei-Abwasser mit direkter thermischer Nutzung. Die Leuna-Harze GmbH betreibt eine katalytische Abwasserreinigungsanlage. Die produktionsbedingten Abwässer enthalten Natriumchlorid und organische Bestandteile. Letztere werden in der Abwasserreinigungsanlage unter stark oxioxidativen Bedingungen abgebaut und der überwiegende Anteil der gereinigten Lösung als Rohstoff dem eigenen Produktionskreislauf zugeführt. Neben der Rückgewinnung eines Rohstoffs aus einem Abfallprodukt wird bei diesem neuen Verfahren die Abgabemenge salzhaltiger Prozessabwässer wesentlich verringert. Bei der Wäscherei Edelweiß Ordel aus Burg bei Magdeburg erfolgt die Reinigung des industriellen Wäscherei-Abwassers unter Ausnutzung der im Abwasser gebundenen thermischen Energie. Somit dient das Verfahren dem effizienten Einsatz der Ressource Wasser, gleichzeitig wird die Abwasserqualität deutlich gesteigert, hochreines Wasser entsteht für den weiteren Wasserkreislauf der Wäscherei.

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Daimler und Benz Stiftung schreibt Stipendien für Postdoktoranden und Juniorprofessoren aus

Erneut zwölf Stipendien werden von der Daimler und Benz Stiftung mit Unterstützung der Reinhard Frank-Stiftung für das Jahr 2015 ausgeschrieben. Das Stipendienprogramm der Stiftung richtet sich an junge promovierte Wissenschaftler in der Frühphase ihrer Postdoktorandenzeit. Erwünscht sind Bewerbungen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen. Voraussetzung für die Bewerbung ist ein eigenes Forschungsvorhaben sowie die institutionelle Anbindung an eine wissenschaftliche Einrichtung in Deutsch land. Das Stipendium wird für zwei Jahre gewährt, die jährliche Fördersumme beträgt 20 000 Euro und kann unter anderem für Geräte, Reisen, die Organisation von Kongressen oder Hilfskräfte genutzt werden. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Oktober 2014. www.daimler-benz-stiftung.de www.reinhardfrank-stiftung.de

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Spurenstoffelimination auf Kläranlagen

Anthropogene Spurenstoffe, die kommunalen Kläranlagen zugeführt werden, sind sehr vielfältig und kommen im kommunalen Abwasser in niedrigen Konzentrationen von einigen μg/l und darunter vor. Ihre Wirkungen auf die aquatische Umwelt sind bisher nur für wenige Stoffe gesichert untersucht. Mit konventionellen Kläranlagen, die zur Stickstoffund Phosphoreliminierung ausgelegt sind, werden einige dieser Stoffe sehr weitgehend, andere jedoch nur geringfügig entfernt. Die mittlere Entfernungsrate von anthropogenen Spurenstoffen liegt bei heutigen Kläranlagen bei ca. 50 %. Durch zusätzliche Verfahrenstechniken wie z. B. Aktivkohleadsorption oder Ozonung kann die Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen stoffspezifisch teilweise auf über 90 % gesteigert werden. Einige Stoffe können jedoch auch mit einer derartigen vierten Reinigungsstufe nicht weitgehend eliminiert werden. Das vorliegende Schwerpunktheft der „Korrespondenz Abwasser“ dokumentiert mit seinen verschiedenen Beiträgen derzeitige Erkenntnisse zu diesen weitergehenden Abwasserreinigungstechniken. Die DWA hat sich frühzeitig in verschiedenen Fachausschüssen mit der Spurenstoffproblematik auseinandergesetzt und eigene Erkenntnisse generiert. Wasserpolitische Positionen sind mit einer eigens gegründeten Koordinierungsgruppe „Anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf“ erarbeitet und u. a. auf Workshops mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages in Berlin erörtert worden. Durch Forschungsarbeiten und großtechnische Untersuchungen, vor allem in Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein- Westfalen, sind die jeweilige Leistungsfähigkeit der Verfahren einschließlich ihrer Wirkungsspektren ermittelt und erste Bemessungs- sowie Betriebsparameter erarbeitet worden. Zur Verifizierung bzw. Konkretisierung von Bemessungsparametern sowie zur Bündelung des Erfahrungswissens über die Aktivkohleadsorption und die Ozonung sind in der DWA zwei neue Arbeitsgruppen gebildet worden, um dieses Wissen der Fachöffentlichkeit aufzubereiten. Vor Projektierung einer vierten Reinigungsstufe und für ihren späteren erfolgreichen Betrieb zur Verbesserung der Gewässersituation muss m. E. der Kausalzusammenhang zwischen Spurenstoffaufkommen im Ablauf einer konventionellen Kläranlage und dem Gewässerdefizit hergestellt werden. Viele Spurenstoffe, die sich als Mikroverunreinigungen im Gewässer befinden, sind nicht über die kommunale Kläranlage eingeleitet, sondern entweder aus dem Kanalnetz entlastet oder diffus direkt dem Gewässer zugeleitet worden. Ebenfalls ist vor Ausbau einer vierten Reinigungsstufe zu bedenken, ob gegebenenfalls Verbesserungs- oder Veränderungsmaßnahmen bei Industrieund Gewerbebetrieben im Einzugsgebiet der Kläranlage eine ausreichende Minderung des Spurenstoffeintrages ergeben können. Vorbehandlungsmaßnahmen bei größeren Gewerbebetrieben oder Industrieeinleitern wie auch bei Großkliniken können eine überlegenswerte Ergänzung oder Alternative zur Konzeption einer vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen darstellen. Auch kann jeder Einzelne durch sinnfälligen Umgang mit Haushaltschemikalien und unverbrauchten Arzneimitteln eine Besserung der Situation hervorrufen. Die Einführung einer Rückgabepflicht an unverbrauchten Arzneimitteln wie auch der Hinweis einer Umweltverträglichkeit auf der Medikamentenverpackung sollten erwogen werden. Für den Umgang mit Röntgenkontrastmitteln, die selbst mit den bisher bekannten vierten Reinigungsstufen nur unwesentlich eliminiert werden, sollten Vorgehensweisen erarbeitet werden, die dazu führen, dass der mit Röntgenkontrastmitteln belastete Patientenurin nicht in die Kanalisation gelangt. Die mit der vierten Reinigungsstufe einhergehende Verbesserung der Spurenstoffelimination ist natürlich auch mit größerem Ressourcenverbrauch und höheren Kosten verbunden. Hinsichtlich der zusätzlichen Kosten sind die örtlichen Voraussetzungen sehr entscheidend. Das Vorhandensein von Bausteinen einer weitergehenden Abwasserreinigung, wie zum Beispiel einer Sandfiltration und einer ausreichenden Erweiterungsfläche beeinflusst die Auswahl und die Umsetzung einer vierten Reinigungsstufe. Das von einigen Stellen ausgesprochene Begehren nach einer flächendeckenden flächendeckenden Einführung einer vierten Reinigungsstufe auf kommunalen Kläranlagen sollte m. E. noch zurückgestellt werden. Ein gleichzeitiger Ausbau Tausender Kläranlagen würde zu einer unnötigen Preissteigerung bei den Investitionen führen und wegen fehlender Erfahrungen eventuell Planungen mit konstruktiven Schwächen entstehen lassen. Besser wäre daher, einige großtechnische Demonstrationsanlagen mit Mitteln aus der Abwasserabgabe zu errichten, damit sich im Alltagsbetrieb die bemessungstechnischen Parameter und konstruktiven Details bewähren können. Die großtechnischen Demonstrationsanlagen sollten vor allem an Vorflutern errichtet werden, die in der Wasserführung einen hohen Abwasseranteil besitzen. Neben Untersuchungen zur Effektivität und Effizienz dieser Kläranlagen sollten auch begleitende Untersuchungen der ökologischen Parameter in den Vorflutern erfolgen, damit der bisher noch nicht geführte Beweis erbracht werden kann, dass vierte Reinigungsstufen die ökologischen Parameter in Gewässern überhaupt verbessern oder ob nicht diffuse Einleitungen oder andere Defizite für den eventuell schlechten Zustand der Gewässer maßgeblich bleiben. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Firk Sprecher Koordinierungsgruppe Anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf

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BMI legt Entwurf für IT-Sicherheitsgesetz vor

Das Bundesministerium des Innern hat am 19. August 2014 den Referentenentwurf eines IT-Sicherheitsgesetzes in die Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung gegeben. Die Regierung betrachtet die Sicherheit der Informationstechnik als Grundlage jeder Form von Digitalisierung und damit als zentrales Querschnittsthema der Digitalen Agenda, mit der die Bundesregierung die Digitalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat begleiten und voranbringen will. Der vorgelegte Gesetzesentwurf enthält Regelungen unter anderem zur Verbesserung der IT-Sicherheit von Kritischen Infrastrukturen. In diesem Zusammenhang werden ausdrücklich Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung erwähnt. Nach der Ressortabstimmung soll das Vorhaben im Rahmen einer breiten öffentlichen Debatte intensiv mit den beteiligten Kreisen aus Wirtschaft und Gesellschaft erörtert werden. Regelungen zu Kritischen Infrastrukturen finden sich in den §§ 8 a, b und c des Entwurfs. Dort heißt es unter anderem: „Betreiber Kritischer Infrastrukturen sind verpflichtet, binnen zwei Jahren … angemessene organisatorische und technische Vorkehrungen und sonstige Maßnahmen zum Schutz derjenigen informationstechnischen Systeme, Komponenten oder Prozesse zu treffen, die für die Funktionsfähigkeit der von ihnen betriebenen Kritischen Infrastrukturen maßgeblich sind.“ „Betreiber Kritischer Infrastrukturen und ihre Branchenverbände können branchenspezifische Sicherheitsstandards vorschlagen. Das Bundesamt [für Sicherheit in der Informationstechnik] erkennt die branchenspezifischen Sicherheitsstandards … auf Antrag an …“ „Zur Überprüfung der organisatorischen und technischen Vorkehrungen und sonstigen Maßnahmen … haben die Betreiber Kritischer Infrastrukturen mindestens alle zwei Jahre die Erfüllung der Anforderungen auf geeignete Weise nachzuweisen. … Bei Sicherheitsmängeln kann das Bundesamt deren unverzügliche Beseitigung verlangen.“

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Willy-Hager-Preis 2014 ausgeschrieben

Im Namen und Auftrag der Willy-Hager- Stiftung mit Sitz in Stuttgart schreiben die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. und die Wasserchemische Gesellschaft, eine Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh), zum 23. Mal den Willy-Hager-Preis aus. Mit dem Willy-Hager-Preis werden jüngere Wissenschaftler/-innen für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik der (industriellen) Wasseroder Abwasseraufbereitung ausgezeichnet. Bei den Arbeiten soll in der Regel die verfahrenstechnische Problemlösung im Vordergrund stehen. Es können auch Gemeinschaftsarbeiten mehrerer Wissenschaftler/- innen eingereicht werden. Die Arbeiten sollten nicht länger als drei Jahre zurückliegen und an einer deutschen Hochschule durchgeführt worden sein. Der Willy-Hager-Preis ist mit 6000 Euro dotiert. Dieser Betrag wird je zur Hälfte zwischen dem/der Preisträger/-in und dem Hochschulinstitut, an dem die Arbeiten durchgeführt wurden, geteilt. Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 2014 über die Leitung des jeweiligen Hochschulinstituts bei der DECHEMA einzureichen: DECHEMA, Dr. Thomas Track Postfach 15 01 04 60061 Frankfurt am Main Tel. 069/75 64-427, Fax 069/75 64-117 E-Mail: track@dechema.de www.dechema.de/43_2014_d.html

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Neue europäische Normen zur Wasseranalytik und Phosphorverwendung geplant

„Die [Europäische] Kommission plant im Kontext der Wasserrahmenrichtlinie und damit eng zusammenhängender Rechtsvorschriften die Ausarbeitung von Normen, die Analysemethoden für Wasserschadstoffe und bestimmte biologische und mikrobiologische Parameter betreffen.“ So heißt es unter Ziffer 3.2.21 im „jährlichen Arbeitsprogramm der [Europäischen] Union für europäische Normung“ [COM(2014) 500 final]. Und unter Ziffer 3.4.4 „Nachhaltige Verwendung von Phosphor“: „Die Kommission hat aufgrund der im Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa eingegangenen Verpflichtung im Jahr 2013 eine Konsultative Mitteilung zur nachhaltigen Verwendung von Phosphor veröffentlicht. Die im Anschluss an die Konsultation durchgeführten Aktivitäten und Maßnahmen könnten den Anstoß zu Normungstätigkeiten geben.“

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Nasse Keller: Grundwasserstände in Berliner Verfassung festschreiben?

„Das Land Berlin und die Berliner Wasserbetriebe sind gesetzlich nicht verpflichtet, das Grundwasser dauerhaft künstlich abzusenken, um die Keller trocken zu halten.“ Die Betroffenen seien und waren schon immer selbst verpflichtet, ihr Gebäude gegen aufsteigendes Grundwasser abzudichten: „Niemand, der das Grundwasser – auch über einen längeren Zeitraum – abgesenkt hat …, ist verpflichtet, dies über die erforderliche Nutzungsdauer hinaus weiter zu tun.“ So steht es als Meinung des Berliner Senats im nun vorliegenden Abschlussbericht des „Runden Tisches Grundwassermanagement“ in Berlin (Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 17/1786). Das Abgeordnetenhaus muss noch über fünf Hauptforderungen der Kellerwassergeschädigten und der Betroffenenvertretungen entscheiden. Eine der Forderungen lautet beispielsweise, dass siedlungsverträgliche Grundwasserstände in der Berliner Verfassung festgeschrieben werden müssten, was die Senatsverwaltung wie die Berliner Wasserbetriebe in ersten Stellungnahmen ablehnen. Hintergrund: In Berlin steigt aufgrund sinkenden Wasserverbrauchs seit 1989 der Grundwasserstand an, was zu Vernässungen an Gebäuden führt, die nicht fachgerecht gegen Grundwasser abgedichtet sind. Daraufhin hatte der Senat den „Runden Tisch Grundwassermanagement“ eingerichtet.

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Rheinland-Pfalz: LAWA soll sich mit Mikroplastik in Wasser befassen

Rheinland-Pfalz will darauf hinwirken, dass in der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser das Thema „Mikroplastik“ koordiniert und gezielt behandelt wird. Das erklärte Landesumweltministerin Ulrike Höfken am 15. September 2014 bei den 12. Mainzer Arbeitstagen des Landesamts für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, die als Thema „Mikroplastik in der Umwelt“ hatten. Bereits im Mai hätten die Umweltminister die Bundesregierung aufgefordert, auf die Hersteller einzuwirken, damit diese auf die Verwendung von Mikroplastikteilchen in der Kosmetikbrache verzichten. „Eine direkte und bewusste Einbringung der Plastikteilchen über solche Produkte soll gestoppt werden, da es genügend Alternativen gibt“, sagte Höfken. Auch weitere ordnungspolitische Maßnahmen müssten diskutiert werden. „Wir wollen zudem die Industrie bei ihrem ‚Null-Pelletverlust‘-Projekt unterstützen und auf weitere Verluste von Mikroplastik bei der Kunststoffproduktion hinwirken“, ergänzte die Ministerin. Dazu sei auch eine geregelte Entsorgung notwendig, wie sie in Rheinland-Pfalz und Deutschland weitestgehend vorhanden sei, aber nicht in allen EU-Staaten. Die Produkte, die Kunststoffe enthalten, müssen einfacher gekennzeichnet werden, forderte Höfken weiter. Das Bundesinstitut für Risikoforschung hingegen hatte im Januar 2014 festgestellt, ein Gesundheitsrisiko durch polyethylenhaltige Mikrokunststoffpartikel bei der Verwendung von Hautreinigungs- und Zahnpflegemitteln sei unwahrscheinlich.

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KanalrattenShooter – App vermittelt Grundlagen der Siedlungswasserwirtschaft

Spielbasiertes Lernen der Grundlagen der Siedlungswasserwirtschaft mithilfe von Smartphones und Tablets ermöglicht die am Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is) der Bauhaus- Universität Weimar entwickelte App „KanalrattenShooter“. Die Spieler müssen unter Zeitdruck richtige Antworten auf Fragen aus der Siedlungswasserwirtschaft identifizieren. Enthaltene Fragen sind thematisch in Leveln organisiert. Durch wiederholte Spielabläufe und zunehmende Übung gelingt es den Spielern, sich in den Ranglisten nach vorne zu arbeiten. Dabei treten die gewünschten Lerneffekte auf. Der KanalrattenShooter ist in einer Zusammenarbeit der Bauhaus- Universität Weimar und der Lernfreak UG entstanden: das Spiel ist eine Adaption des bei Jura-Studenten bewährten und beliebten JuraShooters auf das Themengebiet der Siedlungswasserwirtschaft. Ein webbasiertes Content Management System ermöglicht müheloses Erstellen neuer Inhalte. Erstmalig wird der KanalrattenShooter im Wintersemester 2014/15 als begleitendes Lehrmittel für die Vorlesung „Siedlungswasserwirtschaft“ an der Bauhaus-Universität Weimar angeboten. Die App ist für die iOSPlattform kostenlos im App Store verfügbar. Neben der Verwendung als Lernmittel eignet sich der KanalrattenShooter gleichfalls als Storytelling-Plattform. Ein Beispiel sind die Level für das Forschungsprojekt TWIST (KA 4/2014, S. 273). Diese vermitteln Inhalte und Ziele des Projekts. Eine Verwendung der App auch für die private Weiterbildung ist frei.

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Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen startet „Projekt Kanaldichtheit“

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen will Hausbesitzern den Einstieg in die Materie „Selbstüberwachung privater Abwasserleitungen“ erleichtern und sie mit dem nötigen Rüstzeug für eine Kontrolle und eventuelle Sanierung wappnen. Dazu startete die Verbraucherzentrale am 18. August 2014 das Projekt Kanaldichtheit, das bis Ende 2016 mit einem speziellen Informations- und Beratungsangebot laufen soll. Finanziert wird das Projekt mit Mitteln des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Auf den Weg gebracht wird es auch in enger Abstimmung mit den Kommunen. Aufgabe des fünfköpfigen Teams ist es, Ratsuchenden nicht nur den Weg durch Paragrafen und Bestimmungen rund um eine Zustands- und Funktionsprüfung ihres Kanalanschlusses zu ebnen, sondern ihnen auch mit rechtlichem Rat bei der Wahl eines geeigneten Prüfunternehmens oder bei Unstimmigkeiten mit einem Handwerksbetrieb zur Seite zu stehen. Das passiert anschaulich und kostenlos an vier Tagen in der Woche am Telefon sowie über E-Mail-Beratung und Informationen im Internet.

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Hochwasserschutz: Bund soll Entschädigungszahlungen für Landwirte prüfen

Landwirte sollen einen Ausgleich erhalten, wenn ihre Flächen bei Hochwasser zum Schutz von flussabwärts gelegenen Ortschaften geflutet werden. Das hat Sachsen gemeinsam mit Thüringen und Sachsen-Anhalt auf der Herbsttagung der Agrarministerkonferenz vorgeschlagen. Im Ergebnis der Tagung haben die Agrarminister der Länder das Bundeslandwirtschaftsministerium gebeten, gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium entsprechende Ausgleichs- und Entschädigungszahlungen zu prüfen.

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Bundesregierung erarbeitet „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“

Die Bundesregierung will noch in diesem Jahr einen „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ (NAPE) erarbeiten. Darin solle es unter anderem um die Aufstockung und Verstetigung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms gehen sowie um die Förderung anspruchsvoller Energieeffizienzmaßnahmen, heißt es in der Antwort der Bunderegierung (Bundestags- Drucksache 18/2450) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Derzeit werde auch ein nationales Aktionsprogramm Klimaschutz erarbeitet. Die darin aufgeführten Maßnahmen sollen nach Angaben der Bundesregierung sicherstellen, „dass das Ziel, die deutschen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, erreicht wird“.

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Emscher-Umbau als „UN-Dekadeprojekt“ ausgezeichnet

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat den Umbau der Emscher als „UN-Dekadeprojekt“ ausgezeichnet. Im Rahmen ihrer Sommerreise, die sie am 22. August 2014 entlang der Emscher führte, übergab sie in Dinslaken die Urkunde an den Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft, Jochen Stemplewski. Als UN-Dekadeprojekte werden Maßnahmen ausgezeichnet, die auf vorbildliche Art die „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ voranbringen. Die von den Vereinten Nationen ausgerufene Dekade läuft seit 2005 und endet in diesem Jahr. Ausgewählt werden die Projekte vom Nationalkomitee der UN-Dekade, das bei der deutschen UNESCO-Kommission angesiedelt ist.

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Anerkennung für vorsorgende Leistungen der Wasserversorger

Einen „Katalog vorsorgender Leistungen der Wasserversorger für den Gewässerund Gesundheitsschutz“ haben die Bundesministerin für Umwelt und Gesundheit veröffentlicht. Ziel ist es, mit dem Leistungskatalog die Grundlage für eine breite und umfassende öffentliche, politische und preiswirksame Anerkennung der dem Allgemeinwohl dienenden Leistungen der Wasserversorger zu schaffen. Diese Leistungen gingen zwar zum Teil über die eigentlichen Kernaufgaben der Wasserversorger hinaus, seien aber für Umwelt- und Gesundheitsschutz unverzichtbar, so die beiden Ministerien. Die im Katalog beschriebenen vorsorgenden Leistungen der Wasserversorgungsunternehmen seien nicht nur unter ökologischen und verbraucherorientierten Aspekten unverzichtbar. Sie seien auch aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll, da hierdurch Gewässerbelastungen und Kosten vermieden würden, die ansonsten von der Allgemeinheit oder anderen Trägern übernommen werden müssten. Ein Beispiel für solche Leistungen ist die Gewässerüberwachung, für die staatliche Stellen auf die umfangreichen Daten und Messnetze der Wasserversorger zurückgreifen können. Auch die Beratung und Unterstützung von Landwirten bei der Verringerung der Einträge von Nitrat, Pestiziden und mikrobiologischen Belastungen in die Gewässer ist ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Umweltbelastungen.

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Änderung der Abwasserverordnung

Die Abwasserverordnung wurde zum 6. September 2014 geändert (Bundesgesetzblatt I, Nr. 42 vom 5. September 2014, S. 1474–1487). Neu ist unter anderem im Anhang 1 die Anforderung, dass kommunale Abwasseranlagen so errichtet, betrieben und benutzt werden sollen, dass eine energieeffiziente Betriebsweise ermöglicht wird. Außerdem wurde die Anlage „Analysen- und Messverfahren“ (zu § 4) neu gefasst. Die geänderte Verordnung trat am 6. September 2014 in Kraft.

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Gutachten zur Reform der Abwasserabgabe veröffentlicht

Im Juli 2014 hat das Umweltbundesamt ein 538 Seiten umfassendes Gutachten „Reform der Abwasserabgabe: Optionen, Szenarien und Auswirkungen einer fortzuentwickelnden Regelung“ vorgelegt (UBA-Texte 55/2014). Das Gutachten analysiert mögliche Reformschritte unter den Aspekten einer Modernisierung der Abgabe, ihrer Effektivierung als Lenkungsinstrument und der Verbesserung der zielbezogenen Stimmigkeit (Konsistenz) der gesamten Abgabenkonstruktion. Es werden drei Reformszenarien entworfen (Lenkungsertüchtigung, Vollzugsunterstützung und Vollzugsvereinfachung) und nach insgesamt fünf Kriterien (Lenkung, Vollzugshilfe, Verwaltungsaufwand, Belastung und Akzeptanz) bewertet. Die Studie spricht sich für ein Reformszenario der Lenkungsertüchtigung der Abwasserabgabe aus. In der Zusammenfassung des Gutachtens heißt es wörtlich: „Die Abwasserabgabe ist als lenkende Umweltabgabe ein Instrument zur verursachergerechten Anlastung der volkswirtschaftlichen Zusatzkosten der Abwassereinleitung (Umwelt- und Ressourcenkosten – URK) und entspricht insoweit den Intentionen des Art. 9 WRRL.“

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Ernst-Kuntze-Preis der DWA vergeben – optimierter Energieeinsatz auf Kläranlagen im Fokus

Christian Drothler (59) aus Haiming (Bayern) und Stefan Schrowange (49) aus Brilon (Nordrhein-Westfalen) werden in diesem Jahr zu gleichen Teilen mit dem Ernst-Kuntze-Preis der DWA ausgezeichnet. Das hat das Preisgericht bei der DWA beschlossen. Vergeben werden die Preise auf der DWA-Bundestagung am 30. September 2014 in Baden- Baden. Mit dem Ernst-Kuntze-Preis, benannt nach einem ihrer früheren Präsidenten, zeichnet die DWA Arbeiten und Erfindungen aus, die zu praktischen Verbesserungen auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung führen. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Christian Drothler, ausgebildet als Maschinenschlosser, arbeitet seit 1985 als Klärwärter, zunächst im Markt Marktl, seit September 2004 bei der Stadt Burghausen. Er wird für die Arbeit „Druckluftspülung für Rechengut“ ausgezeichnet. Auf der Kläranlage Burghausen war eine neue Anlage zur Entfernung gröberer Stoffe (bis herunter zu drei Millimeter Durchmesser) und zur Wäsche des dort anfallenden Rechenguts in Betrieb genommen worden. Christian Drothler hatte Ideen zur Verbesserung dieser Anlage, die er auch in die Praxis umsetzte. Vor allem ersetzte er das Wasser, das zur Wäsche des Rechenguts verwendet wird, durch eine Mischung aus Wasser und Druckluft – analog zum Zähneputzen: Das beste Spülergebnis bei der Mundhygiene wird mit einer Mischung aus Wasser und Luft erreicht (weil dann wegen der Dichteunterschiede zwischen Wasser und Luft laufend unterschiedliche Kräfte auf die zu entfernenden Stoffe einwirken). Das führte zu erheblichen betrieblichen Verbesserungen, die auch finanzielle Einsparungen in fünfstelliger Höhe jährlich für die Stadt und ihre Kläranlage bringen. Stefan Schrowange, ursprünglich ausgebildet als Stahlbauschlosser, arbeitet seit 1996 als Betriebsmeister der Kläranlagen Warstein, Belecke und Möhnesee sowie Völlinghausen beim Ruhrverband. Schrowange schloss später eine weitere Ausbildung als Ver- und Entsorger an und absolvierte drei Meisterprüfungen erfolgreich: als Kraftfahrzeugmechanikermeister, Metallbauermeister und Abwassermeister. Er wird ausgezeichnet für die Konzipierung und den Bau eines Schlammwärme-Rekuperators, der den Wärmeaustausch zwischen Schlammströmen unterschiedlicher Temperatur auf Kläranlagen ermöglicht. Nach dem von Stefan Schrowange entwickelten Verfahren übernimmt „kalter“ Rohschlamm die Wärmeenergie von „warmem“ ausgefaultem Schlamm, die sonst in die Atmosphäre abgegeben worden wäre. Die vorhandene Wärmeenergie verbleibt so weitgehend im System und wirkt sich energiesenkend für den Kläranlagenbetrieb aus. Die beiden Schlammströme, die einen Temperaturunterschied von deutlich über 10 °C aufweisen, werden im Gegenstrom zueinander über eine Kontaktfläche geführt. Einen „Schlamm-Schlamm-Wärmeaustauscher“ in dieser Form gab es bisher nicht. Diese Erfindung birgt ein beträchtliches ökonomisches ökonomisches Potenzial: Eine überschlägige Rechnung ergibt, dass in Deutschland bei einer Erwärmung von einem Drittel des Rohschlamms um 10 °C unter der Annahme eines Energiepreises von 0,07 €/ kWh sich theoretisch eine Einsparung von 19 Millionen Euro jährlich ergibt.

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Wetterradar – Anwendungen für die Wasserwirtschaft

In Zusammenarbeit mit dem DWD Deutschen Wetterdienst veranstaltet der VDI am 5. November in Offenbach das VDIExpertenforum „Wetterradar – Anwendungen für die Wasserwirtschaft“. Ziel des zweiten VDI-Expertenforums zu diesem Thema ist es, Grundlagenwissen zum Thema Wetterradar zu vermitteln und Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Agenda reicht von einer kurzen historischen Übersicht zu Gerätetypen und Messnetzen über die Anwendungsmöglichkeiten von Wetterradar in der wasserwirtschaftlichen Praxis bis zu den Datenprodukten des DWD.

www.krdl.de

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Öffentliche EU-Konsultation zur Wiederverwendung von Wasser

Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation gestartet zur Frage, durch welche Maßnahmen die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser in Europa gefördert werden könnte. Sie möchte erfahren, wie Bürgerinnen und Bürger, Interessenträger, Unternehmen, NGOs und öffentliche Behörden über das Potenzial der Wiederverwendung und mögliche Hürden denken und welche regulatorischen und nichtregulatorischen EU-Maßnahmen diese Bedenken wirksam ausräumen und die gefahrlose Wiederverwendung von Wasser fördern könnten. Die Konsultation läuft bis zum 7. November 2014. Die Ergebnisse werden in eine Folgenabschätzung einfließen, die alle wesentlichen Aspekte der Wasserwiederverwendung, einschließlich landwirtschaftlicher, städtischer und industrieller Verwendung sowie Verwendung zu Freizeitzwecken, umfassen wird. Die Kommission plant, 2015 einen formellen Vorschlag auf der Grundlage dieser Folgenabschätzung vorzulegen.

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Arabischer Wasserverband strategischer Partner der Wasser Berlin

Der Arabische Wasserverband Arab Countries Water Utilities Association (ACWUA) wird strategischer Partner der Messe Wasser Berlin International. Bereits bei der letzten Ausgabe der Messe spielte der Nahe und Mittlere Osten als Partnerregion eine wesentliche Rolle. Auf der kommenden Wasser Berlin International 2015 wird ACWUA eine Gemeinschaftspräsentation seiner arabischen Mitglieder durchführen. Zudem ist der Besuch zahlreicher hochrangiger Delegationen aus den Mitgliedstaaten vorgesehen. Die ACUWA repräsentiert 17 arabische Mitgliedsländer und Regionen wie Algerien, Marokko, Tunesien, Mauretanien, Libyen, Ägypten, Syrien, Libanon, die Region Palästina, Jordanien, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Bahrain, UAE, Oman und Jemen. Der Sitz des Verbandes ist in Amman, Jordanien, wo auch die dritte Arab Water Week von 10. bis 14. Januar 2015 stattfindet.

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UNESCO-Wasserzentrum in Koblenz

Am 9. Juli wurde in Berlin von Bundesregierung und UNESCO der Vertrag zur Gründung des ersten UNESCO-Wasserinstituts in Deutschland unterzeichnet. Die Institution wird in Koblenz bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde angesiedelt und trägt die Bezeichnung „Internationales Zentrum für Wasserressourcen und globalen Wandel“. Im neuen Zentrum in Koblenz werden der globale Wandel und Wasserressourcen im Fokus stehen. Der Forschungsschwerpunkt wird auf der weltweiten Verfügbarkeit und Qualität von Wasser liegen. Das Wasser- Institut wird Experten aus aller Welt ausund fortbilden und gemeinsame Forschungsprojekte initiieren. Mit neuen Datenstrukturen wird international ein effizienter Umgang mit gewonnenen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Gewässerkunde ermöglicht. Hierzu gehören auch Referenzdatensätze, die weltweit die Abflussmenge und Güte großer Flüsse und Seen sowie die Grundwasserbeschaffenheit beschreiben. Das UNESCOInstitut wird eng mit dem deutschen IHP/HWRP-Nationalkomitee für die Wasserprogramme der UNESCO und WMO kooperieren, dessen Sekretariat schon seit 1975 in der Bundesanstalt für Gewässerkunde ansässig ist.

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Bauen in Überschwemmungsgebieten – Entscheidung des BVerwG

Die Zulässigkeit des Bauens in Überschwemmungsgebieten nach dem Wasserhaushaltsgesetz birgt ein erhebliches Konflikt- und Streitpotenzial. Für die Beurteilung der Zulässigkeit von Bebauungsplänen in festgesetzten Überschwemmungsgebieten nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz ist am 3. Juni 2014 eine wichtige neue Grundsatzentscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ergangen (Aktenzeichen 4 CN 6.12). Nach dieser Entscheidung erfasst das Verbot von Bebauungsplänen in festgesetzten Überschwemmungsgebieten nur Flächen, die erstmalig einer Bebauung zugeführt werden sollen. Bloße Überplanungen bereits bestehender Baugebiete fallen nicht unter das Verbot. In diesem Fall sind die Belange des Hochwasserschutzes im Rahmen der bauplanerischen Abwägung zu berücksichtigen. Diese und andere Fragen des Bauens in Überschwemmungsgebieten werden auch im Rahmen des DWA-Seminars „Haftung bei Gewässerunterhaltung und -ausbau“ behandelt, das am 16. Oktober 2014 in Berlin stattfindet.

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UBA: Kein Fracking zur Förderung von Schieferund Kohleflözgas

Das Umweltbundesamt (UBA) lehnt Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas weiterhin ab. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger stuft Fracking nach wie vor als Risikotechnologie ein. Solange sich wesentliche Risiken dieser Technologie noch nicht sicher vorhersagen und damit beherrschen lassen, sollte es in Deutschland kein Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas geben“, betonte Krautzberger bei der Vorstellung des neuen, über 600 Seiten starken Fracking-II-Gutachtens des UBA in Berlin. Krautzberger unterstrich dabei, dass die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vorgelegten Eckpunkte schnell in ein Gesetz umgesetzt werden müssten. Zentraler Bestandteil der vorgesehenen Gesetzesänderungen muss für Krautzberger ein Verbot der Gasförderung aus Schiefer- und Kohleflözgestein über eine Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes sein. Zudem plädiert sie für eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Verbot in Wasserschutzgebieten, und zwar für jede Form des Frackings. Das Umweltbundesamt empfiehlt in dem Gutachten eine umfangreiche Risikobewertung sämtlicher Fracking-Vorhaben zur Gas- und zur Erdölförderung. Dies gilt auch für alle Erprobungsmaßnahmen. Diese Bewertungen sollten unerlässlicher Bestandteil einer Umweltverträglichkeitsprüfung sein, die nach den Eckpunkten von BMWi und BMUB gesetzlich normiert werden soll. Das UBA hält wie BMWi und BMUB auch weiter daran fest, jede Form des Frackings in Wasserschutz- und Heilquellschutzgebieten aber auch in anderen sensiblen Gebieten wie im Einzugsgebieten von Seen und Talsperren, Naturschutzgebieten und FFH-Gebieten ausnahmslos zu verbieten. Die Aufbereitung des sogenannten Flowback (Rückflusswasser) ist laut UBA-Gutachten bislang ungelöst. Der Flowback enthält neben den zum Fracken verwendeten und eingebrachten Chemikalien weitere, zum Teil giftige Substanzen aus dem Untergrund, etwa Schwermetalle, aromatische Kohlenwasserstoffe oder örtlich sogar radioaktive Substanzen. Am besten für die Umwelt wäre es, diesen Flowback nach gezielter Aufbereitung wiederzuverwerten. Die Gutachter empfehlen, hierzu einen Anhang in der Abwasserverordnung zu entwickeln, der die Verfahren detailliert regelt. Zum Schutz des Wassers rät das UBA, ein sogenanntes Baseline-Monitoring durchzuführen. Sollte ein Fracking-Vorhaben genehmigt werden, müsste ein Unternehmen bereits vor Beginn des Fracking- Prozesses den Zustand des Grundwassers analysieren und diese Einschätzung den Behörden vorlegen. Während des gesamten Fracking-Vorgangs würde dann engmaschig geprüft, ob sich der Zustand nd des Grundwassers in irgendeiner Form verändert. Auch während der Gasgewinnung und des Rückbaus müssten die Firmen solche Daten erheben. Das Überwachungsmonitoring kann über Grundwasser-Messstellen erfolgen, die es ohnehin flächendeckend in Deutschland gibt. Das UBA empfiehlt ferner, ähnlich wie bei anderen Risikotechnologien – etwa der Gentechnik – ein bundesweit rechtlich verbindliches Fracking-Chemikalien- Kataster bei einer Bundesbehörde zu führen. Dieses Kataster soll für jede Bürgerin und jeden Bürger im Internet einsehbar sein. So kann nachvollzogen werden, wo Stoffe eingesetzt wurden und ob diese Schäden in der Umwelt anrichten können. Das Fracking-II-Gutachten hat das UBA einem umfangreichen Evaluierungsprozess unterzogen: Die vorläufigen Ergebnisse wurden in einem öffentlichen Workshop im Januar 2014 vorgestellt. Verbände und Fachbehörden konnten das Gutachten kommentieren. Der Tagungsbericht zum öffentlichen Workshop wird mit dem Fracking-II-Gutachten veröffentlicht.

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Bund der Steuerzahler bemängelt fehlenden Willen zur Gebührensenkung

Die Abwasser- und Abfallgebühren sind in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich stabil. Einzelne Kommunen verzeichnen allerdings erhebliche Gebührensteigerungen von bis zu 30 Prozent. Dies gab der Bund der Steuerzahler NRW Mitte Juli auf Basis seines jährlichen Vergleiches der Abwasser- und Abfallgebühren in NRW bekannt. Der BdSt NRW führt die Gebührenanstiege vor allem auf die Ermessensspielräume im Kommunalabgabengesetz und die damit mögliche Umstellung der Abschreibung auf den Wiederbeschaffungswert zurück.

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Starkregen in Nordrhein-Westfalen: mehr als 100-jährliches Regenereignis in Münster

292 mm Regen fielen im Raum Münster (Nordrhein-Westfalen) am Abend des 28. Juli 2014 innerhalb von nur sieben Stunden. Das ist nach Angaben des Landesumweltamts LANUV einer der höchsten in Deutschland jemals gemessenen Werte. Der Hauptanteil, nämlich 220 mm, ging in der sehr kurzen Zeit zwischen 19.45 Uhr und 21.20 Uhr nieder. Die gemessene Niederschlagsmenge ist damit mehr als viermal so hoch, wie der langjährige Mittelwert für den gesamten Monat Juli. In der Folge stiegen auch die Pegel im Gewässereinzugsgebiet der Ems stark an, am Pegel Greven etwa erhöhte sich der Abfluss von rund 9 auf 130 m3/s. Die durch Vergleich mit KOSTRA DWD 2000 ermittelten Jährlichkeiten der einzelnen Dauerstufen lagen in allen Fällen sehr weit jenseits einer Wiederkehrwahrscheinlichkeit von 100 Jahren, so das LANUV. Die bislang in Deutschland höchste gemessene Niederschlagsmenge seit Aufzeichnungsbeginn wurde am 12./13. August 2002 an der Station Zinnwald/Erzgebirge mit 312 mm ermittelt – allerdings über einen Zeitraum von 24 Stunden. Damals führte der Regen zu dem verheerenden Hochwasser im Elbegebiet.

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Schleswig-Holstein: Allianz für Gewässerschutz will Nährstoffeinträge reduzieren

Mit einem breit ausgreifenden Maßnahmenpaket wollen das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium und der Bauernverband Schleswig-Holstein die Gewässer des Landes besser vor Nährstoffeinträgen schützen. Auf die Maßnahmen verständigten sie sich im Rahmen ihrer gemeinsamen Allianz für Gewässerschutz. Zu den gemeinsam vereinbarten Maßnahmen gehören Empfehlungen für eine nährstoffarme Fütterung der Tiere, die Einrichtung einer Nährstoffbörse, Beratung bei gewässerschonenden Ausbringungstechniken, Verbesserungen bei der Lagerung von Silage und Festmist und die freiwillige Einrichtung von breiten Gewässerrandstreifen. Die anstehende Novellierung der Düngeverordnung sollte nach Überzeugung von Landesumweltminister Robert Habeck (Grüne) und Bauernverbandspräsident Werner Schwarz genutzt werden, um zu verbesserten Regelungen für einen effizienteren Nährstoffeinsatz zu kommen. Mit der freiwilligen Einrichtung von breiten Gewässerrandstreifen verzichtet Schleswig- Holstein vorerst auf die Einführung verpflichtender breiterer Randstreifen. Mit dem Dauergrünlanderhaltungsgesetz wurde bereits ein verpflichtender Gewässerrandstreifen von einem Meter eingeführt, um die Gewässer besser zu schützen. Zusätzlich wurde eine Verordnungsermächtigung ins Gesetz aufgenommen, auf deren Basis breitere Randstreifen durchgesetzt werden könnten. Davon wird vorerst kein Gebrauch gemacht. Im Gegenzug sollen im Rahmen der Allianz für Gewässerschutz bis 2017 an mindestens 600 der 1200 Kilometer Vorranggewässer Gewässerrandstreifen auf freiwilliger Basis entstehen, unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Gewässerrandstreifen. Auf diesen Gewässerrandstreifen sind Grünlandumbruch, Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz verboten.

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Sachsen: Kommunen erhalten schneller Geld aus Hochwasserhilfefonds

Kommunen und freie Träger öffentlicher Infrastruktur kommen jetzt noch schneller an ihr Geld aus dem Aufbauhilfefonds. Auszahlungen können unmittelbar nach der Bewilligung durch die Sächsische Aufbaubank (SAB) bzw. das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) erfolgen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen. Das teilte das sächsische Umweltministerium am 12. August 2014 mit. Nach der neuen Regelung können SAB und LASuV den Trägern öffentlicher Infrastruktur ihre bis zum Bewilligungsbescheid angefallenen Kosten unmittelbar nach dem Bescheid erstatten, ebenso alle Kosten für Planungsleistungen. Voraussetzung ist nur die Vorlage entsprechender Rechnungen. Die Auszahlungen erfolgen nach dem bewährten Erstattungsprinzip der Richtlinie Hochwasserschäden.

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EU-Kommission fordert Reduzierung der Nitratbelastungen

Die EU-Kommission erhöht den Druck auf Deutschland bezüglich der geforderten Reduzierung der Belastung der Gewässer mit Nitrateinträgen. Sie hat Anfang Juli die zweite Stufe im laufenden Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet und Deutschland eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Die Kommission kann nun im nächsten Schritt Klage vor dem Europäischen Gerichtshof einreichen, wenn Deutschland nicht binnen zwei Monaten reagiert. Trotz einer zunehmenden Nitratbelastung des deutschen Grundwassers und der Oberflächengewässer, einschließlich einer Eutrophierung vor allem der Ostsee, habe Deutschland nicht genug für die Reduzierung oder Prävention der Nitratbelastung getan, begründet die Kommission ihre Maßnahme. Nach Ansicht der Kommission werden in Deutschland die Vorgaben der Düngeverordnung, die zur Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie dient, bisher klar verfehlt. Die jüngsten von Deutschland vorgelegten Zahlen zeigten, dass der vorgeschriebene Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser zwischen 2008 und 2011 an über der Hälfte (50,3 Prozent) aller Messstellen überschritten worden sei, so die Kommission. Im Vergleich zu 2004 bis 2007 sei die Nitratbelastung sogar an 40 Prozent aller Messstellen gestiegen. Dennoch seien seitens Deutschlands keine Sofortmaßnahmen ergriffen worden, um gegen die Nitratbelastung im Wasser vorzugehen, wie es die EU-Nitratrichtlinie vorsehe, heißt es in der Mitteilung der EU weiter. Dazu könnten laut Richtlinie eine stärkere Begrenzung der Ausbringung von Düngemitteln auf landwirtschaftlichen Flächen oder ein Verbot für das Ausbringen bestimmter Düngemittel während bestimmter Zeiträume zählen. Bereits im Oktober des letzten Jahres hatte die Kommission Deutschland ein Fristsetzungsschreiben übersandt, die erste Stufe eines Vertragsverletzungsverfahrens. Da seitdem aus Sicht der Kommission seitens Deutschlands keine adäquaten zusätzlichen Sofortmaßnahmen zur Verringerung der Nitratbelastung erfolgt sind, hat die Kommission nun die zweite Stufe eingeleitet und eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt.

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Monopolkommission kritisiert Rekommunalisierungstrend

Auf wenig Gegenliebe dürfte in der kommunalen Wirtschaft das aktuell veröffentlichte 20. Hauptgutachten der Monopolkommission stoßen. In dem Gutachten mit dem Titel „Eine Wettbewerbsordnung für die Finanzmärkte“ geht die Monopolkommission auch intensiv auf die kommunale Wirtschaft ein. Insbesondere der in den letzten Jahren zu beobachtende Rekommunalisierungstrend wird dabei von den Wettbewerbshütern abgelehnt. Die Monopolkommission erkenne keine Gründe für die generelle Erforderlichkeit einer zunehmenden Rekommunalisierung, heißt es dazu im Hauptgutachten. Auch grundsätzlich kritisiert die Monopolkommission eine übermäßige öffentliche Wirtschaftstätigkeit. Des Weiteren fordert die Monopolkommission mehr Transparenzregel sowie eine wirksame Effizienzkontrolle für kommunale Unternehmen, um die Gebührenhöhe besser kontrollieren zu können. Als zusätzliche Transparenzpflichten fordern die Wettbewerbshüter die regelmäßige Veröffentlichung wichtiger Merkmale der Tätigkeit von kommunalen Unternehmen wie Profitabilitätskennziffern und öffentlicher Wertschöpfung im Internet. Des Weiteren sollen die kommunalen Unternehmen „standardisierte“ Erlöse veröffentlichen, um eine Vergleichbarkeit der Gebührenhöhe zwischen den Kommunen herzustellen.

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Mikroplastikuntersuchungen in Baden-Württemberg gestartet

Baden-Württemberg untersucht seine Gewässer auf Verunreinigungen durch Mikroplastik. Den offiziellen Startschuss dafür gab Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) am 7. August 2014 in Lauffen am Neckar. Für diese Untersuchungen wird das Messschiff „Max Honsell“ der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) eingesetzt. Die LUBW koordiniert die Untersuchungen und konnte für die wissenschaftliche Betreuung Prof. Dr. Christian Laforsch von der Universität Bayreuth gewinnen. Im letzten Herbst hat eine Untersuchung am italienischen Gardasee die Verantwortlichen in Europa aufhorchen lassen: Im Sediment wurde Mikroplastik gefunden. Bisher war man davon ausgegangen, dass Mikroplastik eher ein Thema der Meere sei. Christian Laforsch hatte schon die Untersuchungen am Gardasee durchgeführt und tätigt zurzeit weitere in Bayern. Die gefundenen Kunststoffteile stammen vorwiegend von Konsumgütern und Verpackungen und geraten direkt oder über unsachgemäße Entsorgung in Oberflächengewässer, verrotten und werden zu Mikroplastik. Die Proben für die Mikroplastikuntersuchungen in den baden-württembergischen Gewässern werden sowohl in Sedimenten als auch im Freiwasser genommen. Die Probenaufbereitung erfolgt über Dichtetrennung mit dem sogenannten „Munich Plastic Sediment Separator“ (MPSS). Diesen entwickelten die Bayreuther Forscher gemeinsam mit Kollegen des Instituts für Wasserchemie und Chemische Balneologie an der TU München. Das Gerät erlaubt, unterschiedliche Plastikpartikel bis zu einer Größe von wenigen Mik rometern aus Proben zu extrahieren. Dann wird das organische Material über ein enzymatisches Verfahren entfernt. Was übrig bleibt, wird mithilfe unterschiedlicher spektroskopischer Methoden identifiziert und quantifiziert. Die LUBW rechnet mit der Veröffentlichung der Ergebnisse im Herbst 2015.

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INAR – Innovationsnetzwerk Abwasser Recycling

Abwasserentsorgern steht bei der Neugestaltung ihrer Abwasserentsorgung ein neuer Ansprechpartner zur Verfügung, das INAR Innovationsnetzwerk Abwasser Recycling. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Netzwerk haben sich derzeit 14 mittelständische Unternehmen und Forschungsinstitute zusammengeschlossen, um neue Abwassertechnologien zu entwickeln und in die Praxis zu überführen. Laut der ABC Solutions GmbH, die für die Netzwerkkoordination zuständig ist, befasst sich INAR unter anderem mit einem dezentralen Klärschlammverbrennungskonzept mit integrierter Phosphorrückgewinnung für mittlere und kleinere Kläranlagen.

http://inar-netzwerk.de/home.html

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Karl-Imhoff-Preis der DWA ausgeschrieben

Die DWA hat den Karl-Imhoff-Preis als DWA-Umweltpreis ausgeschrieben. Der Preis wird aufgrund von Bewerbungen verliehen, die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der DWA-Bundestagung im September 2015 in Berlin. Bewerbungen werden bis zum 31. Oktober 2014 von der Bundesgeschäftsstelle der DWA angenommen. Der Karl-Imhoff-Preis dient der Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung und wird für hervorragende Forschungsarbeiten, Dissertationen oder Prüfungsarbeiten vergeben. Er ist mit 10 000 Euro dotiert. Außerdem können Belobigungen ausgesprochen werden. Die DWA will mit dem Karl-Imhoff-Preis die großen Verdienste, die sich der Namensgeber um die deutsche und internationale Wasser- und Abwasserwirtschaft erworben hat, würdigen sowie damit zur bleibenden Erinnerung an sein Wirken beitragen.

Informationen zur Bewerbung: http://de.dwa.de/ehrungen-undauszeichnungen.html DWA-Bundesgeschäftsstelle Elke Uhe, M. A. Tel. 0 22 42/872-238 Fax 0 22 42/872-135
E-Mail: uhe@dwa.de

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IFWW-Förderpreis 2015 ausgeschrieben

Das Institut zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IFWW) lobt auch für 2015 wieder einen Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Dabei werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit innovativen Methoden oder Verfahren bzw. neuen Erkenntnissen in den Bereichen Trinkwasser, Grundwasser, Gewässerschutz, Flussgebietsmanagement, Abwasser und Abfall/Altlasten befassen. Der Förderpreis wird für zwei Kategorien ausgeschrieben: Promotionen sowie Diplom- oder Masterarbeiten. Die Bewerberinnen und Bewerber können die Arbeiten an Universitäten/ Hochschulen, Fachhochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland angefertigt haben. Zugelassen sind auch Gemeinschaftsarbeiten. Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein und müssen abgeschlossen sein. Der Förderpreis ist mit insgesamt 4000 Euro dotiert und wird auf der 48. Essener Tagung (15. bis 17. April 2015, Aachen) verliehen.

Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30. November 2014. Die Bewerbungsunterlagen sind über die IFWW-Geschäftsstelle und das Internet zu beziehen. IFWW, c/o Niersverband Am Niersverband 10, 41747 Viersen E-Mail: wilfried.manheller@niersverband.de www.ifww-nrw.de

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Gründerpreis für Blue Synergy Abwasserturbine

Die Fa. Blue Synergy GmbH mit Sitz in Lindau am Bodensee hat den „Gründerpreis der Schwäbischen Zeitung 2014“ gewonnen. Das Unternehmen entwickelt innovative Produkte, um umweltfreundliche Energie in Form von Wärme und Strom nutzbar zu machen. Das jüngste Projekt ist eine patentierte Abwasserturbine, die die Fließgeschwindigkeit in Abwasserkanälen nutzt, um daraus Strom zu erzeugen, ganz ohne CO2-Ausstoß. Die Turbine ist so konstruiert, dass alle im Wasser mitgeführten Objekte durch die Anlage hindurch befördert werden können und diese nicht verstopfen. Durch spezielle Anpassungen werden Versandungs- und Verklebungsgefahren minimiert, sodass die Turbine langfristig wartungsarm und kostengünstig betrieben werden kann.

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Bad Abbach – Kläranlage der Zukunft

Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU) hat Ende Juli die umfassend nachgerüstete und energetisch optimierte Kläranlage Bad Abbach in Betrieb genommen. In Bad Abbach wird nun die ansonsten nur bei großen Kläranlagen verwendete anaerobe Klärschlammbehandlung auf einer kleinen Kläranlage durchgeführt. Aus der Verstromung des gewonnenen Klärgases kann die Anlage bis zu zwei Dritteln des benötigen Strombedarfes decken. Die Kläranlage Bad Abbach dient dabei als Pilotprojekt zur Daten- und Erfahrungssammlung. Hierzu wird das Pilotprojekt wissenschaftlich und ingenieurtechnisch begleitet und ausgewertet. Die Ergebnisse der Auswertung werden dann den Betreibern der für eine Umrüstung in Frage kommenden Kläranlagen – rund 130 kleine Kläranlagen in Bayern – als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe zur Verfügung stehen. Das Bayerische Umweltministerium fördert im Rahmen des Pilotprojekts die Investitionskosten in die Nachrüstung der Anlage mit rund 1,3 Millionen Euro und finanziert mit rund 87 000 Euro die wissenschaftliche Begleitung. Rund 3,3 Millionen Euro hat die Gemeinde in das Pilotprojekt und in die parallele Ertüchtigung ihrer Kläranlage investiert.

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Sehr gute Wasserqualität in den europäischen Badegewässern

Ob Küste, Flüsse oder Seen, die europäischen Badegewässer weisen nach wie vor eine überwiegend sehr gute Wasserqualität auf. Über 94 Prozent dieser Gewässer erfüllten 2013 die Mindestanforderungen der EU, 83 Prozent die strengeren Auflagen für die Note „ausgezeichnet“. Nur zwei Prozent der Gewässer bewertet die EU derzeit als „schlecht“. Regional bestehen leichte Unterschiede. Alle Badegewässer Zyperns und Luxemburgs wurden als „ausgezeichnet“ eingestuft, gefolgt von Malta (99 Prozent), Kroatien (95 Prozent) und Griechenland (93 Prozent). Am anderen Ende der Skala wurden Estland (sechs Prozent), die Niederlande (fünf Prozent ), Belgien (vier Prozent), Frankreich (drei Prozent), Spanien (drei Prozent) und Irland (drei Prozent) als die EU-Mitgliedstaaten mit dem höchsten Anteil an Badegewässern mit „schlechter“ Wasserqualität klassifiziert. Grundsätzlich schnitten Küstengewässer leicht besser ab als Binnengewässer. Luxemburg erhielt als einziges Land für alle seine Binnenbadegewässer die Note „ausgezeichnet“, gefolgt von Dänemark mit 94 Prozent. Deutschland erzielte für 92 Prozent seiner rund 2000 Binnenbadegewässer ausgezeichnete Werte. Verschmutzungen aufgrund Direkteinleitungen von großen Abwassermengen gehören dabei laut der EU der Vergangenheit an. Die heutigen Probleme entstehen durch kurzfristige Schadstoffbelastungen infolge heftiger Regenfälle und Überflutungen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Beurteilung leicht verbessert. Anteilmäßig waren im Jahr 2013 die Mindestanforderungen bei ungefähr ebenso vielen Gewässern übertroffen wie im Jahr 2012. Der Anteil der als „ausgezeichnet“ bewerteten Gewässer stieg hingegen von 79 Prozent im Jahr 2012 auf 83 Prozent im Jahr 2013. Der jährliche Badegewäsder Europäischen Umweltagentur (EUA) gibt eine Übersicht über die Qualität von rund 22 000 Badegewässern in der gesamten EU, der Schweiz und neuerdings auch in Albanien. Neben dem Bericht veröffentlichte die EUA auch eine interaktive Karte, aus der die Qualitätseinstufung der einzelnen Badegewässer im Jahr 2013 hervorgeht. Die Badegewässerqualität kann als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „schlecht“ eingestuft werden. Diese Bewertung richtet sich nach den vorhandenen Mengen zweier Arten von Bakterien, die auf eine Verunreinigung durch Abwässer oder tierische Exkremente schließen lassen und die, wenn geschluckt, Krankheiten (Erbrechen und Durchfälle) verursachen können. Mülleinträge, Umweltverschmutzung und andere Schadwirkungen werden bei der Qualitätsbewertung von Badegewässern nicht berücksichtigt.

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Einladung zur 67. DWA-Mitgliederversammlung

An alle Mitglieder der DWA
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
hiermit lade ich Sie herzlich zur 67. Mitgliederversammlung am Dienstag, 30. September 2014 um 14.30 Uhr ein. Die Versammlung
findet im Rahmen der diesjährigen Bundestagung in Baden-Baden statt. Für den Einlass ist die Vorlage des DWA-Mitgliedsausweises
oder einer schriftlichen Vollmacht erforderlich.
Tagesordnung
1. Begrüßung durch den Präsidenten
2. Bestimmung eines Mitglieds zur Mitunterzeichnung der Niederschrift
3. Berichterstattung
4. Abnahme der Jahresrechnung 2013 und Entlastung des Präsidiums sowie des Vorstandes
5. Wahl des Wirtschaftsprüfers 2014/2015
6. Festsetzung der Wirtschaftspläne 2015/2016
7. Wahl und Bestätigung von Präsidiums- und Vorstandsmitgliedern
8. Leitbild der DWA
9. Ehrungen und Auszeichnungen
10. Verschiedenes
11. Termin der nächsten Mitgliederversammlung
Die Sitzungsunterlagen sind ab dem 15. September 2014 im Mitgliederbereich der DWA-Internetseiten einsehbar und werden
auf Wunsch auch per Post zugesandt. Mitglieder, die sich zur Bundestagung anmelden, erhalten die Unterlagen automatisch ca.
zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung.
Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne die Mitgliederbetreuung der DWA in Hennef, Telefon 0 22 42/872-123.
Ich freue mich auf Ihre zahlreiche Teilnahme.
Otto Schaaf
Präsident der DWA

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Vereinfachung der Umweltverträglichkeitsprüfung

Am 15. Mai ist die Neufassung der EUUmweltverträglichkeitsprüfungsrichtlinie (UVP-Richtlinie) in Kraft getreten. Mit der Neufassung soll die Abschätzung möglicher Umweltauswirkungen von Projekten vereinfacht werden. Im Mittelpunkt stehen die Risiken und Herausforderungen, die seit Inkrafttreten der ursprünglichen Regelung vor 25 Jahren hinzugekommen sind, Themen wie Ressourceneffizienz, Klimawandel oder Katastrophenabwehr wird beim Bewertungsverfahren jetzt stärker Rechnung getragen. Mit der Novellierung werden zudem Fristen für die einzelnen Phasen der Umweltprüfung eingeführt. So sollen Screening-Entscheidungen innerhalb von 90 Tagen getroffen werden. Das Screening- Verfahren zur Beurteilung, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist, wurde des Weiteren vereinfacht.

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EU: 282,6 Millionen Euro für 225 neue Umwelt- und Klimaschutzprojekte

Die Europäische Kommission hat Ende April 2014 der Förderung von 225 neuen Projekten im Rahmen des Programms Life, des Finanzierungsinstruments der Europäischen Union für die Umwelt, zugestimmt. Ausgewählt wurden Projektvorschläge aus allen 28 Mitgliedstaaten; sie betreffen Maßnahmen in Bereichen wie Naturschutz, Klimawandel, Umweltpolitik oder Information und Kommunikation zu Umweltfragen in der gesamten EU. Der Gesamtbetrag der Finanzmittel für diese Projekte beläuft sich auf rund 589,3 Millionen Euro, davon wird die EU 282,6 Millionen Euro bereitstellen.

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Rheinland-Pfalz: Bundesregierung bremst Stromerzeugung von Kläranlagen

Mit dem Entwurf der Bundesregierung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) drohe manchen zukunftsweisenden Innovationen, wie dem Bau neuer Schlammfaulungsanlagen auf Kläranlagen, das Aus, kritisierte Thomas Griese, Umweltstaatssekretär in Rheinland- Pfalz. Die Bundesregierung wolle, dass Betriebe die ihre Verfahren künftig umstellen, für den selbst erzeugten, sauberen Strom aus erneuerbarer Energie EEG-Umlage zahlen. „Damit werden Betriebe für ihre Investitionen in Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz bestraft und der Ausbau der Erneuerbaren Energien abgewürgt. Das ist eine Kehrtwende statt eine Energiewende“, so der Staatssekretär am 20. Mai 2014 bei der Einweihung einer Klärschlammfaulungsanlage in Saulheim. Das Ziel, 60 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland bis zum Jahr 2050 durch erneuerbare Energien zu decken, könne so kaum erreicht werden. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Umstellung von Kläranlagen auf Schlammfaulung. Griese stellte in Saulheim zugleich eine neue Broschüre des Landes vor, welche die umfangreichen Möglichkeiten und Potenziale der Umstellung von Kläranlagen auf die Faulungstechnik in Rheinland-Pfalz aufzeigt. Die geplante Steigerung der in Rheinland- Pfalz aus Klärgas erzeugten Strommenge von 40 000 auf 60 000 Megawattstunden im Jahr würde durch die „rückwärtsgerichtete Eigenstromregelung der Bundesregierung“ in Frage gestellt. Er forderte die Bundesregierung dringend auf, die EEG-Novelle nachzubessern.

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ProcessNet-Positionspapier zur industriellen Wassertechnik

Die Fachgruppe „Produktionsintegrierte Wasser- und Abwassertechnik“ von ProcessNet, eine von der DECHEMA und dem VDI getragenen Plattform für Verfahrenstechnik, hat ein Positionspapier zu Trends und Perspektiven in der industriellen Wassertechnik vorgelegt. In dem Positionspapier leiten Experten, ausgehend vom Ist-Zustand anhand von ( Mega-)Trends eine Vision für die Situation im Jahr 2030 ab: Eine integrierte, nachhaltige Industriewasserwirtschaft verringert die Abhängigkeit der Produktionsprozesse von externen Wasser-, Rohstoff- und Energieressourcen. Dies gilt auch für weitere Einflussfaktoren wie Nutzungskonkurrenzen um Wasser und rechtliche Rahmenbedingungen. Um die Vision umzusetzen, müssen bestimmte Entwicklungsziele erreicht werden. Dazu zählen zum Beispiel intelligente Wassermanagement-Systeme, die ständige Optimierung von Produktionsprozessen und eine Analytik, die Inhaltsstoffe schnell und vollständig erfasst. Anhand von 14 Handlungsfeldern, die sowohl technologische als auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragestellungen umfassen, wird strukturiert, was getan werden muss, um diese Ziele zu erreichen. Abschließend definiert das Positionspapier den notwendigen Forschungs- und Entwicklungsbedarf und skizziert mögliche Wege zur Realisierung.

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Leuna: Reinigungsanlage für kontaminiertes Grundwasser in Betrieb

Im Zuge des Ökologischen Großprojektes Leuna hat Sachsen-Anhalt Anfang Juni eine Behandlungsanlage zur naturnahen Reinigung von kontaminiertem Grundwasser in Betrieb genommen. Die neue Anlage übernimmt ab sofort die Entfernung von Benzol und MTBE (Methyltert- butylether) aus über 600 Kubikmetern Grundwasser pro Tag. Der auf einem naturnahen Schadstoffabbau basierende Transfer erfolgt in horizontal durchflossenen, bepflanzten Bodenfiltern sowie in mit Sauerstoff angereicherten vertikal durchströmten Filter- und Grabensystemen. Die innovative Anlage ist aus der seit 2004 bestehenden Kooperation zwischen dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Landesanstalt für Altlastenfreistellung hervorgegangen. Das Sanierungsverfahren wurde im Rahmen der seit 2007 laufenden Forschungsarbeiten „Compartment Transfer“ (CoTra) am Standort „Alte Alte Raffinerie Leuna“ entwickelt. 2011 startete die Pilotphase, in der Betriebsführung und wirtschaftliche Effizienz des Verfahrens im realen Maßstab umfassend erprobt wurde. Handhabungsverluste, Havarien und Kriegseinwirkungen haben am Standort Leuna zu massiven Kontaminationen von Boden und Grundwasser geführt. Deswegen zählt der Standort Leuna in Sachsen-Anhalt zu den sieben Ökologischen Großprojekten. Das Areal der ehemaligen Leuna-Werke umfasst eine Fläche von rund 1300 Hektar. Die Sanierung wird seit Jahren auf Grundlage des Sanierungsrahmenkonzeptes systematisch vorangetrieben. Mit der Errichtung der Dichtwand zur Sicherung des Grundwasserabstroms im Bereich „Alte Raffinerie“ 2005 konnte die erste Stufe dieses Konzeptes erfolgreich abgeschlossen werden. Seit 2006 wird das vom Standort abströmende kontaminierte Grundwasser vollständig gefasst und gereinigt. Nun werden die Quellbereiche saniert und zugleich die Maßnahmen zur Grundwassersicherung optimiert. Für Maßnahmen der Altlastensanierung im Ökologischen Großprojekt Leuna haben Land und Bund bisher mehr als 81 Millionen Euro investiert.

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Kostendeckung von Wasserdienstleistungen nur bei Trink- und Abwasser

Das von der EU-Wasserrahmenrichtlinie vorgeschriebene Kostendeckungsprinzip gilt nur für die Wasserver- und Abwasserentsorgung. Bereiche wie Hochwasserschutz, Stromerzeugung und Schifffahrt sind hingegen vom Kostendeckungsprinzip ausgenommen. Diese Ansicht vertritt zumindest der finnische Generalanwalt Niilo Jääskinen in seiner Empfehlung für den EuGH bezüglich der Klage der EU- Kommission gegen Deutschland (Schlussantrag vom 22. Mai 2014 in der Rechtssache C-525/12). Die EU-Kommission hatte Deutschland vor dem EuGH verklagt, weil sie fand, dass Deutschland das in der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) festgeschriebene Prinzip der Kostendeckung von Wasserdienstleistungen nicht vollständig umgesetzt hat. Deutschland definiert Dienstleistungen in diesem Zusammenhang eng und wendet das Prinzip nur auf die Trinkwasserversorgung sowie die Entsorgung und Behandlung von Abwässern an. Die Kommission fordert hingegen, auch Wasserdienstleistungen für die Industrie, Schifffahrt und Landwirtschaft sowie auch den Hochwasserschutz kostendeckend zu organisieren. Diese Einschätzung teilt der Generalanwalt nicht. Er empfiehlt dem EuGH zum einen, die Klage aus formalen Gründen abzuweisen, da ihre Formulierung keine klare Abgrenzung ermögliche. Zudem spricht er sich auch inhaltlich egen die Unterstützung der Klage aus. Die Kommission kann seiner Auffassung nach diese breite Definition von Wasserdienstleistungen nicht von den Mitgliedstaaten einfordern. Als Begründung führt er die unterschiedlichen regionalen und klimatischen Bedingungen in der EU an. Neben Deutschland hatten sich verschiedene weitere Mitgliedstaaten gegen die breite Auslegung des Begriffs Wasserdienstleistungen ausgesprochen. Der EuGH wird sein Urteil voraussichtlich erst in einigen Monaten fällen. Die Richter sind nicht an die Empfehlung des Generalanwaltes gebunden, in der Regel folgen sie aber der Tendenz der Empfehlung.

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Klärschlamm als flexibler Energielieferant – neues Verbundprojekt an der TU Darmstadt

Lässt sich aus Klärschlamm in einer Kläranlage Energie so erzeugen und verteilen, dass sie flexibel je nach Bedarf zur Verfügung steht? Das erforschen seit kurzem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Darmstadt im vom Bund geförderten Verbundprojekt „ESiTI“ (Abwasserbehandlungsanlage der Zukunft: Energiespeicher in der Interaktion mit technischer Infrastruktur im Spannungsfeld von Energieerzeugung und -verbrauch) mit externen Partnerunternehmen. Sie setzen dabei auch auf Optimierung bekannter Verfahren. Als Beispiel für die Untersuchung dient die Stadt Darmstadt mit rund 145 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Aufgesetzt wurde ESiTI am Institut IWAR. Hier liegt auch die Koordination des Verbundprojektes, an dem insgesamt elf Partner beteiligt sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Engagement der TU an ESiTI über drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro (Gesamtfördervolumen 2,7 Millionen Euro). Das Projekt ESiTI ist eines von zwölf Verbundprojekten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft (ERWAS)“ fördert.

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Eurostat-Website zu Ressourcen und Abfall

Eurostat, das Statistikamt der Europäischen Union, bietet auf der Website „Environmental Data Center on Natural Resources“ aktuelle statistische Daten zu natürlichen Ressourcen und Abfall. Die Website enthält Indikatoren aus den Bereichen Materialverbrauch, Boden, Wasser, Klima/Energie sowie Transformation der Wirtschaft, Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen. Das Environmental Data Center on Natural Resources gehört zur EU-Leitinitiative „ressourcenschonendes Europa“. Hinter dem neuen Angebot steht das Öko-Institut Darmstadt, das im Auftrag der Europäischen Kommission entsprechende Indikatoren erfasst und analysiert. Das Projekt läuft zunächst bis Januar 2015, kann aber bis Januar 2017 verlängert werden. Partner sind das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg sowie die Eunomia Research and Consulting Ltd. Bristol/ Großbritannien.

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Klärwerk Emschermündung wird an das zukünftige Emscher- System angepasst

Der Bereich Dinslaken (Nordrhein-Westfalen) wird in der kommenden Zeit immer mehr zu einem Schwerpunkt im Rahmen des Emscher-Umbaus. Die Emschergenossenschaft wird dabei vorrangig an zwei wichtigen Punkten aktiv sein: Neben der ökologischen Umgestaltung der Emschermündung am Stapp wird nun auch das Klärwerk Emschermündung (KLEM) umgebaut. Die Anlage wird an das künftig neue Emscher-System angepasst – denn nach 2017 fließt nicht mehr der Fluss durch das Klärwerk, sondern das Abwasser aus dem aus Oberhausen ankommenden neuen unterirdischen Abwasserkanal. Dieser derzeit im Bau befindliche Kanal hat eine Länge von rund 51 Kilometer, ein Teil des Abwassers wird dabei bereits in der Kläranlage Bottrop gereinigt. Diese geänderte Zulaufsituation sowie der Erneuerungsbedarf der KLEM machen den Neubau der kompletten mechanischen Reinigungsstufe (bestehend aus Rechen, Sandfang und Vorklärung) erforderlich. Zudem werden ein Zulaufhebewerk und ein Hochwasserpumpwerk neu errichtet. Darüber hinaus gibt es noch weitergehende Veränderungen: Da nicht mehr das gesamte Emscher- Wasser, sondern der reine Abwasseranteil aus dem unterirdischen Kanal gereinigt wird, erhält das Klärwerk eine reduzierte Wassermenge, dafür allerdings auch eine deutlich höhere Nährstoffkonzentration. Diese neuen Bedingungen machen eine Erneuerung bzw. Anpassung auch im Bereich der biologischen Reinigung erforderlich. Die Umbaumaßnahmen sollen Mitte 2018 abgeschlossen sein.

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Hessen: Al-Wazir fordert Nachbesserungen beim Eigenstrom

Der kontinuierliche Ausbau von Anlagen zur Eigenstromerzeugung ist aus Sicht des hessischen Wirtschafts- und Energieministers Tarek Al-Wazir (Grüne) für den Erfolg der Energiewende von zentraler Bedeutung. „Gerade in der Eigenstromfrage ist die Landesregierung … der Auffassung, dass weitere Veränderungen am Gesetzentwurf der Bundesregierung nötig sind. Selbst erzeugter und verbrauchter Strom aus Erneuerbaren Energien und hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplungs- Anlagen (KWK) darf nicht über Gebühr belastet werden“, sagte der Minister Mitte Mai in Wiesbaden. „Hier muss der Bundesgesetzgeber dringend nachbessern.“ Bislang ist Strom, der zum eigenen Verbrauch produziert wird, vollständig von der EEG-Umlage befreit. Dieser Strom wird nicht ins Netz eingespeist und damit auch nicht über das EEG gefördert, sondern direkt vor Ort verbraucht. Nach dem aktuellen EEG-Entwurf sollen jedoch künftig selbst grüne und nachhaltige Energiequellen, die zur Eigenstromerzeugung genutzt werden, mit 50 Prozent der regulären EEG-Umlage belastet werden. Vollständig ausgenommen werden nur Kleinstanlagen.

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Wärmeverbundnetz in Wuppertal- Buchenhofen komplett

Beim Wupperverband ist ein lokales Wärmeverbundnetz in Betrieb gegangen. Es umfasst das Klärwerk Buchenhofen und die Schlammverbrennungsanlage (SVA) und wurde außerhalb des Anlagengeländes auf das benachbarte Laborgebäude des Wupperverbands, zwei Wohnhäuser und eine nahe gelegene Werkskläranlage der Bayer AG ausgeweitet. Das Klärwerk Buchenhofen und die SVA produzieren Wärme, zum Beispiel Abwärme der Blockheizkraftwerke im Klärwerk und Prozesswärme des Dampfkreislaufs der SVA. Diese wurde früher schon teilweise zu Heizzwecken auf der Anlage genutzt. Durch das Wärmeverbundnetz wird nun das Wärmepotenzial zu einem sehr viel größeren Teil ausgeschöpft. Alle angeschlossenen Gebäude und Anlagen werden mit der umweltfreundlich erzeugten Wärme versorgt. Durch das Wärmeverbundnetz kann der Wupperverband am Standort Buchenhofen inklusive Laborgebäude auf ca. 60 000 Liter Heizöl pro Jahr verzichten. Weitere 60 000 Liter Heizöl werden in der Werkskläranlage der Bayer AG und 20 000 Liter in den Wohnhäusern eingespart. Der CO2-Ausstoß durch den Betrieb des Wärmenetzes verringert sich um ca. 350 Tonnen pro Jahr. Durch ein spezielles Aggregat kann ein Teil der Wärme auch zur Klimatisierung der zentralen Schaltwarte des Klärwerks genutzt werden. So reduziert sich auch der Strombedarf für die Kühlung der Schaltwarte. Das Wärmeverbundnetz Buchenhofen ist Teil des europäischen Forschungsprojekts INNERS (INNovative Energy Recovery Strategies in the urban water cycle – Innovative Energierückgewinnungs- Strategien im urbanen Wasserkreislauf). INNERS untersucht von 2011 bis 2014, wie die im urbanen Wasserkreislauf vorhandene Energie besser genutzt und Energieeinsparungen umgesetzt werden können. Die Zielsetzung ist ein energieneutraler oder sogar Energie produzierender Wasserkreislauf.

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Start der BMBF-Fördermaßnahme ERWAS – Wasser und Energie

Die BMBF-Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft – ERWAS“ ist gestartet. Mit dieser Maßnahme möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Wasserver- und Abwasserentsorgung beitragen. Im Rahmen von zwölf Verbundvorhaben mit rund 70 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Behörden sollen Lösungsansätze für einen effizienteren und sparsameren Umgang mit Energie in den Bereichen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung erarbeitet werden. Ein weiteres Ziel ist eine bessere Nutzung vorhandener Ressourcen zur Eigenenergieerzeugung. Angestrebt wird, die in den Vorhaben erarbeiteten innovativen Lösungsansätze zur Energieeinsparung, Energieeffizienz und Energieerzeugung in die betriebliche Praxis wasserwirtschaftlicher Anlagen einzubringen. Über den transdisziplinären Forschungsansatz hinaus spielt in ERWAS die Schnittstelle zwischen Wasser- und Energiewirtschaft eine wichtige Rolle. Die Maßnahme zielt bereits während der gesamten Laufzeit auf eine intensive Vernetzung der Partner und einen unmittelbaren Transfer der Forschungsergebnisse. Die damit verbundenen, vielfältigen Aufgaben übernimmt das Vernetzungsund Transfervorhaben ERWASNET. Das BMBF unterstützt die FuE-Arbeiten, die im 2. Quartal 2014 begonnen haben, mit einem Fördervolumen von 27 Millionen Euro. Die Fördermaßnahme ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement – NaWaM“, mit dem das BMBF seine Aktivitäten im Bereich der Wasserforschung innerhalb des Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ (FONA) bündelt.

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Bundesrat stimmt AwSV zu

Der Bundesrat hat am 23. Mai 2014 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) mit einer umfangreichen Änderungsentschließung zugestimmt [Bundesrats- Drucksache 77/14 (Beschluss)]. Die Änderungen betreffen insbesondere die Anforderungen an JGS-Anlagen (unter anderem Anlage 7 zur AwSV, JGS: Jauche, Gülle, Silage) und sollen nach dem Willen des Bundesrats bei der Umsetzung der Nitratrichtlinie durch eine einheitliche bundesrechtliche Vollregelung gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen schaffen. Zudem sind auch Änderungen bei Umschlagsanlagen und Heizölverbraucheranlagen vorgesehen.

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Algen als Phosphorfresser

Auf der Kläranlage im hessischen Rotenburg wurde Anfang Juni ein Forschungsprojekt zur Phosphorreduzierung mittels Algen gestartet. Eingesetzt wird die im Labor bereits erfolgreich getestete biologische Phosphorelimination der Bionome Energie-Systemtechnik aus Rotenburg. Mit Phosphor belastetes Wasser aus dem Nachklärbecken wird dafür in Foto-Bioreaktoren geleitet, in denen sich ein heimischer Mikroalgenstamm befindet. Hierzu kommt kohlendioxidhaltiges Abgas aus den beiden Blockheizkraftwerken der Kläranlage. Die Kombination aus CO2, phosphorhaltigem Abwasser und Sonnenlicht nährt die Algen, die sich laufend vermehren. Dadurch entsteht eine Algenbiomasse, in der der Phosphor gebunden wird. Diese Biomasse soll anschließend im Faulbehälter zur Energiegewinnung genutzt werden. Die Kosten des Forschungsprojektes trägt mit 527 000 Euro überwiegend das Land Hessen, zudem sind auch die Stadtwerke Rotenburg mit 93 000 Euro beteiligt. Wissenschaftlich begleitet wird das auf zwei Jahre angelegte Projekt von der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen.

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Aktivkohlestufe auf der Kläranlage Dülmen des Lippeverbands im Bau

Der Lippeverband erweitert seine Kläranlage in Dülmen um eine Aktivkohlestufe zum Abbau von Spurenstoffen aus dem Abwasser. Die Dülmener Anlage wird die einzige mit Aktivkohle-Stufe ausgerüstete Kläranlage im gesamten Gebiet des Verbands. Die Aktivkohlebehandlung ist auf der Dülmener Kläranlage besonders wichtig, weil das Wasser aus der Kläranlage über den Tiberbach letztlich in das Trinkwassergewinnungsgebiet der Halterner Stauseen fließt. Offizieller Baubeginn für die neue Reinigungsstufe war der 23. Mai 2014. Bis Februar 2015 soll die Aktivkohlestufe, mit der ein Teilstrom von bis zu 200 Litern Abwasser pro Sekunde behandelt werden kann, fertig sein. Im Zuge des Umbaus wird auch die vorhandene Filtrationsanlage umgerüstet und zum Teil integriert. Die Investition in Höhe von 3,8 Millionen Euro wird zu 70 Prozent vom Land Nordrhein- Westfalen finanziert, mit weiteren 25 Prozent fördert die EU das Projekt. Der Lippeverband erprobt seit einigen Jahren auf ausgewählten Kläranlagen weitergehende Reinigungstechniken, die Spurenstoffe im Wasser besser eliminieren können als die herkömmliche bioloserbericht gische Reinigung. So wird auf der Kläranlage Bad Sassendorf Ozon zur Abwasserbehandlung eingesetzt. Auf der Kläranlage Hünxe ist eine Membranfiltration im Einsatz. Im Dülmener Spurenstoffe- Projekt setzt der Lippeverband parallel zu technischen Lösungen auf die Sensibilisierung der Bevölkerung und wichtiger Zielgruppen aus dem Medizinbereich wie Ärzte, Apotheker und Krankenhäuser, um auch auf diesem Weg die Gewässerbelastung durch Medikamente zu senken.

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Umweltministerkonferenz gegen Fracking – Bergrecht soll novelliert werden

Die Umweltministerkonferenz hat in Konstanz in ihrer Sitzung am 8./9. Mai 2014 ein eindeutiges Bekenntnis gegen das unkonventionelle Fracking in Deutschland abgegeben. Der bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber (CSU) begrüßte die Entscheidung mit den Worten: „Bayern ist für ein Verbot von Fracking: Bayern ist nicht Texas. Jetzt ist ein generelles bundesrechtliches Verbot für eine Gasförderung mit Giftstoffen erforderlich.“ Konkret hat die Umweltministerkonferenz beschlossen, das Fracking zur Aufsuchung und Förderung von Gas aus unkonventionellen Lagerstätten unter Einsatz umwelttoxischer Substanzen zu verbieten. Grundsätzlich soll außerdem eine Umweltverträglichkeitsprüfung für alle Vorhaben zur Gasförderung Pflicht werden. Auch der Umgang mit dem Rückfluss der eingesetzten Substanzen soll mit geregelt werden. Insbesondere das Bergrecht des Bundes soll dazu stärker auf den Umweltschutz und eine Beteiligung der Öffentlichkeit ausgerichtet werden. Transparenz und Beteiligungsrechte der für die Bürger sowie eine stärkere Berücksichtigung umweltrelevanter Standards stehen dabei im Mittelpunkt. Auch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne), derzeit Vorsitzender der Umweltministerkonferenz, betont „Das Bundesbergrecht ist veraltet. Wir brauchen auch im Bergrecht transparente Verfahren und die Berücksichtigung umweltrelevanter Standards. Ich werbe bei meinen Länderkollegen intensiv dafür, die Weichen für eine Novelle des Bergrechts zu stellen!“ Ähnliche individuelle Stellungnahmen sind auch von anderen Landesumweltministern zu hören. Aus Niedersachsen, das von einer rot-grünen Koalition regiert wird und aus dem 95 Prozent des in Deutschland geförderten Erdgases stammen, wird der Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) im Handelsblatt vom 9. Mai 2014 mit den Worten zitiert „es kann nicht sein, dass Bundesländer, in denen die Erdgasförderung keine Rolle spielt, die Regeln aufstellen“ und weiter: „Wir wollen Erdgasförderung in Niedersachsen.“ In Niedersachsen geht es allerdings nicht um die Gasförderung aus Schiefergestein, sondern um konventionelle Gaslagerstätten in dichtem Sandstein (Tight- Gas), das in Niedersachsen schon lange mit Fracking gefördert wird. Lies kündigte laut Handelsblatt eine entsprechende Bundesratsinitiative für den Juni 2014 an. Der grüne Umweltminister aus Niedersachsen, Stefan Wenzel, hingegen strebt in einer Pressemitteilung für sein Bundesland die „weltweit höchsten Umweltstandards“ an und ergänzt: „Die Wildwestmethoden im Bergbau müssen endlich beendet werden.“

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Baden-Württemberg und Vorarlberg gemeinsam gegen Fracking

Die Anrainerländer Baden-Württemberg und Bayern arbeiten beim Schutz des Bodensees vor möglichen Folgen von Fracking- Maßnahmen zusammen. Anfang Mai haben die Landtage von Baden- Württemberg und Vorarlberg eine gemeinsame Erklärung gegen Fracking verabschiedet. In der Erklärung lehnen die Parlamentarier beider Länder Fracking aufgrund der befürchteten langfristigen Umweltrisiken, insbesondere einer Gefährdung des Trinkwasserspeichers Bodensee, ab. Mit der Erklärung wollen die Parlamentarier die politischen Kräfte gegen Fracking im Bodenseeraum bündeln. Zudem wollen die Länder auf der jeweiligen nationalen Ebene so wie in der EU dafür werben, von Fracking Abstand zu nehmen.

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Call for Papers zur FILTECH 2015

Vom 24. bis 26. Februar 2015 wird Köln anlässlich der FILTECH 2015 zum Treffpunkt der weltweiten Filtrations- und Separationsindustrie. Mit 350 erwarteten Ausstellern wird sich die weltweit größte Filtrationsmesse am neuen Standort KölnMesse präsentieren. Der parallele Kongress wird mit rund 200 Vorträgen aus aller Welt einen repräsentativen und detaillierten Querschnitt über aktuelle Forschungsergebnisse, weltweite Entwicklungen und neue Problemlösungen bieten. Besondere Highlights sind ein Plenar- und sechs Übersichtsvorträge, in denen international anerkannte Experten den aktuellen Stand des Wissens und der Technik für wichtige Teilaspekte der Trenntechnik ausführlich und zusammenfassend darstellen. Die Kongresssprache ist Englisch. Abstracts können bis zum 4. Juli 2014 eingereicht werden. Informationen zur Vortragseinreichung und Standbuchung:

www.filtech.de

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Exportinitiative Erneuerbare Energien gestartet

Die Bundesregierung unterstützt deutsche Unternehmen, die sich im Ausland auf dem Markt für erneuerbare Energien positionieren möchten. Die neue „Exportinitiative Erneuerbare Energien“ informiert über branchenspezifische Exportmöglichkeiten und gibt Starthilfe bei Auslandsaktivitäten. Unternehmen der Branche „Erneuerbare Energien“ können sich dort informieren, wie sie ihre Produkte und Dienstleistungen erfolgreich exportieren. Das Portal liefert umfangreiche Informationen zu Auslandsmärkten – von kurzen Factsheets bis hin zu detaillierten Analysen. Im Veranstaltungskalender können Unternehmen das passende Angebot zur Erschließung attraktiver Absatzmärkte finden. www.export-erneuerbare.de

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BWB: Schmutzwassertarif sinkt – Streit mit Bundeskartellamt wird beendet

Der Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe (BWB) hat am 7. Mai 2014 eine strategische Neuausrichtung beschlossen. Im Kern bedeutet dies: Senkung und langfristige Planbarkeit der Trink- und Schmutzwassertarife; nachhaltige Investitionen in den Berliner Wasserkreislauf; die Berliner Wasserbetriebe sind ein fairer und fördernder Arbeitgeber und Partner der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft. Nachdem zum 1. Januar vor allem durch Gewinnverzicht des Landes bereits der Trinkwassertarif um 15 Prozent gesenkt worden ist, wird ab Januar 2015 auch der Schmutzwassertarif um 6,1 Prozent sinken. Die bis 2018 fest zugesagten Tarife können ab 2016 jährlich um maximal 1,1 Prozent angepasst werden, um die Inflation teilweise auszugleichen. Allein in die Sicherung unserer Infrastruktur in den Klärwerken fließen bis 2022 insgesamt 450 Millionen Euro. Das Berliner Kanalnetz wird in den nächsten Jahren für rund 1,6 Milliarden Euro saniert. Die BWB wollen Beschäftigung für mehr als 4500 Menschen sichern und die hohe Ausbildungsquote von über sieben Prozent halten. Mehr als 80 Prozent des Einkaufsvolumens von rund 360 Millionen Euro pro Jahr will das Unternehmen in Berlin und Brandenburg tätigen. Die Fortschreibung der 15-prozentigen Senkung des Brutto-Trinkwasserpreises bis 2018 wurde mit dem Bundeskartellamt vereinbart. Gleichzeitig wird nach Mitteilung der BWB der Rechtsstreit mit der Behörde beendet.

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Wasser in der Stadt von morgen

Einen wichtigen Schritt zu einer integralen Wasserwirtschaft hat die Emschergenossenschaft Mitte Mai getätigt. Die Städte der Region, das Land Nordrhein-Westfalen sowie die Emschergenossenschaft selbst haben eine gemeinsame Absichtserklärung für die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ unterschrieben. Ziel der Initiative ist ein Ausbau der fachübergreifenden und interkommunalen Planungen. Die Initiative „Wasser in der Stadt von morgen“ rücke unter anderem Wasserwirtschaft, Stadtentwicklung, Freiraumplanung, Klimaanpassung, Straßenbau, Bildung, Kunst und Kultur näher zueinander, betonte Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Eine integrale Wasserwirtschaft leiste daher einen bedeutenden Beitrag für das Leben in den Städten und Metropolregionen von morgen. In den kommenden Monaten sollen die inhaltlichen, rechtlichen rechtlichen und strukturellen Vorgaben für die Zukunftsinitiative erarbeitet werden. Auf dieser Grundlage sollen dann weitere Beschlussfassungen bewirkt werden.

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Neuer DWA-Service bietet direkten Zugriff auf alle Regelwerk-Entwürfe des öffentlichen Beteiligungsverfahrens

Neuer Service der DWA: Der Fachöffentlichkeit stehen im Portal DWA-Direkt ab sofort alle DWA-Entwürfe des öffentlichen Beteiligungsverfahrens (Gelbdrucke) für die Dauer der dreimonatigen Frist zur Stellungnahme kostenfrei zur Ansicht zur Verfügung. Wer bei DWAdirekt bereits angemeldet ist, erhält das DWA-Entwurfsportal automatisch dazugeschaltet. Interessenten die noch keinen Zugang zu DWAdirekt haben, müssen sich einmalig (kostenfrei) registrieren lassen. Das DWA-Entwurfsportal ist ein Leseportal. Die Entwürfe können seitenweise angesehen werden; ein Ausdruck ist nicht möglich. Stellungnahmen können derzeit noch nicht online abgegeben werden. Ein Word-Vorlagenformular für die Abgabe einer Stellungnahme per EMail oder Fax ist aber im Entwurfsportal hinterlegt. Die Entwürfe des DWA-Regelwerks können zudem wie gewohnt jederzeit im DWA-Shop (auch nach Ablauf der dreimonatigen Frist zur Stellungnahme) als Printversion oder digital käuflich erworben werden.

Bei Fragen zur Registrierung: Tel. 0 22 42/872-333 E-Mail: info@dwa.de www.dwa.de/dwadirekt

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Karl-Imhoff-Preis der DWA ausgeschrieben

Die DWA hat den Karl-Imhoff-Preis als DWA-Umweltpreis ausgeschrieben. Der
Preis wird aufgrund von Bewerbungen verliehen, die Preisverleihung erfolgt im
Rahmen der DWA-Bundestagung im September 2015 in Berlin. Bewerbungen
werden bis zum 31. Oktober 2014 von der Bundesgeschäftsstelle der DWA an genommen. Der Karl-Imhoff-Preis dient der Förderung wissenschaftlicher Arbeiten
auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung und wird für hervorragende Forschungsarbeiten,
Dissertationen oder Prüfungsarbeiten vergeben. Er ist mit 10 000 Euro dotiert. Außerdem können
Belobigungen ausgesprochen werden. Der Preis wurde von der damaligen Abwassertechnischen Vereinigung (ATV) im Jahr 1956 ins Leben gerufen. Dr.-Ing.
Karl Imhoff (1876-1965) war ein Ingenieur und Pionier der Abwassertechnik, die er jahrzehntelang prägte. Bis 1934 war er Geschäftsführer des Ruhrverbands. Nach ihm sind das Imhoff-Becken und der Imhoff-Trichter benannt. Die DWA will mit dem Karl-Imhoff-Preis die großen Verdienste, die sich der Namensgeber um die deutsche und internationale Wasser- und Abwasserwirtschaft erworben hat, würdigen sowie damit zur bleibenden Erinnerung an sein Wirken beitragen.
Bewerbungen sind an die Bundesgeschäftsstelle in Hennef zu richten. Beizufügen sind in sechsfacher Ausfertigung:
●● Angaben über Name, Geburtsdatum, Ausbildungsgang (Lebenslauf) und Anschrift des Bewerbers,
●● die der Bewerbung zugrunde liegende Arbeit,
●● bei Prüfungsarbeiten die Note,
●● eine Versicherung an Eides statt, dass die eingereichte Arbeit von dem Bewerber selbst angefertigt ist,
●● Kurzfassung/Zusammenfassung.

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Reinigungsverfahren für PFC-haltiges Wasser erfolgreich getestet

Das bayerische Landesamt für Umwelt hat (LfU) ein neues Reinigungsverfahren für PFC-haltiges Grund- und Oberflächenwasser am Beispiel des Flughafens Nürnberg erfolgreich getestet. Innerhalb von zwei Jahren wurden verschiedene Verfahrensschritte in Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe im Labor und in einer am Flughafen installierten Pilotanlage erforscht: Nach ausführlichen Labortests zu Filtermaterialien wurde anschließend in der Pilotanlage kontaminiertes Wasser in verschiedenen Aufbereitungsschritten über ausgewählte Filter geleitet, die unter anderem per- und polyfluorierte Chemikalien auf ihrer Oberfläche binden und so das Wasser reinigen. Mit diesem in mehreren Versuchsläufen erprobten Reinigungskonzept ist es möglich, die PFC-Konzentrationen unter die Richtwerte für Grund- und Oberflächenwasser zu senken. Damit steht für die Sanierung von PFC-haltigem Wasser eine Aufbereitungstechnologie zur Verfügung, die auf bewährten und erprobten Verfahrensschritten beruht. Die für den Einsatz des Verfahrens in Nürnberg erforderlichen weiteren Daten sollen in Kürze durch ein hydrogeologisches Gutachten des Airports gewonnen werden. Die Verunreinigungen des Grund- und Oberflächenwassers im Umfeld des Flughafens Nürnberg und an anderen Standorten in Bayern sind primär auf den Einsatz von Feuerlöschschäumen zurückzuführen. Perfluorierte Chemikalien, insbesondere Perfluoroctansulfonat (PFOS), waren lange Zeit ein Bestandteil von Löschschäumen. Seit 2011 dürfen PFOS-haltige Feuerlöschschäume in der gesamten EU nicht mehr verwendet werden. Die Verwendung von PFOS für andere Zwecke wurde 2006 stark eingeschränkt. Das Forschungsprojekt zur Entwicklung von Reinigungsverfahren wurde vom LfU mit dem TZW koordiniert und in enger Zusammenarbeit mit dem Flughafen Nürnberg, dem Umweltamt der Stadt Nürnberg und dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg durchgeführt. Das bayerische Umweltministerium hat das Vorhaben mit einer Laufzeit vom 1. Dezember 2011 bis 31. März 2014 mit 500 000 Euro gefördert.

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Neues DWA-Politikmemorandum vorgestellt

Die DWA hat ihre Positionen zur Umweltpolitik in einem neuen Politikmemorandum zusammengefasst. Das Memorandum wurde im Rahmen der IFAT im Mai in München dem Bundesumweltministerium
und dem bayerischen Umweltminister übergeben und öffentlich vorgestellt.
Ihre Hauptaussagen fasst die Vereinigung in zwölf Forderungen zusammen:
●● Energiewende – Potenziale der Wasserwirtschaft stärker berücksichtigen
●● Klimawandel – Anpassungsstrategien frühzeitig entwickeln
●● Hochwasser – Vorsorge intensiver betreiben
●● Infrastruktur – Bestand in der Wasserwirtschaft erhalten
●● Wasserrecht – praxistaugliche Verordnungen schaffen
●● Anthropogene Spurenstoffe – europäische Vorgaben umsetzen
●● Wasserrahmenrichtlinie – Nitratbelastung stärker begrenzen
●● Benchmarking – freiwilliges Handeln fördern
●● Abwasserabgabe – Fortentwicklung konstruktiv betreiben
●● Fracking – nicht zu Lasten der Umwelt
●● Phosphorrecycling – technische Lösungen fördern
●● Klärschlammentsorgung – Nutzung der Ressource praxistauglich gestalten
Das „DWA-Politikmemorandum 2014″
steht im Internet zum Download bereit:
http://de.dwa.de/politikinformationen.

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Legionellen-Belastung in Warstein: Neubau des Abwasserkanals der Brauerei

Für den Bau eines neuen Abwasserkanals von der Warsteiner Brauerei zur kommunalen Kläranlage Warstein des Ruhrverbands stellt das nordrhein-westfälische Umweltministerium der Stadt Warstein eine Million Euro zur Verfügung. Der Neubau des Kanals wird rund 1,5 Millionen Euro kosten. Der Kanal soll luftdicht verschlossen und mit Revisionsschächten versehen werden. Das Ziel ist, zukünftig jeden Aerosolaustrag aus dem Kanal, der unter anderem durch das Zentrum der Stadt Warstein führt, auszuschließen. Im August 2013 war es in Warstein zu einer der größten Legionellen-Massenerkrankung, die es in Deutschland jemals gegeben hat, gekommen. 159 Menschen erkrankten dabei, zwei Menschen starben. Im Fall Warstein wird bis dato davon ausgegangen, dass ein Rückkühlwerk die maßgebliche Verbreitungsquelle der Legionellen darstellte. Die Besonderheit des Legionellenausbruchs in Warstein ist, dass erstmals Abwasser als Vermehrungsquelle von Legionellen identifiziert wurde. Das nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik geklärte Abwasser wurde in das Gewässer Wäster eingeleitet, aus dem Firmen Wasser für Rückkühlzwecke entnehmen. Das Kühlwasser aus der Wäster wies dann ebenfalls eine erhebliche Belastung mit Legionellen auf und setzte eine Kettenreaktion in Gang, die zu den Erkrankungen führte.

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NRW setzt Expertenkommission zur Verhinderung von Legionellen- Epidemien ein

Als Konsequenz aus der Legionellen-Epidemie in Warstein im vorigen Jahr hat Nordrhein-Westfalen eine Expertenkommission aus Fachleuten der Bereiche Mikrobiologie, Hygiene und Abwasser eingesetzt. Die Expertenkommission soll wissenschaftliche und technische Vorsorgemaßnahmen entwickeln, damit eine Legionellen-Epidemie wie die in Warstein künftig verhindert werden kann. Des Weiteren soll die Kommission prüfen, welche Anforderungen an die Überwachung von Gewässern, Rückkühlwerken, Wasser- und Abwasseranlagen sowie an deren technische Nachrüstung gestellt werden müssen. Im August 2013 kam es in Warstein zu einer der größten Legionellen-Massenerkrankung, die es in Deutschland jemals gegeben hat. 159 Menschen erkrankten dabei, zwei Menschen starben. Als Quellen für die Legionellenverbreitung wurden Rückkühlwerke identifiziert. Rückkühlanlagen kommen in unterschiedlichen Ausführungen sowohl in Industriebetrieben als auch in Verbindung mit Klimaanlagen für große Gebäude, wie Krankenhäuser oder Hotels, zum Einsatz. In solchen Anlagen hat die Umgebungsluft direkten Kontakt mit dem Kühlwasser. Da das Kühlwasser in einem Kreislauf bleibt, können sich dort bei unzureichender Wartung Legionellen vermehren und in die Umgebungsluft verteilt werden. Der vom Land NRW eingesetzten Experten-Kommission gehören Dr. Christian Lück (TU Dresden), Prof. Dr. Martin Exner (Universität Bonn), Dr. Regine Szewzyk (Umweltbundesamt), Prof. Dr. Caroline Herr (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit), Prof. Dr. Philippe Hartemann (Université de Lorraine, Nancy) und Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel (Universität Hannover) an.

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IFAT India: noch Anmeldungen als Aussteller möglich

Zur IFAT India, die vom 9. bis 11. Oktober 2014 in Mumbai, Indien, stattfindet, sind noch kurzfristig Anmeldungen als Aussteller möglich, besonders auch für den deutschen Pavillon.

Lisa Oelze,
Messe München
Tel. 089/949-2 02 94
E-Mail: lisa.oelze@messe-muenchen.de
www.ifat-india.com

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IFAT: langfristige Kooperationen mit ACWUA und THW

Der Wasserbereich der IFAT wird weiter gestärkt: Die Arab Countries Water Utilities Association (ACWUA) und das Technische Hilfswerk (THW) gehen langfristige Kooperationen mit der weltweit wichtigsten Umwelttechnologiemesse ein. Im Rahmen der Kooperation mit ACWUA plant die Messe München einen Gemeinschaftsstand für IFAT-Aussteller auf der kommenden Arab Water Week, die vom 11. bis 15. Januar 2015 in Sweimeh am Toten Meer in Jordanien stattfindet. Im Gegenzug bringt ACWUA Besucherdelegationen aus dem wirtschaftlich höchst interessanten arabischen Raum zur IFAT nach München. Zur diesjährigen IFAT organisierte ACWUA bereits Reisen von Delegationen unter anderem aus Ägypten und Jordanien sowie eine Gruppe mit Vertretern des arabischen Privatwirtschaftssektors. Das THW war schon auf den vergangenen Veranstaltungen mit einer Demonstrationsfläche im Freigelände vertreten. Nun wurde im Rahmen der diesjährigen IFAT ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Hiernach wird das THW auch zu den kommenden Veranstaltungen eine Demonstrationsfläche mit den Schwerpunkten „Trinkwasseraufbereitung“, „Ölschadenbekämpfung“ Und „Hochwasserschutzsysteme“ bespielen.

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Neues IFAT Environmental Technology Forum in Südafrika

Die Messe München erweitert ihr internationales Messe-Netzwerk im Umwelttechnologiesektor mit einer zusätzlichen Veranstaltung in Südafrika: Vom 15. bis 18. September 2015 findet in Johannesburg erstmalig das „IFAT Environmental Technology Forum – Water, Sewage, Refuse and Recycling – Solutions for the Mining and Construction Industry” in Co-Location zur BAUMA CONEXPO AFRICA statt. Die Veranstaltung wird organisiert von der Messe München International und deren Tochtergesellschaft MMI South Africa (Pty) Ltd. Gerhard Gerritzen, stellvertretender Geschäftsführer der Messe München, erklärt die Chancen des lokalen Marktes: „Der Bergbau zählt in Südafrika zu den sogenannten ‚key waste contributors’; laut der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) sind jährlich rund 315 Millionen Tonnen Abfall – vornehmlich kontaminiertes Abwasser – zu entsorgen. Hier knüpft das IFAT Environmental Technology Forum an und bringt Anbieter und Abnehmer innovativer Lösungen und Technologien in den Bereichen Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling zusammen.“ Das Forum wird außerdem von einer angrenzenden Ausstellung begleitet. Zur Premiere der Veranstaltung rechnen die Organisatoren mit einer Flächenbelegung von rund 3000 Quadratmetern sowie mit 60 Ausstellern und 2000 Besuchern.

www.ifatforum-africa.com 

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DWA übernimmt Programm des F. Hirthammer Verlags

Die DWA übernimmt das Verlagsprogramm der F. Hirthammer Verlag GmbH in Oberhaching. Ein entsprechender Vertrag wurde im Rahmen der IFAT, der internationalen Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München unterzeichnet. Die Transaktion gilt rückwirkend zum 1. Mai 2014. Die DWA übernimmt damit alle Hirthammer- Publikationen, vertreibt sie künftig und entwickelt das Programm weiter. Der in der Fachwelt bekannte und bestens eingeführte Name Hirthammer wird als Marke von der DWA fortgeführt. Die DWA übernimmt die Verträge einschließlich derer mit den Autoren. Die DWA stellt sich damit im Bereich Fachpublikationen für die Wasserwirtschaft breiter auf und stärkt sich für die Zukunft; ebenso eröffnen sich für die in der Branche weitverbreiteten Hirthammer- Produkte noch bessere Vertriebswege und Absatzchancen. Der F. Hirthammer Verlag, am 18. Mai 1965 gegründet, gehört heute zu den führenden Anbietern umwelttechnischer Fachliteratur. Nachdem der Verlagsgründer Ende 2002 seinen Verlag aus Altersgründen verkauft hatte, wurde das Unternehmen seit 2003 unter neuer Geschäftsleitung weitergeführt. Das Programm umfasst eine Vielzahl von Titeln aus der Wasserwirtschaft mit Schwerpunkt Abwasser. Viele davon werden bereits von der DWA mitvertrieben oder sind von Autoren verfasst, die auch in der DWA sehr aktiv sind.

Zu beziehen bei:
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 0 22 42/872-333
Fax 0 22 42/872-100
E-Mail: info@dwa.de
DWA-Shop: www.dwa.de/shop

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Rheinland-Pfalz investiert 2014 95 Millionen Euro in Gewässerschutz

Rheinland-Pfalz fördert im laufenden Jahr wasserwirtschaftliche Maßnahmen mit 95 Millionen Euro. Insgesamt betragen die förderfähigen Investitionen der Kommunen in Rheinland-Pfalz in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur im Jahr 2014 rund 134,5 Millionen Euro. Das Förderpaket umfasst laut dem zuständigen Umweltministerium 530 Maßnahmen aus den verschiedensten Gebieten der Wasserwirtschaft. Etwa ein Drittel der Fördermittel stamme aus den zweckgebundenen Einnahmen des Wassercents. Rund 24,2 Millionen Euro sind für die erstmalige Herstellung einer geordneten Abwasserbeseitigung durch Kommunen (Anschluss an zentrale Kläranlagen, dezentrale kommunale Anlagen) eingeplant. Diese Aufgabe soll bis Ende 2015 abgeschlossen werden. Rund 2,3 Millionen Euro sind für die Errichtung von 1485 privaten Kleinkläranlagen vorgesehen. Darüber hinaus fördert das Land rund 60 Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Umbau und zur Ertüchtigung von Kläranlagen und Mischwasserbehandlungsanlagen. In 25 weiteren Projekten werden schadhafte Kanäle saniert. Mit rund 21,9 Millionen Euro unterstützt das Land die Kommunen bei der Verbesserung ihrer Infrastruktur zur Wasserversorgung. Gefördert werden Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Bausubstanz sowie zur Schaffung von Versorgungsverbünden. In 192 Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und damit zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie fließen 21,2 Millionen Euro des Landes. Große Einzelprojekte der „Aktion Blau Plus“ in diesem Jahr sind die Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens (Förderung 940 000 Euro) und die Renaturierung des Reidenbachs in Idar-Oberstein (Förderung 530 000 Euro). Für örtliche Maßnahmen zur Hochwasserrückhaltung sind weitere 26 Projekte vorgesehen, die vom Land mit rund 5,6 Millionen Euro gefördert werden. Größtes Einzelprojekt ist in diesem Bereich das Hochwasserrückhaltebecken am Appelbach im Landkreis Bad Kreuznach (Förderung 860 000 Euro).

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Reine Ruhr – NRW plant umfassende Verbesserung der Wasserqualität

Nordrhein-Westfalen strebt eine umfassende Verbesserung der Qualität der Gewässer des Landes an. Aktuell wird der gute ökologische Zustand in 90 Prozent der Gewässer nicht erreicht. Das Umweltministerium hebt hier besonders die Verunreinigungen durch Mikroschadstoffe hervor. „Um unsere Gewässer aktiv zu schützen, bedarf es eines Multibarrierenschutzes, angefangen bei den Quellen, über die Kläranlagen bis hin zu den Wasserwerken“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel zur Veröffentlichung des Fortsetzungsberichts „Reine Ruhr“ Mitte März 2014. Der Bericht dokumentiert den aktuellen Stand bei der Nachrüstung von Wasser- und Klärwerken sowie die Belastungen der Gewässer durch den Eintrag anthropogener Spurenstoffe (Mikroschadstoffe) in die Gewässer. Für die überwiegende Mehrzahl von Mikroschadstoffen gilt laut dem NRW-Umweltministerium, dass sie einer allgegenwärtigen Verwendung unterliegen und damit insbesondere auch über kommunale Kläranlagen in die Gewässer eingetragen werden. Die Ertüchtigung der kommunalen Kläranlagen stellt deshalb für Remmel eine effiziente Methode dar, die Verunreinigung von Gewässer mit Mikroschadstoffen zu reduzieren, insbesondere bezüglich des Eintrags von Arzneimittelrückständen.

www.gfa-news.de/gfa 

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US-Metropolen investieren in Regenwasserinfrastruktur

In den USA gewinnt das Regenwassermanagement zunehmend an Bedeutung. Vor allem die Großstädte im Mittleren Westen sowie an der US-Ostküste investieren laut der Wirtschaftsförderungsorganisation GTAI Germany Trade and Invest umfangreich in die Regenwasserinfrastruktur. Hintergrund sind überlastete Mischkanalisationen in Kombination mit Auflagen der Umweltbehörde. Insbesondere bei Starkregen sind die bestehenden Systeme oftmals völlig überlastet. Überschüssige Wassermengen mit diversen Verunreinigungen gelangen dann meist direkt oder lediglich nach einer mechanischen Vorreinigung in Fließgewässer. Laut dem Marktforscher BlueTech Research wird sich der Bedarf an Regenwasserinfrastruktur und entsprechender Technologie im kommunalen Sektor in den kommenden 20 Jahren auf insgesamt rund 105 Milliarden US-$ belaufen. Rechtliche Grundlage für die Maßnahmen ist der Clean Water Act der US-Umweltbehörde EPA aus dem Jahr 1987. Der Clean Water Act regelt die Einleitung von durch Regenwasser aufgenommenen Schadstoffen in Fließgewässer. Die Auflagen sind seit ihrer Verabschiedung auf immer mehr Städte ausgeweitet und verschärft worden. Sie variieren zwischen den Bundesstaaten, da die EPA-Regularien den bundesstaatlichen Behörden eine flexible Handhabung ermöglichen. Laut US-Experten müssen rund 70 Städte des Landes aufgrund von nationalen oder bundesstaatlichen Auflagen Investments in Angriff nehmen. Die Fachleute berichten dabei von einem Paradigmenwechsel. Standen bisher vor allem der Ausbau der Kanalisationen im Vordergrund, kommen jetzt vermehrt Maßnahmen wie Dachbegrünungen, versickerungsfähige Beläge und Versickerungsmulden zum Einsatz.

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Neuer Veranstaltungsort und Datum für die IFAT Eurasia

Für die erste Ausgabe der IFAT Eurasia wurden Veranstaltungsort (bislang geplant Istanbul) und Datum geändert. Die Veranstaltung findet nun vom 16. bis 18. April 2015 auf dem Gelände des Congresium International Convention & Exhibition Centre (CICEC) in Ankara statt. Durchgeführt wird die Messe von der neuen türkischen Tochtergesellschaft der Messe München, MMI Eurasia. Ausschlaggebend und für die Verlegung nach Ankara waren nach Angaben von Gerhard Gerritzen, stellvertretender Geschäftsführer der Messe München, die zentrale Lage und die Verzahnung mit der Politik. Neben der Regierung hätten in Ankara auch zahlreiche Verbände, Bildungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen ihren Sitz. Die Messe München möchte mit ihrer neuen Veranstaltung auch auf den vorderasiatischen Raum abzielen. Zum Start rechnet man mit 200 Ausstellern, 12 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und 7000 Besuchern.

www.ifat-eurasia.com

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Marokko plant Milliardeninvestitionen in die Wasserwirtschaft

Eine für ein nordafrikanisches Land relativ gut ausgebaute Trinkwasserversorgung, große Mängel bei der Abwasserentsorgung sowie ein geplanter milliardenschwerer Nord-Süd-Wassertransfer, dies kennzeichnet die wasserwirtschaftliche Situation in Marokko. Laut einem aktuellen Bericht der deutschen Außenhandelsagentur Germany Trade and Invest (GTAI) sollen bis 2017 in Casablanca und 29 anderen Städten mit insgesamt 1,25 Mio. Einwohnern neue Abwassersysteme errichtet werden. Deutschland engagiert sich hierbei im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Bis 2020 sollen nach den marokkanischen Plänen 80 Prozent der städtischen Abwässer regulär abgeleitet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf drei Mrd. Euro. Ein weiteres Milliardenprojekt befindet sich noch in der Planungsphase. Ungenutztes Wasser aus den nördlichen Flussbassins soll in die Mitte des Landes in den Ballungsraum Casablanca und nach Marrakesch geleitet werden. Nach den Planungen sollen bis 2030 so bis zu 45 m³/s über 500 km in die Landesmitte gelangen. Die Kosten hierfür werden auf 3,5 Mrd. Euro geschätzt.

www.gfa-news.de/gfa 

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Kooperationsvereinbarung zwischen DWA und DGL unterzeichnet

Die DWA und die Deutsche Gesellschaft für Limnologie e. V. (DGL) arbeiten künftig enger zusammen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben die Präsidenten der DWA, Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schaaf, und der DGL, Dr. Mario Sommerhäuser, am 2. April 2014 in den Räumen der Stadtentwässerungsbetriebe Köln unterzeichnet. lanz“. Das Poster setzt die natürlichen, künstlichen und virtuellen Wasserflüsse in Deutschland unmittelbar zueinander in Beziehung. Es zeigt, welche Ballungsräume nicht genügend Wasser gewinnen können und auf Fernleitungen angewiesen sind und es informiert darüber, wo die Landwirtschaft durch intensive Düngepraktiken lokal sauberes Wasser verknappt. Entwickelt wurde das Poster vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Bundesforschungsministerium hat das Projekt im Rahmen des Forschungsprojektes „Wasserflüsse in Deutschland“ gefördert. Das Poster kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen oder als Papierversion im DWA-Shop für 2,50 Euro bestellt werden:

www.bmbf.wasserfluesse.de
www.dwa.de/shop

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Schweiz verabschiedet Anpassungsplan an den Klimawandel

Der Schweizer Bundesrat hat Anfang April den zweiten Teil seiner Strategie zur Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Gemäß der Klimaszenarien CH2011 von MeteoSchweiz werden die mittlere Jahrestemperatur in der Schweiz bis Ende des 21. Jahrhunderts um 1,2 bis 4,8 °C zunehmen und die Sommerniederschläge um 8 bis 28 Prozent abnehmen. Es wird mit einer Zunahme von Extremereignissen und mit deutlichen Veränderungen des Wasserkreislaufs gerechnet. Die Wasserwirtschaft bildet daher einen Schwerpunkt der Anpassungsstrategie. Die Anpassungsmaßnahmen der Wasserwirtschaft zielen zum Beispiel darauf ab, die grundlegenden Schutz- und Nutzungsfunktionen der Gewässer auch in einem veränderten Klima zu gewährleisten. Im Vordergrund stehen die Wasserspeicherung, die Wasserverteilung und die angepasste Wassernutzung. Die Erarbeitung langfristiger Wasserbewirtschaftungspläne sowie die Prüfung der möglichen Rolle künstlicher und natürlicher Seen für die Wasserversorgung und den Hochwasserschutz gehören ebenfalls dazu.

www.gfa-news.de/gfa 

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Deutsche Wasserwirtschaft in Jordanien

Im Rahmen des „Arab Water Day“ hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) eine Auszeichnung für besondere Verdienste im Wassersektor erhalten. Die BGR ist bereits seit Ende der 50er Jahre im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Jordanien tätig. Mit bisher 16 Vorhaben (Projekten) zählt Jordanien zu den bedeutendsten Kooperationsländern der BGR. Das aktuelle Projekt „Jordanien – Wasseraspekte in der Landnutzungsplanung“ hatte zunächst (in Phase I) eine Laufzeit von fünf Jahren (2009–2014) und wurde nun bis Ende 2015 verlängert. Projektziel ist es, den Schutz der jordanischen Wasserressourcen durch die Ausarbeitung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen zu verbessern. Von zentraler Bedeutung sind dabei die Einrichtung von Grundwasserschutzgebieten und die Verankerung von Schutzaspekten in der Regionalplanung sowie in Standortgenehmigungsverfahren.

www.gfa-news.de/gfa 

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Tierarzneimittel gelangen in der Regel nicht ins Grundwasser

Antibiotika werden in der Intensivtierhaltung in großem Umfang eingesetzt. Wie groß ist die Gefahr, dass die Arzneimittel vom Acker in das Grundwasser gelangen? Eine neue Studie des Umweltbundesamtes gibt zunächst Entwarnung: Auch unter besonders ungünstigen Standortbedingungen gelangen die Medikamente nur selten ins oberflächennahe Grundwasser. Unter Vorsorgeaspekten plädiert das UBA dennoch dafür, den Grenzwert für Pflanzenschutzmittel- Wirkstoffe von 0,1 Mikrogramm pro Liter (μg/l) im Grundwasser auch auf Tierarzneimittel zu übertragen. Bei Überschreitungen hätten die Länder so eine Rechtsgrundlage für adäquate Maßnahmen, um das Grundwasser zu schützen, so das UBA. Für die Studie hat das UBA in den Jahren 2012 und 2013 an 48 Messstellen in vier Bundesländern jeweils mindestens zweimal Grundwasserproben auf 23 Wirkstoffe untersucht. Bei 39 Messstellen wurden keinerlei Wirkstoffe gefunden. Bei sieben Messstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fanden sich allerdings Sulfonamide. Die Werte waren mit maximal elf Nanogramm pro Liter (ng/l) allerdings sehr gering – zum Vergleich: Der Grenzwert für Pflanzenschutzmittel- Wirkstoffe im Grundwasser liegt zehnfach höher bei 0,1 Mikrogramm/ Liter bzw. 100 ng/l. Lediglich bei zwei Messstellen wurde der Wirkstoff Sulfamethoxazol in Konzentrationen von mehr als 100 ng/l gefunden, lag also über dem Grenzwert für Pflanzenschutzmittel oder Biozide im Grundwasser. UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann: „Wir haben in unserer Studie bewusst ein Worst-case-Szenario genommen und Messstellen ausgewählt, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Grundwasserkontamination durch Antibiotika besonders hoch war. Beruhigend ist, dass wir nur selten fündig wurden und die Belastung keineswegs flächendeckend stattfindet. Allerdings: Ein Eintrag ist möglich und kann dann auch deutlich ausgeprägt sein. Daher müssen wir die Situation genau beobachten. Denkbar wäre, über das bestehende Bund-Länder- Messnetz zumindest unter gefährdeten Böden regelmäßig Proben zu nehmen und zu analysieren. Die Länder könnten dann im Einzelfall einschreiten.“ Als gefährdete Böden könnten dabei Regionen mit intensiver Tierhaltung und/oder hohen Stickstoffgehalten im Grundwasser eingestuft werden. Auch Regionen mit einem geringen Grundwasserflurabstand oder mit einer hohen Grundwasserneubildung könnten unter dieses Raster fallen. Das Forschungsprojekt „Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte“ wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt und mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Das Projekt wurde unter Federführung des hydrogeologischen Planungsbüros HYDOR Consult GmbH (Berlin) in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich GmbH und der INFU TU Dortmund von 2011 bis 2013 bearbeitet. Der Forschungsbericht und kann unter „Antibiotika und Antiparasitika im Grundwasser unter Standorten mit hoher Viehbesatzdichte“ heruntergeladen und unter der Kennnummer 001897 aus der Bibliothek des Umweltbundesamtes ausgeliehen werden.

www.gfa-news.de/gfa 

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Gewässertyp des Jahres 2014: der tiefe nährstoffarme See Norddeutschlands

Das Umweltbundesamt hat anlässlich des Tags des Wassers den „tiefen, nährstoffarmen See Norddeutschlands“ zum „Gewässertyp des Jahres 2014“ erklärt. Über die Hälfte der tiefen und nährstoffarmen Seen Norddeutschlands sind in einem guten ökologischen Zustand und erfüllen damit bereits heute die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Fast alle Seen dieses Typs seien frei von Schadstoffen und wiesen daher einen guten chemischen Zustand auf, begründet das UBA die Entscheidung. Bekannte Seen dieses Typs sind der Große Stechlinsee und der Wandlitzsee in Brandenburg sowie der Plöner See in Schleswig-Holstein. Der Seentyp kommt im Norddeutschen Tiefland, östlich der Elbe in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor. Dass dieser Seentyp im Verhältnis zu anderen Seen überdurchschnittlich gut abschneidet, ist dem günstigen Verhältnis zwischen Einzugsgebietsgröße, Wasservolumen, Kalkgehalt und Seebeckentiefe geschuldet. Nährstoffe werden dadurch weniger stark eingetragen. Gelangen sie dennoch in den See, wird zwar das Wachstum von kleinsten Algen, dem Phytoplankton, angestoßen. Dessen Masse bleibt aber so gering, dass ihr Abbau den Sauerstoffgehalt des Wassers nicht übermäßig beansprucht. Phytoplankton und Nährstoffe werden dann zusammen am Gewässerboden abgelagert und damit dem Nährstoffkreislauf entzogen. Wenn dieser effektive Selbstreinigungsprozess funktioniert, bildet sich eine typische Tier- und Pflanzengemeinschaft mit Armleuchteralgen, Wasserinsekten und Fischen, wie Kleine Maräne, Barsch und Hecht. Bei rund der Hälfte der „tiefen und nährstoffarmen Seen“ besteht aber weiter Handlungsbedarf. Zum Beispiel dort, wo die günstigen naturräumlichen Gegebenheiten nicht mehr ausreichen, einen übermäßig hohen Nährstoffeintrag aus dem Einzugsgebiet zu kompensieren. In dessen Folge starkes Wachstum von Algen auftritt und das Wasser getrübt wird.

www.gfa-news.de/gfa 

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Gewässergüte der Ems kann auf drei Arten verbessert werden

Die Unterems ist durch hohe Schwebstofffrachten gekennzeichnet. Ursachen hierfür sind im Wesentlichen die durchgeführten Ausbauten und die damit verstärkte Asymmetrie von Ebbe und Flut. Möglichkeiten zur Verbesserung der ökologischen Situation hat das niedersächsische Umweltministerium jetzt in einem Gutachten vorgestellt, drei Varianten stuft es darin grundsätzlich als geeignet ein: die Anlage von Tidespeicherbecken/ Poldern, die Tidesteuerung mit dem Emssperrwerk sowie den Einbau einer Sohlschwelle am Emssperrwerk. Die Tidespeicherbecken zwischen Emden und dem Wehr Herbrum würden bei Flut gefüllt und mit der Ebbeströmung das Wasser verzögert abgeben, dadurch würde der seeseitige Schwebstofftransport gestärkt und die Schwebstoffproblematik entschärft. Bei der Tidesteuerung mit dem Emssperrwerk könnte eine Verringerung des Sedimenttransportes und des Sedimentvolumens erreicht werden. Der Einbau einer Sohlschwelle am Emssperrwerk könnte das Tidevolumen und damit den Sedimenteintrag vermindern. Die bisherigen Untersuchungen beschränken sich allerdings auf die physikalischen Randbedingungen – Hydrodynamik, Morphologie und Sedimenttransport. Für die weitere Planung wird das Umweltministerium jetzt noch weitere Aspekte mit einbeziehen. Über den weiteren Fortgang soll dann in der Ems-Lenkungsgruppe entschieden werden.

www.gfa-news.de/gfa 

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Alles im Fluss – Wo ist in Deutschland Wasser knapp?

Wie viel Wasser transportiert welcher Fluss? Wo ist in Deutschland Wasser knapp? Wo ist Wasser besonders verschmutzt? Alle Fakten zum Thema Wasser auf einen Blick bietet die neue Karte „Alles im Fluss – eine deutsche Wasserbilanz“. Das Poster setzt die natürlichen, künstlichen und virtuellen Wasserflüsse in Deutschland unmittelbar zueinander in Beziehung. Es zeigt, welche Ballungsräume nicht genügend Wasser gewinnen können und auf Fernleitungen angewiesen sind und es informiert darüber, wo die Landwirtschaft durch intensive Düngepraktiken lokal sauberes Wasser verknappt. Entwickelt wurde das Poster vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Bundesforschungsministerium hat das Projekt im Rahmen des Forschungsprojektes „Wasserflüsse in Deutschland“ gefördert. Das Poster kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen oder als Papierversion im DWA-Shop für 2,50 Euro bestellt werden:

www.bmbf.wasserfluesse.de
www.dwa.de/shop

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142 000 Einwohner in Sachsen- Anhalt ohne öffentlichen Kanalanschluss

In Sachsen-Anhalt wird das Abwasser von 142 000 Einwohnern (6 % der Bevölkerung) nicht in öffentliche Abwasseranlagen eingeleitet, sondern über dezentrale Anlagen beseitigt. Diese dezentralen Anlagen sind private Kleinkläranlagen mit mechanisch-biologischer Reinigungsstufe oder abflusslose Sammelgruben. Das Abwasser aus den abflusslosen Sammelgruben wird zur Behandlung kommunalen Kläranlagen zugeführt. Zum Vergleich: In den ostdeutschen Ländern betrug der Anteil der Einwohner, die über keinen Anschluss an die öffentliche Kanalisation verfügten, 9,6 Prozent. Deutschlandweit sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 3,4 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht an ein öffentliches Kanalnetz angeschlossen.

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Umweltpreis der Sparkasse Pforzheim Calw ausgeschrieben

Die Stiftung Umweltpreis der Sparkasse Pforzheim Calw vergibt 2015 wieder ihren mit 10 000 Euro dotierten Umweltpreis. Der Preis wird verliehen für herausragende Leistungen im Bereich von Forschung, Entwicklung und Innovation, die dem Umweltschutz und der Gesundheitsvorsorge dienen sowie für die engagierte und erfolgreiche Vermittlung von Wissen, wie sich technische, wissenschaftliche und sozioökonomische Entwicklungen auf die natürlichen Lebensgrundlagen auswirken können. Bewerbungen sind bis zum 15. August 2014 möglich:

www.gfa-news.de/gfa 

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Brandenburg lobt guten Stand der Abwasserbehandlung

„Neue Zahlen verdeutlichen den guten Stand bei der Umsetzung rechtlich vorgegebener Anforderungen an Ausstattung und Betrieb von öffentlichen Abwasser- und Klärschlammbehandlungsanlagen“, lobte Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack Anfang April den Stand der Abwasserbeseitigung anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Lageberichts 2013 „Kommunale Abwasserbeseitigung im Land Brandenburg“. Das Land und die Europäische Kommission haben den Aufbau der abwassertechnischen Infrastruktur zwischen 1991 und 2012 finanziell mit rund 1,019 Milliarden Euro gefördert. Nach EU-Recht muss alle zwei Jahre ein Lagebericht über die Beseitigung von kommunalen Abwässern und die Entsorgung von Klärschlamm vorgelegt werden. Zum Berichtszeitpunkt, 31. Dezember 2011, wurden im Land Brandenburg 246 kommunale Kläranlagen und ein öffentliches Kanalisationsnetz mit einer Länge von über 20 000 Kilometern betrieben. 87 Prozent der brandenburgischen Bevölkerung – dies entspricht etwa rund 2,18 Millionen Einwohnern – sind über eine öffentliche Kanalisation an Brandenburger und Berliner kommunale Kläranlagen angeschlossen. Das von rund zehn Prozent der Bevölkerung anfallende Abwasser wird in abflusslosen Gruben gesammelt und durch wiederkehrende Abfuhr ebenfalls auf öffentlichen Kläranlagen ordnungsgemäß entsorgt. Rund 3 Prozent der Einwohner behandeln das Abwasser in Kleinkläranlagen gen. Insgesamt lassen rund 97 Prozent der Bevölkerung des Landes Brandenburg ihr Abwasser in öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen reinigen. Ende 2011 betrug die Nährstoffreduzierung durch die kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen bezogen auf die Zulauffracht etwa 81,1 Prozent bei Gesamtstickstoff und ca. 91,2 Prozent bei Gesamtphosphor.

Der Lagebericht 2013 ist unter www.mugv.brandenburg.de/cms/detail.php/ bb1.c.334394.de abrufbar.

www.gfa-news.de/gfa 

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EU stellt häufige Antibiotikaresistenzen bei Bakterien fest

Bakterien wie Salmonella und Campylobacter, die zu den häufigsten Verursachern lebensmittelbedingter Infektionen zählen, zeigen eine erhebliche Resistenz gegenüber gängigen antimikrobiellen Stoffen, dies betont die Europäische Union bei der Vorstellung des auch für die Wasserwirtschaft interessanten EU-Kurzberichtes zu Antibiotikaresistenzen bei Zoonose- und Indikator-Bakterien aus Menschen, Tieren und Lebensmitteln für das Jahr 2012. Den vorliegenden Daten zufolge bleibt dabei die kombinierte Resistenz (Co-Resistenz) gegenüber antimikrobiellen Substanzen von entscheidender Bedeutung gering. Dies bedeutet, dass bei schweren Infektionen durch besagte Zoonose-Bakterien in der Mehrzahl der Fälle Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen. Dennoch gibt der häufige Nachweis antimikrobieller Resistenzen der EU Anlass zu Bedenken. Aus dem Bericht geht hervor, dass auf EU-Ebene bei Isolaten von Salmonella spp. aus Menschen eine klinische Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika häufig festgestellt wurde. Fast die Hälfte der Isolate war gegen mindestens ein Antibiotikum resistent, und 28,9 % der Isolate waren multiresistent. Der Grad der klinischen Resistenz und Co-Resistenz bei Isolaten von Salmonella spp. gegenüber antimikrobiellen Substanzen von entscheidender Bedeutung war jedoch niedrig (0,2 % Co- Resistenz in den zwölf Mitgliedstaaten, die Daten eingereicht hatten). In tierischen Isolaten von Salmonella spp. wurden Antibiotikaresistenzen gegenüber oft eingesetzten antimikrobiellen Substanzen bei den überwachten Tierarten häufig festgestellt, insbesondere bei Masthühnern, Schweinen und Puten. Antibiotikaresistenzen gegenüber Ciprofloxacin (einem Antibiotikum von entscheidender Bedeutung) wurden bei Masthühnern und Puten häufig beobachtet. Co-Resistenzen gegenüber den antimikrobiellen Substanzen von entscheidender Bedeutung Ciprofloxacin und Cefotaxim wurden in den Bericht erstattenden Mitgliedstaaten entweder nicht nachgewiesen oder auf sehr niedrigem Niveau gemeldet. Resistenzen gegenüber häufig verwendeten antimikrobiellen Substanzen wurden bei E.-coli-Isolaten aus Masthühnern und Schweinen häufig festgestellt. Co-Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzen von entscheidender Bedeutung wurden bei diesen Tierarten meist nicht nachgewiesen oder in den Bericht erstattenden Mitgliedstaaten auf sehr niedrigem Niveau gemeldet.

http://www.efsa.europa.eu/de/ efsajournal/pub/3590.htm  

www.gfa-news.de/gfa 

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Baden-Württemberg: 117 Millionen Euro für Förderprogramm Wasserwirtschaft und Altlasten

117 Millionen Euro aus Mitteln des Kommunalen Investitionsfonds stellt die Landesregierung Baden-Württemberg den Städten und Gemeinden in diesem Jahr zur Verfügung, damit sie die Qualität der Gewässer und Böden im Land weiter verbessern können. Hiermit würden wichtige Investitionen in den Umweltschutz von insgesamt über 200 Millionen Euro ausgelöst, erklärte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am 26. März 2014 anlässlich der Bekanntgabe des Förderprogramms Wasserwirtschaft und Altlasten 2014. Verbesserungen in der Abwasserbeseitigung unterstützt das Land mit 46 Millionen Euro. Einen Schwerpunkt hierbei bilden wichtige Strukturverbesserungsmaßnahmen im ländlichen Raum, die zu einer effizienteren und umweltverträglicheren Abwasserbeseitigung führen. Für Maßnahmen im Bereich Wasserbau und Gewässerökologie stehen dieses Jahr rund 41 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Sanierung kommunaler Altlasten sind im Jahr 2014 Fördermittel in Höhe von rund 14 Millionen Euro eingeplant. Welche größeren Maßnahmen gefördert werden sollen, wird von einem Verteilungsausschuss Mitte des Jahres bewertet und entschieden. Insbesondere um in der Trinkwasserversorgung ein hohes Maß an Versorgungssicherheit zu gewährleisten, stellt das Land den Kommunen in diesem Jahr im Fördertopf Wasserversorgung Mittel in Höhe von 16 Millionen Euro bereit. Allein sechs Millionen Euro sind für Maßnahmen des Wasserversorgungsverbunds Mittlerer Tauber in Tauberbischofsheim vorgesehen. Bei den genannten Maßnahmen des Förderprogramms „Wasserwirtschaft und Altlasten 2014“ handelt es sich um von den Kommunen beabsichtigte, aber noch nicht bewilligte Maßnahmen. Die endgültige Förderung der einzelnen Maßnahmen erfolgt durch separate Bewilligungsbescheide._A Deutschland engagiert sich hierbei im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Bis 2020 sollen nach den marokkanischen Plänen 80 Prozent der städtischen Abwässer regulär abgeleitet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf drei Mrd. Euro. Ein weiteres Milliardenprojekt befindet sich noch in der Planungsphase. Ungenutztes Wasser aus den nördlichen Flussbassins soll in die Mitte des Landes in den Ballungsraum Casablanca und nach Marrakesch geleitet werden. Nach den Planungen sollen bis 2030 so bis zu 45 m³/s über 500 km in die Landesmitte gelangen. Die Kosten hierfür werden auf 3,5 Mrd. Euro geschätzt.

www.gfa-news.de/gfa 

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DWA und Welthungerhilfe vereinbaren Fortsetzung der strategischen Partnerschaft

Die DWA und die Welthungerhilfe haben die Fortsetzung ihrer im Jahr 2010 begonnenen strategischen Partnerschaft besiegelt. Ziel der auf weitere drei Jahre getroffenen Vereinbarung ist es, Menschen in Not durch eine verbesserte Versorgung mit Wasser und Sanitäranlagen zu unterstützen. Kernthemen der Partnerschaft sind die Bereiche nachhaltige Wasserwirtschaft und sanitäre Grundversorgung in der Entwicklungszusammenarbeit. „Die DWA wird die Welthungerhilfe weiterhin mit ihrer umfassenden Kompetenz unterstützen und ihre Mitglieder um Spenden für die Umsetzung ihrer Projekte bitten“, versicherte DWA-Präsident Otto Schaaf während der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Die Spenden fließen in die Wasserinitiative der Welthungerhilfe. „Fehlender Zugang zu Wasser und mangelhafte Hygieneverhältnisse gehören immer noch zu den größten Problemen des 21. Jahrhunderts“, unterstreicht Michael Hofmann, Vorstand Marketing der Welthungerhilfe. „Wir freuen uns sehr über die tatkräftige Unterstützung der DWA beim Kampf gegen diese globale Ungerechtigkeit. Jeden Tag sterben allein 4000 Kinder an vermeidbaren und einfach zu behandelnden Durchfallerkrankungen.“ Mit der Wasserinitiative setzt sich die Welthungerhilfe in ihren Projekten auf drei Kontinenten für eine nachhaltige Trinkwasser- und Sanitärversorgung ein, die allen Nutzern gleichberechtigt und dauerhaft zur Verfügung steht. Weiterhin unterstützt sie Menschen dabei, ihre Gesundheit durch besseres Hygieneverhalten zu schützen. Immer noch leben 2,5 Milliarden Menschen ohne sanitäre Grundversorgung, 780 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Laut Weltgesundheitsorganisation könnten jährlich rund 2,4 Millionen Todesfälle und über neun Prozent aller Krankheiten durch WASH-Maßnahmen (Wasser, sanitäre Grundversorgung und Hygiene) verhindert werden. DWA und Welthungerhilfe wollen weiterhin gemeinsam die Fachöffentlichkeit über die Kernthemen informieren und Spenden für WASH-Projekte der Welthungerhilfe einwerben.

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Berliner Stadtwerke in Gründung

Das Berliner Trinkwasser wird günstiger. In seiner ersten Sitzung nach dem vollständigen Rückkauf der Berliner Wasserbetriebe durch das Land hat der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum am 5. März 2014 die Preissenkung um 15 Prozent für die Jahre 2014 und 2015 beschlossen. Damit kostet seit dem 1. Januar 2014 ein Kubikmeter Trinkwasser 1,813 € statt 2,169 €. Die Grundpreise bleiben gleich. Zudem hat der Aufsichtsrat die Gründung der Berliner Stadtwerke GmbH beschlossen. Damit setzen die Berliner Wasserbetriebe den Willen des Abgeordnetenhauses um, das am 24. Oktober 2013 den Aufbau eines Stadtwerks unter dem Dach der Wasserbetriebe beschlossen hatte. Die Berliner Stadtwerke werden sich auf Energiedienstleistungen für Unternehmen sowie Investitionen in Ökostrom vor allem aus der Region konzentrieren. Als erster Schritt soll dafür die Errichtung von Windrädern auf den Rieselfeldern der Berliner Stadtgüter geprüft werden.

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DWA – ihre Rolle in einer globalisierten Umwelt

Ist die DWA international aktiv und wenn ja, warum und in welchen Bereichen? Die Antwort gleich am Anfang: Ja, die DWA ist international aktiv und vertritt ihre Interessen in der Wasserwirtschaft, der Normung, der Bildung und Zertifizierung – national und zunehmend auch international. Am 22. Juni 1981 wurde die European Water Pollution Control Association, die heutige European Water Association (EWA), gegründet. Seitdem ist der DWA-Bundesgeschäftsführer auch Generalsekretär des europäischen Verbands. 1966 wurde die IFAT ins Leben gerufen. Auch dabei war die DWA sehr aktiv und begleitet seitdem die Veranstaltung auf ihrem Weg in die Rolle als international führende Umweltmesse, die nun auch in China, Indien und bald in der Türkei durchgeführt wird. Die DWA ist der älteste ideelle Träger der IFAT und organisiert zahlreiche Vorträge, den Berufswettbewerb mit Worldskills Germany und kümmert sich seit 2001 um die Young Water Professionals (YWP). Mehr als 600 junge Nachwuchskräfte nahmen bereits an diesem Förderungsprogramm teil. Die DWA ist hier Gastgeber und gibt den ausländischen Gästen Hilfestellung und Orientierung. Im Jahre 1988 wurde der DWA-Fachausschuss BIZ-11 „Internationale Wasserwirtschaft“ unter der Leitung von Prof. Hermann Orth gegründet. Dieser Ausschuss veranstaltete internationale Tagungen und ist ein Netzwerk der Akteure im Wassersektor in der Entwicklungszusammenarbeit. Der Fachausschuss KEK-5 „Internationale Abfallwirtschaft“ wurde in den letzten Jahren aufgebaut. Im Jahr 1994 startete die europäische Normung und damit die Übersetzung wichtiger DWA-Regelwerke. Diese Dokumente sind Grundlage im europäischen Harmonisierungsprozess. Seitdem hat die DWA über 70 englische Übersetzungen veröffentlicht, ist in zahlreichen europäischen und internationalen Gremien aktiv und vertritt Deutschland, dies in enger Zusammenarbeit mit dem DIN. Mehr als 30 Länder mit rund 600 Millionen Menschen nutzen diese Normen, weitere Länder kommen dazu. Von 1999 bis 2002 führte die DWA ein von der DBU gefördertes Wissenstransferprojekt mit Polen, Ungarn und Tschechien durch. In zahlreichen Veranstaltungen und Treffen wurden die neuen EU-Mitglieder mit den neuen Technologien im Wassersektor vertraut gemacht. Im Jahr 2003 verabschiedeten die DWA-Mitglieder die Resolution zum verstärkten internationalen Engagement, und etwas später begann auch die UNWasserdekade, 2005–2015. Mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) wurde 2005 eine Fachkooperation begonnen, die nach der Fusion der drei Entwicklungsorganisationen (GTZ, In- WEnt und DED) mit der neuen GIZ fortgeführt wird. In zahlreichen GIZ-Projekten berät die DWA im Bereich der Normung, der Berufsbildung und der Zertifizierung (TSM). Neue Projektmitarbeiter der GIZ lernen die DWA kennen und nutzen ihre Erfahrungen bei ihren Projekten in den Partnerländern. Das „Internationale Leitbild“ der DWA wurde nach intensiver Diskussion in den Gremien und mit German Water Partnership (GWP) im Jahr 2012 veröffentlicht. GWP wurde 2008 gegründet und fördert die Internationalisierung der Wasserwirtschaft. Die DWA ist dort aktiv, insbesondere im Bereich Capacity Development. Mit dem DAAD und dessen Alumni aus dem Wassersektor wurden bereits zahlreiche Treffen in München, Shanghai und Mumbai erfolgreich durchgeführt. Viele dieser Ehemaligen konnten als Mitglied der DWA gewonnen werden. Die DWA unterstützt den DAAD hierbei als fachlicher Berater. Im Jahr 2013 fand die Olympiade der Berufe, die Worldskills Leipzig, statt. Die DWA hat einen Berufswettbewerb für Auszubildende im Wassersektor organisiert. Ziel ist es hierbei, die Bedeutung der Berufsausbildung der Facharbeiter im Wassersektor weltweit zu fördern. All diese Tätigkeiten spiegeln das Engagement der ehrenamtlichen Gremien und der DWA-Mitglieder wider und zeigen auf, dass der Umweltgedanke nicht an Grenzen endet. Deutschland hat einen hohen Umweltstandard erreicht, darauf können wir alle stolz sein. Dennoch sind auch in Deutschland noch zahlreiche Probleme zu lösen. Die gemachten Erfahrungen, insbesondere in der Berufsbildung, der Normung und der Zertifizierung lassen sich gut anpassen und auf andere Länder übertragen. Hierzu gibt es zahlreiche Projektbeispiele. Die DWA berät, informiert und stellt ihr Netzwerk und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Dabei hilft sie anderen Fachverbänden beim Aufbau ihrer Kompetenzen und unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit und die deutschen Messegesellschaften. Die IFAT ist die größte Umweltmesse der Welt. Die DWA leistet einen Beitrag dazu, dass dies auch in der Zukunft so bleibt – im Interesse ihrer Mitglieder. Besuchen Sie uns, die DWA, auf der IFAT 2014 in München. Im Eingangsbereich West, in der Halle A5 und Halle B0 finden Sie uns. Auch beim Berufswettbewerb im Atrium haben sich bereits sechs ausländische Mannschaften angemeldet.

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Regierung plant Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes wegen Fracking

„Die Bundesregierung plant, die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Regelungen zu Fracking durch Änderungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben (UVP-V Bergbau) umzusetzen. Die zuständigen Ressorts (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) bereiten derzeit einen entsprechenden Gesetz- und einen Verordnungsentwurf vor und prüfen, welche Änderungen erforderlich sind. Dabei werten sie auch die vorliegenden Gutachten (erneut) gründlich aus.“ So antwortete die Bundesregierung auf die Frage einer Grünen-Abgeordneten, wie die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Regelungen zum Fracking rechtlich umgesetzt werden sollen (Bundestags- Drucksache 18/680). Einen Zeitplan nennt die Regierung noch nicht.

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Niersverband steigt vollständig aus landwirtschaftlicher Klärschlammverwertung aus

Der nordrhein-westfälische Niersverband stellt die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung mit sofortiger Wirkung vollständig ein. Der Verband hat diese Entscheidung nach eigenen Angaben aufgrund einer Abwägung von rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgaben getroffen. Die spezifischen Kosten für die Durchführung der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung hätten sich aufgrund deutlich gesunkener Ausbringungsmengen stark erhöht. Eine Weiterführung der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung sei nicht mehr wirtschaftlich, betont der Verband diesbezüglich in einer Mitteilung. Zudem verweist er auf die seit Anfang des Jahres geltende Düngemittelverordnung. Diese beinhalte Anforderungen für das Aufbringen von Klärschlämmen auf landwirtschaftlichen Flächen, die der Niersverband nicht rechtssicher gewährleisten könne. Mit dem vollständigen Ausstieg schließt der Niersverband eine seit 25 Jahren laufende Entwicklung ab. 1988 hatte der Verband die Klärschlämme noch vollständig landwirtschaftlich verwertet. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten reduzierte der Niersverband, unter anderem bedingt durch verstärkte Konkurrenz von Gülle, Gärresten aus Biogasanlagen und Kompost, die Ausbringung von Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen kontinuierlich. Zuletzt lag der Anteil bei lediglich zehn Prozent, 90 Prozent des Klärschlamms des Niersverbands wurden bereits in verschiedenen Verbrennungsanlagen entsorgt.

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Bayern startet Mikroplastik-Initiative

Das bayerische Umweltministerium widmet sich verstärkt der Thematik von Mikroplastikteilchen in der Umwelt, insbesondere in Gewässern. Das Gefahrenpotenzial von Mikroplastikteilchen soll systematisch untersucht werden. Die entsprechende Forschung fördert Bayern mit knapp 600 000 Euro. In dem Rahmen wird auch das mögliche Ausmaß von Mikroplastik- Verunreinigungen auf Binnengewässer untersucht. Dazu sollen sichere und schnellere Analyseverfahren entwickelt werden, um in Zukunft Gewässer zuverlässig und großflächig auf Mikroplastik untersuchen zu können. Mit der Durchführung des Forschungsprojekts wurde die Universität Bayreuth (Forschungsgruppe um Prof. Christian Laforsch) beauftragt, die bereits am Gardasee vergleichbare Untersuchungen durchgeführt hat.

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Messe Essen übernimmt Hochwasser-Messe acqua alta

Die Hochwasser-Messe acqua alta hat mit der Messe Essen eine neue Heimat gefunden. Die Messe Essen hat die Rechte an der Fachmesse für Hochwasserschutz, Klimafolgen und Katastrophenmanagement erworben. Die erste acqua alta in Essen soll am 18. und 19. November 2014 stattfinden, anschließend ist ein Zweijahresrhythmus vorgesehen. Die acqua alta versteht sich laut der Messe Essen als Plattform zum Austausch und Wissenstransfer für Westeuropa. Im Vordergrund der Fachausstellung stehen der mobile technische Hochwasserschutz sowie Produkte rund um den Wasserbau. Begleitet wird die Messe von einem Fachkongress zu den verschiedensten Aspekten des Hochwasserschutzes und Katastrophenmanagements. Die Messe Essen ist nach München und Hamburg dritter Träger der acqua alta. www.acqua-alta.de

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Getrockneter Klärschlamm fällt unter das Regime des Abfallrechts

Klärschlamm, der zum Zwecke der Entwässerung im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung auf einem Kläranlagengelände in Erdbecken zwischenlagert, bleibt nur so lange unter dem Regime des Wasserrechts, wie die Entwässerung nicht beendet ist und der Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung noch besteht. Im Anschluss daran fällt er grundsätzlich, auch ohne dass er ausgehoben wird, unter das Regime des Abfallrechts. Das Bodenschutzrecht ist auf den nach der Entwässerung noch in den Erdbecken befindlichen Klärschlamm hingegen regelmäßig nur noch anwendbar, soweit dieser Grundstücksbestandteil geworden ist. Diese Klarstellung trifft das Verwaltungsgericht Düsseldorf in einem aktuellen Urteil zur rechtlichen Einordnung von Klärschlamm (17 K 2868/11 vom 24. Januar 2014).

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AZV Südholstein übernimmt Abwasserentsorgung auf Helgoland

Neue Zeiten für die Abwasserentsorgung auf Helgoland: Rückwirkend zum 1. Januar hat die Gemeinde am 11. Februar 2014 die Abwasserbeseitigungspflicht und damit die Verantwortung für das gesamte Schmutz- und Regenwassernetz sowie für den Betrieb des Inselklärwerks auf den azv Südholstein übertragen. Helgoland ist damit die 14. Stadt oder Gemeinde, in der das 2009 gegründete Kommunalunternehmen aus Hetlingen auch für die direkte Betreuung des örtlichen Kanalnetzes zuständig ist. Die Inselgemeinde gehört wie Hetlingen zum Landkreis Pinneberg und ist rund 40 Kilometer vom Festland und etwa 130 Kilometer Luftlinie von Hetlingen entfernt. Helgoland hat circa 1500 Einwohner. Hinzu kommen im Jahr über 300 000 Feriengäste und Tagesurlauber. „Die Insellage an sich ist eine Besonderheit, saisonbedingt schwanken die Abwassermengen stark und durch das Hochseeklima gibt es obendrein einen erhöhten Salzwassereintrag“, so Roland Krügel, Vorsitzender des Verbandsversammlung des AZV Pinneberg, der hinter dem azv Südholstein steht. Das Kanalnetz der Insel Helgoland und der Nebeninsel Düne umfasst insgesamt rund neun Kilometer Schmutzwasserkanäle und etwa acht Kilometer Regenwasserkanäle sowie sechs Pumpwerke. Das Inselklärwerk stammt aus den 1980er-Jahren und wurde zuletzt 2001 ausgebaut. Zur Hochsaison im Sommer sind vor allem die hohen Stickstoffwerte im Ablauf der Kläranlage ein Problem. Eine der ersten Maßnahmen des azv wird daher der Umbau der Kläranlage und die Umstellung auf das sequenzielle biologische Reinigungsverfahren (SBR) sein. Der azv wird noch in diesem Jahr mit den Planungen beginnen.

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Niedersachsen formuliert Voraussetzungen für Fracking

Ihre gemeinsame Zielsetzung für die Zukunft der Erdgasförderung in Niedersachsen haben die niedersächsischen Minister Stefan Wenzel (Umwelt, Energie und Klimaschutz) und Olaf Lies (Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) am 17. März 2014 vorgestellt. Beide Minister lehnen die Erdgasförderung aus Schiefergestein bzw. Tongestein (Fracking aus unkonventionellen Lagerstätten) grundsätzlich ab, da die Risiken derzeit nicht abschätzbar sind. Hydraulische Bohrlochstimulation (Fracking) dürfe nur im Sandgestein und in großen Tiefen ab 2500 Metern erfolgen. Diese Art der Erdgasförderung werde in Niedersachsen seit mehr als 30 Jahren praktiziert. Zukünftig solle für jede Tiefbohrung mit Frac-Maßnahmen eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Die Verpressung von Lagerstättenwasser dürfe nur noch in den geologischen Formationen, aus denen es gefördert wurde, erfolgen. Zurückgeführte Frac-Flüssigkeiten seien mit geeigneten Verfahren aufzubereiten und über Tage ordnungsgemäß zu entsorgen. Die unterirdische Versenkung sei kein zulässiger Entsorgungsweg. Umwelttoxische Substanzen dürften nicht mehr in den Untergrund eingebracht werden. (Erlaubt sei maximal die unterste Wassergefährdungsklasse WGK 1). Wasserschutzgebiete, Trinkwasser- und Mineralwassergewinnungsgebiete stünden für bergbauliche Nutzung nicht zur Verfügung. Umwelt- und Wirtschaftsministerium erarbeiten derzeit gemeinsam einen Erlass, um die oben genannten Punkte zu regeln und Bürgerinnen und Bürgern sowie der Industrie Rechtssicherheit zu geben. Parallel wird in einer Bundesratsinitiative eine entsprechende Änderung der bundesrechtlichen Vorgaben (Bergrecht und Wasserrecht) vorbereitet, die noch in diesem Frühjahr dem Bundesrat vorgelegt werden soll. Nach Angaben von Minister Lies stammen 95 Prozent des in Deutschland geförderten und damit zehn Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases aus Niedersachsen: „Kein anderes Bundesland ist bei diesem Thema auch nur annähernd so erfahren, fachkundig und so unmittelbar betroffen wie Niedersachsen.“ Außerdem hat Niedersachsen den Entwurf eines Runderlasses zum Fracking veröffentlicht.

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Europäische Kommission empfiehlt Mindestgrundsätze für Fracking

Die Europäische Kommission hat am 22. Januar 2014 eine Empfehlung erlassen, mit der sichergestellt werden soll, dass beim Fracking ein angemessener Umwelt- und Klimaschutz gewährleistet ist. Die Empfehlung soll allen Mitgliedstaaten, die diese Technik anwenden wollen, helfen, Gesundheits- und Umweltrisiken zu vermeiden und die Transparenz für den Bürger zu verbessern. Sie bildet auch die Grundlage für ausgewogene Wettbewerbsbedingungen für die Industrie und schafft klarere Rahmenbedingungen für Investoren. Die Empfehlung geht mit einer Mitteilung einher, die die Möglichkeiten und Probleme der Anwendung der Fracking- Technik für die Kohlenwasserstoffförderung untersucht. Beide Dokumente sind Teil einer weiterreichenden Initiative der Kommission, mit der für den Zeitraum bis 2030 ein integrierter klima- und energiepolitischer Rahmen geschaffen werden soll. Die Empfehlung, die auf bestehenden EU-Vorschriften aufbaut und sie, wo notwendig, ergänzt, fordert die Mitgliedstaaten insbesondere auf,
●● Projekte vorauszuplanen und etwaige kumulative Wirkungen zu evaluieren, bevor Genehmigungen erteilt werden,
●● Umweltauswirkungen und Umweltrisiken sorgfältig zu prüfen,
●● zu gewährleisten, dass die Bohrlochintegrität den Bestpraktiken entspricht,
●● die Qualität von Gewässern, Luft und Boden vor Ort zu kontrollieren, bevor die Bohrungen anlaufen, um etwaige Veränderungen feststellen und auftretende Risiken bewältigen zu können,
●● Emissionen in die Luft, einschließlich Treibhausgasemissionen, durch Gasabscheidung unter Kontrolle zu halten,
●● die Öffentlichkeit über die in den einzelnen Bohrlöchern verwendeten Chemikalien zu informieren und ●● sicherzustellen, dass Bohrlochbetreiber während des gesamten Projekts bewährte Praktiken anwenden. Die Mitgliedstaaten der EU werden gebeten, diese Grundsätze innerhalb von sechs Monaten anzuwenden und der Kommission ab Dezember 2014 jährlich mitzuteilen, welche Maßnahmen eingeführt wurden. Die Kommission wird die Anwendung der Empfehlung anhand eines öffentlich zugänglichen Fortschrittsanzeigers überwachen und die Lage in den verschiedenen Mitgliedstaaten vergleichen. Sie wird die Wirksamkeit dieses Ansatzes in 18 Monaten überprüfen.

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TU Kaiserslautern bei BMBF Programmausschreibung ERWAS erfolgreich

Die TU Kaiserslautern erhält für das Forschungsprojekt „ERWAS – Verbundprojekt ARRIVEE: Abwasserreinigungsanlagen als Regelbaustein in intelligenten Verteilnetzen mit erneuerbarer Energieerzeugung“ eine Forschungsförderung in Höhe von 540 000 Euro. Das Vorhaben mit weiteren wissenschaftlichen und industriellen Partnern umfasst insgesamt 2,5 Millionen Euro. Die Projektkoordination wird vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, Prof. Dr.-Ing. Theo Schmitt, im Fachbereich Bauingenieurwesen wahrgenommen. Dort wurde in 2013 bereits das Verbundvorhaben SinOptiKom im Rahmen der BMBF-Programmausschreibung „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (INIS)“ mit einer Fördersumme von 1,3 Millionen Euro für die TU Kaiserslautern eingeworben. Das interdisziplinär ausgerichtete Vorhaben ARRIVEE widmet sich dem hochaktuellen Thema der effizienten Nutzung erneuerbarer Energien auf lokaler und regionaler Ebene. Forschungsgegenstand ist die Integration von Kläranlagen mit Schlammfaulung in ein optimiertes Regelenergie- und Speicherkonzept. Das Projekt soll dazu beitragen, dass Kommunen die Abwasserentsorgung energieeffizient anbieten können und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende mit der Umstellung auf erneuerbare Energien leisten.

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Vereinte Nationen zeichnen den Emscher-Umbau aus

Das Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat sich für die Auszeichnung des Emscher- Umbaus als offizielle Maßnahme der Weltdekade ausgesprochen. Die Umgestaltung des Emschertals wird von den Vereinten Nationen als „Beispiel für ein partizipatives Öko-Großprojekt“ gewürdigt. Das Generationenvorhaben gilt nun als Bestandteil des Nationalen Aktionsplans der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Auszeichnung wird am 30. April 2014 in Wolfsburg übergeben.

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DWA fordert: Keine EEG-Umlage für in wasserwirtschaftlichen Anlagen selbst erzeugten Strom

„Wasser und Energie“ lautet das Motto des Weltwassertags am 22. März 2014. Zwischen Wasser und Energie gibt es viele Zusammenhänge, sodass auch vom „Wasser-Energie-Nexus“ gesprochen wird. Die Energieerzeugung setzt Wasserressourcen ein, zum Beispiel bei der Nutzung der Wasserkraft und zur Kühlung von Anlagen, die fossile Rohstoffe verbrennen. Die DWA fordert in diesem Zusammenhang, dass der auf Kläranlagen und in Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen erzeugte und selbst verbrauchte elektrische Strom weiterhin nicht mit einer Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) belastet wird. Die Regierungskoalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag vom 27. November 2013 auf eine Reform des EEG geeinigt. Die Reform ist im Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums zum EEG vom 17. Januar 2014 konkretisiert worden. Die DWA stimmt einer Neugestaltung des EEG dem Grunde nach zu. Bei der Ausgestaltung der Reform des EEG muss aber dafür Sorge getragen werden, dass keine ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Entwicklungen behindert oder Entscheidungen getroffen werden, die im Widerspruch zu nationalen und europäischen Klimaschutzzielen und der beschlossenen Energiewende stehen. Die DWA betont in einer Stellungnahme zur vorgesehenen EEG-Reform, die Wasserkraftnutzung, die Gaserzeugung aus Klärschlamm und die Klärschlammverbrennung leisteten einen umweltfreundlichen Beitrag zur elektrischen Energieversorgung. Auf Kläranlagen ist es möglich, das bei der Faulung von Klärschlamm anfallende Faulgas umweltfreundlich für den Betrieb von hocheffizienten Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Erzeugung von Strom und Wärme einzusetzen. Auch die energetische Nutzung von Klärschlamm in Monoverbrennungsanlagen erfüllt diese Kriterien und ist nach heutigem Kenntnisstand Voraussetzung für die im Koalitionsvertrag gewollte Phosphorrückgewinnung. Vor diesem Hintergrund investierten in den vergangenen Jahren viele Kläranlagenbetreiber in bestehende BHKW, mit dem Ziel, diese zu modernisieren oder durch neue, hocheffiziente Kraft-Wärme- Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) zu ersetzen. Diese Erzeugungsanlagen leisten einen wertvollen ökologischen und wirtschaftlichen Beitrag zur Energiewende, da der erzeugte Strom ganz überwiegend direkt vor Ort auf den Kläranlagen verbraucht wird. Gleiches gilt für neu zu errichtende Klärschlammverbrennungsanlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung, die bei einem Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung erforderlich würden. Nach einer Studie der DWA könnte die Eigenstromerzeugung auf Kläranlagen um das Zwei- bis Dreifache erhöht werden. Um eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle regenerative Eigenstromerzeugung in der Wasserwirtschaft weiterhin zu ermöglichen, müssen bei der Reform des EEG nach Überzeugung der DWA folgende Rahmenbedingungen erfüllt werden: Der auf Kläranlagen in BHKW und Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen eigenerzeugte und -verbrauchte Strom wird weiterhin nicht mit einer EEG-Umlage belastet. BHKW und andere Stromerzeugungsanlagen auf Kläranlagen sind vom Einspeisemanagement und einer Abregelung auszunehmen. Anlagen zur Eigenstromerzeugung mit einer Leistung unter 100 kWel dürfen wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands bei der Erfassung und Berechnung der für EEG-Umlage relevanten Strommengen nicht in den EEG-Ausgleichsmechanismus einbezogen werden (Bagatellgrenze). Der im Koalitionsvertrag genannte Bestandsschutz für Altanlagen ist einzuhalten und sollte sich vornehmlich auf klimafreundliche Altanlagen mit regenerativen Energieträgern beziehen, hier müssen die bestehenden Förderungen nach KWKG und EEG sowie die EEG-umlagefreie Eigenstromerzeugung erhalten bleiben. Wasserkraftanlagen sind vom Einspeisemanagement und einer Abregelung freizustellen, da sie auf Basis von wasserrechtlichen, also öffentlich-rechtlichen Gestattungen betrieben werden, die in der Regel zahlreiche Anforderungen an Wasserstände, Rest- und Kühlwassermengen sowie An- und Abschaltvorgänge stellen. Die DWA hat diese Punkte bereits Ende Januar 2014 dem Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel (SPD), mitgeteilt.

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Kläranlage Bremen-Seehausen läuft klimaneutral

Mit dem Startschuss für den Dauerbetrieb der drei neuen Blockheizkraftwerke (BHKW) Anfang März 2014 läuft die hanseWasser Kläranlage in Bremen-Seehausen nach Angaben des Betreibers „als eine der ersten Kläranlagen in Deutschland energieautark und damit klimaneutral.“ Erreicht wurde dies durch die Steigerung der Energieeffizienz und die Investition in regenerative Energieerzeugung wie die moderne BHKW-Technik, die jetzt vom Testbetrieb in den Dauerbetrieb überging. Nun soll bis 2015 das gesamte Unternehmen hanseWasser klimaneutral gestaltet werden.

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Bayern fördert mit 16 Millionen Euro kommunale Wasserwirtschaft

15,7 Millionen Euro Fördersumme stehen in Bayern in diesem Jahr für kommunale Projekte zur Wasserver- und Abwasserentsorgung zur Verfügung. Damit fördert das Land 52 Projekte, 33 im Bereich der Abwasserentsorgung und 19 bei der Wasserversorgung. Die Gesamtinvestitionen der 52 Projekte belaufen sich laut dem bayerischen Umweltministerium auf 34 Millionen Euro.

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EU: 50 Millionen Euro für neue Wasser-Forschungsprojekte

Biotechnologie zur Beseitigung der Schwermetallbelastung im Abwasser, neue „Aquaponik“-Systeme, bei denen Aquakultur und Hydroponik in der landwirtschaftlichen Produktion kombiniert werden, und intelligenteres Management der Wasserversorgungsnetze. Dies sind nur drei der elf neuen Projekte, die EU-Forschungsgelder erhalten werden und mit denen innovative Lösungen für die Wasserwirtschaft auf den Weg gebracht werden sollen. An den Projekten wirken 179 Partner aus Forschungseinrichtungen und privaten Unternehmen (darunter mehr als 70 KMU) in 19 verschiedenen europäischen Ländern mit. Die Fördersumme in Höhe von 50 Millionen Euro stammt aus der 2013 veröffentlichten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zum Themengebiet „Umwelt“ des Siebten Rahmenprogramm der EU für Forschung und technologische Entwicklung (7. RP). Damit beläuft sich der Gesamtbetrag für wasserbezogene Projekte des 7. RP (2007 bis 2013) auf mehr als eine Milliarde Euro. Im Zuge der ersten Aufforderungen zur Einreichung von Projektvorschlägen des Programms Horizont 2020, die am 11. Dezember 2013 veröffentlicht wurden, werden voraussichtlich rund 165 Millionen Euro in Projekte des Schwerpunktbereichs „Wasser“ fließen. Darüber hinaus wird die effiziente Nutzung von Wasser Thema weiterer Maßnahmen sein, beispielsweise innerhalb der geplanten öffentlich-privaten Partnerschaft für eine nachhaltige Verarbeitungsindustrie (SPIRE).

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Trink- und Abwasserpreise in Baden-Württemberg 2013

Eine Übersicht über Trink- und Abwasserpreise in Baden-Württemberg im Jahr 2013 gibt das Statistische Monatsheft Baden- Württemberg 1/2014, S. 44–47. Dort heißt es zusammenfassend: „Die Entwicklung der Abwasserentgelte in Baden- Württemberg ist in den letzten Jahren geprägt von der Umstellung der Einheitsgebühren auf die gesplitteten Abwassergebühren. Eine besondere Aufgabe für die Städte und Gemeinden war hierbei die Bestimmung der versiegelten Grundstücksflächen. Diese für die Berechnung der Niederschlagswassergebühr notwendige Größe musste vom Großteil der Kommunen erst zum Beispiel durch Luftbilder ermittelt werden. Aktuell rechnen rund 94 % der Städte und Gemeinden ihre Kosten für die Abwasserentsorgung über eine gesplittete Abwassergebühr ab. Damit haben 67 Gemeinden ihr Gebührenmodell noch nicht umgestellt bzw. rückwirkend eingeführt. Der Preis für die Entsorgung und Behandlung von Abwasser lag in Gemeinden mit gesplitteter Abwassergebühr bei durchschnittlich 1,90 Euro pro Kubikmeter Abwasser und 0,45 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche.“

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Stadtentwässerung Dortmund als Eigenbetrieb

Die Stadtentwässerung Dortmund wird seit dem 1. Januar 2014 als „organisatorisch und wirtschaftlich eigenständige Einrichtung ohne eigene Rechtspersönlichkeit wie ein Eigenbetrieb geführt.“ So steht es in der „Betriebssatzung für die Stadtentwässerung Dortmund“, die der Stadtrat am 21. November 2013 beschlossen hat. Der Beschluss zur Einrichtung des Eigenbetriebs „Stadtentwässerung Dortmund“ ist im Stadtrat bereits am 13. Juni 2013 gefallen. Aufgaben der Stadtentwässerung sind Planen, Bauen, Sanieren und Betreiben sowie Unterhaltung städtischer Entwässerungssysteme, Kundenservice Grundstücksentwässerung, Gewässerunterhaltung und -ausbau, Betrieb und Unterhaltung des Phoenix-Sees im Dortmunder Stadtteil Hörde. Technischer Betriebsleiter ist Dr.- Ing. Christian Falk, kaufmännischer Betriebsleiter Dipl.-Verww. Frank Schnelle, bisher Leiter Zentrale Dienste der Städtischen Immobilienwirtschaft der Stadt Dortmund. Mit der Neuorganisation der Stadtentwässerung in Dortmund wird das Ziel verfolgt, eine schlanke und effiziente Organisationsform zu etablieren, um so die steigenden Anforderungen an die Abwasserbeseitigung zu erfüllen und eine optimierte Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger zu erbringen. Der Eigenbetrieb beschäftigt 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zeichnet Verantwortung für das städtische Kanalvermögen in Höhe von fast einer Milliarde Euro sowie für einen jährlichen Umsatz von über 120 Millionen Euro. Mit der Gründung des Eigenbetriebes ist auch eine notwendige Steigerung der Investitionen in das Dortmunder Kanalnetz verbunden. Grundlage hierfür bildet das vom Rat beschlossene Abwasserbeseitigungskonzept. In den kommenden fünf Jahren sollen insgesamt rund 250 Einzelmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro umgesetzt werden.

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Niedersachsen/Hessen: Grenzänderung wegen Regenrückhaltebecken

Die Länder Hessen und Niedersachsen beabsichtigen, die gemeinsame Landesgrenze im Bereich der Gemeinde Nieste (Landkreis Kassel) und der Gemeinde Staufenberg (Landkreis Göttingen) zu verlegen. Begründet wird dies mit der einheitlichen Wahrnehmung der wasserrechtlichen Zuständigkeit für das Regenrückhaltebecken der Gemeinde Nieste (Hessen). Die Änderung soll durch einen Staatsvertrag erfolgen.

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Minister fordern mit Protokollnotiz klares Bekenntnis zu Biomasseanlagen

Auf der Klausur des Bundeskabinetts auf Schloss Meseberg im Januar 2014 haben die Ressorts Landwirtschaft und Ernährung, Verkehr und digitale Infrastruktur und Entwicklung und Wirtschaftliche Zusammenarbeit in einer Protokollerklärung die fortgesetzte Förderung von kleinen überwiegend mit Abfall- und Reststoffen betriebenen Biogasanlagen gefordert. Darüber hinaus sollen bestehende Biogasanlagen über Umbaumaßnahmen optimiert werden können, bei Bestandsschutz. Auch müsse die Vergütung von Anlagen bis 75 kW nach dem Erneuerbare- Energien-Gesetz 2012 zukünftig erhalten bleiben. Darum werde man sich im Gesetzgebungsverfahren bemühen.

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Abwasser zur Kühlung von NSA-Computern

Howard County, Maryland, USA liefert nach amerikanischen Medienberichten, unter anderem in der Baltimore Sun vom 31. Dezember 2013, künftig einen Teil seines gereinigten Abwassers an ein großes Rechenzentrum der National Security Agency (NSA) der USA in Fort Meade. Die NSA finanziert dafür den Bau einer Pumpstation für 40 Millionen Dollar und zahlt der Gemeinde bis zu zwei Millionen Dollar jährlich für das Abwasser, das sonst in den Little Patuxent River eingeleitet würde. Das NSA-Rechenzentrum soll 2016 in Betrieb gehen. Das Betriebspersonal der Pumpstation wurde einer Sicherheitsüberprüfung durch die NSA unterzogen und musste Geheimhaltungserklärungen unterzeichnen. Alternativ hätte die NSA in der eher trockenen Region Grundwasser für Kühlzwecke verwenden müssen. Von NSA-kritischen Gruppen wird das Vorhaben kritisiert. Howard County ist eine Gebietskörperschaft mit rund 290 000 Einwohnern, die praktisch nur Vororte von Baltimore umfasst. Nach Angaben der Kommunalverwaltung ist Howard County in ähnlichen Verhandlungen mit einem Speiseeishersteller, der eine große Kühlanlage in der Region betreibt.

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Mecklenburg-Vorpommern: Studie zum künftigen Umgang mit Klärschlamm vorgelegt

Mecklenburg-Vorpommern hat die Studie „Zukunftsfähige Behandlung und Entsorgung von Klärschlamm in Mecklenburg- Vorpommern“ veröffentlicht. Auf den kommunalen Kläranlagen in Mecklenburg- Vorpommern fallen jährlich rund 40 000 t Trockenmasse Klärschlamm an. Mehr als 75 Prozent dieser Menge wird bisher landwirtschaftlich verwertet oder im Landschaftsbau eingesetzt. Nur ein geringer Anteil wird derzeit thermisch entsorgt. Die bundesweite Verschärfung einiger mit der Düngemittelverordnung geregelter Grenzwerte führt nach Angaben des Umweltministeriums dazu, dass, nach Ablauf einer Übergangsfrist ab dem Jahr 2015, etwa 30 Prozent des Klärschlammaufkommens in Mecklenburg- Vorpommern bei der gegenwärtigen Qualität nicht mehr landwirtschaftlich verwertet werden kann. Mit dieser Studie verfügt Mecklenburg-Vorpommern nun über eine gute Datenbasis für zukünftige strategische Entscheidungen bei der Klärschlammbehandlung und -verwertung. Die Ergebnisse der Studie werden daher bei der Erstellung des Abfallwirtschaftsplanes für Mecklenburg-Vorpommern Berücksichtigung finden.

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EU-Kommission fordert Italien zur Änderung seines Wasserrechts auf

Die Europäische Kommission fordert Italien auf, sein Wasserrecht in Einklang mit den EU-Standards zu bringen. Die Mängel betreffen die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in nationales Recht. Bei einer Konformitätskontrolle im Jahr 2009 wurde eine Reihe von Problemen festgestellt; im Mai 2010 übermittelte die Kommission daher ein Aufforderungsschreiben, gefolgt von einer mit Gründen versehenen Stellungnahme im März 2012. Obgleich viele der ursprünglich festgestellten Probleme mittlerweile behoben sind, ergeht nun eine zusätzliche mit Gründen versehene Stellungnahme zu den Mindestanforderungen an Programme zur Berücksichtigung diffuser Quellen, die Wasserverschmutzungen verursachen können, und Maßnahmen zur Verhinderung oder Begrenzung der Einleitung von Schadstoffen. Kommt Italien seinen Verpflichtungen aus der Richtlinie nicht nach, kann Klage vor dem Gerichtshof der Europäischen Union erhoben werden.

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Studien zur IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) führt 2014 eine Reihe von Studien durch, die sich mit der IT-Sicherheit im Bereich Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) befassen. Im Zuge der Vorbereitungen der Studien ruft das BSI die Betreiber Kritischer Infrastrukturen sowie deren Fach- und Branchenverbände dazu auf, sich an den Studien zu beteiligen und sich bei Interesse an einer Mitwirkung an das BSI zu wenden. Ziel der Studien ist es, Erkenntnisse und Einblicke in die Abhängigkeiten der Kritischen Versorgungsdienstleistungen und der dabei eingesetzten IT-Systeme zu erhalten. Das BSI nutzt die Studienergebnisse unter anderem dazu, die Prävention und die Schutzmaßnahmen zu optimieren und für die KRITIS-Betreiber praxisnahe Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Cyber-Sicherheit zu entwickeln. Das BSI will unter anderem die Branche „Wasser: öffentliche Wasserversorgung und öffentliche Abwasserbeseitigung“ untersuchen. Des Weiteren besteht für alle Organisationen mit Sitz in Deutschland, die Kritische Infrastrukturen in Deutschland betreiben, für nationale Fach- und Branchenverbände sowie für die zuständigen Behörden die Möglichkeit, Teilnehmer des UP KRITIS zu werden. Der UP KRITIS ist eine öffentlich-private Kooperation zwischen Betreibern Kritischer Infrastrukturen, deren Verbänden und den zuständigen staatlichen Stellen. Weitere Informationen zur Teilnahme am UP KRITIS sowie zum Thema KRITIS und Kritische Informationsinfrastrukturen sind im Web abrufbar:
www.kritis.bund.de
E-Mail: kritische.infrastrukturen @bsi.bund.de

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Hochwasserschutzprogramm Schwerpunkt des Bundesumweltministeriums

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will ein ressortübergreifendes Sofortprogramm für Klimaschutz auf den Weg bringen mit dem Ziel, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in Deutschland schneller zu drosseln. Das kündigte die Ministerin in einer Rede am 31. Januar 2014 vor dem Bundestag an. Neben dem Klimaschutz erklärte Hendricks auch das Hochwasserschutzprogramm und den Städtebau zu Schwerpunkten in der aktuellen Legislaturperiode.

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Europäische Kommission empfiehlt Mindestgrundsätze für Fracking

Die Europäische Kommission hat am 22. Januar 2014 eine Empfehlung erlassen, mit der sichergestellt werden soll, dass beim Fracking ein angemessener Umwelt- und Klimaschutz gewährleistet ist. Die Empfehlung soll allen Mitgliedstaaten, die diese Technik anwenden wollen, helfen, Gesundheits- und Umweltrisiken zu vermeiden und die Transparenz für den Bürger zu verbessern. Sie bildet auch die Grundlage für ausgewogene Wettbewerbsbedingungen für die Industrie und schafft klarere Rahmenbedingungen für Investoren. Die Empfehlung geht mit einer Mitteilung einher, die die Möglichkeiten und Probleme der Anwendung der Fracking- Technik für die Kohlenwasserstoffförderung untersucht. Beide Dokumente sind Teil einer weiterreichenden Initiative der Kommission, mit der für den Zeitraum bis 2030 ein integrierter klima- und energiepolitischer Rahmen geschaffen werden soll. Die Empfehlung, die auf bestehenden EU-Vorschriften aufbaut und sie, wo notwendig, ergänzt, fordert die Mitgliedstaaten insbesondere auf,
●● Projekte vorauszuplanen und etwaige kumulative Wirkungen zu evaluieren, bevor Genehmigungen erteilt werden,
●● Umweltauswirkungen und Umweltrisiken sorgfältig zu prüfen,
●● zu gewährleisten, dass die Bohrlochintegrität den Bestpraktiken entspricht,
●● die Qualität von Gewässern, Luft und Boden vor Ort zu kontrollieren, bevor die Bohrungen anlaufen, um etwaige Veränderungen feststellen und auftretende Risiken bewältigen zu können,
●● Emissionen in die Luft, einschließlich Treibhausgasemissionen, durch Gasabscheidung unter Kontrolle zu halten,
●● die Öffentlichkeit über die in den einzelnen Bohrlöchern verwendeten Chemikalien zu informieren und ●● sicherzustellen, dass Bohrlochbetreiber während des gesamten Projekts bewährte Praktiken anwenden. Die Mitgliedstaaten der EU werden gebeten, diese Grundsätze innerhalb von sechs Monaten anzuwenden und der Kommission ab Dezember 2014 jährlich mitzuteilen, welche Maßnahmen eingeführt wurden. Die Kommission wird die Anwendung der Empfehlung anhand eines öffentlich zugänglichen Fortschrittsanzeigers überwachen und die Lage in den verschiedenen Mitgliedstaaten vergleichen. Sie wird die Wirksamkeit dieses Ansatzes in 18 Monaten überprüfen.

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Forschungsprojekt zur Wirkung multipler Belastungen auf Gewässer

Wie sich vielfältige Stressfaktoren auf Gewässer und auswirken, wird im Forschungsprojekt MARS (Managing Aquatic Ecosystems and Water Resources Under Multiple Stress) untersucht. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt. Koordiniert wird es von der Abteilung Aquatische Ökologie der Universität Duisburg- Essen (UDE). Beteiligt sind 24 Partner aus 16 Ländern, die EU fördert es mit neun Millionen Euro. Die Forscher schauen sich sensible Ökosysteme an – von Skandinavien über Deutschland bis hin zu Portugal, Griechenland und dem Balkan. 16 Flüsse und ihre Einzugsgebiete untersuchen sie, darunter sind die Themse, die österreichi dassche Drau, die untere Donau, die Sorraia in Portugal sowie der Pinios in Griechenland, aber auch die Elbe. In Experimenten wird simuliert, was passiert, wenn mehrere Belastungen gemeinsam wirken; die Wissenschaftler modellieren, wie Phytoplankton, Wasserpflanzen, Wirbellose sowie Fische auf multiple Störfaktoren reagieren – auch in renaturierten Bereichen.

www.mars-project.eu

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Optimierte Düngung kann Phosphateintrag deutlich reduzieren

Der Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft in Grund- und Oberflächengewässer lässt sich durch eine optimierte Düngung deutlich reduzieren. Dies betonten der Kreis Borken und der niederländische Wasserversorger Waterschap Rijn en Ijssel bei der Vorstellung des Abschlussberichtes des Projektes „Verminderung diffuser Nährstoffeinträge in die Schlinge“. Im Rahmen des Projektes haben Landwirte im deutsch-niederländischen Grenzraum die vorhandenen Nährstoffe im Boden gemessen und anschließend dann nur die noch benötigten Düngermengen zugeführt. Der Einsatz von Stickstoff ließ sich dadurch im Schnitt um acht Prozent reduzieren, der Einsatz von Phosphat konnte um 18 Prozent eingeschränkt werden.

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Deutsch-französische Forschung zu kritischen Infrastrukturen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat Richtlinien über die Förderung der deutsch-französischen Kooperation zum Themenfeld „Zivile Sicherheit – Schutz kritischer Infrastrukturen“ im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012– 2017“ der Bundesregierung veröffentlicht. Es werden interdisziplinäre Forschungsprojekte gefördert, in denen deutsche und französische Partner gemeinsam Lösungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen erarbeiten. Ausdrücklich erwähnt sind dabei „Wasserinfrastrukturen“ als „lebenswichtiges Rückgrat für Gesellschaft und Wirtschaft“. Projektskizzen können bis zum 5. Mai 2014 bei den Projektträgern eingereicht werden, in Deutschland die VDI-Technologiezentrum GmbH.

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Berlin: 1,7 Milliarden Euro für das Kanalnetz bis 2030

Die Berliner Wasserbetriebe investieren pro Jahr rund 110 Millionen Euro in den Ausbau, die Erneuerung und in die Sanierung ihrer 9650 Kilometer langen Kanalnetze. Dazu kommen weitere rund 20 Millionen Euro pro Jahr an Aufwand für Instandhaltung und kleinere Reparaturen. Nachdem in den vergangenen Jahren viel in die Ersterschließung von Quartieren am Stadtrand geflossen sei, stehe nun mit deutlich verstärktem Mitteleinsatz die Pflege des Bestands der Kanalisation in der Kernstadt im Fokus. Auf Basis der 2011 verabschiedeten Strategie würden bis zum Jahr 2030 rund 1,7 Milliarden Euro in die Sanierung der Kanalisation investiert. Das antwortete der Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe, Jörg Simon, der Berliner Bauindustrie, die in einem Positionspapier von „Sanierungsstau“ und „Werteverzehr“ des Berliner Wasser- und Abwassersystems gesprochen hatte.

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Niedersachsen sieht wenig Potenzial für Abwasserwärmenutzung

Niedersachsen sieht nur wenig Potenzial für die Abwasserwärmenutzung. Die derzeit verfügbare Technologie werde aus Rentabilitätsgründen weder im kommunalen noch im privaten Bereich flächendeckend eingesetzt. Der Wärmenutzungsgrad sei durch die nachführende Technologie aus Abwasserreinigungsanlagen zudem eingeschränkt, heißt es in einer Antwort des niedersächsischen Umweltministeriums auf eine mündliche Anfrage. Aus diesem Grund führt Niedersachsen derzeit auch keine Initiative zur Nutzung von Wärme im Abwasser zur Energieerzeugung durch. Auch Fördermöglichkeiten bestehen derzeit in Niedersachsen nicht, weder für die Abwasserwärmenutzung noch für andere energetische Maßnahmen im Abwasserbereich. Dies dürfte sich aber mittelfristig ändern. Das Umweltministerium hat für das neue EFRE-Förderprogramm 2014 bis 2020 die Aufnahme von Belangen der Energienutzung im Abwasserbereich beantragt. Bei der Aufstellung des EFRE/ ESF-Multifonds in Niedersachsen sei in spezifische Ziel „Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in öffentlichen Infrastrukturen“ auch die Abwasserwirtschaft aufgenommen worden. Der entsprechende Entwurf soll im März durch die Bundesregierung bei der EU-Kommission eingereicht werden.

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Abwasserkanal soll Kirche heizen

Nach einer umfassenden energetischen Sanierung soll ein Großteil des Wärmebedarfs der Laurentius-Kirche in Dresden- Trachau aus einem nahegelegenen Abwasserkanal gedeckt werden. Das Vorhaben wird als Modellprojekt vom sächsischen Umweltministerium gefördert.

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Kommission fordert Frankreich auf, die Abwasserbehandlung in kleineren Gemeinden zu verbessern

Die Europäische Kommission fordert Frankreich auf, die Abwasserbehandlung in einer Reihe kleiner Gemeinden im ganzen Land zu verbessern. Seit 2005 müssen nach EU-Recht in allen kleineren Gemeinden (also Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 10 000 bis 15 000) die Abwässer einer Zweitbehandlung unterzogen werden. Im Jahr 2009 wurde ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Frankreich eingeleitet, da 551 kleinere Gemeinden die europäischen Normen nicht erfüllten. Danach wurden gute Fortschritte gemacht; jedoch entsprechen auch acht Jahre nach dem ursprünglichen Umsetzungsdatum 54 kleinere Gemeinden immer noch nicht den EU-Standards. Daher wurde eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Kommt Frankreich seinen Verpflichtungen aus der Richtlinie nicht nach, kann Klage vor dem Gerichtshof der Europäischen Union erhoben werden.

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DWA-Verbandszeitschriften im iPad®-Abonnement

Die aktuellen Ausgaben der DWA-Verbandszeitschriften am Bildschirm lesen: Das war bisher nur am PC möglich. Jetzt hat die DWA diesen Service auch für das iPad® verfügbar gemacht. Dazu muss zunächst im Apple-iTunes-Store die App DWApapers and more heruntergeladen werden. Anschließend kann man sich als DWA-Mitglied dort anmelden. Jedes DWA-Mitglied erhält mit DWApapers and more kostenlosen Zugang zu der von ihm gewählten Verbandszeitschrift KA oder KW. Die jeweils andere Zeitschrift kann zusätzlich zum Preis von jährlich 71,50 € (KA) bzw. 38,50 € (KW) abonniert werden. Mit dem Abo können die Zeitschriften sowohl auf dem PC oder Laptop als auch auf dem iPad® gelesen werden. Grundsatz dabei: „Eine Verbandszeitschrift immer kostenfrei, die jeweils andere im Abonnement“. Ein Bestellformular findet man auf der hinteren Umschlagseite in diesem Heft. Außerdem steht das Kundenzentrum der DWA zur Verfügung: Tel. 0 22 42/872-333

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Neues Wassergesetz für Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist zum 1. Januar 2014 ein neues Wassergesetz in Kraft getreten (Gesetzblatt für Baden-Württemberg 2013, Nr. 17, S. 389). Das Gesetz ist modernisiert und führt bestehende Regelungen fort. So stärkt es beispielsweise die Schutzzonen am Gewässerrand, denn der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln im Umfeld von fünf Metern ist nun verboten. Zudem wurden die Vorgaben für die Nutzung der Wasserkraft und der Geothermie modernisiert.

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Thema „Wasser“ im Koalitionsvertrag in Hessen

Ein „umfassender Schutz aller Gewässer und des Grundwassers ist ein wichtiges Anliegen der Koalition“ aus CDU und Grünen in Hessen, so steht es im Koalitionsvertrag der Partner, der für 2014 bis 2019 gelten soll. Entsprechend gibt es in dem Vertrag eine Reihe von Aussagen zum Thema Wasser: „Wir wollen unsere Gewässer mit vielfältigen Maßnahmen in einem guten ökologischen Zustand erhalten beziehungsweise versetzen. Zum Erhalt und zur Schaffung natürlicher Lebensräume werden wir die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie engagiert voran bringen. Für Maßnahmen wie beispielsweise Verbesserung der Durchlässigkeit, Renaturierungen, Kauf oder freiwilligen Flächentausch, Schaffung von Anreizen zur extensiven Bewirtschaftung für Landwirte sowie Beratung kombinieren wir die bereitstehenden Fördermittel von Bund und EU. Im Sinne eines vorsorgenden Hochwasserschutzes wollen wir unseren Flüssen wieder mehr Raum geben. Dafür werden wir das hessische Hochwasserschutzkonzept, das auf einer Vielzahl von Maßnahmen und Projekten basiert, hinsichtlich des vorbeugenden Hochwasserschutzes, des baulichen Hochwasserschutzes sowie der Eigenvorsorge der Betroffenen evaluieren und weiterentwickeln. Sommerdeiche werden wir grundsätzlich erhalten.“ Zum „Schutz von Werra und Weser“: „Die Koalition verfolgt das Ziel, die Belastung des Grundwassers und des Oberflächenwassers im Naturraum Werra-Weser durch Salzabwässer dauerhaft zu beenden. Dies wollen wir im Einklang mit der Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Kali-Standortes in Nordhessen und der vielen tausend Arbeitsplätze erreichen. Grundlage für unser Handeln sind die Empfehlungen des Runden Tisches ‚Gewässerschutz Werra/Weser und Kaliproduktion‘. Dabei unterstützen die Koalitionspartner auf der Grundlage der bestehenden Genehmigungen alle Maßnahmen, die zu einer schnellstmöglichen Beendigung der Salzabwassereinleitung in die Werra führen. Hier erwarten wir – auch aufgrund der absehbaren Beendigung der Versenkung – seitens des Unternehmens KS weiterhin entsprechende Anstrengungen. Die Hessische Landesregierung wird ihrerseits in Verhandlungen mit den Anrainerländern alles tun, um die Voraussetzungen für eine zügige umweltgerechte Entsorgung der Salzabwässer zu schaffen (u. a. Pipeline an die Oberweser oder an die Nordsee).“ Zur Wasserkraft: „Die Belange hessischer Fischerinnen und Fischer werden wir beim Interessenausgleich mit der Energieerzeugung durch Wasserkraftwerke und mit dem Gewässertourismus berücksichtigen. … Wasserkraftanlagen sollen im Rahmen der neuen europäischen Wasserrichtlinien und im Einklang mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt bestehen bleiben und ausgebaut werden.“ Zum Fracking: „Die Landesregierung lehnt die Förderung von Schiefergas aus tieferen Gesteinsschichten, das so genannte Fracking, ab. Dies geschieht auf der Grundlage, dass Gesundheits- und Umweltrisiken nicht ausgeschlossen werden können. Wir wollen deshalb bereits die Aufsuchung rechtssicher unterbinden. Auf Bundesebene wollen wir uns für eine Änderung des Bundesbergrechts im folgenden Sinne einsetzen: Der Einsatz von umwelttoxischen Substanzen beim Fracking muss ausgeschlossen sein. Auch die Entsorgung des Flow-Back bei Frack- Vorgängen mit Einsatz umwelttoxischer Chemikalien ist wegen nicht auszuschließender Risiken nicht verantwortbar. Darüber hinaus wollen wir eine verbindliche Umweltverträglichkeitsprüfung mit Öffentlichkeitsbeteiligung einführen und das Wasserhaushaltsgesetz ändern.“ Zum Thema „Schutz von Böden und Gewässern in der Landwirtschaft“ heißt es: „Unser Ziel ist es, zum Schutz der Böden, des Wassers und der Artenvielfalt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln in der Landwirtschaft zu reduzieren.“ Generell: „Eine weitere Privatisierung öffentlicher Einrichtungen wird in der Regel nicht angestrebt.“

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Spurenstoffentfernung mit „Mikromotoren“?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart haben schwimmende Mikromotoren entwickelt, die organische Substanzen im Wasser abbauen. Die mobilen Mikrokläranlagen bestehen aus einem Metallröhrchen mit einer äußeren Eisen- und einer inneren Platinschicht. Als Treibstoff nutzen sie Wasserstoffperoxid, mit dem das Wasser versetzt wird. Das Oxidationsmittel bewirkt nicht nur, dass eine Mikromaschine wie eine Unterwasserdüse Fahrt aufnimmt, es reagiert an der Oberfläche des Eisenröhrchens auch mit den Schadstoffen. Das Verfahren nutzt also die Fenton- Reaktion zur Zersetzung organischer Spurenstoffe mit Wasserstoffperoxid an einer Eisenoberfläche. Wie die Stuttgarter Forscher nun nachwiesen, reinigt ein Schwarm der schwimmenden Mikrokläranlagen das Wasser etwa zwölf Mal schneller als reine Eisenröhrchen, die sich nicht aktiv durch das Wasser bewegen können. Die Methode funktioniert nach Angaben des Max-Planck-Instituts bisher nur im Kleinen, und der Weg zur industriellen Anwendung sei noch weit.

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Forschungsvorhaben: Schwermetalle und Schadstoffe gezielt aus Klärschlämmen entfernen

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) fördert im Programm zur Innovationsförderung durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) den Forschungsverbund CARBOWERT. Dieser versucht, durch hydrothermale Carbonisierung (HTC) aus Klärschlämmen hochwertige Bodenhilfsstoffe und Dünger zu entwickeln. Eine der zentralen Fragen der Forschungsarbeiten ist, ob und wie durch die HTC-Behandlung Schwermetalle und weitere Schadstoffe aus den Klärschlämmen eliminiert oder ausgeschleust werden können. Gleichzeitig wird ermittelt, ob durch die HTC-Behandlung positive Effekte auf den Nährstoff- und Wasserhaushalt im Boden sowie das Klima (Kohlendioxid-Speicherung) erzielt werden können. Hierzu sollen die im Labormaßstab bereits erzielten, ersten Erkenntnisse der Prozesssteuerung vertieft untersucht und auf eine großtechnische Anlage übertragen werden. Die Eigenschaften und meliorativen Effekte der so erzeugten HTC-Kohlen werden in begleitenden Labor-, Gewächshaus- und Feldversuchen bestimmt. Das im Oktober 2013 gestartete Vorhaben ist für einen Zeitraum von 36 Monaten geplant und wird mit insgesamt 1,69 Millionen Euro unterstützt. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) koordiniert das zusammen mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ), der Terra- Nova Energy GmbH und der Hochschule Trier durchgeführte Vorhaben.

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Umweltökonomische Gesamtrechnungen: weniger Ressourcen – höherer Ertrag Wasser, Kohle, Flächen

Wir brauchen weniger natürliche Ressourcen und nutzen diese besser. Das ergeben die „Umweltökonomischen Gesamtrechnungen“, die das Statistische Bundesamt für die vergangenen zwölf Jahre veröffentlicht hat. Um Wasser zu nutzen und aufzubereiten, ist Energie erforderlich. Die Daten aus dem Statistischen Bundesamt spiegeln auch in diesem Zusammenhang eine positive Tendenz: sowohl die Entnahme von Wasser aus der Natur als auch die Abgabe nach der Nutzung hat sich zwischen 2000 und 2012 um mehr als 15 Prozent vermindert. Wasser wird immer besser, also effizienter, genutzt. Höhere Wasser- und Abwasserpreise und neue Techniken wie sparsame Produktionsverfahren haben dazu beigetragen. Mit einem Minus von fast 26 Prozent in der chemischen Industrie, gefolgt von fast 20 Prozent bei der Energieerzeugung sowie der Nahrungsmittelindustrie hat es in allen Bereichen Einsparungen gegeben, auch in der Landwirtschaft und bei den privaten Haushalten.

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Mecklenburg-Vorpommern fördert „Phosphorcampus“

Das Landwirtschafts- und das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern unterstützen den Aufbau eines Wissenschaftscampus zum Thema „Phosphorforschung“. Drei Institute der Leibniz-Gemeinschaft und die Universität Rostock wollen gemeinsam Strategien entwickeln, wie der lebensnotwendige und immer knapper werdende Rohstoff „Phosphor“ besser genutzt und gewonnen werden kann. Das Ministerium für Landwirtschaft Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz wird für die Dauer von vier Jahren eine Anschubfinanzierung in Höhe von jährlich 80 000 Euro leisten. Mit den Finanzmitteln sollen Koordinierungsaufgaben und die Geschäftsstelle des Campus finanziert werden. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird vom Jahr 2018 an und bis zum Abschluss des Campus ebenfalls jährlich 80 000 Euro bereitstellen. Eine Förderung ist höchstens bis zum Jahr 2020 vorgesehen. Am Wissenschaftscampus „Phosphorforschung“ beteiligen sich das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), das Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT), das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Rostock.

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Keine auffälligen Legionellen-Werte im Landkreis Siegen-Wittgenstein

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat bei amtlichen Nachbeprobungen im Kreis Siegen-Wittgenstein keine nennenswert erhöhten Legionellen- Werte in Kläranlagen und einzelnen Gewässern vor Ort mehr festgestellt. Dies belegen die Ergebnisse der Laboruntersuchungen, die dem Umweltministerium Mitte Dezember 2013 überstellt worden sind. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel gab daraufhin „zum jetzigen Zeitpunkt Entwarnung“. Im Januar 2014 soll eine erneute amtliche Beprobung durchgeführt werden, um zu sehen, ob die Belastung mit Legionellen nachhaltig gelöst ist. Die Probeentnahmen erfolgten am 26. November und 3. Dezember 2013. Im Rahmen der amtlichen Beprobungen wurden die verschiedenen Becken der Kläranlage Kreuztal, des Zulaufs zur kommunalen Kläranlage, die Abwässer einer Brauerei und das Gewässer Ferndorfbach an unterschiedlichen Entnahmepunkten untersucht. Dabei wurden auch im Abwasser der Brauerei keine Legionellen mehr gefunden. Das Umweltministerium hatte im September 2013 wegen des Legionellen-Ausbruchs in der Stadt Warstein ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Gefahrenabwehr und Ursachenforschung angeordnet. Das Landesumweltamt hatte hierzu 29 Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen amtlich beprobt. Bei der kommunalen Kläranlage in Kreuztal waren dabei im Belebungsbecken zwischen 140 000 und 2,6 Millionen Kolonie bildende Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter festgestellt worden. Es handelt sich dabei aber um eine andere Legionellenart als die, die im Sommer in Warstein zu Erkrankungen geführt hatte. Aus Vorsorgegründen hat das Umweltministerium jedoch der Bezirksregierung und dem Kreis aufgegeben, für die beiden kommunalen Kläranlagen in Kreuztal und die Brauereikläranlage Eigenüberwachungen von den Kläranlagenbetreibern zu fordern.

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EU-Parlament: Wasser aus Konzessionsrichtlinie ausgenommen

Am 15. Januar 2014 hat das Europäische Parlament neue EU-Regeln für das öffentliche Beschaffungswesen und für Konzessionsverträge angenommen. Damit soll die Qualität und das Preis-Leistungs- Verhältnis von Bauarbeiten, Waren oder Dienstleistungen, erworben von öffentlichen Auftraggebern, verbessert werden. Weiterhin soll es für kleine und mittlere Unternehmen einfacher werden, sich an Ausschreibungen zu beteiligen. Die neuen Regeln, die bereits mit dem Rat im Juni 2013 vereinbart wurden, sind eine Neufassung der aktuellen EU-Gesetzgebung für die öffentliche Auftragsvergabe. Sie enthalten erstmalig gemeinsame EU-Standards für Konzessionsverträge. Damit werden neue Zuschlagskriterien eingeführt, die ökologische und soziale Aspekte sowie die Innovation stärker berücksichtigen. Das „Diktat des niedrigsten Preises“ soll so durchbrochen werden. Nach den neuen EU-Bestimmungen für Konzessionsverträge steht es den Mitgliedstaaten offen, zu entscheiden, wer öffentliche Bau- oder Dienstleistungsaufträge ausführen soll – die Behörden oder der Privatsektor. Die neue Richtlinie enthält „keinerlei Forderung nach Privatisierung öffentlicher Unternehmen, die öffentliche Dienstleistungen erbringen“, steht in dem Text. Des Weiteren bestätigten die Abgeordneten die besondere Eigenschaft von Wasser als öffentliches Gut und akzeptieren den Ausschluss dieses Sektors von den neuen Bestimmungen. Die Richtlinien werden 20 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft treten. Nach diesem Datum haben die Mitgliedstaaten 24 Monate Zeit, die Bestimmungen in nationales Recht umzusetzen.

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Klärwerkpreis für Innovation 2014 ausgeschrieben

Der „Klärwerkpreis für Innovation 2014“ ist ausgeschrieben. Ziel des Preises ist es, Innovationen im Klärwerksbereich zu fördern und Klärwerksmitarbeiter mit neuen Ideen zu unterstützen. Berücksichtigt werden alle Ideen, die neu sind, das heißt insbesondere, noch nicht kommerziell angeboten, veröffentlicht oder prämiert worden sind. Das kann ein Gerät sein, ein Steuerungskonzept oder eine selbst entwickelte Strategie. Auf der IFAT 2014 werden die von der Firma Bioserve in Zusammenarbeit mit www.klärwerk.info ausgelobten Preise verliehen. Abgabeschluss ist der 31. März 2014.

www.klärwerkpreis.de

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Klärschlammmenge leicht rückläufig, Verbrennung wichtigster Entsorgungsweg

Eine leicht rückläufige Menge von Klärschlamm aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen meldet das Statistische Bundesamt für das Jahr 2012. Gut 1,8 Millionen Tonnen bedeuten einen Rückgang von etwa fünf Prozent gegenüber 2011. Der Rückgang der Gesamtmenge wirkt sich auf alle Entsorgungswege aus, dominierend blieb 2012 mit einem Anteil von rund 55 Prozent die Klärschlammverbrennung. Gegenüber 2011 ging die Menge hier um sechs Prozent zurück, von 1,067 Millionen Tonnen auf 1,009 Millionen Tonnen. Gut 29 Prozent des Klärschlamms (544 000 t) wurden 2012 als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet, hier betrug der Rückgang der verwerteten Menge mehr als vier Prozent. Der Anteil des Klärschlamms, der bei der Kompostierung und im Landschaftsbau bei der Rekultivierung von Flächen eingesetzt wurde, lag bei rund 13 Prozent (235 000 t). Die Menge verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um knapp acht Prozent. Auf die sonstige stoffliche Verwertung entfielen gut drei Prozent des Klärschlamms. Im Vergleich zu 2011 wurden rund fünf Prozent weniger Klärschlamm dieser Verwertungsart zugeführt. Regional unterscheiden sich die Entsorgungswege zum Teil erheblich, besonders zwischen West- und Ostdeutschland. Während in Westdeutschland (ohne Berlin) über 58 Prozent des Klärschlamms verbrannt wurden, waren es in Ostdeutschland (ohne Berlin) nur knapp 28 Prozent. Hier wurde stattdessen mehr Klärschlamm (rund 34 Prozent) bei landschaftsbaulichen Maßnahmen eingesetzt, in den westdeutschen Bundesländern waren es lediglich neun Prozent. In Westdeutschland wurden gut 29 Prozent und in Ostdeutschland fast 35 Prozent des angefallenen Klärschlamms landwirtschaftlich verwertet.

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Industrie steigerte 2011 Investitionen in den Umweltschutz um 18 %

Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) investierten im Jahr 2011 mehr als 7 Milliarden Euro in Sachanlagen für den Umweltschutz. Im Vergleich zu 2010 steigerten sie damit ihre Umweltschutzinvestitionen um 18 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entfielen – gemessen an den insgesamt getätigten Investitionen der Unternehmen in Höhe von 73,5 Milliarden Euro – knapp 10 % auf den Umweltschutz. Als Umweltschutzinvestitionen gelten alle Investitionen in Sachanlagen, die dem Schutz der Umwelt dienen und zum Beispiel Emissionen in Boden, Wasser oder Über 40 % der Umweltschutzinvestitionen tätigten Firmen zum Schutz der Oberflächengewässer und des Grundwassers, zum Beispiel mit Investitionen in Neutralisations- und Kläranlagen (2,9 Milliarden Euro). Investitionen in Sachanlagen zum Schutz des Klimas machen rund ein Drittel der gesamten Umweltschutzinvestitionen aus. Im Jahr 2011 wurden annähernd 2,4 Milliarden Euro in den Klimaschutz investiert, dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um mehr als 26 %. Hierunter fallen unter anderem Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (zum Beispiel Windräder) sowie zur Steigerung der Energieeffizienz wie beispielsweise Wärmepumpen und -tauscher. In Abfallbehandlungs- und -beseitigungsanlagen wie Deponien, Verbrennungs-, Trennund Sortieranlagen wurden circa 918 Millionen Euro investiert. Betrachtet nach Wirtschaftszweigen waren die Bereiche Abwasserentsorgung (1,9 Milliarden Euro), die Energieversorgung (circa 1,8 Milliarden Euro) sowie die Abfallbehandlungs- und -beseitigungsunternehmen (773 Millionen Euro) mit zusammen mehr als 60 % der gesamten Umweltschutzinvestitionen die wichtigsten Branchen.

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IFAT 2014 ist ausgebucht

Die weltweit größte Umwelttechnologiemesse IFAT, die vom 5. bis 9. Mai 2014 in München stattfindet, setzt neue Maßstäbe: Mit einer Fläche von 230 000 Quadratmetern legt die Veranstaltung im Vergleich zu 2012 nochmals um 15 000 Quadratmeter zu. Allerdings wird trotz der Flächenerweiterung in einigen Segmenten nach wie vor eine Warteliste geführt. Auch bei den Ausstellern wird mit rund 3000 Unternehmen aus 50 Ländern eine neue Bestmarke erwartet. Zudem werden insgesamt 56 Gemeinschaftsbeteiligungen aus 13 Ländern teilnehmen.

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Startschuss für „Horizont 2020“: 67 Millionen Euro für den Wassersektor

Die Europäische Kommission hat am 11. Dezember 2013 erstmals Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen vorgestellt, die im Rahmen von „Horizont 2020“, dem mit 80 Milliarden Euro ausgestatteten Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, gefördert werden sollen. Für die ersten beiden Jahre werden mehr als 15 Milliarden Euro bereitgestellt, die helfen sollen, die wissensbasierte Wirtschaft Europas anzukurbeln und Fragen zu behandeln, die den Menschen wichtige Neuerungen für ihren Lebensalltag bringen. Zwölf Themenbereiche werden 2014/2015 im Mittelpunkt der Fördermaßnahmen stehen, darunter der Wassersektor, für den 67 Millionen Euro im Jahr 2014 geplant sind. Für Forschung zu Katastrophenschutz und Anpassung an den Klimawandel sind 72 Millionen Euro im Jahr 2014 vorgesehen.

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Forschungsprojekt zu Auswirkungen von Phosphormangel

„Effects of phosphorus limitations on life, earth system and society (IMBALANCEP)“ lautet der Titel eines Forschungsprojekts, das von der EU mit einem Synergy Grant des European Research Council (ERC) im Umfang von 13,6 Millionen Euro gefördert wird. Dabei sollen unter anderem Verschiebungen des Verhältnisses C : P : N in unterschiedlichen Ökosystemen untersucht werden. Am Projekt sind Arbeitsgruppen aus Spanien, Belgien, Frankreich und Österreich beteiligt. Leiter des Vorhabens ist Prof. Josep Peñuelas vom Center for Ecological Research and Forestry Applications (CREAF) in Barcelona, Spanien.

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Energieeffizienter Betrieb von Kläranlagen

Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft (FIW) an der RWTH Aachen, der Universität Duisburg-Essen (Fachgebiet Elektrische Anlagen und Netze) und der Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft mbH aus Aachen hat die Emschergenossenschaft ein neues Modellprojekt zum energieeffizienten Betrieb von Kläranlagen gestartet. Am Beispiel der Kläranlage Bottrop soll errechnet werden, wie der energieeffiziente Betrieb funktionieren könnte – inklusive Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen und Speicherung von Energie auf Basis von Wasserstoff. Alle bereits bestehenden Komponenten des Kläranlagenareals in Bottrop werden dafür zunächst mathematisch modelliert. Dabei wird das jeweilige Zusammenwirken der Komponenten unter verschiedenen Voraussetzungen analysiert. Daraus abgeleitete Steuerungsstrategien sollen auch auf anderen Kläranlagen der Emschergenossenschaft, wie etwa an der Emschermündung in Dinslaken oder in Dortmund-Deusen, genutzt werden.

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Bundesgerichtshof bestätigt Verurteilung früherer OOWV-Führungskräfte

Der Bundesgerichtshof hat am 12. Dezember 2013 im Prozess wegen Untreue die Revisionen der Angeklagten Karl- Heinz Funke und Hans-Peter Blohm, früher Vorsteher bzw. Geschäftsführer des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV), verworfen. Zudem wurde ein Freispruch von Karl-Heinz Funke aufgehoben. Ein Vorwurf der Untreue muss vor dem Oldenburger Landgericht neu verhandelt werden. Damit sind die früheren Schuldsprüche des Landgerichts Oldenburg gegen Funke und Blohm rechtskräftig. Der OOWV sieht dies als gute Grundlage, um nun seine zivilrechtlichen Schadensersatzansprüche durchzusetzen. Blohm hatte im Herbst 2007 eine Rechnung über 8000 Euro für ein Fest anlässlich der Silberhochzeit von Funke aus Mitteln des Wasserverbands bezahlt. Im Herbst 2008 verabredeten die Angeklagten eine Erhöhung des Gehalts von Blohm, obwohl Funke hierfür keine Kompetenz hatte. Blohm erhielt daraufhin bis Ende 2009 eine Überzahlung von mindestens 90 000 Euro. Funke und Blohm waren deswegen vom Landgericht Oldenburg zu sechs bzw. elf Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden.

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Neue Runde des Muelheim Water Award gestartet

Der Muelheim Water Award geht in die fünfte Runde: Seit dem 1. Januar 2014 können Bewerbungen zum Auslobungsthema „Fortschritte in der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung“ eingereicht werden. Die Bewerbungsfrist endet am 28. Februar 2014, 12.00 Uhr MEZ. Angesprochen sind nationale und internationale Bewerber aus ganz Europa. Mit dem Muelheim Water Award werden herausragende Projekte zur praxisorientierten Forschung und/oder Implementierung innovativer Konzepte ausgezeichnet. Sie sollen zur Verbesserung der wasserwirtschaftlichen Situation in Europa beitragen. Eingeschlossen sind auch Ingenieur-, Management- oder Planungsleistungen. Dotiert ist der Muelheim Water Award mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 20 000 Euro. Die Durchführung und Organisation des Preises erfolgt im Auftrag der Träger RWE Aqua GmbH und RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH durch die IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH. Der Preis wird im Rahmen der Konferenz DBP 2014 (Disinfection By-products in Drinking Water) verliehen, die vom 27. bis 29. Oktober 2014 in Mülheim an der Ruhr stattfinden wird.

www.muelheim-water-award.com

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25 Jahre Kläranlagen-Leistungsvergleich

Seit 25 Jahren verfolgt die DWA die Entwicklung der Reinigungsleistung
deutscher Kläranlagen. Sowohl bei den organischen
Schmutzstoffen als auch bei den Pflanzennährstoffen
konnte eine stetige Verbesserung der Ablaufwerte verzeichnet
werden. Der Stromverbrauch war auch im Jahr 2012 im Fokus
der Betrachtungen. Mit den im Rahmen des Leistungsvergleichs
erhobenen Daten ist zukünftig auch der jährliche Energiecheck
möglich.
Kläranlagenleistung auf hohem Niveau
Der Rückblick auf die Entwicklung der Ablaufwerte in den
vergangenen 25 Jahren zeigt eindrucksvoll, dass die Ablaufqualität
deutlich verbessert wurde und bundesweit ein hoher
Stand der Abwasserreinigung erzielt werden konnte. Die
Grenzen der Leistungsfähigkeit der bisher eingesetzten Reinigungsverfahren
wurden bereits weitgehend erreicht. Eine
Steigerung ist nur durch den Einsatz weitergehender Verfahren
(zum Beispiel Aktivkohle, Ozon) möglich.
Signifikante Unterschiede in der Ablaufqualität zwischen
den einzelnen Landesverbänden sind vor allem auf die vorwiegend
eingesetzten Kanalisationssysteme (Misch- und
Trennverfahren), den unterschiedlich hohen Fremdwasseranfall
und die dadurch bedingte Verdünnung des Abwassers zurückzuführen.
Dies zeigen auch die Abbaugrade.

Den ganzen Artikel lesen Sie in:
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2013

Bestellung bzw. Download
DWA-Bundesgeschäftsstelle, Kundenzentrum
E-Mail: kundenzentrum@dwa.de
Download:
www.dwa.de, dort: „Veranstaltungen“,
Auswahl
„Nachbarschaften“, Auswahl
„Weitere Informationen“

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Jahrestreffen der internationalen Bodensee-Nachbarschaft

Zum diesjährigen KAN-Tag Bodensee am 19. Juni 2013 trafen sich wieder die direkt in den Bodensee einleitenden 23 Kläranlagen zum Erfahrungsaustausch. Treffpunkt war der in Baden- Württemberg liegende Ort Ludwigshafen ganz im Westen des Sees. Schwerpunkte der Tagung waren:
• die Berufsfischerei im Obersee,
• neu angelaufene Tiefenvermessungen des Bodensees durch die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW),
• Effizienzkontrolle zur Reduktion von Spurenstoffen und Keimen an Kläranlagen und Regenwasserbehandlungsanlagen. Weitere Themen waren der Leistungsvergleich Bodensee, der vor allem aufzeigt, wie die Anrainerländer die Reinigungsleistung ihrer Kläranlagen steigern und verbessern. Ebenso wurde über gesunde und zukunftsfähige Führungsstrukturen auf Kläranlagen berichtet und diskutiert. Am Nachmittag wurde die Kläranlage Stockacher Ach in Espasingen besichtigt. Die Anlage ist eine der ersten Kläranlagen am Bodensee, die einen Pulveraktivkohle(PAK)-Filter zur Elimination von Spurenstoffen gebaut und in Betrieb genommen hat.

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2013

Autor
Roland Duelli (Kressbronn) Obmann KAN Bodensee

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Neuer DWA-Fachausschuss „Berufswettbewerbe“ gegründet

Am 2. Oktober 2013 wurde der neue DWA-Fachausschuss BIZ-13 „Berufswettbewerbe“ in Nürnberg gegründet. Obmann wurde Michael Dörr aus Nürnberg, sein Stellvertreter ist Dr. Andreas Lenz aus München. Dr.-Ing. Rainer Abendt, früher Werkleiter der Stadtentwässerung Nürnberg und Mitglied des Vorstands der DWA, und Rüdiger Heidebrecht, Abteilungsleiter „Bildung und Internationale Zusammenarbeit“ in der DWA-Bundesgeschäftsstelle, konnten somit eine Phase der Etablierung der Berufswettbewerbe abschließen und auf breitere „Füße“ stellen. Im Jahr 2010 wurde auf der IFAT ein erster Probewettbewerb durchgeführt. Nach anfänglicher Skepsis der Branche konnten dann auf der IFAT 2012 schon 28 Teams in drei Disziplinen begrüßt werden. Auch Teams aus Österreich, der Schweiz, Rumänien und Kroatien nahmen bereits an der 1. Offenen Deutschen Meisterschaft teil. Im Jahr 2013 wurden Erfahrungen bei den WorldSkills, der Weltmeisterschaft der Berufe, in Leipzig gesammelt. Dort trafen sich zehn Teams und führten erfolgreich den Präsentationswettbewerb „Wassertechnik“ durch. Zahlreiche internationale Berufsbildner sahen damit erstmalig diese Disziplin in Deutschland. Der Wettbewerb kann somit international weiter wachsen. Aufgabe des neuen Fachausschusses wird es sein, den Berufswettbewerb „Abwassertechnik“ (international: Wassertechnik) weiterzuentwickeln. Disziplinen und Aufgaben sind zu gestalten, und Bewertungen sind vorzunehmen. Der Ausschuss bestimmt die Mitglieder der Jury und wirbt für den Wettbewerb. Die Umwelttechnischen Berufe (UT-Berufe), Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Notwendigkeit, qualifiziertes Betriebspersonal einzusetzen, stehen dabei im Fokus. Dabei arbeitet er eng mit WorldSkills Germany, dem Bundesumweltministerium (Schirmherr), dem Bundesbildungsministerium (Verordnungsgeber) und den Sponsoren zusammen. Auf der IFAT 2014 wird die 2. Offene Deutsche Meisterschaft in der Abwassertechnik stattfinden. Teams aus Unternehmen, von Berufsschulen oder Betreiberfirmen können ihr Können unter Beweis stellen. Kollegen aus anderen Ländern sind herzlich willkommen. Der neue Fachausschuss wird diesen Wettbewerb national und international weiter entwickeln.

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Neues Wassergesetz in Baden-Württemberg

Der Landtag von Baden-Württemberg hat am 27. November 2013 das „Gesetz zur Neuordnung des Wasserrechts in Baden- Württemberg“ beschlossen. Das Gesetz ist modernisiert und führt bestehende Regelungen fort. So stärkt das Gesetz beispielsweise die Schutzzonen am Gewässerrand, denn der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln im Umfeld von fünf Metern wird verboten. Zudem wurden die Vorgaben für die Nutzung der Wasserkraft und der Geothermie modernisiert.

www.gfa-news.de/gfa/wecode/20131216_005 

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VKU-Innovationspreis für Hamburg Wasser

Hamburg Wasser wurde Ende November 2013 vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) der Innovationspreis in der Kategorie Wasser/Abwasser verliehen. Die Auszeichnung wurde vergeben für das Projekt Hamburg Water Cycle. Dabei handelt es sich um ein innovatives Entwässerungs- und Energiegewinnungskonzept, mit dem aus Abwasser Energie für 770 Wohneinheiten gewonnen werden kann. „Hamburg Wasser zeigt damit, dass Abwasserent- und Energieversorgung wirtschaftlich miteinander verknüpft werden und damit die energetische Autarkie von Stadtteilen gefördert werden kann“, machte VKU-Präsident Ivo Gönner deutlich. Der VKU würdigt mit dem Preis auch, dass dieses Projekt einfach auf andere Regionen übertragbar ist.

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Struvit-Fällung bei Thames Water

Das britische Wasserunternehmen Thames Water hat Anfang November 2013 in Slough, westlich von London, eine zwei Millionen Pfund (2,4 Millionen Euro) teure Anlage zur gezielten Fällung von Struvit aus Abwasser in Betrieb genommen. Das Fällungsprodukt soll unter dem Namen Crystal Green als Dünger verkauft werden. Der Fällungsreaktor soll rund 150 Tonnen Crystal Green jährlich – eine halbe Tonne pro Tag – produzieren. Thames Water verspricht sich Einsparungen von bis zu 200 000 Pfund jährlich an Chemikalien, die bislang eingesetzt wurden, um Rohrleitungen von Struvit zu befreien. Die von einem kanadischen Unternehmen in Slough installierte Anlage ist nach Angaben von Thames Water die erste ihrer Art in Europa.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131125_004

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Spurenstoffelimination auf dem Klärwerk Mannheim wird erweitert

Seit zwei Jahren läuft im Klärwerk Mannheim eine Pilotanlage im großtechnischen Maßstab: mithilfe von Pulveraktivkohle (PAK) werden organische Spurenschadstoffe aus einem Teilstrom des gereinigten Abwassers entfernt. Nun wird die PAK-Anlage für 90 % des Abwasseranfalls ausgebaut, die Gesamtkosten betragen 6,8 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg hat hierfür einen Zuschuss von 1,4 Millionen Euro bewilligt. Die Anlage in Mannheim war die deutschlandweit erste großtechnische Versuchsanlage zur Elimination von Spurenstoffen unter Einsatz von Pulveraktivkohle. Das Klärwerk Mannheim ist auf 725 000 Einwohner ausgelegt bei einem Trockenwetterzufluss von 1500 l/s.

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Ratten- und Mäusegifte sicher und rechtskonform einsetzen

Das Umweltbundesamt hat seine Sammlung häufig gestellter Fragen (FAQ) zu Ratten- und Mäusegiften aktualisiert, nachdem es eine Reihe rechtlicher Änderungen gegeben hat. Erstmals wurden Mittel mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulanzien) der ersten Generation bewertet und zugelassen. Kürzlich hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die aktuelle Zulassungsstrategie zu Verwenderkategorien und -bereichen für Antikoagulanzien veröffentlicht. Zudem hat sich die gesetzliche Grundlage der Biozid-Produktzulassung geändert: Seit dem 1. September 2013 gilt die neue Biozid-Verordnung (EU) 528/2012 und ersetzt damit die alte Biozid-Richtlinie 98/8/EG.

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Bertha Benz-Preis für Ingenieurinnen 2014 ausgeschrieben

Die Daimler und Benz Stiftung hat den Bertha Benz-Preis für 2014 ausgeschrieben. Die Stiftung zeichnet damit jährlich eine Ingenieurin aus, die in Deutschland eine herausragende Promotion zur Dr.- Ing. abgeschlossen hat. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert. Die Promotion zur Dr.-Ing. darf zum Stichtag der Nominierung nicht länger als ein Jahr zurückliegen, und die Dissertation muss mit dem Prädikat „magna cum laude“ oder „summa cum laude“ bewertet sein. Vorschlagsberechtigt sind Universitäten und selbstständige Forschungsinstitute. Eigene Bewerbungen sind nicht möglich. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. März 2014.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131213_001

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Fortsetzung des EU-Programms LIFE

Das nächste LIFE-Programm – das Instrument, über das die EU zwischen 2014 und 2020 Umwelt- und Klimaprojekte finanziell fördert – wurde vom EU-Parlament am 21. November 2013 angenommen. Das zur Verfügung stehende Budget steigt von bislang 2,2 Milliarden auf künftig 3,1 Milliarden Euro.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131121_002

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Kommunalabwasserrichtlinie: Luxemburg vom Europäischen Gerichtshof verurteilt

Luxemburg wurde vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu finanziellen Sanktionen verurteilt (Az. C-576/11), weil es einem 2006 ergangenen Urteil des Gerichtshofs nicht nachgekommen ist, dem zufolge die Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser nicht ordnungsgemäß umgesetzt worden war. Der Gerichtshof verhängte am 28. November 2013 einen Pauschalbetrag von 2 Millionen Euro und daneben ein Zwangsgeld von 2800 Euro pro Tag des Verzugs bei der Durchführung der Maßnahmen, die erforderlich sind, um dem Urteil von 2006 nachzukommen, bis zur vollständigen Durchführung des jetzt neuen Urteils. Luxemburg hatte sein gesamtes Hoheitsgebiet als „empfindliches Gebiet“ im Sinne der Kommunalabwasserrichtlinie ausgewiesen. Der Staat hatte dadurch gegen seine Verpflichtungen aus der Richtlinie verstoßen, dass er nicht nachökologischen weisen konnte, dass eine Reduzierung des Prozentsatzes der Gesamtbelastung aus mehreren Abwasserbehandlungsanlagen von Stickstoff um mindestens 75 % erreicht worden war. Die EU-Kommission hatte deshalb 2005 eine erste Vertragsverletzungsklage gegen Luxemburg vor dem EuGH erhoben.

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Stellungnahme der DWA zum Koalitionsvertrag: Überwiegend Zustimmung

Aus wasserwirtschaftlicher Sicht in großen Teilen Zustimmung zum Koalitionsvertrag, den CDU, CSU und SPD auf Bundesebene geschlossen haben, signalisiert die DWA. Weite Passagen des Vertrags, die einen Bezug zur Wasserwirtschaft haben, begrüßt die DWA, denn diese decken sich mit Positionen, die die Vereinigung vertritt. Kritisiert wird vor allem der angekündigte Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung. Das in der Koalitionsvereinbarung festgeschriebene Ziel, den im Abwasser enthaltenen Phosphor zurückzugewinnen, wird von der DWA unterstützt. Die Vereinigung stellt aber gleichzeitig fest, dass die langfristige Erfahrung mit der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung zeige, dass Schäden im Zusammenhang mit einer ordnungsgemäßen Klärschlammdüngung nicht aufträten. Aus Sicht der DWA wäre es verfrüht, schon jetzt eine allgemeine Phosphorrückgewinnung zu fordern, denn die Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammaschen ist noch keine großtechnische Routine. Zur Vorsicht mahnen die Wasserwirtschaftler auch beim Eigenstromprivileg, nach dem Strom, den Unternehmen selber erzeugen, in diesem Fall Kläranlagen, von der EEG-Umlage befreit ist. Die Bemühungen der Wasserwirtschaft, sich in Richtung größtmöglicher Energieeffizienz weiterzuentwickeln, profitieren vom Privileg der Eigenstromerzeugung. Dies betrifft beispielsweise die energetische Nutzung von Klärgas, da es sich hierbei um eine ressourceneffiziente Nutzung der im Abwasserreinigungsprozess erzeugten Stoffe handelt. Besonders begrüßt die DWA auch die Aussagen des Koalitionsvertrags zur öffentlichen Daseinsvorsorge und zur Stärkung der kommunalen Wasserwirtschaft. Die Vereinigung sei überzeugt, heißt es in einem Brief der DWA an die führenden Politiker, „dass ohne die öffentliche und verbandliche Wasserwirtschaft … das bestehende hohe Leistungsniveau und die deutlich verbesserte Gewässergüte nicht erreicht worden wären.“ Abschließend stellt die DWA fest, sie vermisse eine klare Aussage zu notwendigen Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur. Sie bittet die neue Bundesregierung, diesem für die Volkswirtschaft so wichtigen Bereich die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Die wasserwirtschaftlich wichtigen Passagen des Koalitionsvertrags sind auf Seite 12 dieses Hefts zusammengefasst. Download des vollständigen Koalitionsvertrags:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131127_006

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Bundesweiter Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung?

„Der Schutz der Gewässer vor Nährstoffeinträgen sowie Schadstoffen soll verstärkt und rechtlich so gestaltet werden, dass Fehlentwicklungen korrigiert werden. Wir werden die Klärschlammausbringung zu Düngezwecken beenden und Phosphor und andere Nährstoffe zurückgewinnen.“ So steht es etwas versteckt auf Seite 120 des 185 Seiten umfassenden Koalitionsvertrags zwischen CDU, CSU und SPD für die gerade begonnene 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags. Nach manchen Spekulationen und Vermutungen wird damit ein bundesweiter Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung immer wahrscheinlicher.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131202_003  

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Huber Technology Prize 2014 ausgeschrieben

Der 4. Internationale Huber Technology Prize der Huber-Technology-Stiftung mit dem Schwerpunkt „Ressourcen und Energie aus Abwasser – Rückgewinnung und Recycling“ mit einem Preisgeld von 10 000 Euro ist ausgeschrieben. Gesucht werden von Studierenden (Kategorie I) und Doktoranden (Kategorie II) von Hochschulen im In- und Ausland, vorzugsweise Ideen, Vorschläge oder Konzepte, in Form von Skizzen oder Abschlussarbeiten auf maximal sieben Seiten, die das Thema „Ressourcen und Energie aus Abwasser“ in seiner Ganzheitlichkeit betrachten und somit auch die Wechselwirkungen zwischen Technik, Umwelt und Gesellschaft erfassen. Die Themenfelder können im Sinne der Ausschreibung frei gewählt werden. Die Vorschläge sollten eine Umsetzbarkeit in die Praxis erkennen lassen und nach Möglichkeit dabei das Ziel einer gesetzlich vorgeschriebenen Abwasserreinigung nicht aus den Augen verlieren. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2014.

www.huber.de/de/htp2014

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Geschäftschancen für Aussteller der IE expo 2014

Die chinesische Regierung plant, den immensen Verstädterungsprozess der Volksrepublik China möglichst verträglich zu gestalten. Dazu gehört auch die verstärkte Beachtung ökologischer Aspekte. Eine direkte Folge daraus sind massive Investitionen in Umwelttechnologien. Die IE expo, Chinas führende Umwelttechnologiemesse, bringt vom 20. bis 22. Mai 2014 in Shanghai Angebot und Nachfrage zusammen. Begleitet wird die Messe von einem umfangreichen technisch-wissenschaftlichen Konferenzprogramm. Der chinesische Wirtschaftsboom der letzten Jahrzehnte hatte einen hohen Preis – zum Beispiel bei der Ressource Wasser: Die Weltbank schätzt den wirtschaftlichen Schaden, der aufgrund von Wasserknappheit oder -verschmutzung in der Volksrepublik entsteht, auf bis zu 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das chinesische Ministry of Water Resources geht davon aus, dass etwa 300 Millionen Chinesen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, während etwa zwei Drittel der Städte unter Wasserknappheit leiden. Nach dem aktuellen zwölften Fünfjahresprogramm sollen bis zum Jahr 2015 insgesamt etwa 430 Milliarden RMB – umgerechnet knapp 52 Milliarden Euro – in den Trinkwassersektor fließen. Davon gehen rund 427 Milliarden RMB in den Anlagenbau. Für die Verbesserung und den Neubau von Abwasserleitungen sind gut 244 Milliarden RMB eingeplant, 104 Milliarden RMB stehen für neue Abwasserbehandlungsanlagen und knapp 14 Milliarden RMB für die Modernisierung bestehender Klärwerke bereit. Ferner sollen fast 35 Milliarden RMB in Klärschlamm-Behandlungsanlagen und mehr als 30 Milliarden RMB in Wasser- Recyclinganlagen investiert werden. Schließlich sind annähernd drei Milliarden RMB für die Einführung und Installation von Überwachungs- und Kontrolleinrichtungen der Mess- und Regeltechnik vorgesehen.

www.ie-expo.com

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Verbände und Unternehmen fordern weitgehendes Fracking- Verbot

Wasserversorger und Getränkeindustrie haben eine Allianz gegen Fracking geschmiedet. In der „Gelsenkirchener Erklärung“ sprechen sich Gelsenwasser, die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr e. V., der Verband Deutsche Mineralbrunnen e. V., der Deutsche Brauer- Bund e. V. und die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e. V. für ein weitgehendes Fracking-Verbot aus. Durch die bisherigen Gesetzentwürfe sehen die Unterzeichner Trinkwasser und Wasservorkommen für Getränkebetriebe nicht angemessen vor den möglichen Folgen von Fracking geschützt. Die Allianz fordert von der Bundesregierung klare gesetzliche Regelungen, die den Schutz von Wasser sicherstellen. Sie betonen, dass das bestehende Bergrecht keine sachgerechte Lösung darstellt. Es sei daher dringend erforderlich, den Einsatz von Fracking so zu regeln, dass die Belange des Umweltschutzes ebenso wie der gesundheitliche Verbraucherschutz gewährleistet sind, heißt es in der Gelsenkirchener Erklärung. Konkret fordert die Allianz ein ausdrückliches Verbot von Fracking zur unkonventionellen Kohlenwasserstoffgewinnung, einschließlich dem Verpressen von Rücklauf-, Lagerstätten-, und Abfallwasser, in allen Gebieten, in denen Wasser zum Trinken und zur Herstellung von Lebensmitteln genutzt wird. Zudem soll Fracking auch in Gebieten untersagt werden, in denen das Verfahren aus Gründen der geologischen Situation oder menschlicher Tätigkeit mit hohen Umweltrisiken einhergehen würde. Dazu zählt die Allianz tektonisch stark beanspruchte Gebiete, ehemalige Bergbaugebiete und ähnliches. Bei der Genehmigung von Fracking muss nach Ansicht der Allianz die vorherige umfassende Ermittlung aller Umweltauswirkungen im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit festgelegten Mindestanforderungen obligatorisch sein.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131126_002  

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Emschergenossenschaft weiht neue Versuchsstation ein

Die Emschergenossenschaft hat Mitte November mit dem Technikum eine neue Versuchsstation auf dem Klärwerk Emschermündung in Dinslaken eingeweiht. Das neue Technikum hat mit den Verfahrenstechniken zur Elimination von Spurenstoffen einen zusätzlichen, starken Schwerpunkt erhalten. In einer zweistraßigen Belebungsstufe für 1000 Einwohnerwerte, einer Sandfiltration, vier parallelen Versuchsständen für weitergehende Eliminationsverfahren und einer anschließenden Umkehrosmose können Möglichkeiten und Grenzen dieser Verfahren, direkte Vergleiche und das Zusammenspiel mit der Belebungsstufe detailliert untersucht werden. Als weitergehende Verfahren werden zunächst ein Membranmodul, ein Pulveraktivkohleverfahren, eine Filterstufe mit granulierter Aktivkohle und eine Ozonierung installiert. installiert. Die Emschergenossenschaft sieht das neue Technikum auch als Ort der Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft. Forschergruppen, Hochschulen und Praxispartner sind für eine längerfristige oder projektbezogene Zusammenarbeit willkommen. Das neue Technikum ersetzt die alte, mittlerweile sanierungsbedürftige Versuchsstation aus dem Jahr 1963.

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Young Water Professionals’ Programme der DWA

Zur IFAT 2014 wird es ein Young Water Professionals Programme (YWP) für 70 internationale junge Ingenieure geben. Deutsche Firmen mit Auslandsgeschäft können ihren international arbeitenden Ingenieurnachwuchs zur Teilnahme anmelden. Geboten werden ein Programm mit exklusivem YWP-Lounge-Aufenthalten, Exkursionen, Vorträgen, Messebesuchen, internationalen Vernetzungen, Teilnahme an der Young Water Conference etc. Kosten pro Person 1300 Euro einschließlich Übernachtung, Tagesverpflegung, genanntes Programm in englischer Sprache. An- und Abreise nach und von München sind nicht im Preis enthalten.

Gabriele Martens, Tel. 0 22 42/872-115 E-Mail: martens@dwa.de

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NRW fordert schärfere Auflagen für Verdunstungskühlanlagen

Als Folge der Legionellenepidemie in Warstein fordert die nordrhein-westfälische Landesregierung vom Bund schärfere Auflagen für Verdunstungskühlanlagen. Einen entsprechenden Antrag hat NRW Anfang Dezember 2013 an den Bundesrat geleitet (Drs. 795/13). Der Antrag sieht unter anderem die Festlegung der zulässigen Belastung mit Legionellen als Kontroll- und Maßnahmenwerte im Kühlwasser vor. Des Weiteren enthält er verschiedene Vorgaben bezüglich der Wartung und Überprüfung. Zur Begründung führt die NRW-Landesregierung an, dass bei der Legionellenepidemie in Warstein ein offenes Rückkühlwerk zumindest als Mitverursacher gilt. Bei weiteren Epidemien in Spanien, Frankreich, Norwegen und Ulm sind laut der Landesregierung ebenfalls Rückkühlwerke als Quellen identifiziert worden. In solchen Kühlanlagen kommt die Umgebungsluft in direkten Kontakt mit dem Kühlwasser. Da das Kühlwasser im Kreis gefahren wird, können sich dort bei unzureichender Wartung Legionellen vermehren und in die Umgebungsluft verteilt werden. Dies kann laut der NRW Landesregierung allerdings durch gesetzliche Vorschriften zu Errichtung und Betrieb der Anlagen verhindert werden.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131212_002

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Kläranlagen in der Regel nicht mit Legionellen belastet

Probleme mit Legionellen sind auf den Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen die Ausnahme. Dies geht aus einer ersten Zwischenbilanz einer landesweiten Sonderprüfung von Kläranlagen auf Legionellen- Belastungen durch das Landesumweltamt NRW (LANUV) hervor. Das LANUV hat hierfür 29 Kläranlagen in NRW in den Monaten September und Oktober 2013 beprobt. Dabei wurden in den insgesamt 290 Kläranlagenproben 28 positive Legionellenbefunde festgestellt. Bis auf eine Ausnahme lagen diese Befunde aber bei lediglich 500 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 ml. Deutlich höhere Werte wurden hingegen bei der Kläranlage Kreuztal mit 140 000 bis 2,6 Millionen KBE pro 100 ml gemessen. Eine unmittelbare gesundheitliche Belastung durch die Legionellen in Kreuztal sehen Experten aber nicht. Aufgrund der abgedeckten Vorklärbecken und der Filtration der Abluft werde davon ausgegangen, dass im Gegensatz zu Warstein ein deutlich geringeres beziehungsweise nicht vorhandenes Ausbreitungsrisiko für Legionellen gegeben ist, so Prof. Martin Exner vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn. Die Ergebnisse der amtlichen Beprobung durch das LANUV werden von den Ergebnissen der Selbstüberwachung der Kläranlagenbetreiber im Wesentlichen bestätigt. Dabei konnten bei 58 von 80 Kläranlagen keine Legionellen nachgewiesen werden. Bei 22 Anlagen wurden Legionellen oberhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen. Die höchste Konzentration meldete die Kläranlage Herford mit bis zu 2,3 Millionen KBE in den Proben. Allerdings konnte dieser Wert bei drei amtlichen Nachuntersuchungen im Oktober nicht mehr bestätigt werden. Die drei amtlichen Proben lagen alle unterhalb von 100 KBE.

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Bundesregierung: kommunale Kläranlagen sind keine Ausgangsorte für Legionelleninfektionen

Jahrzehntelange Erfahrungen mit der Abwasserreinigung haben „bisher keine Hinweise darauf gegeben, dass normale kommunale Kläranlagen Ausgangsorte für Legionelleninfektionen sind.“ Das schreibt die Bundesregierung unter Berufung auf die DWA in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken zur Freisetzung von Legionellen in Kläranlagen (Bundestags- Drucksache 18/67). Kläranlagen ständen daher nicht im Fokus der Überlegungen zur Vermeidung von Legionellenausbrüchen. Und weiter: „Basierend auf den bisherigen Rückläufen [eines Monitoringprogramms, Red.] kann ein flächendeckendes Legionellenproblem für kommunale Kläranlagen mit großer Wahrscheinlichkeit bereits heute ausgeschlossen werden.“ Auf die Frage nach einer möglichen Gefährdung des Betriebspersonals von Kläranlagen schreibt die Regierung, ebenfalls unter Berufung auf die DWA, „dass bei Beachtung der bestehenden Vorschriften das Betriebspersonal kommunaler Kläranlagen nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse keinen besonderen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt ist.“ Die Bundesregierung hält es für „zurzeit nicht absehbar, ob und inwieweit Änderungen [von Anhängen] … der Abwasserverordnung erforderlich werden. Die Beratungen in den betroffenen Bund-Länder-Gremien bleiben abzuwarten.“ Zusammenfassend stellt die Regierung fest: „Nach den derzeitigen Kenntnissen ist eine massenhafte Untersuchung von Belebtschlamm, Abwasser und Klärschlamm nicht angezeigt.“ Bis Ende 2013 soll allerdings eine technische Richtlinie zu Hygieneanforderungen an Verdunstungskühlanlagen vorliegen. Den Anfragen der Linken – eine zur Freisetzung von Legionellen aus Kläranlagen, eine zur Freisetzung von Legionellen aus Kühltürmen – zugrunde liegt das Auftreten von Legionelleninfektionen in Warstein im Sommer 2013, wobei als Infektionsquelle ein Rückkühlwerk angenommen wird, dem letztlich über eine industrielle Abwasservorreinigungsanlage Rohwasser zufloss, das relativ hohe Konzentrationen an Legionellen aufwies.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20131126_004

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